
Gewässerschutzbeiträge Kanton AG. Agrarbericht 2016 Bundesamt für Landwirtschaft
Aus dem Gebiet bei der Wohlenschwiler Panzersperre (AG) floss im Oktober 2016 Grundwasser mit einem Nitratgehalt von 42 mg/Liter zum Pumpwerk Frohberg (Toleranzwert 40 mg/Liter). Dort wird es mit sauberem Wasser vermischt, so dass das Trinkwasser 17 mg Nitrat/Liter enthält.
Ursache und Massnahmen
Peter Meyer, der Nitrat-Obmann der Gemeinde Wohlenschwil beobachtet die Situation genau. Wieso die Nitrat-Verschmutzung so gross ist, weiss er nicht. Eine Vermutung ist: Ein Bauer ist aus dem Nitrat-Projekt ausgestiegen und bewirtschaftet sein Land bei der Panzersperre wieder intensiv. Falls der Nitrat-Wert noch mehr ansteigt, müsse die Gemeinde aktiv werden, etwa sozialen Druck über die Gemeindeversammlung aufbauen. Ein letztes Mittel sei eine Anzeige.
Grenzwert überschritten: Gülle und Düngemittel verschmutzen das Grundwasser, Aargauer Zeitung vom 22.11.16
Unsere „Gewässerschutzprojekte“
2015 wurden gemäss Agrarbericht 2015 des Bundesamts für Landwirtschaft im Rahmen des Gewässerschutzprogrammes Landwirtschaft drei Millionen Franken ausbezahlt. Zwei Aargauer Nitratprojekte liefen 2015 aus Spargründen des Kantons aus.
Was tun, wenn das Grundwasser, Seen oder Bäche verschmutzt sind? Der betreffende Kanton kann Sanierungsprojekte formulieren und beim Bund Geld beantragen. So sieht es Art. 62a des Gewässerschutzgesetzes vor. Die Idee, die dahinter steckt, ist eigentlich, dass das Problem gelöst wird und die Bauern auch ohne Steuergelder standortgerecht wirtschaften.
Die Teilnahme an den „Gewässerschutzprojekten“ ist für die Landwirte freiwillig. Sind die Projekte aber nachhaltig? Diese eher rhetorische Frage hat Heidi schon mehrmals gestellt, siehe nachfolgende Artikel.
Gewässerschutzprojekte: Sind sie nachhaltig? (1) Nitratprojekte Kanton Aargau, Heidis Mist 20.6.15
Gewässerschutzprojekte: Sind sie nachhaltig? (2) Nitratpilotprojekt Gäu Kanton Solothurn, Heidis Mist 24.7.15
Gewässerschutzprojekte: Sind sie nachhaltig? (3) Phosphorprojekte Sempachersee & Co., Heidis Mist 30.7.15
Gewässerschutzprojekte: Sind sie nachhaltig? (4) TOTAL Bundesbeiträge bis Ende 2014, Heidis Mist 6.8.15
Gewässerschutzprojekte: Sind sie nachhaltig? (5) Pflanzenschutzmittel, «le Boiron des Morges» (VD), Heidis Mist 2.10.15
26.11.16 HOME
Schlagwörter: Agrarbericht 2016, Art. 62a, BLW, Bundesamt für Landwirtschaft, Gewässerschutzgesetz, Gewässerschutzprojekte, Grundwasserpumpwerk Frohberg, GSchG, Nitrat, Nitrat-Obmann, Nitrat-Projekt, Peter Meyer, Wohlenschwil, Wohlenschwiler Panzersperre
27. November 2016 um 09:04 |
Es ist unerträglich, wie die Agrarwirtschaft von uns Steuerzahlern täglich subventioniert wird, ohne Wasser-, Boden-, Luft- und Nachbarschaft-schützende Rahmenbedingungen einhalten zu müssen. Schluss damit – für jeglichen Steuergeldbezug endlich den seit 3 Jahrzehnten erforderlichen Rahmen setzen!
27. November 2016 um 14:25
Lieber Osmerus
Dein Kommentar macht das Ertragen des Unerträglichen ein klein wenig erträglicher. Und das Darüberschreiben? Wenigstens soll „man“ es wissen: Wenn Bauern die Umwelt arg verschmutzen, dann werden sie belohnt statt bestraft!
Berggrüsse
Heidi
13. März 2021 um 08:54 |
[…] Gewässerschutzprojekte: Sind sie nachhaltig? (6) Nitratprojekt Wohlenschwil. Heidis Mist 26.11.16 […]
29. September 2022 um 00:01 |
[…] Gewässerschutzprojekte: Sind sie nachhaltig? (6) Nitratprojekt Wohlenschwil. Heidis Mist 26.11.16 […]