
Komisch! Bauern behandeln doch normalerweise Felder mit Unkrautbekämpfungsmitteln, nicht Feldränder!
Zahlreiche Studien zeigen, dass die kleinen Gewässer in den Schweizer Acker-, Wein- und Obstbaugebieten arg mit Pflanzenschutzmitteln verschmutzt sind. Herkunft: mehrheitlich die Landwirtschaft.
Das Thema ist beim Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) nicht beliebt. Reaktionen aus diesem Amt: Kleinreden, andere beschuldigen, forschen, hinhalten … also gleiche Argumente wie sie der Schweizer Bauernverband und die Chemische Industrie (Science Industries, SCIN) jeweils auf den Tisch legen, wenn es um Reduktion geht; im unverbindlichen Amtston nennt man dies „Risikoreduktion“. Entsprechend vage sind denn auch die vorgeschlagenen Massnahmen im Rahmen des Pestizid-Risikoreduktionsplans.
Kein Wunder, dass SCIN die neueste Information von Eva Reinhard, stellvertretende Direktorin des BLW bereits getweetet hat: Das BLW informiert … Direkter Link zum Bericht: Standortspezifischere Massnahmen gegen Pflanzenschutzmittel in kleinen Bächen unterwegs, Mai 2017
Diese Fotoreportage zeigt, dass auch Nicht-Landwirte Pestizide anwenden.
BürgerInnen und ParlamentarierInnen handeln
Eigentlich ist es traurig, dass „gewöhnliche“ BürgerInnen Gegensteuer gegen die Schweizer „Pestizid-Wirtschaft“ geben müssen. Unterschreiben Sie doch die zwei Volksinitiativen! Die stummen Bachflohkrebse werden sich freuen:
Das Thema ist im Parlament nicht neu. Neu sind drei Interpellationen aus drei Parteien zum Schutze der Gewässer, alle eingereicht am 4.5.17:
- 17.3318 von Silva Semadeni (SP): Wirkungsvolle Massnahmen für Pestizidreduktion in der Landwirtschaft
- 17.3343 von Stefan Müller-Altermatt (CVP): Hohe Grenzwertüberschreitungen in Schweizer Fliessgewässern
- 17.3349 von Tiana Angelina Moser (GLP): Fahrlässige Gefährdung von Gewässern und Trinkwasser?
Hoffnung für Frosch & Co.?

Wo? Oh! Zeit ist auch hier Geld, also schnell weg mit dem Unerwünschten der Schöpfung. Und: Diese Herbizid-Spritzerei ist legal!

Weg … hoffentlich sauber ohne Herbizide, denn das Spritzen auf Wegen und Plätzen ist wegen der Gefahr der Auswaschung ins Grundwasser, unserer wichtigsten Trinkwasserquelle, verboten.
Schlagwörter: 17.3318 Interpellation, 17.3349 Interpellation, 173343 Interpellation, Aktionsplan zur Risikoreduktion und nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln, Beikraut, BLW, Bundesamt für Landwirtschaft, Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide, Parlament, Pestizide, Pflanzenschutzmittel, PSM, SBV, Schweizer Bauernverband, Science Industries, SCIN, Silva Semadeni, Stefan Müller-Altermatt, Tiana Angelina Moser, Trinkwasser-Initiative, Unkraut
12. Mai 2017 um 10:37 |
Liebe Heidi
Danke, dass Du am Thema dranbleibst. Ich könnte Dir eine ganze Fotogalerie mit Bildern von verbotenen Herbizideinsätzen auf Wegen und Plätzen schicken – z.B. von auf kantonalen, N&W-zertifizierten Geländen. Mit Vorliebe wird auch auf Arealen mit Eigentumswohnungs-Überbauungen, wo eine Firma den Unterhalt macht, mit Herbizid gearbeitet.
So lange jeder darf und das Zeug überall gekauft werden kann, wird sich das nicht ändern.
12. Mai 2017 um 13:46
Liebe Christine
Das wäre doch einmal etwas: Eine Diaschau mit verbotenen Herbizideinsätzen! Das würde ich gerne machen. Und auch legal wird viel gespritzt. Aus Bequemlichkeit, zum Sparen. Wir waren noch nie so reich, aber gleichzeitig so arm, so respektlos, so masslos!
15. Mai 2017 um 17:31 |
Liebe Heidi
Einmal mehr ein grosses Dankeschön für dein fleissiges Sammeln von Untaten und diese öffentlich kundzutun.
Liebe Grüsse
Jacqueline von Arx
Geschäftsführerin
Pro Natura Graubünden
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15. Mai 2017 um 19:21
Liebe Jacqueline
Gern geschehen! Ich freue mich auch immer wieder über eure Arbeit. Die kleineren Projekte, die nicht jede/r sieht und die grossen, die wir auf Plakatwänden oder in den RhB-Werberahmen bestaunen. Aktuell das gelungene Bild über die verhinderten Tierwanderungen von Pro Natura Schweiz. Gegen die geplante „Tier-Überführung“ bei Grüsch hat sich bereits Widerstand formiert: Man hätte lieber einen Kreisel bei Schiers! Unter anderem mit dem Argument: Abzweigung für den sanften Tourismus. Ich dachte immer: Die „sanften“ Touristen reisen mit ÖV an. Wie man sich doch immer wieder täuscht!
Herzliche Grüsse
Heidi