Über die Bienen wird zur Zeit viel debattiert. Sie sterben da und dort in grosser Zahl, Deutschland droht völliger Ausfall der Honigernte, Die Welt, 28.6.13. Schuld daran seien bestimmte Pflanzenschutzmittel, das sagen die einen und fordern ein Verbot. Der Nationalrat will kein Verbot von Insektiziden, Bienensterben: Streit um Insektengifte, tier-im-fokus.ch, 21.6.13.
Zu viele Stoffe muten wir der Natur zu. Das Einfordern von wissenschaftlich exakten Beweisen für jeden einzelnen von ihnen ist kaum mehr der richtige Weg. Mut zur Unschärfe ist gefragt und gesunder Menschenverstand. Man muss die heutige Pestizid-Strategie hinterfragen.
Doch legen wir die Probleme zur Seite, denn auf die Bienen gekommen ist Heidi heute per Zufall. Sie sah eine Biene mit etwas Grünem zum Kaktus fliegen, dann eine zweite. In der Erde am Topfrand ist ein Loch; dort waren die Bienen verschwunden. Ein Blick in das Büchlein Bienen, Hummeln, Wespen im Garten und in der Landschaft klärte Heidi auf: Blattschneiderbienen sind es. Sie sind wichtig für die Bestäubung von Kultur- und Wildpflanzen, Wikipedia: Blattschneiderbienen. Die Luzerne-Blattschneiderbiene wird in Europa und Nordamerika zum Bestäuben von Luzerne gezüchtet.
Nachtrag: Die Bienen pflegen die Bruthöhle: Rückwärts scharren sie Sand an die Oberfläche oder transportieren mit ihren Mundwerkzeugen aus der Tiefe Sandkorn für Sandkorn weg, lassen es in sicherer Distanz neben dem Topf fallen.
Video Blattschneiderbienen im Anflug mit Blättern

… und so sehen Brutzellen der Blattschneiderbienen aus. Titelbild: Bienen, Hummeln, Wespen im Garten und in der Landschaft, Obst- und Gartenbauverlag München

… ab geht’s in die Brutzelle! Die Blattschneiderbienen sammeln den Pollen mit einer Bauchbürste, nicht mit den Beinen wie die übrigen Bienen.

Zur Stärkung für Heidi gibt’s jetzt ein Stück Brot mit Honig, nicht von Blattschneiderbienen zwar, aber vielleicht „mit Borretsch“ aus Heidis Garten.
28.7.13 HOME
Schlagwörter: Bestäubung, Bienen, Blattschneiderbienen, BLW, Brutzellen, Bundesamt für Landwirtschaft, Honig, Hummeln, Kaktus, Luzerne, Megachile, Megachile rotundata, Obst- und Gartenbauverlag München, Pestizide, Pflanzenschutzmittel, Wespen im Garten und in der Landschaft
29. Juli 2013 um 11:39 |
Köstlich, liebe Heidi, wie Du das beoachtet und dann dokumentiert hast. Ich habe die Blattschneiderbienen auch infolge einer Beobachtung an einem Pflanzentopf kennengelernt, vor über 20 Jahren, als wir noch keinen Garten hatten. Nun nisten sie an verschiedenen Stellen im Garten, AUCH im Kaktustopf, und gerne auch zwischen den Ritzen in der Sandstein-Trockenmauer, wo Pflänzli hineingesetzt wurden und es noch etwas Erde hat. Aber auch in Tuffsteinlöchern, zwischen Wegplattenfugen. Bei genauerem Hinschauen findet man auch die Löcher in den Blättern, wo sie ihre Blattrondellen ausgeschnitten haben. Es ist übrigens köstlich, den Bienen zuzuschauen, wie sie die Blätter absuchen, um festzustellen, ob sie die richtige Konsistenz haben!
Viel Freude bei weiteren Wildbienenbeobachtungen wünscht Dir Christine
29. Juli 2013 um 19:19
Liebe Christine
Wenn der Regen vorbei ist, dann werde ich versuchen, die Bienen beim Blattauswählen und -schneiden zu beobachten. Inzwischen hausen sie schon in mehreren Töpfen, auch dort wo normalerweise der Ameisenlöwe zuhause ist. Bereits profitiert ein Grünfink von der Bienenarbeit: Er balanciert auf dem Borretsch und frisst dabei Samen.
Herzliche Grüsse ins Unterland
Heidi
1. August 2013 um 19:25 |
It’s quite astonishing what has been happening to the bees. Let’s hope some common sense in government prevails.
This is a lovely post, Heidi.
1. August 2013 um 20:27
Thanks, Karen. I hope too. It’s a stony way because the lobby of the agroindustry and agriculture are strong. But I keep telling people that we should reduce the use of pesticides in our own interest.
Kind regards
Heidi