
Das Fungizid Amarel-Folpet DF mit diesen Gefahrenkennzeichnungen darf gemäss Bundesamt für Landwirtschaft aus der Luft über Rebberge verspüht werden. Stand Pflanzenschutzmittelverzeichnis 2.2.20.
Wer soll das bezahlen? Diese Frage wird heute in Anbetracht der Verschmutzung des Trinkwassers mit Metaboliten von Chlorothalonil häufig gestellt. Wer soll die Reinigungs- und Sanierungskosten bezahlen? Renate Amstutz, Direktorin des Schweizerischen Städteverbands, verweist zu Recht auf das Gewässerschutzgesetz, denn dieses nennt klar das Verursacherprinzip. Also muss das Geld für die Sanierung bzw. Reinigung des Trinkwassers von jenen Bauern kommen, welche Pestizide einsetzen.
Externe Kosten der Pestizide
Heidi hat vor vier Jahren über eine Studie des Institut national de la recherche agronomique (INRA) informiert, welche den Titel trägt The Hidden and External Costs of Pesticide Use und gleichzeitig auf eine Schweizer Studie aus dem Jahre 2014 hingewiesen: Volkswirtschaftliche Kosten des Pestizideinsatzes in der Schweiz. Die französischen Forscher stellten die provokative Frage: „Pestizide – kosten sie uns mehr als sie uns nützen?“ Die vielfältigen Kosten, welche durch Pestizide verursacht werden, sind bis heute kaum untersucht, dürften aber hoch sein, meint Heidi.
Vier Kategorien versteckte Kosten
Die INRA-Studie listet vier Kategorien versteckter Kosten auf: Umwelt-, Gesundheits-, Regulierungs- und auch Vermeidungskosten. Die ersten quantifizieren die Schädigung der von der Natur angebotenen Ökosystemleistungen (Bestäubung usw.); Gesundheitskosten umfassen Gesundheitskosten, Verlust der Arbeitsproduktivität usw .; zu den Regulierungskosten zählen öffentliche Mittel zur Regulierung und Kontrolle dieser Stoffe oder zur Sanierung kontaminierter Gewässer und deren Umgebung. Was die Vermeidungskosten betrifft, so werden diese hauptsächlich durch die Mehrausgaben jener Haushalte verursacht, die sich für Bio-Lebensmittel entscheiden, um die Aufnahme von Pestiziden zu minimieren.
Nicht nur Heidi hat in letzter Zeit häufig an die INRA-Studie gedacht, auch die Leute der Volksinitiative für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide haben die Studie ausgegraben und auf Twitter verlinkt bzw. einen Beitrag von Le temps vom 28.3.16 Les coûts cachés des pesticides.
Pflanzenschutzmittel: Kosten sie uns mehr als sie nützen? Heidis Mist 23.3.16
Pestizid-Rückstände im Trinkwasser, SRF 10vor10 vom 31.1.20
Volksinitiative für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide
2.2.20 HOME
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4. Februar 2020 um 10:15 |
Einmal mehr zahlt die Allgemeinheit. Sorglos kann das Wasser weiter verschmutzt werden.
Es werden noch riesige Summen für sauberes Trinkwasser auf uns zukommen. Zahlen wird’s die Allgemeinheit. Prost dann!
4. Februar 2020 um 10:24
Ich bin dagegen, dass es die Allgemeinheit zahlt. Wir müssen das Verursacherprinzip gemäss Gewässerschutzgesetz Art. 3a einfordern! Das wird zwar auf Widerstand stossen und nicht ganz einfach sein, aber es muss endlich durchgesetzt werden. Basta! Und schliesslich können wir JA zu den beiden Pestizid-Initiativen sagen.