
Das Schweizer Fernsehen brachte am 2.8.21 einen interessanten Beitrag über Aufforstung von Wüste, denn Sandstürme sind ein grosses Problem für die betroffenen Städte. Heidi hat nachgeschaut wie es sonst um den Wald in China steht.
Vorwiegend in Berggebieten Chinas wurden Mitte des 20. Jahrhunderts Wälder systematisch gerodet, um das Holz für den wirtschaftlichen Aufbau zu nutzen und landwirtschaftliche Anbauflächen für die wachsende Bevölkerung zu schaffen. Dies führte zu einer Zunahme des Oberflächenabflusses und der Bodenerosion. Die Folge sind höhere Sedimentfrachten und Hochwasserspitzen in den Flüssen, welche Menschen, Infrastrukturen und Trinkwasserversorgung gefährden.
Die zunehmenden Überschwemmungen führten zu einer Änderung der chinesischen Landnutzungspolitik. Die landwirtschaftliche Nutzung auf Hängen steiler als 30 Grad wurde landesweit verboten, die weitere Rodung von Wäldern am Hang untersagt, die ungeregelte Holznutzung beschränkt und Aufforstungsprogramme gestartet. Gerodet wird aber immer noch, etwa von 2002 bis 2020 76’000 Hektar an Primärwald, dessen Fläche in diesem Zeitraum um 4,4% zurückging.
China fördert den globalen Kahlschlag
Um Flutkatastrophen vorzubeugen, hat China das Bäumefällen in seinen eigenen Forsten gestoppt. Stattdessen werden nun gigantische Holzmengen aus den übrigen Ländern Südostasiens und aus Russland importiert, auch der Schwarzmarkt blüht. Seit drei Jahrzehnten beutet Asiens grösster Holzverbraucher Japan systematisch die Urwälder Südostasiens aus. Nun wird befürchtet, dass Chinas extrem gewachsener Einfuhrbedarf auch noch den Rest der grünen Wildnis in der Region vernichtet.
Auch Schweizer Holz wird nach China exportiert. Michael Gautschi, Direktor von Holzindustrie Schweiz, sagte 2018, es werde rund ein Prozent des Schweizer Holzes nach China exportiert. Ökologisch seien solche Transporte nicht so schlimm: «Das Holz wird in die Container geladen, mit denen Waren aus China in die Schweiz verschifft werden.» Oder sollte man eher sagen: „Holz kommt verarbeitet in Containern zurück?“ Zum Beispiel Bau- und Möbelholz, Tischplatten, Balken, Bretter, Geländer, Fournier landen auf den Weltmarkt und werden auch in die Schweiz vertrieben. Vor Weihnachten 2020 verkaufte die Migros Wallhölzer aus Buchenholz made in China und Alibaba und Made-in-China bieten zahlreiche Holzprodukte an.
Wenn ein Geschäft ökonomisch aufgeht, dann lässt sich ökologisch Absurdes durch schöne Worte rechtfertigen.
Aufforstungen in China. Waldwissen.net, Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft
China befördert den globalen Kahlschlag. GEO
Holz-Export nach China empört Naturschützer. Pressereader vom 17.10.18
Schweizer Rohstoff-Export Asiaten wollen mehr Schweizer Holz. Matthias Heim, SRF vom 6.5.17
Holz bleibt das Material der Wahl für zukunftsfähige Bauten. Lignum vom 5.4.21
Grossauftrag in China geht an Häring AG. späne
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Schlagwörter: Aufforstung, Überschwemmungen, China, China kämpft mit "Grüner Mauer" gegen die Wüste, Global Forest Watch, Hochwasserspitzen, Holz, Infrastrukturen, Primärwald, Roden, Sandsturm, Trinkwasserversorgung, Wald
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