Der Meinungsmacher im Sternen Hinterwohlental

Optigal-Hühnerzucht im Wallis.

Optigal-Hühnerzucht im Wallis.

Haslers Fritz sass mit zwei weiteren Bauern bereits am Stammtisch, als der Geissenpeter in den Sternen trat. Eigentlich wollte er sich zu Schreiner Baumann setzen, aber Fritz hatte ihn schon gesehen und winkte ihm zu: „Komm doch zu uns! Valentin hat Geburtstag. Er spendet eine Runde.“ Das liess sich Peter nicht entgehen.

Doch nachdem alle wussten, dass Valentin heute 40 geworden und immer noch ledig war, lenkte Fritz das Thema auf seinen im Moment liebsten Gesprächsstoff, die Abstimmung zur Massentierhaltungsinitiative. Der Ritter sei doch einfach super und er zählte all die Argumente auf, die der Präsident des Bauernverbands bereits kommuniziert hat. „Wir müssen alle zusammenhalten, wir Bauern, und NEIN stimmen.“ Die zwei schweigenden Bauern am Tisch nickten heftig, nur der Geissenpeter dachte nach und sass regungslos da. Bald schon bedankte er sich bei Valentin für den Trunk und machte sich auf den Heimweg.

Grillparty im Sternen

Am nächsten Tag las Peter im Amtsblatt, dass die Sternen-Wirtin, Margrit Wander, ihre Gäste zu einer Grillparty einlädt: Zum Wochenanfang Gratis Chicken frisch vom Grill mit dem bekannten Grillmaster Leon. Der Sternen war an diesem Montag so voll wie noch nie. Haslers Fritz half Gartentische und -stühle in der Gaststube zu platzieren und betrieb zwischendurch Abstimmungspropaganda. Auch Heidi, der Alpöhi und der Geissenpeter waren da, obwohl sie nicht so häufig im Sternen anzutreffen waren, aber Margrit hatte sie persönlich eingeladen.

Das Servierpersonal bediente in erstaunlichem Tempo die vielen Gäste und das Trio Edelweiss sorgte für Stimmung. Margrit schaute dem Treiben wohlwollend zu. Als alle damit beschäftigt waren, Poulet-Fleisch von Knochen zu lösen, liess die Sternen-Wirtin das Glockenspiel erklingen und richtete sich mit heller Stimme an die Tafelnden: „Für heute habe ich mir etwas besonderes ausgedacht. Ich zeige euch jetzt auf der Grossleinwand ein Video, das gut zum heutigen Anlass passt. Aber zuerst noch ein paar Informationen:

Die Hühnerzucht ist ein globales Geschäft. Nur gerade fünf Konzerne beliefern den gesamten Weltmarkt mit Hühnern – auch die Schweiz.

Die importierten Hühner werden als sogenannte Elterntiere in der Schweiz aufgezogen und vermehrt. Aus ihren Eier schlüpfen schliesslich die Masthühner. Diese sind Hybride und somit weder für die Zucht geeignet (Heterosiseffekt) noch körperlich dazu imstande (Qualzucht).

Aufgezogen werden die Elterntiere u.a. von der Migros, die mehrere Standorte im Wallis unterhält. Von dort wird die gesamte Schweiz mit Masthühnern versorgt. Die Aufzucht ist grausam: Viel zu viele, gestresste Hähne verletzen die wehrlosen Hennen und picken sie zu Tode.

Mit einem Klick zeigt sie die Petition Das Leiden der Hühner für Optigal von Tier im Fokus (TIF) und ruft zum Unterschreiben auf.“

Das aggressive Verhalten der Hähne führt zu zahlreichen Verletzungen bei den Hennen.

Das aggressive Verhalten der Hähne führt zu zahlreichen Verletzungen bei den Hennen. Klick auf Bild führt zur Petition „Das Leiden der Hühner für Optigal“.

Nun drückt Margrit den Knopf zum Starten des Videos Optiqual – Tierschutz-Skandal bei Migros | Tier im Fokus (TIF)

Schweizer Zuchthühner werden zu tausenden in riesigen Ställen zusammengepfercht.

Schweizer Zuchthühner werden zu Tausenden in riesigen Ställen zusammengepfercht.

Nach dem letzten Ton sagt Margrit: „Ich hoffe, dass ihr alle ein JA für die Massentierhaltungsinitiative in die Urne legen werdet, auch du Fritz. Ab sofort wird sich das Sternen-Team auch für die Reduktion des Fleischkonsums engagieren. Täglich wird ein fleischloses Menü angeboten. Am Dienstag, Donnerstag und Sonntag gibt es ein Menü mit und eins ohne Fleisch. Die Bezugsquellen für Fleisch wird der Koch sorgfältig aussuchen: keine Massentierhaltung!

Ich wünsche euch noch einen schönen Abend.“

Mehr Tierwohl oder billiges Fleisch?

Am 25.9.22 stimmen wir über die Massentierhaltungsinitiative ab. Vision Landwirtschaft überprüft Argumente und stellt ergänzende Überlegungen aus ihrer Perspektive an. Fazit: Die Initiative ist oder wäre ein Steilpass für die bäuerliche Schweizer Landwirtschaft. Sie wirkt sich positiv auf Produzentenpreise aus und unterstützt notwendige Entwicklungen in den Bereichen Umwelt, Ernährung und Handel.

Vision Landwirtschaft hat die Argumente der Initiant:innen und der Gegner:innen der Massentierhaltungsinitiative (MTI) gesichtet und geprüft.

Den Faktencheck finden Sie, lieber Leser, liebe Leserin, hier: Kommentar zur Massentierhaltungsinitiative.

Keine Massen­tierhaltung in der Schweiz

Umfragen zeigen, dass sich die Schweizer Bevölkerung klar gegen Massentierhaltung ausspricht. Trotzdem stammen Tierprodukte immer häufiger von industriellen Grossbetrieben. Die Gründe für diesen Widerspruch sind vielfältig und reichen von fehlendem Bewusstsein bis zum Marketing der Milch- und Fleischlobby, die den Mythos der Heidiland-Tierhaltung weiter reproduziert. Die Initiative gegen Massentierhaltung will dem ein Ende setzen.

Ja zu einer Schweiz ohne Massentierhaltung

Tier im Fokus (TIF)

Optigal

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