Beikraut, Unkraut: Nicht nur Bauern spritzen Herbizide

Komisch! Bauern behandeln doch normalerweise Felder mit Unkrautbekämpfungsmitteln, nicht Feldränder!

Komisch! Bauern behandeln doch normalerweise Felder mit Unkrautbekämpfungsmitteln, nicht Feldränder!

Herbizid rund um den Laternenpfahl - also nicht "aus Bauernhand"!

Herbizid rund um den Laternenpfahl – also nicht „aus Bauernhand“!

Zahlreiche Studien zeigen, dass die kleinen Gewässer in den Schweizer Acker-, Wein- und Obstbaugebieten arg mit Pflanzenschutzmitteln verschmutzt sind. Herkunft: mehrheitlich die Landwirtschaft.

Das Thema ist beim Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) nicht beliebt. Reaktionen aus diesem Amt: Kleinreden, andere beschuldigen, forschen, hinhalten … also gleiche Argumente wie sie der Schweizer Bauernverband und die Chemische Industrie (Science Industries, SCIN) jeweils auf den Tisch legen, wenn es um Reduktion geht; im unverbindlichen Amtston nennt man dies „Risikoreduktion“. Entsprechend vage sind denn auch die vorgeschlagenen Massnahmen im Rahmen des Pestizid-Risikoreduktionsplans.

Kein Wunder, dass SCIN die neueste Information von Eva Reinhard, stellvertretende Direktorin des BLW bereits getweetet hat: Das BLW informiert … Direkter Link zum Bericht: Standortspezifischere Massnahmen gegen Pflanzenschutzmittel in kleinen Bächen unterwegs, Mai 2017

Diese Fotoreportage zeigt, dass auch Nicht-Landwirte Pestizide anwenden.

BürgerInnen und ParlamentarierInnen handeln

Eigentlich ist es traurig, dass „gewöhnliche“ BürgerInnen Gegensteuer gegen die Schweizer „Pestizid-Wirtschaft“ geben müssen. Unterschreiben Sie doch die zwei Volksinitiativen! Die stummen Bachflohkrebse werden sich freuen:

Das Thema ist im Parlament nicht neu. Neu sind drei Interpellationen aus drei Parteien zum Schutze der Gewässer, alle eingereicht am 4.5.17:

Hoffnung für Frosch & Co.?

Wo man hinsieht: Totspritzen entlang der Mauern.

Wo man hinsieht: Totspritzen entlang der Mauern.

Da schaut man lieber weg!

Da schaut man lieber weg!

Wo? Oh! Zeit ist auch hier Geld, also schnell weg mit dem Unerwünschten der Schöpfung. Und: Diese Herbizid-Spritzerei ist legal!

Wo? Oh! Zeit ist auch hier Geld, also schnell weg mit dem Unerwünschten der Schöpfung. Und: Diese Herbizid-Spritzerei ist legal!

Weg ... hoffentlich sauber ohne Herbizide, denn das Spritzen auf Wegen und Plätzen ist wegen der Gefahr der Auswaschung ins Grundwasser, unserer wichtigsten Trinkwasserquelle, verboten.

Weg … hoffentlich sauber ohne Herbizide, denn das Spritzen auf Wegen und Plätzen ist wegen der Gefahr der Auswaschung ins Grundwasser, unserer wichtigsten Trinkwasserquelle, verboten.

Chorherrenstift Beromünster

Schlagwörter: , , , , , , , , , , , , , , , , , , , ,

4 Antworten to “Beikraut, Unkraut: Nicht nur Bauern spritzen Herbizide”

  1. Dobler Gross Christine Says:

    Liebe Heidi

    Danke, dass Du am Thema dranbleibst. Ich könnte Dir eine ganze Fotogalerie mit Bildern von verbotenen Herbizideinsätzen auf Wegen und Plätzen schicken – z.B. von auf kantonalen, N&W-zertifizierten Geländen. Mit Vorliebe wird auch auf Arealen mit Eigentumswohnungs-Überbauungen, wo eine Firma den Unterhalt macht, mit Herbizid gearbeitet.
    So lange jeder darf und das Zeug überall gekauft werden kann, wird sich das nicht ändern.

    • Heidi Says:

      Liebe Christine
      Das wäre doch einmal etwas: Eine Diaschau mit verbotenen Herbizideinsätzen! Das würde ich gerne machen. Und auch legal wird viel gespritzt. Aus Bequemlichkeit, zum Sparen. Wir waren noch nie so reich, aber gleichzeitig so arm, so respektlos, so masslos!

  2. Jacqueline Vonarx Says:

    Liebe Heidi

    Einmal mehr ein grosses Dankeschön für dein fleissiges Sammeln von Untaten und diese öffentlich kundzutun.

    Liebe Grüsse

    Jacqueline von Arx
    Geschäftsführerin

    Pro Natura Graubünden
    Ottostrasse 6
    7000 Chur
    Tel. +41 (0)81 252 40 39
    Fax +41 (0)81 253 56 44
    pronatura-gr@pronatura.ch
    http://www.pronatura-gr.ch
    PC 70-32-1

    • Heidi Says:

      Liebe Jacqueline
      Gern geschehen! Ich freue mich auch immer wieder über eure Arbeit. Die kleineren Projekte, die nicht jede/r sieht und die grossen, die wir auf Plakatwänden oder in den RhB-Werberahmen bestaunen. Aktuell das gelungene Bild über die verhinderten Tierwanderungen von Pro Natura Schweiz. Gegen die geplante „Tier-Überführung“ bei Grüsch hat sich bereits Widerstand formiert: Man hätte lieber einen Kreisel bei Schiers! Unter anderem mit dem Argument: Abzweigung für den sanften Tourismus. Ich dachte immer: Die „sanften“ Touristen reisen mit ÖV an. Wie man sich doch immer wieder täuscht!
      Herzliche Grüsse
      Heidi

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..


%d Bloggern gefällt das: