Viel Gülle am Dischmabach bei Davos

Liebe Heidi

Ist das noch „normal“? Am Dischmabach. Mehr Gülle am Wasser geht kaum. Man könnte die ganze Gülle auch direkt im Bach „entsorgen“.

Grüsse aus Davos

Walter

Heidi hat die Frage vier Betroffenen weitergegeben, auf Anregung einer Leserin nehmen jetzt sechs Stellung.

Wiesenpflanzen: „Seit dem 4.11.20 schwankt die Temperatur in Davos zwischen 1 und 5°C, nur am Freitag und Samstag war sie sechs Stunden lang über 5°C. Bei uns im Dischmatal ist es kälter. Am Sonntag wird also in Davos offiziell die Vegetationsruhe beginnen. Schon im Oktober war die Durchschnittstemperatur einige Tage lang unter 5°C. Wir haben uns bereits auf den Winterschlaf eingestellt, brauchen keinen Dünger mehr.“

Wasser: „Wenn ich regnen lasse, Schnee schmilzt oder wo Grund- oder Bachwasser fliesst, nehme ich Stoffe mit, die lose herumliegen, also auch Bestandteile der Gülle wie Stickstoff, Antibiotika usw. Mag sein, dass ich auch von der Gülle am Dischmabach etwas bekomme; das weiss ich jetzt noch nicht. Leider sieht das niemand. Grundsätzlich ist mir ja egal, was ich mitschleppe. Nur die Gruppe Trinkwasser jammert dauernd über dessen Zustand. Eigentlich könnte es auch ihr gleichgültig sein, denn die Menschen verschmutzen Wasser, dann sollen sie das auch trinken!“

Wasserlebewesen: „Unsere Meinung ist gespalten. Es gibt etwa Algen, welche besonders gut gedeihen, wenn viele Nährstoffe im Wasser sind. Die meisten von uns jedoch lieben sauberes Wasser, sterben wenn sie mit Gülle geschwemmt werden. Einige unserer Bakterien werden von Antibiotika getötet, welche genau kann ich nicht sagen, das ist je nach Antibiotikum verschieden.“

Bauer: „Ich muss die Güllegrube vor dem Winter leeren, denn Heidi reklamiert, wenn ich auf Schnee gülle – das sei wegen der Gefahr der Gewässerverschmutzung verboten, schreibt sie jeweils.“

Zuständiger Beamte: „Ich habe viel zu viel zu tun, kann mich doch nicht um allfällige Gewässerprobleme kümmern!“

Umweltingenieurin: „Viele Bauern müssten eine grössere Güllegrube bauen. Vor längerer Zeit gab es einmal Subventionen für deren Bau, aber diese Gelegenheit hatten nur schlaue Bauern genutzt. In der Zwischenzeit wurden sowieso die Kühe grösser, die Zahl der Viecher auch und der Zukauf von Futter wirkt sich ebenfalls auf die Hofdüngermenge aus. Das Bundesamt für Landwirtschaft wollte (Trinkwasserinitiative im Nacken) mit der Agrarpolitik 22+ etwas Gegensteuer geben, aber die Bauern haben das abgeblockt!“

8.11.20 HOME

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