Vom Weg zur Panoramastrasse

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Wird der Panoramaweg Klosters auch dem Löwenzahn den Aufstieg erleichtern?

Eine 3,5 m breite Strasse soll mit Geldern von Bund und Kanton GR von Klosters-Monbiel über den Berg bis ins Dörfli gelegt werden, siehe Höhenweg Klosters, Projekt Huhmann Zürich, 4,6 MB. Mit Leserbriefen in den Lokalzeitungen versuchen Einwohner von Klosters, dies zu verhindern. „Wo eine Strasse ist, fahren auch Autos“ lautet ein Leserbrieftitel, und weiter ist zu lesen: „… An den Steilhängen mit Böschungen und Stützmauern wird es nicht weniger (Arbeitspisten für Maschinen und Material) sein. Alles wird wieder angesät und instand gestellt, scheinheilige <Beruhigungspille>. Ein Riegel von Fettwiesen wird die schönen Mager- und Trockenwiesen durchschneiden, unwiederbringlich kaputt machen. Als einzige Blume wird sich die <Schweineblume> ausbreiten… Die <Güllenwagen> werden der einmaligen Flora endgültig den Garaus machen.“ Heidi kann sich gut vorstellen, dass – falls der Höhenweg kommt – das „Tourismus-Gold“ hier bildfüllend die Löwenzahl-Einfalt bringen wird, gut gibt’s noch die Vielfalt im Wald! Die Steuerzahlenden werden anderswo noch mehr Geld für Artenvielfalt investieren müssen. Dies ist ein Doppelsummenspiel und erinnert an Das Nullsummenspiel.

Weiter frägt man sich in Klosters, ob der Panoramaweg über den Berg ein Etikettenschwindel sei und spekuliert: „… Der so beschriebene Kiesweg wird höchstens zwei Jahre ohne Teerbelag bleiben, denn bereits die ersten heftigen Gewitter werden aus dem Weg ein Bachbett machen. Wer sich der alten Alpstrassen erinnert, weiss, damals hatten zwei Wegmacher viel Arbeit….“(Gipfel Zeitung).  Panoramaweg, Leserbrief Klosterser Zeitung.

Nachtrag 19.4.11: Nachdem eine Bäuerin das mangelnde Verständnis der Leserbriefschreiber für die Landwirtschaft kritisiert hatte, besonders was die Handarbeit betrifft, hat ein Vetter der Bäuerin gekontert. Vilan24.ch, 8. April 2011: „… Denn, seid es nicht gerade ihr, welche euren einzigen schönen Boden in der Talebene für etliche Millionen als Bauplätze verscherbelt habt? Und nun verlangt ihr mit grossem Gejammer eine wahre Autobahn zu euren Bergwiesen? Und dies natürlich mit Steuergeldern. Ich frage mich, wo bleibt da noch der Anstand und die Vernunft? … Ob aber ein solches Monsterprojekt auch im Sinne unseres Tourismus ist, ist meines Erachtens mehr als fraglich. Und ob dieses teure Unding zum Überleben der Berglandschaft etwas hilft, wage ich sehr zu bezweifeln. Viel eher glaube ich an die Prognose, welche dein verstorbener Vater schon vor vielen Jahren gemacht hat, dass aus diesen Bergwiesen dereinst Viehweiden entstehen werden. … Was ich aber als richtige Wohltat empfinden würde, wenn auch einmal jemand von unseren „Volksvertretern“ den Mut aufbringen würde, in diese Richtung zu politisieren statt immer nur dem alles zerstörenden Gigantismus zu fröhnen.“

Nachtrag zum Nachtrag: Gerade hat Heidi noch die Antwort der Bäuerin auf die Antwort ihres Vetters auf den Brief der Bäuerin gefunden, 2. Leserbrief der Bäuerin. „….Mein Anliegen war zu erklären, dass wir Landwirte nicht nur Steuergeld-Verschlinger oder Landschaftsschänder sind. Wir schätzen die Natur und versuchen sie zu erhalten, so gut es geht. Aber dazu brauchen wir sichere Zufahrten…“

18.3.11  HOME

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