
Clara: „Ein Schnappschuss aus meiner Froschzucht, mit der ich jahrelang jedes Jahr hunderte von Fröschen gezüchtet habe.“ Copyright: Clara
Briefwechsel von Heidi mit Clara
Liebe Heidi
Ich denke, die Artikel, die du verschickst, sind in der Regel gut belegt. Aber das mit den Froschschenkeln kommt mir denn doch etwas unwahrscheinlich vor. Es kann ja sein, dass auch gutmeinende Menschen sich hin und wieder täuschen. Wo sollen die Froschschenkel denn in der Schweiz verkauft werden????
Du musst nicht reagieren auf diesen meinen Zweifel, einfach eine Rückmeldung.
Herzlicher Gruss Clara*
Liebe Clara
Weil es auch mir etwas gschmuch war bei der Zahl des Schweizer Tierschutzes (STS), habe ich zwei Ergänzungen im Artikel gemacht.
Text: Gemäss einer Interpellation von Maya Graf vom 11.12.09 werden jährlich 150 Tonnen Froschschenkel in die Schweiz importiert, was 7,5 bis 10 Millionen Tieren pro Jahr entspricht!
30 bis 40 Froschschenkel aus Vietnam (1 kg) kosten 16.90 Franken, d.h. 50 Rappen pro Stück:
https://thiriet.ch/fisch-krustentiere-froschschenkel-b4c519l2.html
Froschschenkel aus Indonesien, Preis für „Gold Frog“ auf Anfrage:
https://www.stutzer.ch/de-catalog-food_tiefkuehl-weichtiere-froschschenkel___schnecken
Quelle umweltnetz-schweiz.ch: „Der globale Froschmarkt hat sich in den letzten Jahrzehnten gewandelt. Während ab den 1950er-Jahren zuerst Indien und Bangladesch für rund 30 Jahre Marktführer waren, ist seit bald 30 Jahren Indonesien der weltgrösste Exporteur. Diese Situation entstand durch das Verbot des Handels im Jahre 1987 in Indien. Die Gründe dafür: Bedenken bezüglich der unmenschlichen Tötung der Frösche und dem Verlust der natürlichen Kontrolle von Schädlingen in der Landwirtschaft. Gleichzeitig wurden mehrere Froscharten als gefährdet eingestuft. Indonesien führt pro Jahr ungefähr 4’000 Tonnen Froschschenkel aus; dies entspricht 150 Millionen Tieren.“
Hier noch mehr Zahlen:
Frösche aus der Türkei sorgen in der Schweiz für Geschrei. umweltnetz-schweiz.ch vom 30.1.15
Froschschenkel in TV-Sendung polarisieren: Die SRF-Sendung «Mini Beiz, dini Beiz» gastierte am Freitag in Uri im «Bären» Andermatt. Dort gab es Froschschenkel – was nicht ohne Reaktionen blieb. 20minuten vom 26-1-15
Du siehst also, das beschäftigt nicht nur dich und mich. Nun wünsche ich dir trotzdem einen guten Schlaf!
Herzliche Grüsse
Heidi
Liebe Heidi
Da werde ich ja immer mehr zur Pessimistin.
Zwar ein kleiner Teil des Naturschutzes, aber das ganze Drumherum ist zum Kotzen. Und so scheusslich wird ja auch bei viel grösseren Themen argumentiert.
Die Antwort auf die Interpellation Graf schreit ja zum Himmel. Alles ist normal: Frösche als notwendige Lebensmittel, Lebendtransport gemäss Vorschrift in Ordnung.
Nicht vorstellbar diese Tiere tagelang unter solchen Bedingungen unterwegs!!! Und dann der wichtige Aspekt in deinem Artikel, dass Frösche ja als natürliche notwendige Pestizide gebraucht werden können. Alles unvorstellbarer Horror! Man tötet die Frösche und ersetzt sie durch chemische Pestizide. An diesem unscheinbaren Detail, das ganze komplexe Horrorszenarium, das überall auch im grössten Rahmen läuft!!
Und dann die Inserate der Verteiler!! Froschschenkel mit Yoga – Schnitt……
usw. usw. usw.
Woher nimmst du die Kraft, angesichts all dieses hoffnungslos scheinenden Elends ……??
Ja, da kannst du mir wirklich wünschen, dass ich trotzdem noch einigermassen gut schlafe.
Herzlicher Gruss
Clara
*Clara ist Akademikerin im Ruhestand
Schweiz/Indonesien: Von Gold, Massakern und Froschschenkeln, Heidis Mist vom 30.1.21
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Schlagwörter: Bangladesch, Bären Andermatt, dini Beiz, Frösche, Freihandelsabkommen mit Indonesien, Froschschenkel, Froschzucht, Indien, Maya Graf, Mini Beiz, Pestizide, Schweizer Tierschutz, STS, Türkei, umweltnetz-schweiz.ch, Vietnam
1. Februar 2021 um 09:20 |
Bleibt standhaft!
1. Februar 2021 um 09:48
Ich hoffe, dass es noch ein paar vernünftige Stimmberechtigte in der Schweiz gibt.