Wägitaler Aa: Restwasser saniert – aber wie!

Stand Restwasser 2016: Ein Viertel der Wasserfassungen noch immer nicht saniert, Medieninformation des Bundesamts für Umwelt (BAFU) vom 30.5.17: „Gemäss Gewässerschutzgesetz hätten die Kantone bis Ende 2012 alle Restwasserstrecken unterhalb von Wasserentnahmen, die vor 1992 bewilligt wurden, sanieren müssen. Lediglich sieben Kantone haben bis heute die gesetzlichen Vorgaben aus dem Jahr 1992 vollständig umgesetzt. Im Interesse der Fliessgewässer und der davon abhängenden Lebensräume und -gemeinschaften fordert der Bund die zuständigen Behörden erneut auf, die Sanierungen möglichst rasch abzuschliessen.“

Gemäss Faktenblatt Stand der Restwassersanierung Ende 2016 ist im Kanton Schwyz nur noch eine Sanierung ausstehend. Heidi hat beim BAFU nachgefragt, ob dies die Wägitaler Aa sei. Nein! Gemäss Stellungnahme des Amts für Wasserbau SZ ist noch die Restwassersanierungsmassnahme an den Muotakraftwerke ausstehend. Wie kann dies sein, wo doch Heidi immer wieder NULL Restwasser in der Wägitaler Aa sieht? Der Grund ist: Geld!

Antwort des Amts für Wasserbau SZ: „Die Restwassersanierung an den Fassungen der AG Kraftwerk Wägital (AKW) wurden bereits im Jahr 2007 abgeschlossen. Als Sanierungsmassnahme wurde eine Dotierung von maximal 500’000 m3 Wasser pro Jahr unterhalb den Staumauern Wägital und Rempen bei Trockenheit oder zu hohen Wassertemperaturen auf Verlangen der Fischereiverwaltung verfügt. Auf eine kontinuierliche Restwasserabgabe wurde verzichtet.

Für die Beurteilung der einzelnen Sanierungsvorschläge in Bezug auf die Frage des wirtschaftlich tragbaren Mindererlöses hat man sich damals am Wert von 2% orientiert. D. h. es wurde bei einem Mindererlös von grösser als 2% von einem entschädigungsbegründeten Eingriff ausgegangen. Die ökologisch notwendige kontinuierliche Dotierwassermenge bei AKW hätte eine Produktionsverminderung von ca. 4% resp. einen Anteil an den Gestehungskosten von ca. 7% zur Folge gehabt.“

Der Kanton SZ hat die Mündung der Wägitaler Aa, das Lachner Aahorn, mit Steuergeldern revitalisiert. Dieser „Erfolg“ wurde nach 11 Monaten Bauzeit gefeiert. Aber Restwasser fliesst nicht immer. Muss nicht immer fliessen. Da staunt Heidi einmal mehr. Es lohnt sich, genauer hinzuschauen.

Es wird immer wärmer. Schnee und Eis für Wasser im Sommer werden rar. Regen ist „unzuverlässig“: Manchmal zu viel, dann wieder lange Trockenperioden. Wie wird sich dies auf das Restwasser auswirken? Je weniger Wasser in einem Gewässer fliesst, desto höher Schadstoffkonzentrationen.

Der Druck auf die Gewässer steigt. Vergoldung – Geld vor Wasserleben.

Wägitaler Aa: Wo bleibt das Restwasser? Heidis Mist 22.6.14.

Wägitaler Aa: Wo bleibt das Restwasser? (2) Heidis Mist 12.4.17.

Ökostrom aus den letzten Bergbächen? Heidis Mist 12.5.11.

17.6.17 HOME

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5 Antworten to “Wägitaler Aa: Restwasser saniert – aber wie!”

  1. Christoph Meier Says:

    Die Restwassermenge ist leider wie viele andere gesetzliche Vorgaben vielerorts nur „toter Buchstabe“. Ich fahre regelmässig mit dem Zug bei der Wägitaler Aa vorbei, Wasser führt sie nur sehr selten.

    • Heidi Says:

      Danke Christoph, dass du uns deine Beobachtungen mitteilst. Man tut so also ob. Die Wirklichkeit sieht oft anders aus als die schönen Worte. Dieses Schummeln kann man auch lügen nennen.
      Liebe Grüsse
      Heidi

  2. Lebensfeindliche Gewässer Says:

    […] Mindereinnahmen von mehr als zwei Prozent als „nicht tragbar“, wie eine Recherche von „Heidis Mist“ ergeben hat. Da die Kantone bei alten Anlagen zudem in Eigenregie festlegen können, wie viel […]

  3. Wasserkraft ist keine umweltschonende Energiequelle | Heidis Mist Says:

    […] Wägitaler Aa: Restwasser saniert – aber wie! Heidis Mist vom 17.6.17 […]

  4. Grosses Fischsterben: „Es zerreisst uns das Herz …“ | Heidis Mist Says:

    […] Artikel vom 17.6.17 (also vor mehr als fünf Jahren) mit dem Titel Wägitaler Aa: Restwasser saniert – aber wie! schrieb Heidi am […]

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