Johann G. Zaller, der Autor des Buches Unser täglich Gift (2018) hat ein weiteres Buch veröffentlicht: Daily Poison. Pesticides – an Underestimated Danger. Es ist sowohl gedruckt wie elektronisch erhältlich. Das Buch ist in englischer Sprache verfasst, aber verständlich formuliert, so dass auch Laien den Text verstehen können. Für Leute, welche Probleme mit dem Englischen haben, empfiehlt Heidi den DeepL-Übersetzer. Die nachfolgenden Zitate sind im Buch in englischer Sprache.
Daily Poison basiert auf dem deutschen populärwissenschaftlichen Buch „Unser täglich Gift“. Obwohl das deutsche Buch bereits internationale Themen anspricht, hat Zaller den Umfang der englischen Version erweitert und die Referenzen mit relevanten Studien aktualisiert. Alle Aussagen im Text sind durch wissenschaftliche Studien belegt.
Zumutbare Wahrheit
Einleitend zitiert Zaller Ingeborg Bachmann: „Die Wahrheit ist für Menschen zumutbar.“
Vorwort von Zaller: „Warum ein Buch über Pestizide schreiben? Nach Ansicht der Befürworter einer pestizidbasierten Landwirtschaft gehören Pestizide zu den am besten untersuchten Substanzen der Welt, die gezielt gegen Unkräuter, Schädlinge oder Krankheiten wirken und nach Erfüllung ihrer Aufgabe in unschädliche Stoffe abgebaut werden. Sollten dennoch Spuren von Pestiziden in Lebensmitteln, in der Umwelt oder im menschlichen Körper nachgewiesen werden, so liegt dies in erster Linie an den verbesserten Analysemethoden. Normalerweise werden wir Verbraucher damit beruhigt, dass die Rückstände von Pestiziden in Lebensmitteln immer unter den gesetzlichen Grenzwerten liegen. Ausserdem kennt jeder den jahrhundertealten Grundsatz, wonach nur die Dosis das Gift macht, und man kann sogar an übermässigem Wasserkonsum sterben! Folglich gilt jeder, der sich gegen den Einsatz von Pestiziden ausspricht, als verträumter Umweltschützer, der die Realität der modernen Lebensmittelproduktion verleugnet und damit den Hungertod von Millionen von Menschen riskiert.
Soweit die grobe Skizze der öffentlichen Darstellung zum Thema Pestizide. Mit diesem Buch möchte ich diese und andere Aussagen über Pestizide beleuchten und den Wahrheitsgehalt der oben genannten Aussagen hinterfragen. Dies scheint wichtiger denn je, besonders in unserer Zeit der allgegenwärtigen Beeinflussung der Politik durch diverse Interessengruppen, Fake News und alternative Fakten.“
Weshalb dieses Buch?
Zaller: „Folgende Aspekte haben mich veranlasst, dieses Buch zu schreiben:
- Die Kontamination selbst von Neugeborenen mit Spuren von Pestiziden in ihrem Körper.
- Die Parkinson-Krankheit ist eine anerkannte Berufskrankheit für Winzer in Frankreich.
- Die stetige Erhöhung der gesetzlichen Grenzwerte für Pestizidbelastungen und -rückstände in den letzten Jahren.
- Die Untauglichkeit des viel gebrauchten Paracelsus-Zitats „Die Dosis macht das Gift“ für viele moderne synthetische Pestizide.
- Die vielen Pestizidfälschungen mit unbekannten Inhaltsstoffen, die in einigen Ländern bis zu 25% ausmachen (UNEP 2018).
- Agrochemieunternehmen zahlen mehrere Millionen Euro an Entschädigung an italienische Winzer, weil die Behandlung mit einem empfohlenen Pestizid-Produkt zu kompletten Ernteausfällen führte.
- Giftmülldeponien der agrochemischen Industrie sind tickende Zeitbomben, besonders im Falle von Naturkatastrophen.
- Wissenschaftler, die sich kritisch mit Pestiziden auseinandersetzen, werden schnell in Internetforen denunziert mit dem Ziel, ihre Integrität zu untergraben?
Niemand kann ernsthaft sagen wie sich die weit über 100’000 Chemikalien auf unsere Gesundheit und die Natur auswirken, da ihre Nebenwirkungen nur unzureichend erforscht sind.“
Aufklärung in drei Kapiteln
Das Buch umfasst gut 300 Seiten in drei Kapiteln. Jedes ist mit zahlreichen Literaturlisten versehen. Es sind 22 Seiten für das erste Kapitel, 20 für das zweite und 11 für das dritte. Ein Index am Schluss erleichtert das Auffinden von bestimmten Daten.
Zaller: „Der erste Teil von Daily Poison beginnt mit einer Darstellung der Problematik des Pestizideinsatzes, den eingesetzten Mengen und Einsatzorte der Pestizide.
Der zweite Teil gibt einen Einblick in die alltägliche wissenschaftliche Erforschung von Pestizidwirkungen und deren Ergebnisse. Ausserdem wird erörtert, wie wissenschaftliche Ergebnisse verbreitet und in der Öffentlichkeit aufgenommen werden. Wenn Sie sich nun fragen, wie wir die Weltbevölkerung ohne moderne pestizidintensive Landwirtschaft ernähren können, dann sind Sie offenbar auf die Marketingmaschinerie der Agrarlobbyisten hereingefallen!
Der dritte Teil zeigt, dass die pestizidintensive Landwirtschaft tatsächlich ein nicht nachhaltiges Geschäftsmodell ist, das enorme Kosten für unsere Volkswirtschaften und Gesellschaften verursacht. Die vermeintlichen Vorteile bei den Ernteerträgen überwiegen dies keineswegs. Glücklicherweise gibt es viele praktikable Alternativkonzepte, die ohne synthetische Pestizide auskommen, und selbst Vertreter der konventionellen Landwirtschaft geben zu, dass es möglich wäre, die Hälfte der Pestizide einzusparen, ohne Ertragseinbussen zu verursachen.“
Daily Poison endet mit einem Ausblick. Zaller fasst zusammen, was für eine Transformation der pestizidintensiven Landwirtschaft dringend notwendig ist und was die Politik dazu beitragen muss.
Wer ist Johann G. Zaller?
Johann G. Zaller ist Ökologe an der Universität für Bodenkultur in Wien, Sein Team erforschen seit vielen Jahren Chemikalien und deren Auswirkungen auf die Umwelt.
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