Inkonsequenz und Zielkonflikte prägen unser Handeln. PolitikerInnen arbeiten auf ihre Wahl hin. SchweizerInnen sind offenbar Mittelmass, denn wir brauchen hochqualifizierte Arbeitskräfte und Hilfskräfte aus dem Ausland. Die Bauern wollen produzieren und Bauland verkaufen (10 vor 10 vom 15.7.11, Teures Bauland für Landwirtschaft). Fruchtfolgeflächen schrumpfen; man möchte sie in höhere Lagen verschieben und den Wald am liebsten auch, weil er dort ja sowieso „von selbst“ zunimmt. Ausländische Investoren haben schon an die Schweizer Tür geklopft, möchten gerne hier Landwirtschaft betreiben. Die Migros propagiert Wiesenmilch (Grüne Milch? Ja, schon seit 9 Jahren in den Schulzimmern) und möchte gleichzeitig Golf als Breitensport etablieren. Der Einkaufstourismus blüht, auch Bauern kaufen gerne einmal jenseits der Grenze ein, etwa in der Schweiz nicht erlaubte Pflanzenschutzmittel. Auf Wachstum setzten Wirtschaft und Tourismus: Event Parks, Skiarenas, Naturparks und die Natur als Tummelplatz. Die Fischer fordern mehr Raum für die Gewässer, die Hochwasserschützer auch. Weitere Wünsche der Fischer sind saubereres Wasser (Gülle im Wasser – meistens keine Schlagzeile wert) und schmutzigeres Wasser (Newsletter FIBER 01/2011); die französischen Fischer fordern sauberere Gewässer: Algenplage in der Bretagne/Spiegel Online vom 19.7.11, Alerte à la pollution pour le Doubs/Courrier International vom 1.7.20. Nicht zu vergessen die Energieproduzenten: Wohin mit den Windparks?
Ist der Artikel 104 c der Bundesverfassung (Landwirtschaftsartikel) noch zeitgemäss? Die dezentrale Besiedlung? Diese Frage beschäftigt Heidi schon längere Zeit. Eigentlich wollte Heidi nur die Bilder ins Netz stellen, jetzt ist so etwas wie eine 1.-August-Rede daraus geworden. Deshalb braucht es noch einen gewichtigen Schluss mit einem Zitat: „Sinnbild des Fortschritts: Eines vertreibt das andere“, Leonardo da Vinci (1452 – 1519), wobei das „andere“ oft auf dem Müll landet. Es wird eng auf der Erde!

Neues Bauen: Rundbohlenholzhaus auf hässlichem Steinsockel in Valendas, Landwirtschaftsland-fressende Bauzonen
Schlagwörter: 1.August, Bauen, Bauzohnen, Castrisch, Fischer, Landwirtschaftsland, Leonardo da Vinci, Migros, Tourismus, Valendas
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