Medienmitteilung grünliberale vom 14.10.20:
Das Schweizer Trink- und Grundwasser ist stark mit Pestiziden belastet. Viele Gewässer und Böden sind zudem überdüngt. Die Folgen sind irreversible Schäden am Ökosystem wie Artenstreben und eine Vergiftung unseres Trinkwassers. Zum Schutz von Biodiversität und Gesundheit braucht es dringend Gegensteuer. Bundesrat und Parlament betreiben seit Jahren ein Trauerspiel. Das neuste Kapitel: Die Wirtschaftskommission des Nationalrats hat der Gesetzesrevision zum Gewässerschutz die letzten Zähne gezogen. Ein Ja zur liberal formulierten Volksinitiative «Für sauberes Trinkwasser und gesunde Nahrung» im kommenden Jahr wird somit zwingend.
Seit Jahren wird die zu hohe Belastung unseres Grund- und Trinkwassers mit Pestiziden und Stickstoffüberschüssen immer wieder belegt. Beispielsweise mit der im April 2017 erschienenen Studie der Eidgenössischen Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz (Eawag). Schweizer Kleingewässer weisen eine Vielzahl von Herbiziden, Fungiziden und Insektiziden in zu hohen Konzentrationen auf.
Trotz diesem eindeutigen Handlungsbedarf hat die Wirtschaftskommission des Nationalrats (WAK-N) die Massnahmen dagegen (19.475 Pa.Iv. WAK-SR) nicht verbessert, sondern im Gegenteil weiter verwässert. Weder sollen konkrete Ziele gegen die Überdüngung im Gesetz verankert werden noch die Branche die Pflicht genommen werden. Auch bei den Pestiziden wurde eine entscheidende Schwächung beschlossen, welche ähnliche Schadensfälle wie jüngst mit Chlorothalonil weiter zulässt. Dem Gesetzesprojekt wurden dadurch noch die letzten Zähne gezogen, ein Ja zur Trinkwasserinitiative ist somit zwingend.
Medienmitteilung der Umweltorganisationen 14.10.20
Sauberes Trinkwasser hat für die Kommission des Nationalrats keine Priorität
Aller alarmierenden Befunde aus der Wissenschaft zum Trotz: Eine Mehrheit der Wirtschaftskommission des Nationalrats will das Trinkwasser nicht wirksamer vor Pestiziden und Nährstoffen schützen.
Trinkwasserinitiative (TWI)
15.10.20 HOME
Schlagwörter: 19.475 Pa.Iv. WAK-SR, Artensterben, Überdüngung, Biodiversität Wirtschaftskommission des Nationalrats, Chlorothalonil, Eawag, Eidgenössischen Anstalt für Wasserversorgung, Fungizide, Gewässerschutz, grünliberale, Grundwasser, Herbizide, Insektizide, Pestizide, Pflanzenschutzmittel, PSM, Trinkwasser, Trinkwasserinitiative, TWI
15. Oktober 2020 um 09:33 |
Habt ihr in der Schweiz schon ein Lobby-Register, an dem man seine Politiker-Abhängigkeiten ablesen kann? Aufgrund erheblichen Drucks will die deutsche Politik (zähneknirschend!) ja eins basteln. Wenn der Betroffene so etwas tut … – Der Entwurf bisher ist, sage ich`s mal freundlich, verbesserungsfähig / -bedürftig.
Aber es geht wohl nur so. Drücken wir weiter!
15. Oktober 2020 um 09:40
Ja, das gibt’s seit einigen Jahren:
https://lobbywatch.ch/de
Wir bleiben dran!