Archive for the ‘Dünger’ Category
5. März 2023

Johann G. Zaller et al., Science of the Total Environment.
Quelle: Potential to reduce pesticides in intensive apple production through management practices could be challenged by climatic extremes. Johann G. Zaller et al., Science of the Environmental
Johann G. Zaller und weitere Wissenschaftler der Universität für Bodenkultur (BOKU) Wien, des Umweltforschungsinstituts von Global2000/Friends of the Earth Österreich sowie der Universidad de Extremadura, Badajoz, Spanien, haben den Pestizideinsatz und die Anbaumethoden auf 2’549 kommerziellen Apfelplantagen analysiert. Eine wichtige Schlussfolgerung ist: Das Potenzial zur Verringerung von Pestiziden im intensiven Apfelanbau durch Bewirtschaftungspraktiken könnte durch klimatische Extreme in Frage gestellt werden.
Zusammenhänge erkennen
Äpfel sind das am dritthäufigsten produzierte Obst der Welt, aber ihre Produktion ist oft pestizidintensiv. Das Ziel der Wissenschaftler war es, anhand der Aufzeichnungen von Landwirten in Österreich zwischen 2010 und 2016 Möglichkeiten zur Pestizidreduktion zu identifizieren. Sie untersuchten wie der Pestizideinsatz mit der Betriebsführung, den Apfelsorten und den meteorologischen Parametern zusammenhing und wie er sich auf die Erträge und die Toxizität für Honigbienen auswirkte.
Eingesetzte Pestizide
Auf den Apfelfeldern wurden pro Saison 29,5 Pestizidanwendungen mit einer Aufwandmenge von 56,7 kg pro Hektar durchgeführt, die insgesamt 228 Pestizidprodukte mit 80 Wirkstoffen umfassten. Im Laufe der Jahre entfielen 71% der ausgebrachten Pestizidmengen auf Fungizide, 15% auf Insektizide und 8% auf Herbizide. Die am häufigsten verwendeten Fungizide waren Schwefel (52%), gefolgt von Captan (16%) und Dithianon (11%). Von den Insektiziden wurden Paraffinöl (75%) und Chlorpyrifos/Chlorpyrifos-Methyl (6% zusammen) am häufigsten eingesetzt, bei den Herbiziden Glyphosat (54%), CPA (20%) und Pendimethalin (12%).
Was beeinflusste den Pestizideinsatz?
Der Pestizideinsatz stieg mit zunehmender Häufigkeit der Bodenbearbeitung und Düngung, zunehmender Feldgrösse, steigenden Temperaturen im Frühjahr und trockeneren Sommerbedingungen. Der Pestizideinsatz nahm mit zunehmender Anzahl der Sommertage mit Höchsttemperaturen über 30°C und der Anzahl der warmen, feuchten Tage ab. Die Apfelerträge standen in einem signifikant positiven Zusammenhang mit der Anzahl der Hitzetage, der feuchtwarmen Nächte und der Häufigkeit der Pestizidbehandlungen, wurden aber nicht von der Häufigkeit der Düngung und der Bodenbearbeitung beeinflusst.
Die Toxizität für Honigbienen stand nicht im Zusammenhang mit dem Einsatz von Insektiziden. Pestizideinsatz und Ertrag standen in signifikantem Zusammenhang mit den Apfelsorten.
Die Analyse der Wissenschaftler zeigt, dass der Pestizideinsatz in den untersuchten Apfelbetrieben durch weniger Düngung und Bodenbearbeitung reduziert werden kann, auch weil die Erträge um mehr als 50% über dem europäischen Durchschnitt lagen. Wetterextreme im Zusammenhang mit dem Klimawandel, wie z. B. trockenere Sommer, könnten jedoch Pläne zur Verringerung des Pestizideinsatzes in Frage stellen.
Was ist für die Pestizidreduktion wichtig?
Insgesamt ergab diese Analyse eines der umfassendsten Datensätze kommerzieller Apfelbetriebe mehrere wichtige Erkenntnisse, die für die Reduzierung des Pestizideinsatzes von Bedeutung sind.
- Erstens hatten die Häufigkeit der Bodenbearbeitung und Düngung sowie die angebauten Apfelsorten einen erheblichen Einfluss auf die Intensität des Pestizideinsatzes.
- Zweitens unterschieden sich die Apfelbetriebe erheblich in ihrer Pestizidintensität, selbst wenn sie in derselben Region lagen, was darauf hindeutet, dass Pläne zur Verringerung des Pestizideinsatzes auch Verhaltensaspekte berücksichtigen müssen.
- Drittens wurden meteorologische Parameter, die mit dem Klimawandel zusammenhängen, mit der Pestizidintensität in Verbindung gebracht, was darauf hindeutet, dass regionalisierte Klimawandelmodelle in Verbindung mit einfachen Mengen- und Risikominderungszielen einbezogen werden sollten.
Pestizid-Aufzeichnungen sollten veröffentlicht werden
Analysen wie die hier gezeigten können nur mit qualitativ hochwertigen Daten zum Pestizideinsatz durchgeführt werden, die derzeit in Europa, anders als beispielsweise in Kalifornien, nicht veröffentlicht werden. Da alle Apfelbauern verpflichtet sind, Aufzeichnungen über die auf dem Feld ausgebrachten Pestizide zu führen, wäre es wichtig und relativ einfach, diese Daten zu sammeln, um den Ursprung der Umweltverschmutzung wissenschaftlich zu untersuchen und die Reduktionsziele zu validieren. Solche Analysen und Erfahrungen könnten dann auf andere pestizidintensive Apfelanbaugebiete in der Welt übertragen werden, wo die Datenlage noch schlechter ist.
Risiko für Umwelt und Menschen senken
Die Etablierung eines systematischen und standardisierten Pestizidmonitorings würde es ermöglichen, Zusammenhänge mit der Wirksamkeit von Minderungsmassnahmen zu erkennen und würde das europäische Green-Deal-Ziel erleichtern, den Pestizideinsatz und die Risiken bis 2030 um 50% und den Düngereinsatz um 20% zu reduzieren. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass sowohl die Reduzierung des Düngemittel- als auch des Pestizideinsatzes unter Beibehaltung der durchschnittlichen Apfelerträge machbar erscheint.
Inwieweit und wo Aspekte des Klimawandels eingreifen, muss weiter untersucht werden. Darüber hinaus würde eine Reduzierung des Pestizideinsatzes nicht nur das Risiko für die Umwelt, sondern auch für die Menschen in Regionen mit intensivem Apfelanbau auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Landwirtschaft und einem nachhaltigeren Lebensmittelsystem verringern.
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Schlagwörter:Apfelplantagen, Apfelsorten, Österreich, Bewirtschaftungspraktien, Bodenbearbeitung, BOKU, Captan, Chlorpyrifos, Chlorpyrifos-methyl, CPA, Düngung, Dithianon, Ertrag, Fungizid, Gesundheit, Glyphosat, Herbizid, Honigbienen, Insektizid, Johann G. Zaller, Klima, klimatische Extreme, Monitoring, Paraffinöl, Pendimethalin, Pestizide, Pflanzenschutzmittel, Schwefel, Temperatur, Toxizität, Trockenheit, Umweltforschungsinstituts von Global2000/Friends of the Earth Österreich, Universidad de Extremadura, Universität für Bodenkultur Wien
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22. Januar 2023

Demo in Berlin: Wir haben es satt!
Während der Agrarmesse Grüne Woche kamen Landwirte aus ganz Deutschland zum Protest nach Berlin. Sie liessen riesige Schweine über die Strasse rollen und grosse Insekten schwebten in der Luft. Auf der Grünen Woche präsentieren bis zum 29.1.23 etwa 1’400 Aussteller aus Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie in den Berliner Messehallen ihre Produkte. Zudem fand die international grösste Agrarministerkonferenz statt, anlässlich welcher 64 Staaten eine gemeinsame Erklärung unterzeichneten, um den Welthunger stärker zu bekämpfen.
Gestern, also am 21.1.23, fand die traditionelle Demo „Wir haben es satt!“ statt mit dem Motto „Gutes Essen für alle – statt Profite für wenige“. Zahlreiche Organisationen unterstützen die Veranstaltung, darunter die Umweltverbände BUND und Nabu, Landwirtschaftsorganisationen wie AbL und Bioland, ausserdem Greenpeace, Misereor und Fridays for Future. Das Bündnis „Wir haben es satt“ schrieb: „Trotz eisiger Kälte waren wir mit 10’000 Menschen für die sozial gerechte Agrarwende auf der Strasse!“
Nachfolgend die Forderungen:
Zusammenstehen für eine bäuerliche und ökologischere Landwirtschaft, für Klima-, Tier- und Umweltschutz, für globale Gerechtigkeit und gesundes Essen für alle
Viel zu wenig Regen, trockene Böden und schlechte Ernten – die Klimakrise wird auch bei uns immer bedrohlicher. Die Wachstumslogik und politische Fehlentscheidungen sind verantwortlich für das Überhitzen des Planeten und das dramatische Artensterben. Viele Höfe müssen dichtmachen, während weiter grosse Tierfabriken genehmigt werden. Weltweit wächst der Hunger und auch hierzulande wissen viele Menschen nicht mehr, wie sie ihren Kühlschrank füllen sollen.
Wir kämpfen für die sozial-ökologische Transformation. Sie ist die Antwort auf die vielfältigen Krisen. Klar ist: Ohne Agrar- und Ernährungswende verfehlen wir krachend das 1,5-Grad-Ziel und damit globale Klimagerechtigkeit. Alle Menschen müssen sich gesunde Lebensmittel leisten können. Bauernhöfe, Bäckereien und das Lebensmittelhandwerk brauchen faire Preise.
Wir haben Konzerne satt, die mit dem Hunger in der Welt ihr Geschäft machen! Investmentfonds verdienen an der Spekulation mit steigenden Nahrungsmittelpreisen. Agrar-, Lebensmittel- und Düngerkonzerne wie Cargill, Unilever oder Yara vermelden in der Krise horrende Profite. Supermarktketten mit massiver Marktmacht drehen an den Preisschrauben. Konzerne wie Bayer wollen Agro-Gentechnik auf unsere Äcker und Teller bringen. Das alles haben wir satt!
Essen ist politisch – für eine gerechte Agrar- und Sozialpolitik!
Wir schätzen die Arbeit aller, die uns mit gesunden und hochwertigen Lebensmitteln versorgen. Gerade in Krisenzeiten sind wir solidarisch und kämpfen für eine gerechte Gesellschaft: mit vielen Bauernhöfen, die ländliche Räume lebendig halten. Mit einer flächengebundenen, artgerechten Haltung von weniger Tieren. Mit fairen, regionalen Versorgungsketten und mehr pflanzlicher Ernährung. Mit gesundem Essen, einer gerechten Verteilung des Wohlstands und einem guten Leben ohne Krieg und Ausgrenzung für alle Menschen weltweit.
Es gibt genug Nahrung, doch sie wird ungerecht verteilt oder verschwendet. Viel zu viel Essen landet als Futter im Trog, Agrosprit im Tank oder Abfall im Müll. Künftig muss gelten: Teller statt Trog und Tank – Lebensmittelverschwendung stoppen! So schützen wir das Klima und alle werden satt.
Für die sozial gerechte Agrar- und Ernährungswende gehen wir im Januar mit Tausenden – pandemiegerecht und entschlossen – auf die Strasse. Zu wenig, zu langsam – das ist die Bilanz von einem Jahr Ampel-Koalition. Agrarminister Özdemir muss den Umbau der Landwirtschaft beschleunigen und Finanzminister Lindner die notwendigen Mittel freigeben. BäuerInnen und Gesellschaft wollen den Umbau, aber Klima-, Tier- und Naturschutz müssen sich für die Höfe lohnen. Der russische Angriffskrieg darf nicht gegen eine nachhaltige Landwirtschaft ausgespielt werden. Dafür erhöhen wir zum Auftakt der weltgrössten Agrarmesse „Grüne Woche“ im Berliner Regierungsviertel den Druck. Wir haben die Krisenprofite satt – für eine globale Agrarwende und gutes Essen für alle!
Wir fordern die sozial-ökologische Transformation:
- Höfesterben stoppen
faire ErzeugerInnenpreise durchsetzen und Bauernhöfe beim klima- und artgerechten Umbau unterstützen!
- Krisengewinne besteuern
Übergewinnsteuer auch für Agrar- und Lebensmittelkonzerne und viel mehr Unterstützung für Menschen mit wenig Geld!
- Klimakrise und Artensterben bekämpfen
durch Mehrwertsteuersenkung mehr Pflanzliches auf die Teller bringen und pestizidfreie Lebensräume für Insekten sichern!
- Bäuerliche Tierhaltung erhalten
mit weniger Tieren, die dafür artgerecht gehalten werden!
- Hunger beenden und Agro-Gentechnik stoppen
Spekulationsverbot für Lebensmittel, gerechter Handel und gutes, gentechnikfreies Essen für alle!
Wir haben Agrarindustrie satt!
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Schlagwörter:AbL, Agrarministerkonferenz, Agrarwende, Bauernhöfe, Bayer, Bioland, BUND, Cargill, Fridays for Future, Gentechnik, Gerechtigkeit, gesundes Essen, Grüne Woche, Greenpeace, Klima, Konzerne, Landwirtschaft, Lebensmittelindustrie, Misereor, NABU, Tierschutz, Umweltschutz, Unilever, Welthunger, Wir haben es satt, Yara
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21. Januar 2023

Copyright: Axel Schulz, Konstanz
Der Pöstler schwenkt den Brief, den er in seiner Hand hält, hin und her. Heidi strahlt, denn sie vermutet, dass Klara endlich geschrieben hat. Sie hatte sich in letzter Zeit gefragt: „Ist Klara krank?“ Dankend nimmt Heidi den Brief entgegen und wünscht dem Pöstler einen schönen Tag. Der Alpöhi hat schon den Brieföffner bereitgelegt. Die Schrift auf dem Umschlag ist unverkennbar: Fräulein Rottenmeier! Rasch öffnet Heidi den Umschlag und liest dem Alpöhi vor:
„Liebe Heidi, lieber Öhi
Klara lässt sich für das lange Schweigen entschuldigen, sie muss viel lernen für die Prüfungen Anfang Februar.
Ein Geschäftsfreund von Herrn Sesemann hat uns das beiliegende Foto geschickt, worüber wir uns sehr freuen. Wir alle gratulieren euch, dass eure Bauern es in so kurzer Zeit geschafft haben, den Selbstversorgungsgrad von nur 50 Prozent zu verdoppeln. Und es tönt wunderbar: Die Schweizer Bauern stellen sicher, dass immer von allem genug da ist! Axel Schulz, der Fotograf der Werbung, freut sich auch, denn in diesem Falle wird er nicht mehr in seinem Lebensmittelladen in Konstanz Schlange stehen müssen, weil so viele SchweizerInnen dort einkaufen, auch der Stau wird kein Problem mehr sein.
Herr Sesemann hat sich nur gefragt, wie und wo denn die Trauben produziert werden. Ihn würde auch die Zucht von Froschschenkeln und die Gänselebermast interessieren, da diese Importe bei uns regelmässig kritisiert werden. Die Spargeln kommen bei uns jetzt aus Peru, wo Wassermangel herrscht; Sebastian möchte daher wissen, ob eure Bauern allenfalls welche nach Frankfurt exportierten. Sicher freut sich eure Wirtschaft über die Infrastrukturen, die gebaut werden konnten, etwa Gewächshäuser für Bananen, Ananas, Mangos, Kakao und Kaffee. Gerne würde Klara die Kokospalmenplantagen besichtigen, denn sie studiert im Nebenfach tropische Landwirtschaft.
Wie ihr seht, haben wir grosses Interesse an der Entwicklung der Schweizer Landwirtschaft. Deutschland exportieren z.B. Fleisch, aber wir müssen im Moment Erdbeeren aus Südspanien importieren und Palmöl sowieso aus verschiedenen Ländern, Bohnen kommen aus Afrika und Edamame tiefgefroren aus Japan in einem Restaurant in Zürich, das ein Geschäftsfreund von Herrn Sesemann kürzlich besucht hat. Natürlich machen sich unsere Bauern auch Sorgen darüber, dass sie die Schweiz als Abnehmerland offenbar verlieren.
Wenn wir das nächste Mal bei euch Ferien machen, dann möchten wir ein paar fortschrittliche Bauern besuchen. Der Geissenpeter kann sicher eine Exkursion für uns vorbereiten.
Morgen kommt die Grossmutter zu Besuch, also muss ich jetzt noch vieles organisieren. Ich wünsche euch schöne Wintertage, hoffentlich mit Schnee.
Freundliche Grüsse
Euer Fräulein Rottenmeier, Klara, Herr Sesemann und Sebastian
Selbstversorgungsgrad 100% ist möglich
Eric Meili, Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) schrieb im Zürcher Bauer No. 49 vom 9.12.22 unter dem Titel Die Selbstversorgung und der Biolandbau:
„Was ich in diesem Beitrag diskutieren will, ist die Möglichkeit der Schweiz, sich zu 100 Prozent selber zu ernähren. Was hat der Biolandbau dabei für eine Rolle? Es wird viele erstaunen, es ist möglich, aber wie? Basis der Betrachtung ist der Bericht des Bundesamtes für wirtschaftliche Landesversorge (BWL) aus dem Jahre 2020, so zu sagen der aktualisierte Plan Wahlen. Das ist eine Analyse einer optimierten Inlandproduktion im Falle einer schweren Mangellage. Die rechtliche Grundlage ist der Verfassungsartikel 102.
… In der Analyse werden bei den Erträgen generell 10 Prozent Sicherheitsmarge abgezogen. Bei fehlendem Dünger und Pflanzenschutz würden die heutigen Erträge im konventionellen Landbau deutlich mehr einbrechen als die 20 Prozent im Biolandbau.
Fazit: Der Biolandbau hätte in einer schweren Krise und Mangellage gute Karten. Auch im Biolandbau müssten in der Tierhaltung wesentliche Anpassungen (Mutterkuhhaltung, Schweine, Geflügel) vorgenommen werden. Der Biolandbau ist aber robuster oder modern gesagt resilienter als die konventionelle Landwirtschaft, falls die Vorleistungen auch tangiert wären. Um noch robuster zu werden, müssen wir in der Schweiz die kleinen Traktoren auf elektrisch umstellen und die grossen auf Wasserstoff.
Dafür braucht es aber Strom. Auch hier kann die Landwirtschaft auf den grossen Scheunendächern mit PV-Anlagen eine Vorreiterrolle spielen. Krisen sind auch immer Chancen und öffnen uns die Augen. Frei nach Obama: Yes we can.“
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Schlagwörter:Ananas, Bananen, Bohnen, Edamame, Erdbeeren, Eric Meili, FiBL, Fleisch, Fräulein Rottenmeier, Froschschenkel, Gänseleber, Gewächshäuser, Kaffee, Kakao, Klara, Kokospalmen, Mangos, Palmöl, Peru, SBV, Schweizer Bauernverband, Schweizer Landwirtschaft, Sebastian, Selbstversorgungsgrad, Sesemann, Spargeln
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22. November 2022

Wegen der Klimaerwärmung blühen noch ganz viele Pflanzen im Garten. Heidi hat gestern einen kleinen Strauss gepflückt. Sie widmet ihn allen, die sich für ein zukunftsfähiges Ernährungssystem einsetzen.
Die Zusammenarbeit zwischen den Landwirtschafts- und Wirtschaftsvertretern im Bundesrat, Parlament und in den Kommissionen führt dazu, dass wir noch weiter weg driften von einem zukunftsfähigen Ernährungssystem. Heidi schrieb im Beitrag Heidi ist soeben fast vom Stuhl gefallen ob so viel Unverstand im Schweizer Parlament über den neuen Entscheid der Wirtschaftskommission des Nationalrats, der das Versprechen des Bundesrates vor den Pestizidabstimmungen vom 13.6.21 zunichte macht.
Die Stimmbevölkerung wird immer wieder an der Nase herumgeführt. Nicht besser war es bei der Verwässerung der Volksinitiative der Fischer für lebendige Gewässer. Ist das Volk so duldsam, dass es auch den neuesten Entscheid schluckt oder wird der Nationalrat noch korrigieren?
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Schlagwörter:Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide, Fischer, Gewässer, Trinkwasserinitiative, Volksinitiative für lebendige Gewässer, Wirtschaftskommission des Nationalrates
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21. November 2022
Eigentlich wollte Heidi ja einen Beitrag fertigschreiben, nochmals über Lobby, aber nun hat sie den Brief des Vereins „Sauberes Wasser für alle“ gelesen. Es zeigt sich einmal mehr, dass in unserem Parlament zuhauf Leute sitzen, die von der Welt, von naturwissenschaftlichen Erkenntnissen, von Zusammenhängen usw. keinen blassen Dunst haben, um es höflich auszudrücken.
So seien hier die Motionen des Rechtsanwalts und Notars aus dem Wallis (Beat Rieder) und der Betriebsökonomin FH aus dem Kanton Fribourg (Johanna Gapany) präsentiert bzw. die Intentionen der SVP in Sachen Landwirtschaft.
Heidi lässt Franziska Herren und ihr Team sprechen, denn sie sind in dieser Sache kompetent.
Die Wirtschaftskommission des Nationalrats bricht Versprechen an die Stimmbevölkerung.
Diesmal braucht es ein 2x Nein vom Nationalrat. Für sauberes Trinkwasser und für unsere Ernährungssicherheit.
Die Wirtschaftskommission des Nationalrats hat die Annahme der Motion Gapany empfohlen. Sie will damit die Reduktion der Nährstoffüberschüsse (20 Prozent bis 2030) streichen, die der Bundesrat kurz vor der Abstimmung zur Trinkwasserinitiative als Massnahme «für sauberes Wasser» dem Volk versprochen hatte.
Die Wirtschaftskommission bricht damit ein zentrales Versprechen an die Stimmbevölkerung – ein grosser Vertrauensmissbrauch.
Bei Annahme der Motion gehen die Überdüngung von Böden, Wäldern und Gewässern, die Zerstörung der Biodiversität, die Schädigung des Klimas durch die überintensive Tierproduktion ungebremst weiter. Diese wird weiter gefördert mit Milliarden an Steuergeldern: 82% der Agrarsubventionen fliessen in die Tierproduktion. Nur gerade 18% in den Pflanzenbau. Produktion und Konsum von tierischen Lebensmitteln werden durch diese Subventionspolitik stark gelenkt und gefördert, eine klima- und umweltbewusste pflanzliche Ernährungsweise bleibt auf der Strecke.
Doch damit nicht genug: eine weitere Motion will mit dem Segen der Wirtschaftskommission des Nationalrats die vom Bundesrat zusätzlich geplanten Biodiversitätsflächen im Ackerland von 3,5% ersatzlos streichen.
Die beiden Motionen sind perfekt ausgerichtet auf eine vorangekündigte Initiative der SVP: Sie will noch mehr Tierproduktion dafür noch weniger Ökologie. All dies gut verpackt unter dem Deckmantel der «Ernährungssicherheit». Bei Annahme der Motionen würde die SVP natürlich auf ihre Initiative verzichten. Sie wäre ja durch die Hintertüre schon umgesetzt – ohne Berücksichtigung der Stimmbevölkerung. Mehr dazu in diesem Artikel der Aargauer Zeitung.
Dabei liegt klar auf der Hand, was für unsere Ernährungssicherheit und der dafür zentrale Netto-Selbstversorgungsgrad der Schweiz zu tun wäre: Weniger tierische dafür mehr pflanzliche Nahrungsmittel produzieren und konsumieren. Dafür muss auf unseren Ackerflächen – die heute zu 60% für den Futtermittelanbau genutzt werden – vermehrt Nahrung für die direkte menschliche Ernährung angebaut werden. So lassen sich pro Hektare weit mehr Kalorien erzeugen und viel mehr Menschen ernähren. Und dies im Einklang mit der Biodiversität, die die Erträge in der Landwirtschaft zusätzlich steigert.
Gewusst? Weltweit werden für die Tierproduktion 80% der Landwirtschaftsflächen gebraucht und damit nur 11% der benötigten Kalorien für die Menschheit erzeugt.
Am 14. Dezember – fast genau 18 Monate nach der Abstimmung zur Trinkwasserinitiative – wird der Nationalrat über die beiden Motionen abstimmen. Diesmal braucht es ein 2x Nein. Für die direkte Demokratie, für sauberes Trinkwasser und für eine nachhaltige, klimabewusste Ernährungssicherheit.
Wir bleiben dran. Denn die heutige Agrarpolitik können wir uns nicht leisten. Und werden sie auch so nicht hinnehmen..
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- Werden Sie Mitglied beim Verein „Sauberes Wasser für alle“
Mit grossem Dank und herzlichen Grüssen
Franziska Herren & Team
Heidi: „Wie wir von Fachleuten immer wieder hören, muss der Tierbestand um etwa zwei Drittel auf ein Drittel reduziert werden. Dies ist nur durch rasche langfristige Planung möglich, denn die betroffenen Bauern müssen ihre Infrastrukturen amortisierren können! Auch gegen die rasante Abnahme der Biodiversität muss dringend etwas getan werden; die Landwirtschaft ist zu einem wesentlichen Teil daran schuld, aber auch davon betroffen.“
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Schlagwörter:Agrarsubventionen, Artenvielfalt, Ökologie, Beat Rieder, Biodiversität, Biodiversitätsflächen im Ackerland, Boden, Bundesrat, Ernährungssicherheit, Futtermittelanbau, Gewässer, Grundwasser, Johanna Gapany, Landwirtschaftsflächen, Motion, Nährstoffüberschüsse, Parlament, Pflanzenbau, Sauberes Wasser für alle, Selbstversorgungsgrad, Ständerat, Steuergelder, SVP, Tierprodution, Trinkwasser, Trinkwasserinitiative, Verein "Sauberes Wasser für alle", Wälder, Wirtschaftskommission des Nationalrates
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21. November 2022

Schlafende Schafe am See
Schon lange ist klar, dass der Klimawandel eine ernsthafte Gefahr für die Menschheit ist. Dringendes Handeln ist nötig. Wie auch immer: Die Natur wird sich anpassen können, wenn auch mit Verlusten, für die Menschen sieht es schlechter aus. Wichtige Probleme werden nicht angegangen wie etwa George Monbiot in seinem Beitrag The Silence of the Lambs in The Guardian vom 9.11.22 schreibt. Offensichtlich haben viele Angst um ihr Geschäft. Es geht um Gewinne, Wachstum und „weiter wie bisher“.
Unsere grossen Probleme sind Klimawandel, Bevölkerungswachstum, chemische Verschmutzung, sauberes und ausreichendes Wasser und Abfälle. Es ist also zwingend nötig, dass bestimmte Wirtschaftszweige massiv abgebaut werden. Aber die Drachen wehren sich mit allen Mitteln dagegen, die Lobbyisten schwärmen aus und finden viel zu oft Gehör.
Agrar-Lobbyisten an der COP27
So reisten denn viele Lobbyisten an die Klimakonferenz COP27. DeSmog berichtete am 18.11.22, dass die Zahl der Agrarlobby-Delegierten wie Fleischverpacker JBS, Cargill oder Bayer von 76 im Jahr 2021 auf mindestens 160 in diesem Jahr gestiegen ist. Die Analyse von DeSmog ergab einen Anstieg der Teilnahme von Unternehmen aus dem gesamten industriellen Lebensmittel- und Landwirtschaftssektor.
27 Lobbyisten, die mit den fünf grössten Pestizidherstellern der Welt in Verbindung stehen, haben sich registriert. Diese Zahl ist grösser als die einiger Länderdelegationen. Die 35 Delegierten, die mit den grössten Fleisch- und Molkereikonzernen und den dazugehörigen Lobbygruppen in Verbindung stehen, sind grösser als die Delegationen der Philippinen und Haiti, die zu den Ländern gehören, die am stärksten vom Klimazusammenbruch betroffen sind.
„Die Lobbyisten der Agrarindustrie sind dazu da, das Thema zu verwirren und sinnvolle Massnahmen zu blockieren“, kommentiert Monica Vargas Collazos von der gemeinnützigen Organisation GRAIN. „Es gibt keine Möglichkeit, die Klimakrise zu bewältigen, wenn unser Lebensmittelsystem in den Händen dieser Konzerne liegt.“
Die Landwirtschaft, die für schätzungsweise ein Drittel aller globalen Emissionen verantwortlich ist, stand bei den Klimaverhandlungen weiter oben auf der Tagesordnung als bei jeder anderen Runde. Jüngste Untersuchungen von DeSmog haben jedoch die Förderung „falscher Lösungen“ durch die Industrie aufgedeckt (wie z.B. Hightech-Pläne zur Senkung des Methananteils von Kuh-Rülpsen), die von der US-geführten AIM for Climate-Koalition befürwortet wurden, die auf der COP27 industriefreundliche, „klimafreundliche“ Innovationen propagiert hat.
Laute Stimmen der Grossen
„Es ist eine schlechte Nachricht, dass diese COP nicht nur mit Lobbyisten für fossile Brennstoffe, sondern auch mit ihren Freunden aus der grossen Agrarindustrie vollgepackt ist“, sagt Veronica Oakeshott, Leiterin des Forests Team bei Global Witness, die letzte Woche aufgedeckt hat, dass über 600 Vertreter von umweltverschmutzenden Energieunternehmen für die COP27 angemeldet waren – ein Anstieg von 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. „Diese Liste enthält einige der zerstörerischsten Unternehmen der Welt, und sie sollten nur mit äusserster Vorsicht an der COP teilnehmen“, erklärte sie gegenüber DeSmog. „Eine so grosse Präsenz erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die Klimaziele verwässert werden, und übertönt die Stimmen anderer an der Landwirtschaft beteiligter Akteure, wie Landwirte, Aktivisten und Kleinbauernorganisationen.“
Im Allgemeinen haben sowohl die Unternehmen für fossile Brennstoffe als auch die Tierhaltung auf die drohenden Regulierungsmassnahmen auf ähnliche Weise reagiert: Sie wollen als wichtiger Teil der Lösung angesehen werden und sind bereit, an marginalen Änderungen herumzubasteln, anstatt über den Wandel des Systems zu sprechen, den wir so dringend brauchen.“
„Die Lobbyisten der Fleisch- und Milchindustrie wenden die gleiche Taktik an wie die der fossilen Brennstoffindustrie“, sagte Diana Ruiz von Greenpeace gegenüber DeSmog. „Sie säen öffentliche Zweifel durch Medienkampagnen und untergraben den wissenschaftlichen Konsens über den Beitrag der Viehwirtschaft zur Klimakrise.“
The Silence of the Lambs. George Monbiot, The Guardian 9.11.22
Big Ag Delegates More Than Double at COP27. Clare Carlile, Rachel Sherrington and Hazel Healy in DeSmog vom 18.11.22
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Schlagwörter:AIM for Climate, Bayer, Big Ag Delegates More Than Double at COP27, Cargill, Clare Carlilie, COP27, DeSmog, Diana Ruiz, Ernährungssystem, falsche Lösungen, Fleischkonzerne, fossile Brennstoffe, George Monbiot, Global Witness, GRAIN, Greenpeace, Hazel Healy, JBS, Klimawandel, Lobbyisten, Molkereikonzerne, Monica Vargas Collazos, Rachel Sherrington, The Silence of the Lambs, Tierhaltung, Veronica Oakeshott
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17. November 2022

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Medienmitteilung vom 17.11.22 der Internationalen Arbeitsgemeinschaft der Wasserwerke im Rheineinzugsgebiet (IAWR) und der Arbeitsgemeinschaft Wasserwerke Bodensee-Rhein (AWBR)
Die im Trinkwasser nachweisbaren Pestizidrückstände zeigen die Systemfehler und Defizite im schweizerischen Gewässer- und Trinkwasserschutz. Obwohl die Geschäftsprüfungskommission des Nationalrats und der Bundesrat diese Defizite wiederholt bestätigen, scheinen viele Kantone von den anstehenden Vollzugsaufgaben überwältigt. Die Trinkwasserverbände IAWR und AWBR fordern deshalb die rasche Umsetzung der Motion Zanetti, welche für die Kantone Planungshilfen und finanzielle Unterstützung vorsieht.
80% unseres Trinkwassers stammt aus Grundwasser, weshalb diese Ressource besonderen Schutz verdient. Dies haben unlängst sowohl die Geschäftsprüfungskommission des Nationalrats wie auch der Bundesrat bestätigt. In seinem Mediencommuniqué vom 4.10.2022 fordert der Bundesrat, „dass die in vielen Kantonen bestehenden Defizite rasch beseitigt werden müssen und ein besserer Schutz der Trinkwasserressourcen gewährleistet werden soll.“ Konkret soll den Kantonen bis Ende 2034 eine Frist gesetzt werden, um die bestehenden Vollzugsdefizite bei Grundwasserschutzzonen und -arealen zu beheben.
„Viel entscheidender aber als die Grundwasserschutzzonen und -areale sind die Zuströmbereiche“, sagt Roman Wiget, Präsident des Trinkwasserverbands AWBR beim heutigen Treffen der Wasserversorger in Lausanne. „Da viele chemisch-synthetische Pestizide fast nicht abbaubar, aber sehr wassergängig sind, legen sie lange Fliesswege zurück und können bis in Trinkwasserfassungen gelangen“, so Wiget. „Deshalb reicht es nicht aus, die kleinen Grundwasserschutzzonen zu sichern, sondern es braucht Massnahmen in den viel grösseren Zuströmbereichen“, doppelt Matthias Maier nach, Präsident des Trinkwasserverbands IAWR.
Aufgrund der erheblichen Grösse der zu schützenden Flächen und des erwarteten Widerstands der Landwirtschaft, haben die meisten Kantone bisher keine Zuströmbereiche ausgeschieden, obwohl die Pflicht seit 25 Jahren besteht. Zumindest überall dort, wo das Wasser durch Pestizidrückstände oder Nitrat belastet ist. Und diese Belastung ist im gesamten Mittelland eine seit Jahren nachgewiesene Tatsache.
„Deshalb braucht es die Motion Zanetti“, erklärt Wiget, „denn die Motion sieht vor, die Kantone mit planerischer und finanzieller Hilfe bei diesen wichtigen trinkwasserbezogenen Vollzugsaufgaben zu unterstützen.“ „Diese Motion bietet den Kantonen, was bisher gefehlt hat“, ergänzt Maier, „und die erste Phase ist eine rein hydrogeologische Zonenausscheidung.“
Dass die Ausscheidung von Zuströmbereichen durchaus machbar ist, zeigt beispielsweise der Kanton Schaffhausen, welcher innerhalb der nächsten Jahre mindestens die Hälfte der prioritären Zuströmbereiche ausgeschieden haben wird. Die Präsidenten Maier und Wiget sind überzeugt, dass dieser Prozess mit der Motion Zanetti beschleunigt und in allen Schweizer Kantonen umgesetzt werden kann und muss: „Zum Schutz unseres wichtigsten Lebensmittels“, betont Maier, „denn der Klimawandel wird in vielen Fassungsgebieten die Belastung durch Pestizide und Nitrat bei rückläufigen Grundwasserständen noch deutlich verschärfen, sofern jetzt keine wirksamen Massnahmen ergriffen werden.“
Ähnliche Forderungen stellen die Trinkwasserverbände IAWR und AWBR auch auf EU-Ebene, wo mit der „Zero Pollution“- und der „Farm-to-Fork“-Strategie (Vorschlag Pestizidverordnung/SUR) bereits heute sehr ambitionierte Trinkwasserschutzziele verfolgt werden.
Internationale Arbeitsgemeinschaft der Wasserwerke im Rheineinzugsgebiet (IAWR)
Arbeitsgemeinschaft Wasserwerke Bodensee-Rhein (AWBR)
Wirksamer Trinkwasserschutz durch Bestimmung der Zuströmbereiche. Eingereicht von Roberto Zanetti
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Schlagwörter:Arbeitsgemeinschaft Wasserwerke Bodensee-Rhein, AWBR, Bundesrat, chemisch-synthetische Pestizide, Farm-to-Fork, Geschäftsprüfungskommission des Nationalrats, Gewässerschutz, Grundwasserschutzzonen, IAWR, Internationale Arbeitsgemeinschaft der Wasserwerke im Rheineinzugsgebiet, Matthias Maier, Motion Zanetti, Nitrat, Pestizidverordnung, Roman Wiget, SIR, Trinkwasserfassungen, Trinkwasserschutz, Zero Pollution, Zuströmbereiche
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9. November 2022

Das Internationale Expertengremium für nachhaltige Lebensmittelsysteme hat die aktuell häufig zitierten Ernährungssysteme untersucht.
IPES-Food ist ein unabhängiges Expertengremium, das die Debatten über den Übergang zu nachhaltigen Lebensmittelsystemen auf der ganzen Welt mitgestaltet. In der zweiten Ausgabe ihres Briefings über die Steuerung von Lebensmittelsystemen analysiert IPES-Food drei Konzepte – „Agrarökologie“, „naturbasierte Lösungen“ und „regenerative Landwirtschaft“ -, die um Aufmerksamkeit konkurrieren. Sie werden zwar oft zusammengefasst, können aber sehr unterschiedliche Dinge bedeuten.
„Naturbasierte Lösungen“ gewinnen auf internationalen Gipfeltreffen rasch an Bedeutung. Dem Konzept fehlt es jedoch an einer einheitlichen Definition und einer transformativen Vision. Und es wird oft mit riskanten, unbewiesenen Kohlenstoffkompensationsprogrammen kombiniert. Das Ergebnis ist eine Verwässerung der Transformation des Lebensmittelsystems.
„Regenerative Landwirtschaft“ ist im politischen Raum weniger präsent. Akteure des nachhaltigen Lebensmittelsystems verwenden den Begriff, um die Regeneration der natürlichen Ressourcen zu betonen. Führende Agrar- und Lebensmittelunternehmen (darunter Walmart, Pepsi und Cargill) berufen sich jedoch in einigen Fällen in ihren Nachhaltigkeitsprogrammen auf die „regenerative Landwirtschaft“, oft in Verbindung mit Kohlenstoffkompensationsprogrammen, denen die Dimension der sozialen Gerechtigkeit fehlt.
Die „Agrarökologie“, ein umfassenderer Weg zur Nachhaltigkeit des Lebensmittelsystems, ist durch integrative Governance-Prozesse klar definiert worden. Doch trotz ihrer konzeptionellen Reife wird sie bei Gipfeltreffen zu Lebensmittelsystemen, Klima und Biodiversität ausgeklammert.
IPES-Food ruft dazu auf, Lösungen abzulehnen, denen es an Definitionen mangelt, die sich Unklarheiten zunutze machen und hinter denen sich das übliche Agrobusiness verbirgt. Es reicht nicht aus, die Lebensmittelsysteme auf die globale Agenda zu setzen: Wir müssen für integrative globale Prozesse sorgen, die auf einem gemeinsamen Verständnis des Wandels der Lebensmittelsysteme und einer umfassenden (sozial und ökologisch) nachhaltigen Vision der Lebensmittelsysteme basieren.
There’s a battle of ideas over the future of food systems. IPES, International Panel of Experts on Sustainable Food Systems
Lesen Sie das ausführliche Briefing Smoke and Mirrors Oktober 2022
Hier finden den ausführlichen Bericht. Agroecology, regenerative agriculture, and nature-based solutions: Competing framings of food system sustainability in global policy and funding spaces. DS & IPES-Food, 2022.
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Schlagwörter:Agrarökologie, Biodiversität, Cargill, International Panel of Experts on Sustainable Food Systems, Internationales Expertengremium für nachhaltige Lebensmittelsysteme, IPES, Klima, Kohlenstoffkompensation, Lebensmittelsysteme, naturbasierte Lösungen, Pepsi, regenerative Landwirtschaft, Smoke & Mirrors, There’s a battle of ideas over the future of food systems, Walmart
Veröffentlicht in Agrarpolitik, Artenvielfalt, Dünger, Klima, Pflanzenschutzmittel, Wasser | 1 Comment »
8. November 2022
Heidi meint: „Ähnliche Forderungen sind in der Schweiz an den Wänden des Bundeshaus ungehört verhallt.“
Medienmitteilung vom 3.11.22: Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW) und Bioland e.V. Verbändebündnis fordert mehr Ökolandbau und ein Anwendungsverbot für chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel in Trinkwassergewinnungsgebieten.
BDEW, DVGW und Bioland e.V. fordern ein Anwendungsverbot für chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und die Ausweitung des Ökolandbaus in Einzugsgebieten, die der Trinkwassergewinnung dienen.
Erstmals äussern sich dazu gemeinsam Akteure aus der Wasserwirtschaft und dem Ökolandbau und unterstützen entsprechende Pläne der europäischen Kommission.
Martin Weyand, BDEW-Hauptgeschäftsführer Wasser/Abwasser: “Fast zwei Drittel unseres Trinkwassers stammt aus dem Grundwasser. Das macht es besonders wichtig, diese Wasserressource zu schützen. Genau hier muss die Politik endlich ins Handeln kommen. Jahrzehntelang wurden die Probleme der Verunreinigungen durch chemisch-synthetische Pestizide und der Überdüngung nicht ernst genommen. Ziel muss es sein, von der intensiven Landwirtschaft wegzukommen und so Einträge von chemisch-synthetischen Pestiziden und erhöhte Nitratfrachten ins Grundwasser zu vermeiden. Der Ökolandbau hat bereits die Antworten auf unsere Probleme und ist die geeignetste präventive Massnahme, unser Grundwasservorkommen vor Kontaminationen aus dem Bereich zu schützen.”
Trotz strenger Zulassungsvorschriften werden Pflanzenschutzmittelwirkstoffe (PSM-Wirkstoffe) und ihre Abbauprodukte (Metaboliten) regelmässig in Grund- und Oberflächenwasser nachgewiesen. Die Konzentrationen liegen laut der Wasserverbände teilweise oberhalb der geltenden Schwellenwerte und Umweltqualitätsnormen.
Seit vielen Jahren unvermindert hoch sei auch die Nitratbelastung des Grundwassers in vielen intensiv landwirtschaftlich genutzten Regionen. Gleichzeitig sei mittlerweile bekannt, dass das natürliche Nitratabbauvermögen in den Grundwasserleitern endlich ist, was unmittelbar einen weiteren Anstieg der Nitratkonzentrationen im Grundwasser zur Folge hat.
Dr. Wolf Merkel, Vorstand Wasser DVGW: “Trinkwasser ist unser Lebensmittel Nummer eins und es gelten strenge Grenzwerte zum Schutz vor Belastungen mit chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln und ihren Abbauprodukten. Um diese Grenzwerte einzuhalten, müssen Wasserversorgungsunternehmen teilweise viel Aufwand und Geld in eine kostenintensive Trinkwasseraufbereitung investieren. Damit wird das Verursacherprinzip auf den Kopf gestellt, denn die Verbraucherinnen und Verbraucher müssen über einen erhöhten Wasserpreis die von der Intensivlandwirtschaft verursachten Folgekosten der Trinkwasseraufbereitung bezahlen. Daher plädieren wir dafür, dass der ökologische Landbau in Wasserschutzgebieten und den Einzugsgebieten von Wassergewinnungsanlagen die erste Wahl sein muss. Wir brauchen umgehend politische Rahmenbedingungen, die den Ausbau des Ökolandbaus in den Einzugsgebieten der Trinkwassergewinnung stärken und die ökologischen Leistungen dieses Anbauverfahrens ausreichend finanziell fördern.”
Im Ökolandbau sind chemisch-synthetische Düngemittel und Pestizide verboten. Die wenigen zugelassenen Wirkstoffe im Pflanzenschutz führen wegen ihrer hohen biologischen Abbaubarkeit oder geringen Mobilität zu keinen Konflikten mit dem Grundwasserschutz, so Bioland. Im ökologischen Landbau werden in aller Regel nur in Dauer- und Sonderkulturen Pflanzenschutzmittel auf Naturstoffbasis eingesetzt, darüber hinaus werden keine herbiziden Wirkstoffe verwendet.
EU-Verordnung über die nachhaltige Anwendung von Pflanzenschutzmitteln: Die EU-Kommission leitet ihren Verordnungsentwurf über die nachhaltige Anwendung von Pflanzenschutzmitteln (SUR) aus der Farm-to-Fork Strategie ab. Diese beinhaltet zwei wichtige Ziele: Die Verwendung und das Risiko von Pestiziden sollen bis 2030 um 50 Prozent verringert werden. Zudem soll europaweit die Ökofläche in der EU auf 25 Prozent der gesamten Anbaufläche steigen. Der Vorschlag der Europäischen Kommission für ein Pflanzenschutzmittel-Anwendungsverbot in ökologisch empfindlichen Gebieten bietet bei entsprechender Umsetzung die Möglichkeit, den Einsatz von chemisch- synthetischen Pestiziden zu beenden.
Ein breites Verbändebündnis hat dazu ein Positionspapier (Verbändepapier: Trinkwasserschutz und Ökolandbau stärken | BDEW) verfasst und an Bundesagrarminister Cem Özdemir, Bundesumweltministerin Stefanie Lemke und die Berichterstatterin des federführenden Ausschusses des EU-Parlaments, Sarah Wiener, verschickt. Darin fordern sie wichtige Nachbesserungen.
Gerald Wehde, Geschäftsleiter Agrarpolitik bei Bioland: “Wir begrüssen im Grundsatz den Vorschlag der EU-Kommission. Allerdings umfasst das Anwendungsverbot in ökologisch empfindlichen Gebieten sämtliche Pflanzenschutzmittel und damit auch solche natürlichen Ursprungs. Damit macht das Anwendungsverbot den ökologischen Landbau in den empfindlichen Gebieten unmöglich. Das Anwendungsverbot muss daher auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel spezifiziert werden. Nur wenn die für den Ökolandbau zugelassenen Naturstoffe einschliesslich mineralischer Stoffe weiterhin zugelassen bleiben, ist dieser zukunftsfähig.”
So solle für eine kohärente Verwendung von Wirkstoffkategorien die SUR an die EU-Öko-Verordnung (EU) 2018/848 so angepasst werden, dass anders als im jetzigen Entwurf, nicht zwischen chemischen und biologischen Wirkstoffen, sondern zwischen chemisch-synthetischen und Naturstoffen (inkl. mineralischen Ursprungs) unterschieden wird.
Die Verbände sind sich einig, der Ökolandbau müsse auch in den ökologisch empfindlichen Gebieten gefördert werden. “Die vollständige Honorierung der ökologischen Leistungen des Ökolandbaus über die GAP muss dazu zukünftig auch in denjenigen Gebieten möglich sein, wo Verbote des Einsatzes chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel gelten. Nur so sind die europaweiten Ziele der Farm-to-Fork Strategie mit der Halbierung des Pestizideinsatzes und 25 Prozent Ökolandbau erreichbar. Entscheidend ist eine gute kohärente Umsetzung der SUR in Verbindung mit der EU-Ökoverordnung und der GAP”, ergänzt Wehde.
Verbändebündnis fordert mehr Ökolandbau und ein Anwendungsverbot für chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel in Trinkwassergewinnungsgebieten. Medienmitteilung Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW) und Bioland e.V. 3.11.22
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Schlagwörter:Ökolandbau, Überdüngung, BDEW, Bioland e.V., Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft, chemisch-synthetische Düngemittel, chemisch-synthetische Pestizide, Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V., DVGW, Grundwasser, Intensivlandwirtschaft, Martin Weyand, Nitrat, Pestizide, Pflanzenschutzmittel, PSM, Trinkwasseraufbereitung, Verursacherprinzip, Wasserpreis, Wolf Merkel
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19. Oktober 2022

Gutes Ackerland soll für die direkte Ernährung der Menschen genutzt werden und nicht für die Produktion von Tierfutter. Foto: Heidi
Das Forschungsinstitut für biologischen Anbau (FiBL) veröffentlichte am 13.10.22 einen zukunftsweisenden Beitrag in der Agrarforschung Schweiz mit dem Titel Für krisentauglichere Ernährungssysteme: weniger tierische Produkte, weniger Abfälle. Er zeigt auf, dass wir Produktion, Wertschöpfungsketten und Konsum ändern müssen, um aktuelle und künftige Krisen besser bewältigen zu können. Klar und deutlich wird geschrieben, dass kurzfristige schnelle Lösungen mit möglicherweise erheblichen negativen Langzeitfolgen zu vermeiden sind. Es braucht eine sorgfältig geplante langfristige Strategie.
Der wissenschaftliche Artikel ist auf Deutsch verfasst. Heidi hat ein paar Passagen herausgepickt. Es lohnt sich aber, den ganzen Beitrag zu lesen.
Input-abhängige Ernährungssysteme
Die Grösse der Ernährungssysteme zu reduzieren, sei wohl der effektivste Ansatz, um die Herausforderungen hinsichtlich der Umweltwirkungen, der Ernährungssicherung und der globalen Märkte anzugehen. Im Artikel werden drei für eine solche Reduktion der Grösse der Ernährungssysteme zentrale Aspekte diskutiert: die Futter-Nahrungsmittel-Konkurrenz sowie Abfälle, die Rolle von Inputabhängigkeiten und geschlossenen Kreisläufen und die Sicherung der Produktionsgrundlagen.
Die Ernährungssysteme der Industrieländer sind extrem von externen Inputs abhängig und charakterisiert durch hohe Anteile von Nahrungsmittelabfällen und -verlusten sowie eine grosse Anzahl von Tieren, die mit Erzeugnissen vom Ackerland gefüttert werden. Die Ernährungssysteme sind dadurch sehr gross, gemessen an ihrem Massen-, Nährstoff- und Energieumsatz, sowohl pro Hektare als auch pro Produkteinheit oder pro Kopf.
Transformation sorgfältig planen
Es wird auch darauf hingewiesen, dass es nicht sinnvoll wäre, ganz auf Nutztiere zu verzichten, denn nur Wiederkäuer können Gras in Nahrungsmittel für uns Menschen umwandeln.
Viele der nötigen Veränderungen für diese Transformation können jedoch nicht schnell umgesetzt werden und bedürfen guter Vorbereitung. Ein Beispiel sind Infrastrukturinvestitionen spezialisierter Mastbetriebe, die genügend lange produzieren können müssen, um die Investitionen zu amortisieren. Umso mehr sollte man aber die Enden der Investitionszyklen nutzen, um Veränderungen in Richtung extensiver und zirkulärer Systeme anzustossen. Umstellungen auf reduzierte Düngernutzung, biologischen Pflanzenschutz oder gesamthaft biologische Produktion benötigen ein adäquates Wissen und unterstützende Beratung.
Die Konsumentinnen und Konsumenten schliesslich müssen ihr Verhalten anpassen, damit die Nachfrage im Einklang mit einem zunehmend reduzierten Angebot tierischer Produkte bleibt. Verarbeitung, Handel und Detailhandel müssen entsprechende Alternativen bereitstellen und ihre Geschäftsmodelle so anpassen, dass sie auch mit viel weniger tierischen Produkten profitabel wirtschaften können.
Produktionsgrundlagen sichern
Um eine für die Ernährungssicherheit genügende Produktion zu gewährleisten, auch unter Berücksichtigung der Reduktion von Abfällen sowie der Futtermittelproduktion beziehungsweise von tierischen Lebensmitteln, muss auch die Verfügbarkeit von und der Zugang zu Produktionsgrundlagen in ausreichender Menge und guter Qualität sichergestellt werden. Dies umfasst gesunde fruchtbare Böden, Biodiversität, intakte Ökosysteme mit deren Leistungen wie Bestäubung und als Basis für biologischen Pflanzenschutz, aber auch gut ausgebildete Betriebsleiterinnen, Betriebsleiter und Mitarbeitende sowie eine breite innovative Wissensbasis und ein funktionierendes landwirtschaftliches Wissens- und Informationssystem.
Kurzfristig hängt Ernährungssicherheit natürlich davon ab, dass genug zu essen bereitgestellt werden kann. Längerfristig hängt sie aber viel mehr davon ab, dass die Produktionsgrundlagen in ausreichender Menge und Qualität vorhanden sind, um genug Lebensmittel zu produzieren, und zwar unter sich immer wieder verändernden Wetterbedingungen, auf unterschiedlichen Böden und mit der Fähigkeit, sich langfristig an den Klimawandel anzupassen. In dieser Hinsicht haben agrarökologische und biologische zirkuläre Produktionssysteme Vorteile, da sie auf gesunden Böden und geschlossenen Nährstoffkreisläufen basieren. Sie überschreiten die Tragfähigkeitsgrenzen der lokalen Ökosysteme nicht und stellen deren zentrale Leistungen für eine resiliente landwirtschaftliche Produktion sicher.
Alle müssen am gleichen Strang ziehen
Der Bericht schliesst wie folgt: „Ein alleiniger Fokus auf die Produktion wird nicht zu den notwendigen Veränderungen führen. Es braucht eine Politik und Institutionen, die dezidiert die Transformation zu einem zukunftsfähigen und in Bezug auf Nährstoffumsatz und Inputnutzung kleineren Ernährungssystem unterstützen. Ein solches Ernährungssystem wäre resilienter, fähig mit den zukünftigen Herausforderungen umzugehen und es wäre besser gewappnet gegen Krisen wie die heutigen.“
Weniger Fleisch, weniger Abfall ‒ Krieg und Krisen verlangen eine Wende. Müller A., Pfeifer C., Stolze M., Schader C., Oehen B. und Sanders J., FiBL. Agrarforschung Schweiz (13), 177-183, 2022
Heidis Frage: „Worauf warten wir noch?“
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Schlagwörter:A. Müller, Abfälle, Agrarökologie, Agrarforschung Schweiz, Artenvielfalt, Ökosysteme, B. Oehen, Biodiversität, biologische Produktion, C. Pfeifer, C. Schader, Detailhandel, Ernährungssystem, FiBL, Forschungsinstitut für biologischen Landbau, Handel, Infrastrukturinvestitionen, J. Sanders, Klimawandel, Konsumenten, landwirtschaftliches Wissenssystem, M. Stolze, Nährstoffumsatz, Pflanzenschutz, Politik, Produktionsgrundlagen, tierische Produkte, Umweltwirkung, Wiederkäuer
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