Hallo Heidi
Ich habe oberhalb Trimmis diesen Rebberg gesehen. Echt krass! Der Boden ist überall kahl. Die Kräuter und Gräser wurden offensichtlich mit einem Herbizid todgespritzt. Bis direkt an die Mauer, wo es doch Eidechsen hat. Und wo finden die Insekten und Vögel Nahrung? Und siehst du – neben der Strasse? Auch hier! Du schreibst doch immer, dass dies verboten sei.
Mein Onkel hat auch einen Rebberg, aber er spritzte jeweils nur in den Reihen und im Moment stellt er auf Bio um. Ich finde das megacool!
Was soll ich tun? Mein Foto dem Landwirtschaftsamt schicken?
Liebe Grüsse
Leonie
Liebe Leonie
Du sagst es! Das Spritzen von Pflanzenschutzmitteln an Strassen ist verboten gemäss Chemikalien-Risikoreduktions-Verordnung, Anhang 2.5, 1.1 Verbote und Einschränkungen, Ziff. 2, Buchstabe c.
Die meisten Bauern beziehen Direktzahlungen. Als Pflanzenschutzmittel dürfen nur Blattherbizide im Unterstockbereich und für Einzelstockbehandlungen bei Problemunkräutern eingesetzt werden. So steht es in der Direktzahlungsverordnung Anhang 4, 14.1.4. Ich weiss natürlich nicht, ob dieser Rebbergbesitzer Direktzahlungen bezieht.
Markus Ritter und sein Bauernverband sagen doch immer, dass die Bauern nur so viel spritzen würden wie nötig. Aber eben, wenn man genauer hinschaut! Diese Spritzerei ist so absolut nicht nötig, schadet nur der Umwelt und ist zudem, mindestens teilweise, illegal.
Bitte sende dein Foto mit Plan dem Amt für Landwirtschaft und Geoinformation in Chur. Ich bin gespannt, was sie dir antworten. Leider weiss man meist nicht, ob sie Sanktionen verhängen oder nichts unternehmen. Aber versuchen sollte man es immer.
Beste Grüsse
Heidi
3.7.19 HOME
Schlagwörter: Graubünden, Herbizid, Pestizid, Pflanzenschutzmittel, PSM, Rebberg, Trimmis
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