Ammoniak-Emissionen reduzieren

Guellesilo_klein

Güllesilo in Furna-Station

Bei hohen Temperaturen ist das Ausbringen von Gülle mit beträchtlichen Ammoniak-Emissionen verbunden. Im Rahmen des Ressourcen-Projekts zur Verminderung der Ammoniak-Emissionen wird auch im Kanton Graubünden der Einsatz von Schleppschlauchverteilern propagiert.  Im Frühling 2010 fand eine Informationsveranstaltung am Plantahof statt: Schleppschläuche am Plantahof. Es gibt seit mindestens sechs Jahren hangtaugliche Modelle. Bisher habe ich im Kanton Graubünden noch keinen Schleppschlauchverteiler in Aktion gesehen. Die Zeitschrift Agrartechnik hat 2006 über den Einsatz im Berggebiet berichtet, der kostengünstig und rationell sein kann, wenn Betriebe zusammenarbeiten. Berggebiet: Landwirte setzen auf den Schleppschlauchverteiler. Im Rheintal und in den Bergen, wo der Wind oft stark bläst, würde diese Technik die Emissionen stark senken.

Seit den 1980er Jahren werden oberirdische Güllesilos gebaut. Sie sind oft nicht gedeckt und geben bis 90 Prozent mehr gesundheits- und umweltschädigendes Ammoniak an die Umwelt ab als traditionelle Güllegruben. Im Fürstentum Liechtenstein und in einigen Kantonen ist das Abdecken Pflicht, im Kanton Graubünden nicht. Das Bundesamt für Umwelt hat bereits 2003 den Kantonen empfohlen, dass Jauchegruben zu überdecken seien. In seiner Antwort auf eine Interpellation hat der Bundesrat 2004 darauf hingewiesen, dass die Gefahr von Gasunfällen bei korrektem Vorgehen ausgeschlossen werden kann.

Wie kann der Bauer oder die Bäuerin die Emissionen senken? Antwort auf viele Ammoniak-Fragen findet man im Faktenblatt der Konferenz der Vorsteher der Umweltschutzamtsstellen der Schweiz (KVU) vom 25.6.2004: Ammoniak-Emissionen aus Hofdüngern und ihre Minderung.

Wenn Bauern im Winter güllen, unter dem Vorwand, Ammoniak-Emissionen zu vermeiden, dann haben sie nichts von Umweltschutz verstanden, denn der Stickstoff wird dadurch im Boden und Wasser ein Problem statt in der Luft, und die Gefahr der Gewässerverschmutzung ist gross. Die Ammoniak-Emissionen können z.B. nach dem Güllen vor einem Kälteeinbruch sogar höher sein als bei günstiger Witterung, siehe Stickstoffe im Visier, Lebensministerium Österreich. In Deutschland, Österreich und dem Fürstentum Liechtenstein  ist das Güllen im Winter verboten, und die Lagerkapazität muss für 6 Monate reichen.

Luftreinhaltevorschriften: Landwirtschaft und Empfehlungen zur Minderung der Ammoniak-Emissionen (Bundesamt für Umwelt BAFU)

Umweltzustand Luft Indikator Ammoniak-Emissionen BAFU

Kanton Graubünden: Projekt zur Verminderung der Ammoniak-Emissionen in der Landwirtschaft genehmigt, Regierungsmitteilung vom 9. Dezenber 2010

24.7.10   HOME

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2 Antworten to “Ammoniak-Emissionen reduzieren”

  1. Karl Beck Says:

    Der biologische Abbau von Ammoniak für die Landwirtschaft, mit Energierückgewinnung aus Tierabluft!
    Die Ammonnitratbildung aus der Abluft von Gülle! http://www.biobeck.at

  2. Tierhaltung: Ziemlich beschissen! | Heidis Mist Says:

    […] nicht genug darüber berichten kann. Bereits zwei Monate nach Blog-Start am 24.7.10 titelte Heidi Ammoniak-Emissionen reduzieren. Und was ist heute? Keine Besserung in Sicht! NaNa hat Heidi mit einem Cartoon und Links einen […]

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