Archive for the ‘Pflanzenschutzmittel’ Category

Vorfreude auf Erdbeeren

27. Mai 2023
Eine Weile wird es noch dauern bis die Erdbeeren reif sind ...

Eine Weile wird es noch dauern bis die Erdbeeren reif sind …

Wer sich nicht durch die Grossverteiler verführen liess und auch im Winter Erdbeeren gegessen hat, welche mit Wasser aus Raubbau produziert wurden, freut sich jetzt auf die ersten Schweizer Erdbeeren oder die chemiefrei im eigenen Garten gezogenen. Erdbeeren gehören zu den am meisten mit Pestiziden behandelten Beeren, also auf Bio achten! Auch wenn die Grenzwerte der verschiedenen Pestizide eingehalten werden, die Wirkung der Cocktails ist unbekannt.

Nun werden Heidis Erdbeeren auf Holzwolle aus dem Toggenburg gebettet. Dies ist nicht nur die einzige Schweizer Holzwolle, sondern auch die beste, die erhältlich ist. Achten Sie beim Kauf darauf: Agrohobby Holzwolle von Lindner Suisse schützt vor Fäunis und Schmutz. Auch geeignet zum Unterlegen von Zucchetti, Melonen usw.

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Weltweite Bedrohung der Ernährungssicherheit durch Pilzkrankheiten

18. Mai 2023
Der Einsatz von Fungiziden nimmt zu, was zu mehr fungizidresistenten Krankheitserregern führt.

Der Einsatz von Fungiziden nimmt zu, was zu mehr fungizidresistenten Krankheitserregern führt.

Quelle: Address the growing urgency of fungal disease in crops. Eva Stukenbrock, Sarah Gurr, Nature Comment 2.5.23

Eine stärkere Sensibilisierung von Politik und Öffentlichkeit für die Notlage der weltweiten Nutzpflanzen in Bezug auf Pilzkrankheiten sei von entscheidender Bedeutung, um eine grosse Bedrohung für die weltweite Ernährungssicherheit abzuwenden, das schreiben Eva Stukenbrock, Professorin und Leiterin der Gruppe Umweltgenomik an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Deutschland, und Sarah Gurr, Professorin und Inhaberin des Lehrstuhls für Ernährungssicherheit an der Universität von Exeter, UK, in einem Kommentar in Nature vom 2.5.23.

Im Oktober 2022 veröffentlichte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ihre erste Liste von Pilzerregern, die Menschen infizieren, und warnte davor, dass bestimmte, immer häufiger auftretende krankheitsverursachende Pilzstämme Resistenzen gegen bekannte Antimykotika erworben haben. Obwohl jedes Jahr mehr als 1,5 Millionen Menschen an Pilzkrankheiten sterben, ist die WHO-Liste der erste globale Versuch, systematisch Prioritäten für die Überwachung, Forschung und Entwicklung sowie für Massnahmen im Bereich der öffentlichen Gesundheit in Bezug auf Pilzerreger zu setzen.

Pilzproblem in der Landwirtschaft steigt

Das Bewusstsein für die durch Pilzkrankheiten verursachte Notlage der weltweiten Nutzpflanzen müsse viel stärker geschärft werden, ebenso wie die Investitionen der Regierungen und des privaten Sektors in die Erforschung von Pilzkulturen, schreiben Stukenbrock und Gurr.

Hunderte von Pilzkrankheiten befallen die 168 Kulturpflanzen, die von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) als wichtig für die menschliche Ernährung eingestuft werden. Trotz des weit verbreiteten Einsatzes von Fungiziden und des Anbaus krankheitsresistenterer Sorten verlieren die Landwirte weltweit jedes Jahr zwischen 10 und 23 Prozent ihrer Ernte durch Pilzkrankheiten und weitere 10 bis 20 Prozent gehen nach der Ernte verloren. Die fünf wichtigsten Kalorienpflanzen – Reis, Weizen, Mais, Sojabohnen und Kartoffeln – können z.B. vom Reisblastpilz, Weizenstängelrost, Maisrost, Sojarost und der Kartoffelfäule befallen werden. Die Verluste durch diese Pilze entsprechen einer Menge an Lebensmitteln, die ausreicht, um 600 bis 4’000 Millionen Menschen ein Jahr lang mit 2’000 Kalorien pro Tag zu versorgen. Diese Verluste werden in einer sich erwärmenden Welt wahrscheinlich zunehmen.

Pilze sind äusserst effektive Krankheitserreger. Sie produzieren riesige Mengen an Sporen. Die Sporen einiger Arten können im Boden überleben und bis zu 40 Jahre lang lebensfähig bleiben und z.B. die Sporen des Weizenstängelrosts können zwischen Kontinenten reisen. Pilze weisen auch ein phänomenales Mass an genetischer Variation und Plastizität auf. In einigen Fällen ist auch der Gen-Transfer zwischen Pilzen und Bakterien oder Pflanzen möglich.

Probleme verursacht durch moderne Landwirtschaft

Die aktuellen Probleme sind entstanden, weil die Anpassungsfähigkeit der Pilze auf moderne landwirtschaftliche Praktiken trifft. Die meisten Monokulturen bestehen aus riesigen Flächen mit genetisch einheitlichen Pflanzen. Die grösste Monokultur der Welt ist ein mehr als 14’000 Hektar grosses Feld mit genetisch einheitlichem Weizen in Kanada. Diese bieten einer so produktiven und sich schnell entwickelnden Gruppe von Organismen ideale Nahrungs- und Brutstätten. Hinzu kommt, dass der zunehmend verbreitete Einsatz von Fungiziden, die auf einen einzelnen zellulären Prozess des Pilzes abzielen zum Entstehen von Fungizidresistenzen geführt hat.

Seit den 1990er Jahren bewegen sich die Pilzerreger mit einer Geschwindigkeit von rund 7 km pro Jahr polwärts. Landwirte haben bereits Weizenstängelrost-Infektionen, die normalerweise in den Tropen auftreten, in Irland und England gemeldet. Steigende Temperaturen könnten auch die Wechselwirkungen zwischen Pflanzen und ihrem Mikrobiom, einschliesslich Symbionten, die in Pflanzen leben, beeinträchtigen. Solche harmlosen Pilze könnten pathogen werden, wenn Pflanzen ihre Physiologie als Reaktion auf Umweltstress verändern. Darüber hinaus könnte die Toleranz von Pilzen gegenüber höheren Temperaturen die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass opportunistische, im Boden lebende Krankheitserreger den Wirt wechseln und bei Tieren oder Menschen pathogen werden.

Zu diesen Problemen kommt noch der Druck auf das Nahrungsmittelsystem durch die wachsende Bevölkerung hinzu. Die Menschheit steht vor noch nie dagewesenen Herausforderungen für die Nahrungsmittelproduktion.

Nutzpflanzen besser schützen

Um die Nutzpflanzen der Welt besser vor Pilzkrankheiten zu schützen, bedürfe es eines viel einheitlicheren Ansatzes als bisher – mit einer engeren Zusammenarbeit zwischen Landwirten, der Agrarindustrie, Pflanzenzüchtern, Biologen für Pflanzenkrankheiten, Regierungen und politischen Entscheidungsträgern und sogar philanthropischen Geldgebern.

Es reicht nicht mehr aus, sich auf Pflegemassnahmen wie die Beseitigung oder Verbrennung von erkranktem Pflanzengewebe abzustützen, konventionelle Methoden zur Züchtung von Pflanzen auf einzelne Krankheitsresistenzgene oder das Sprühen von Fungiziden, die überwiegend nur an einer Stelle wirken, zu konzentrieren. Landwirte und andere Beteiligte müssen sich verschiedene technische Innovationen zunutze machen, um Pflanzenkrankheiten wirksamer zu überwachen, zu verwalten und zu bekämpfen. Es werden bereits mehrere Ansätze entwickelt oder eingesetzt, um die Auswirkungen von Krankheiten zu begrenzen und die Ernteerträge zu schützen.

  • Entdeckung und Entwicklung von Pilzbekämpfungsmitteln
    Es sei an der Zeit, sich nicht mehr auf Fungizide zu verlassen, die nur an einer Stelle angreifen, sondern nach Verbindungen zu suchen, die auf mehrere Prozesse im Krankheitserreger abzielen. Im Jahr 2020 entdeckte ein interdisziplinäres Forschungsteam an der Universität von Exeter (Grossbritannien) ein interessantes Kandidatenmolekül – ein lipophiles Kation (C18-SMe2+), das auf mehrere Pilzprozesse abzielt.
  • Für eine grössere Vielfalt auf den Feldern
    Der Anbau von Saatgutmischungen, in denen mehrere Kulturpflanzen mit unterschiedlichen Resistenzgenen kombiniert werden, könnte eine wichtige Möglichkeit sein, die Entwicklung von Krankheitserregern zu verlangsamen. Im Jahr 2022 wurden in Dänemark rund 25 Prozent der gesamten Weizenproduktion mit gemischten Sorten angebaut, die ausgewählt wurden, weil sie ähnlich schnell wachsen und komplementäre Krankheitsresistenzgene tragen. Diese Sorten könnten die Ausbreitung von Krankheiten und die Erosion von Resistenzgenen verringern.
  • Krankheitsfrüherkennung und -überwachung
    Künstliche Intelligenz, Satelliten, Fernerkundungsinstrumente (z. B. Drohnen), Anreize für Landwirte, Krankheiten zu melden, und gemeinschaftliche Wissenschaftsprojekte, die die Öffentlichkeit in die Meldung von Pflanzenkrankheiten bei Nutzpflanzen und bei Wildarten einbeziehen, führen allmählich zu einer wirksameren Überwachung von Pilzkrankheiten. Genauere Krankheitsvorhersagen könnten wiederum frühzeitige Interventionen auslösen, um Ernteausfälle zu vermeiden.
  • Krankheitsresistenz und Pflanzenimmunität
    Bei der konventionellen Pflanzenzüchtung werden in eine bestimmte Sorte ein oder zwei Gene eingeführt, die eine Resistenz gegen eine bestimmte Krankheit verleihen, die so genannten R-Gene. Doch obwohl Krankheitserreger diese durch R-Gene vermittelte Resistenz innerhalb weniger Jahre überwinden können, kann es 10 bis 20 Jahre dauern, bis die Forscher ein R-Gen entlarven und ein Agrarunternehmen die neue Sorte verkauft. Die Einbindung von zwei oder mehr R-Genen kann die Resistenz gegen eine Vielzahl von Krankheitserregern erweitern. Feldstudien haben jedoch gezeigt, dass die auf diese Weise erreichte Resistenz nur von kurzer Dauer sein kann.
    Pflanzen verfügen jedoch über ein früheres Erkennungssystem für Krankheitserreger.  Diese Rezeptoren werden als Mustererkennungsrezeptoren (PRRs) bezeichnet. Diese Art der „Immunstärkung“ könnte mit neuen, mit R-Genen veränderten Sorten oder durch R-Gen-Pyramidierung mit Hilfe der konventionellen Züchtung kombiniert werden, um eine dauerhaftere und umfassendere Resistenz gegen die wichtigsten Krankheitserreger zu erreichen. Ein wesentliches Hindernis für die schnelle und effiziente Nutzung dieses Ansatzes – insbesondere in Europa – sei der öffentliche und politische Widerstand gegen den Einsatz transgener Pflanzen.
  • Nutzung von Biologika und Pflanzenbiotika
    Biologika sind eine breite Kategorie von Produkten, die von lebenden Organismen stammen. So wie das Interesse an Probiotika in der Medizin in den letzten zehn Jahren zugenommen hat, so ist auch das Interesse an der Verwendung von Biologika im Pflanzenschutz gestiegen.
    Pflanzen wachsen nicht allein – sie gehen Verbindungen mit verschiedenen mikrobiellen Gemeinschaften ein, die eine Rolle bei der Pflanzenentwicklung, Stresstoleranz und Krankheitsresistenz spielen können. In den letzten zehn Jahren haben neue Methoden zur Erstellung von Mikrobenprofilen die Existenz von nützlichen mikrobiellen Netzwerken offenbart. Solche könnten im Boden zur Förderung des Pflanzenwachstums und zur Verbesserung des Krankheitsschutzes eingesetzt werden. Sie dürfen aber die im Boden vorhandenen Mikroben nicht schädigen oder selber pathogen werden.
  • RNA-Verkehr zwischen Pflanzen und Pilzen
    Im Jahr 2013 zeigte ein Forscherteam, dass kleine RNAs (sRNAs) aus dem Grauschimmelpilz Botrytis cinerea an der Immunität beteiligte Gene des Pflanzenwirts ausschalten können. Einige der Forscher zeigten dann, dass doppelsträngige RNAs (dsRNAs) und sRNAs aus dem Pilz Gemüse und Obst bis zu zehn Tage lang vor Grauschimmelkrankheiten schützen können. RNAs werden jedoch nicht nur vom Pilz auf den Wirt übertragen – auch Pflanzenwirte senden Vesikel aus, um Virulenzgene des Pilzes zu unterdrücken. Eine wachsende Zahl von Forschern und neu gegründeten Technologieunternehmen versucht nun, diese natürlich vorkommenden, auf RNA-Interferenz (RNAi) basierenden Transportsysteme zu nutzen, um Nutzpflanzen besser gegen Pilzkrankheiten zu schützen. Dieser Ansatz ist jedoch langwierig und kostspielig und kann in den vielen Ländern, in denen gentechnisch veränderte Pflanzen verboten sind, nicht umgesetzt werden. Daher liegt das Hauptaugenmerk jetzt auf dem sprühinduzierten Gen-Silencing oder SIGS, bei dem sRNAs oder dsRNAs direkt auf Pflanzen aufgebracht werden, als neue, umweltfreundliche und nicht gentechnisch veränderte Pflanzenschutzstrategie. Hiezu besteht jedoch noch Forschungsbedarf.

Eine globale Einrichtung für die Pflanzengesundheit

Zwischen Januar 2020 und Januar 2023 stellte der britische Forschungs- und Innovationsrat (UKRI) rund 686 Millionen US-Dollar für die COVID-19-Forschung zur Verfügung, und weltweit wurden fast 225’000 Artikel über COVID-19 veröffentlicht. Im gleichen Zeitraum gab das UKRI etwa 30 Millionen Dollar für die Erforschung von Pilzkulturen aus, und weltweit wurden etwa 4’000 Arbeiten über Kulturpflanzen und Pilzkrankheiten veröffentlicht. Da die Ernährungssicherheit Gesundheit und Wohlbefinden bedingt, sind Landwirtschaft und Landwirte für die menschliche Gesundheit wohl ebenso wichtig wie Medizin und Gesundheitsdienstleister.

Um der Bedrohung der menschlichen Gesundheit durch Pilzkrankheiten bei Nutzpflanzen zu begegnen, müssten sich Regierungen, philanthropische Organisationen und private Unternehmen stärker mit dem Problem auseinandersetzen und mehr in diese Forschung investieren.

Das Internationale Pflanzenschutzübereinkommen (IPPC) ist ein von der FAO unterstütztes Gremium, das die Pflanzenressourcen der Welt vor Krankheitserregern schützen soll. Es ist weit weniger bekannt als andere Gremien, die sich mit Bedrohungen für das menschliche Wohlergehen befassen, wie z. B. die WHO. Die 180 Mitgliedsstaaten, die das IPPC-Abkommen unterzeichnet haben, müssen zusammenarbeiten, um dies zu ändern, finden Stukenbrock und Gurr.

Da Viren und Bakterien als Erreger menschlicher Krankheiten dominieren, wurde diesen Mikroben viel mehr Aufmerksamkeit geschenkt als Pilzen. Dabei sind Pilze in Nutzpflanzen die mit Abstand wichtigsten Krankheitserreger. Die WHO-Liste der Pilzerreger, die Menschen infizieren, ist ein Schritt, um dieser aussergewöhnlichen, aber wenig erforschten Gruppe von Mikroben mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Um die grössten Bedrohungen für die Lebensmittelsicherheit – und damit für die menschliche Gesundheit – zu bekämpfen, müsse man sich jedoch auch mit den verheerenden Auswirkungen befassen, die Pilze auf die weltweite Lebensmittelversorgung haben und weiterhin haben werden.

Lesen Sie den vollständigen Beitrag hier: Address the growing urgency of fungal disease in crops. Nature Comment 2.5.23

Natur 617, 31-34 (2023)

doi: https://doi.org/10.1038/d41586-023-01465-4

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Das hochgiftige Insektizid Sulfurylfluorid wird zum Klimaproblem

13. Mai 2023
Seit 2018 stieg die im Hamburger Hafen eingesetzte Menge von SF sehr stark an. Quelle: Der Hamburger Energietisch 20.1.20

Seit 2018 stieg die im Hamburger Hafen eingesetzte Menge von Sulfurylfluorid sehr stark an. Quelle: Der Hamburger Energietisch 20.1.20

Stoppen Sie das Klimagift! Mit diesem Titel ruft das Umweltinstitut München am 12.5.23 zum Senden eines Briefs auf an Steffi Lemke, Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, Cem Özdemir, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, sowie Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz:

„Sulfurylfluorid ist über den Zeitraum von 100 Jahren rund 5000 Mal so klimawirksam wie CO2.

Ende Oktober läuft die Genehmigung für den Wirkstoff aus, doch der Hersteller hat eine erneute Zulassung beantragt. Auf EU-Ebene wird daher in den nächsten Monaten über eine Zulassungsverlängerung abgestimmt. Eine Verlängerung der Genehmigung von Sulfurylfluorid wäre jedoch fatal in dem Jahrzehnt, in dem wir alles daransetzen müssen, um unsere Treibhausgasemissionen radikal zu reduzieren…“

Dies war der Anstoss für Heidi den folgenden Artikel aus dem Ordner „Entwurf“ zu holen und endlich fertigzuschreiben.

Wie sieht es in der Schweiz aus?

Quelle: CLIMGAS-CH. Kontinuierliche Messung der Nicht-CO2-Treibhausgase auf dem Jungfraujoch und in Beromünster, Schlussbericht Juli 2022

Quelle: CLIMGAS-CH. Kontinuierliche Messung der Nicht-CO2-Treibhausgase auf dem Jungfraujoch und in Beromünster, Schlussbericht Juli 2022. EMPA

Heidi hat beim Bundesamt für Umwelt (BAFU) nach der Bedeutung von Sulfurylfluorid bei uns gefragt. Die Antwort:

„In der Schweiz ist Sulfurylfluorid sowohl als Pflanzenschutzmittel als auch als Biozidprodukt noch zugelassen, wird aber nach unserem Wissen heute nicht mehr verwendet.

Als Pflanzenschutzmittel wurde dieser Stoff in der Schweiz zwischen 2008 und 2020 nicht verkauft. Verkaufszahlen für Sulfurylfluorid als Biozidprodukt liegen noch nicht vor, da erst die im März 2021 vom Parlament beschlossene Änderung des Chemikaliengesetzes die nötige Grundlage für deren Erhebung schaffte. Nach unserem Kenntnisstand wird aber Holz in der Schweiz nicht mit Sulfurylfluorid behandelt.

Messungen der EMPA im Auftrag des BAFU von Sulfurylfluorid auf dem Jungfraujoch deuten darauf hin, dass dessen Emissionsquellen ausserhalb der Schweiz liegen.“

Es scheint, dass das BAFU die Probleme der Exportbranche noch nicht kennt.

Schweizer Exporte?

Im Bericht über die Folgen des Klimawandels im Kanton Basel-Stadt (2011) steht Seite 18 in der Tabelle Übersicht über die Treibhausgase, Verweildauer und GWP, unter dem Zwischentitel Neue klimaaktive Substanzen: Sulfurylfluorid, Schädlingsbekämpfungsmitte „In Abklärung“.

Für die Fracht AG ist das Sulfuryfluorid aber inzwischen längst ein Thema, denn auch die Schweizer Transporteure sind verpflichtet, Exporte z.B. nach Australien, Neuseeland, China usw. gegen Schädlinge zu behandeln. Die Fracht AG schreibt in ihrem Newsletter vom Herbst 2019: „Die australische Regierung (Department of Agriculture and Water Resources) und die neuseeländische Regierung (Ministry of Primary Industries) haben beschlossen, dass Seefrachtsendungen mit bestimmten Warengruppen, die zwischen dem 1. September 2019 (Abfahrtsdatum) und dem 30. April 2020 nach/via Australien und Neuseeland importiert/verladen werden, begast oder hitzebehandelt werden müssen. Die Marmorierte Baumwanze („brown marmorated stinkbug“) soll damit aus Australien und Neuseeland ferngehalten werden, da sie die dortige Landwirtschaft stark beeinträchtigen könnte. Diese Regelung wurde bereits in früheren Jahren für einen begrenzten Zeitraum erlassen. Auf der Liste der Ursprungsländer, die von der Massnahme betroffen sind, war die Schweiz bisher nicht vermerkt. Neu ist nun aber die Schweiz auf die Liste der kritischen Abgangsländer aufgenommen worden.“

Die drei zugelassenen Behandlungsoptionen sind Wärmebehandlung (Heat Treatment) und Begasung (entweder mit Sulfurylfluorid oder mit Methylbromid). Methylbromid ist in der Schweiz verboten. Je nach Ware ist Hitzebehandlung nicht möglich. Bei der Durchführung der geforderten Massnahmen für Seefracht nach Australien und Neuseeland zwischen 1. September 2019 und 30. April 2020 gab es noch offene Fragen. Eine Anfrage von Heidi über die aktuelle Regelung blieb unbeantwortet.

Heidi vermutet, dass auch bei uns die Verwendung von Sulfurylfluorid zunimmt, denn die Schweiz exportiert Holz z.B. nach China.

Hamburger Hafen

Erst durch eine Schriftliche Kleine Anfrage des LINKEN-Abgeordneten Stephan Jersch scheint die Hamburger Umweltbehörde (BUE) auf den sehr stark gestiegenen Einsatz des extrem klimaschädlichen Insektizids Sulfurylfluorid (SO2F2, kurz SF) aufmerksam geworden zu sein, mit dem im Hamburger Hafen, aber wohl ebenso in anderen Häfen, vor allem Holzexporte begast werden. Bei den Berechnungen der BUE zum viel diskutierten neuen Hamburger Klimaplan blieb SF völlig unberücksichtigt. Das berichtete der Hamburger Energietisch am 20.1.20.

Bei 203,65 Tonnen SF geht es im Jahr 2019 daher um 1’418 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente. Das ist mehr als der Ausstoss des Hamburger Steinkohle-Heizkraftwerks Tiefstack von 1,21 Millionen Tonnen CO2 im Jahr 2017. Doch auch die Einsatzmenge von 51,20 Tonnen SF im Jahr 2018 entspricht schon 357’000 Tonnen CO2-Äquivalenten. Das ist ungefähr so viel, wie beim geplanten Ersatz des Heizkraftwerks Wedel an CO2 pro Jahr eingespart werden soll. Beim damals vorgelegten neuen Hamburger Klimaplan wurde bisher überhaupt nur CO2 berücksichtigt, nicht dagegen alle anderen klimaschädlichen Stoffe wie Sulfurylfluorid, aber auch Methan.

Deutschland verbraucht mehr Holz, als es selbst erzeugt. Dass nun auch in den zuständigen Behörden die Frage auftaucht, warum überhaupt Holz, noch dazu insektenbefallenes, in grossen Mengen um den halben Erdball geschickt werden muss – ob der freie globale Handel in jedem Fall wichtiger ist als globaler Klimaschutz – das sei positiv, das schreiben die Leute vom Hamburger Energietisch. Man dürfe gespannt sein auf Ergebnisse.

Die Schuld an diesem krassen Klimaschutz-Versagen wird nun hin und her geschoben. Von den Behörden zum Hafen und weiter.

„Es wird Zeit“, so meint Heidi, „ernsthaft und schnell an der Lösung solcher Probleme zu arbeiten.

Stoppen Sie das Klimagift! Umweltinstitut München 12.5.23

CLIMGAS-CH. Kontinuierliche Messung der Nicht-CO2-Treibhausgase auf dem Jungfraujoch und in Beromünster, Schlussbericht Juli 2022. EMPA

Bericht über die Folgen des Klimawandels im Kanton Basel-Stadt, 2011

Exporte von Holz. Verband Holzwerkstoffe Schweiz

Der extensive Einsatz des Klimakillers Sulfurylfluorid in Hamburg wirft viele Fragen auf. Der Hamburger Energietisch 20.1.20

Sulfurylfluorid: Der Stoff, aus dem Albträume sind. Global Magazin 3.4.23

Sulfurylfluorid, Wikipedia

Ozonschicht: Werte von fünf verbotenen FCKW steigen. Heidis Mist 6.4.23

Sulfurylfluorid: Dieses Klimagift muss verboten werden. Heidis Mist 5.4.23

Sulfurylfluorid ist Ersatzgift für den Ozonkiller Methylbromid. Heidis Mist 4.4.23

Sulfurylfluorid: starkes Treibhausgas und giftiger Luftschadstoff. Heidis Mist 2.4.23

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Maikäfer-Massenmord: Bitte sagen Sie es nicht weiter!

11. Mai 2023
Copyright: SRF Schweiz aktuell

Copyright: SRF Schweiz aktuell. Ein Klick auf das Bild führt zur Sendung vom 29.5.20

Glauben Sie, dass Maikäfer vom Aussterben bedroht sind? Oder sind Sie betroffen von den gefrässigen Engerlingen oder Käfern? Je nach Situation lieben oder hassen Menschen diese Blatthornkäfer. Betroffene Bauern und GärtnerInnen bekämpfen die Maikäfer, denn sie können grosse Schäden anrichten.

Plötzlich waren sie da, die Maikäfer! Der Alpöhi hatte sie zuerst an der Hainbuchenhecke entdeckt. Heidi schaute nach … und da waren sie massenhaft, auch auf dem Zwetschgenbaum, auf der Säuleneiche und den Korbweiden. Beim letzten Flug vor drei Jahren hatten die Maikäfer die andere Säuleneiche kahlgefressen. Erst dieses Jahr treibt sie im unteren Teil zaghaft neue Knospen, wird wahrscheinlich überleben.

Was tun? Heidi holte rasch eine Plastikfolie, füllte einen Kessel mit Wasser, das sie mit wenig Abwaschmittel versah, und machte sich mit einem Stecken in der Hand an die Arbeit. Es heisst zwar, dass das Sammeln von Maikäfer wenig nütze, doch Heidi war entschlossen, die zarten hellgrünen Blätter vor dem Frass zu schützen. Ein Schlag mit dem Stecken in die Hecke und schon purzelten sie von den Ästen, viele paarweise, denn sie waren mit der Fortpflanzung beschäftigt.

Da lagen sie nun, viele auf dem Rücken, als wären sie tot. Sobald Heidi sie in die Hand nahm, klammerten sie sich fest. Erstaunlich diese Kraft in ihren Beinen! Einzelne versuchten wegzufliegen, aber Heidi war meist schneller mit dem Einfangen. Eine Handvoll Käfer nach der andern landete im Kessel. „Ach diese wunderschönen Käfer“, dachte Heidi. Sie schüttelte das Wasser immer wieder, um sie so rasch wie möglich tot zu sehen, die armen Kreaturen.

Dieses Prozedere wiederholte Heidi bei jedem Baum, der im oberen Teil voller Maikäfer war. Inzwischen waren auf der Hecke erneut Käfer gelandet, also führte sie diese widerliche Arbeit mehrmals aus. Am Schluss war der grosse Kessel, den Heidi laufend mit den Ersäuften füllte, voll. Verschont blieben jene Maikäfer, die zuoberst auf der Säuleneiche gelandet waren, denn dorthin reichte auch der Teleskop-Schneider/Pflücker nicht. Zudem ist der Baumstamm so dick, dass er beim Rütteln nur wenig nachgibt, zu wenig, um die Käfer aus ihrer Astumklammerung zu lösen.

„Wo werden die Überlebenden die Eier ablegen?“ Heidis Frage kann wohl niemand beantworten.

Von Maikäfersuppe …

Bis zum Zweiten Weltkrieg wurde das Maikäfersammeln weit herum praktiziert und stellte zusammen mit dem Einsammeln der Engerlinge beim Pflügen die wichtigste Praxis der Maikäferbekämpfung dar. In Frankreich und Teilen Deutschlands wurden sie geröstet und zu Maikäfersuppe verarbeitet.

Wenn Sie Engerlinge antreffen, vergewissern Sie sich, dass es Maikäfer-Engerlinge sind und nicht Rosenkäfer-Engerlinge, bevor sie zuschlagen, denn letztere sind nützlich.

Maikäfer-Bekämpfung

Der einheimische Maikäfer dringt wegen des Klimawandels in immer höhere Lagen vor. Dort ernährt er sich von den Wurzeln der Gräser. Sterben die Pflanzen, kommen die Hänge ins Rutschen und es drohen Ernteeinbussen für die Bergbauern. Christian Schweizer von Agroscope zeigt in einem Interview in Schweiz aktuell, wie man mit einem Pilz dagegen ankommt.

In Zeiten der Pestizid-Euphorie wurden zur Bekämpfung des Maikäfers etwa DDT, Lindan oder Hexachlorcyclohexa gegen Engerlinge, Drahtwürmer und andere «Bodenschädlinge» eingesetzt, ein lukratives Anwendungsfeld für die synthetischen Insektizide. Dabei wurde seit 1949 auch der während des Kriegs in den USA entwickelte Wirkstoff Chlordan verwendet.

Ein nie da gewesenes Ausmass erreichte die Pestizidanwendung in der Schweiz in den Jahren 1950/51, als verschiedene Gebiete zur Bekämpfung des Maikäfers grossflächig mit Insektiziden besprüht wurden. Diese Maikäferbekämpfung war Ausgangspunkt einer öffentlichen Debatte um die Verhältnismässigkeit solcher Aktionen und die Nebenwirkungen der chemischen Schädlingsbekämpfung für Mensch und Umwelt.

Maikäfer, Wikipedia

Rosenkäferlarve vs. Engerling. Umweltberatung Luzern

Engerlingsbekämpfung mit entomopathogenen Pilzen. Agroscope

Maikäferplage in Bündner Bergen. Schweiz aktuell 29.5.20

Nützliche Schädlinge – angewandte Entomologie, chemische Industrie und Landwirtschaftspolitik in der Schweiz 1874-1952. Lukas Straumann 2005

Von besonders schädlichen Pestiziden…

2. Mai 2023

Ein Brief aus Deutschland beginnt wie folgt:

„Viele Befragte des Radar Test Panel entscheiden sich häufiger für Bio – „Verbraucher sind besorgt über Pestizidrückstände auf Obst und Rosinen“. 95 Prozent der mehr als 27’000 vom Radar Test Panel befragten Verbraucher sind besorgt über giftige Rückstände auf Obst und Rosinen. Teilweise können auf einem Produkt Rückstände von bis zu fünfzehn verschiedenen Pestiziden gefunden werden. Die Untersuchung zeigt, dass die Verbraucher Massnahmen, auch von Supermärkten, für weniger Gift in ihren Lebensmitteln fordern.“

Weiter heisst es:

Foodwatch startet Kampagne zur Reduzierung von Pestiziden
Laut dem Lebensmittelwächter Foodwatch, der wiederholt auf Pestizidrückstände unter anderem auf Obst und Rosinen aufmerksam gemacht hat, müssen Supermärkte ihre Kaufkraft einsetzen, um den Einsatz von Pestiziden bereits während des Anbaus zu reduzieren. Sie starten deshalb eine neue, internationale Kampagne, die diese Woche mit Fragen zu den Zukunftsplänen von Supermärkten im Bereich der Pestizidpolitik startete.“

Brief an Cem Özdemir

Heidi hat bei Foodwatch nachgeschaut und ist auf den Aufruf zum Unterschreiben eines Briefs an Cem Özdemir, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, gestossen, der wie folgt beginnt:

„Hundertfünfzig Pestizide wurden alleine dieses Jahr in Deutschland zugelassen, einige davon ohne Risikoprüfung, teils hochgiftig – und das unter dem grünen Agrarminister Cem Özdemir. Damit tötet er nicht nur Bienen und Insekten, sondern gefährdet auch unsere Gesundheit und das Leben in Flüssen und Böden. Fordern Sie den Minister auf, die gefährlichen Produkte sofort vom Markt zu nehmen!“

Hier sind die Forderungen:

  • Alle Pestizide, die keine abgeschlossene Risikobewertung haben1, müssen sofort vom Markt genommen werden!2  
  • Der fortpflanzungsgefährdende Wirkstoff, Dimethomorph, muss umgehend verboten werden.
  • Das BMEL muss jetzt eine wirksame Ausstiegsstrategie für Pestizide entwickeln. Das Ziel sollte eine pestizidfreie Landwirtschaft bis 2035 sein.

1. Risikobewertung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit nach den in der Verordnung 1107/2009/EG festgelegten Kriterien.

2. Dazu gehören: Deltamethrin, Flufenacet, Fosthiazate, Chlorotoluron, Daminozide, MCPA, MCPB, Mecoprop-P, Mepanipyrim, Milbemectin, Phenmedipham, Pyraclostrobin, S-Metolachlor, Ziram.

Dimethomorph

Heidi hat im Pflanzenschutzmittelverzeichnis des Bundesamts für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) nachgeschaut. Das Fungizid Forum von BASF enthält den Wirkstoff Dimethomorph, sieht im Vergleich zu anderen aber relativ harmlos aus, obwohl Augenschäden … Es gibt weitere 18 Fungizide, die nur diesen Wirkstoff enthalten. Die H-Gefahrenkennzeichnung, abgerufen am 2.5.23, lautet:

Fungizid Forum von BASF. Gefahrenkennzeichnung im Pflanzenschutzmittelverzeichnis des BLV, abgeruffen 2.5.23

Fungizid Forum von BASF. Gefahrenkennzeichnung im Pflanzenschutzmittelverzeichnis des BLV, abgeruffen am 2.5.23

Die European Chemicals Agency (ECHA) sieht das anders als die Schweiz. Dort steht unter den Gefahren „Toxic to Reproduction“. Wie kommt es, dass die Schweiz verharmlost?

Heidi hat dann das Fungizid Banjo Forte von Cemag Handels AG aufgerufen, das zusätzlich zu Dimethomorph den Wirkstoff Fluazinam enthält. Diese H-Gefahrenkennzeichnung ist:

Fungizid Banjo Forte von Cemag Handels AG: H-Gefahrenkennzeichnung gemäss Pflanzenschutzmittelverzeichnis BLV, abgerufen am 2.5.23

Fungizid Banjo Forte von Cemag Handels AG, H-Gefahrenkennzeichnung gemäss Pflanzenschutzmittelverzeichnis BLV, abgerufen am 2.5.23

Nun hat Heidi noch ein Pestizid nachgeschlagen, das nur den Wirkstoff Fluazinam enthält, nämlich Tisca von Bayer. Als Gefahrenkennzeichnung ist aufgeführt:

Fungizid Tisca von Bayer. Gefahrenkennzeichnung im Pflanzenschutzmittelverzeichnis des BLV, abgerufen am 2.5.23

Fungizid Tisca von Bayer. Gefahrenkennzeichnung im Pflanzenschutzmittelverzeichnis des BLV, abgerufen am 2.5.23

Epoque von Syngenta Agro AG ist ein weiteres Fungizid mit Fluazinam. Es enthält zusätzlich Metalaxyl-M. Heidi schaute nach … siehe da! Heidi ist immer wieder erstaunt, dass solche Giftstoffe im Handel sind. Stört das eigentlich niemanden, ausser Heidi?

Fungizid Epoque von Syngenta Agro AG. Gefahrenkennzeichnung gemäss Pflanzenschutzmittelverzeichnis des BLV, abgerufen am 2.5.23

Fungizid Epoque von Syngenta Agro AG. Gefahrenkennzeichnung gemäss Pflanzenschutzmittelverzeichnis des BLV, abgerufen am 2.5.23

Pestizide ohne Risikobewertung

Heidi hat die weiteren Wirkstoffe, die im Brief an Cem Özdemir aufgeführt sind und offenbar keine Risikobewertung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit durchlaufen haben, im Schweizer Pflanzenschutzmittelverzeichnis des BLV nachgeschlagen. Die Produkte sind teilweise Parallelimporte; dort sind die Gefahrenkennzeichnungen nicht aufgeführt, man muss die Originaletikette konsultieren. Das ist intransparent und eine Zumutung!

11 Produkte mit Deltamethrin sind registriert, 23 Flufenacet, 0 Fosthiazate, 20 Chlorotoluron, 3 Daminozide, 43 MCPA, 7 MCPB, 45 Mecoprop-P, 1 Mepanipyrim, 5 Milbemectin, 15 Phenmedipham, 15 Pyraclostrobin, 16 S-Metolachlor, 1 Ziram. Also zusammen mit den 19 Dimetamorph-Produkten total 224 Produkte, die beanstandet werden!

Es gibt Leute, die schauen Krimis, Heidi liest das spannende Pflanzenschutzmittelverzeichnis des BLV.

Gifresten op fruit en rozijnen: consument wil (en krijgt) actie voor minder pesticiden. Radar AVROTROS 28.4.23

Ungeprüfte Pestizide: Augen auf, Cem Özdemir!  Foodwatch, Ation am 16.12.22 gestartet

dimethomorph (ISO); 4-(3-(4-chlorophenyl)-3-(3,4-dimethoxyphenyl)acryloyl)morpholine. European Chemicals Agency ECHA

Wichtige Dauerthemen: Glyphosat und Pestizid-Reduktion

1. Mai 2023

Copyrigh: Shireen Dooling

Copyrigh: Shireen Dooling

Die Europäische Umweltbehörde rief am 26.4.23 dazu auf, dass mehr Massnahmen in der EU erforderlich seien, um die Auswirkungen chemischer Pestizide zu verringern. Trotz der Fortschritte in einigen EU-Mitgliedstaaten bei der Verringerung des Pestizideinsatzes stelle die Verschmutzung durch Pestizide nach wie vor ein erhebliches Risiko für die menschliche Gesundheit und die Umwelt dar. Um dies zu ändern, müsse noch viel mehr getan werden, um das EU-Ziel der Nullverschmutzung zu erreichen und den Einsatz und die Risiken chemischer und gefährlicher Pestizide bis 2030 um 50% zu reduzieren.

Trägt Glyphosat zum Absterben von Nervenzellen bei?

Herbizide sind Umweltschadstoffe, die aufgrund ihrer potenziellen Gefahren für die menschliche Gesundheit viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen haben. Glyphosat, der Wirkstoff in vielen kommerziellen Herbiziden, ist das weltweit am häufigsten eingesetzte Herbizid. Der jüngste Anstieg des Glyphosateinsatzes in Mais- und Sojakulturen korreliert mit dem Anstieg der Todesfälle durch Alzheimer und anderen Erkrankungen, die zum Absterben von Nervenzellen führen.

Joanna Winstone, Ramon Velazquez und ihre Kollegen am Translational Genomics Research Institute (TGen) untersuchten in einer Studie die Folgen der Glyphosat-Exposition auf das Gehirn von Mäusen. Die Studie zeigt zum ersten Mal, dass Glyphosat die Blut-Hirn-Schranke überwinden und in das Gehirn gelangen kann. Darüber hinaus wurde berichtet, dass die Exposition gegenüber Glyphosat die entzündungsfördernden Zytokine im Blutplasma erhöht, insbesondere den Tumornekrosefaktor (TNFα).

Insgesamt zeigen die Ergebnisse einen Zusammenhang zwischen der Glyphosat-Exposition und den klassischen Symptomen der Alzheimer-Krankheit, obwohl die Autoren betonen, dass noch viel mehr Arbeit erforderlich ist, bevor ein ursächlicher Zusammenhang hergestellt werden kann.

Der weit verbreitete Einsatz der Chemikalie und die beunruhigenden Korrelationen, die in der aktuellen Studie aufgezeigt wurden, zeigen die Notwendigkeit einer intensiveren Untersuchung. Zu den dringenden Fragen, die es zu beantworten gilt, gehören:

  • Wie wirkt sich eine längere, niedrig dosierte Exposition gegenüber Glyphosat auf das Gehirn aus?
  • Wirkt Glyphosat synergistisch mit anderen Chemikalien, die in gängigen Herbiziden enthalten sind?
  • Kann Glyphosat post mortem bei Patienten nachgewiesen werden, die an der Alzheimer-Krankheit gestorben sind?

Heidi meint: „Das Vorsorgeprinzip ist ein zentraler Punkt im Umwelt- und Menschenschutz – vorbeugen ist besser als heilen!“

More action needed in the EU to reduce the impacts of chemical pesticides. European Environment Agency 26.4.23

Horrifying: Commonly Used Agricultural Herbicide Can Cross the Blood-Brain Barrier. SciTechDaily 30.4.23

Glyphosate infiltrates the brain and increases pro-inflammatory cytokine TNFα: implications for neurodegenerative disorders. Joanna K. Winstone et al., Journal of Neuroinflammation

Chlorpyrifos: Schlampige Zulassung, spät verboten, immer noch in importierten Lebensmitteln

28. April 2023
Rückruf von Popcorn aus Spanien wegen zu hohen Chlorpyrifos-Werten

Rückruf von Popcorn aus Spanien wegen zu hohen Chlorpyrifos-Werten. Klick auf Bild für Vergrösserung.

Lidl Schweiz rief heute Popcorn aus Spanien zurück, da das Produkt das Pestizid Chlorpyrifos über dem gesetzlichen Höchstwert enthält. Das Deutsche Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit hatte bereits am 30.3.23 eine Warnung für Popcornmais aus Spanien veröffentlicht.

Chlorpyrifos wurde in der EU per 16.2.20 verboten, mit Aufbrauchfrist 16.4.20. 2018 hatten Wissenschaftler bei einer für die Zulassung vorgelegten Herstellerstudie von 1998 Unstimmigkeiten festgestellt. Sie fanden deutliche Hinweise auf Beeinträchtigungen im Gehirn schon bei geringen Dosen. Diese Effekte wurden im Fazit der Studie jedoch nicht erwähnt. Chlorpyrifos ist auch für Tiere toxisch, besonders für Amphibien, jedoch auch für Bienen und Fische. Äusserst toxisch ist der Metabolit Chlorpyrifos-oxon.

Im Mai 2019 entschied das Schweizer Bundesamt für Landwirtschaft, allen Pflanzenschutzmitteln mit den Wirkstoffen Chlorpyrifos und Chlorpyrifos-methyl die Bewilligung zu entziehen. Dagegen gingen acht Beschwerden beim Bundesverwaltungsgericht ein, u.a. von Dow AgroSciences, Syngenta und Sintagro. In der Folge wurden die Bewilligungen für Chlorpyrifos-haltige Pestizide entzogen, Aufbrauchfrist 8.5.21.

Weiterhin zugelassen ist Chlorpyrifos u.a. in den U.S.A.

Zulassungsverfahren mangelhaft

Wissenschaftler kritisieren schon lange das Zulassungsverfahren für Pestizide. Die taz schrieb im Juni 2020: Es sind schwere Vorwürfe, die WissenschaftlerInnen gegen den Chemiekonzern Dow Chemical/Corteva und Pestizid-Zulassungsbehörden erheben: „Der Hersteller des Insektizids Chlorpyrifos hat die Ergebnisse eines Tierversuchs 1998 irreführend dargestellt, und die Behörden korrigierten das erst 2019“, sagte der Chemiker Axel Mie von der schwedischen Medizinuniversität Karolinska-Institut der taz.

„Dieser Fall illustriert, dass das Zulassungsverfahren nicht zuverlässig funktioniert – nicht nur in der EU, sondern weltweit“, sagt Mie. „Obwohl die entscheidenden Daten seit 20 Jahren vorliegen, blieb Chlorpyrifos praktisch überall zugelassen.“ Er schlägt vor, dass nicht mehr die Industrie die Studien für die Zulassung finanziert. Stattdessen müssten die Unternehmen eine Behörde bezahlen, damit sie die Studien in Auftrag gibt.

Aktuelle Chlorpyrifos-Warnungen

Das Deutsche Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit betreibt ein Schnellwarnsystem für Lebensmittel. Die Liste der Warnungen vom 30.3.23 bis 28.4.23 ist lang. Sie enthält nicht zugelassene Substanzen aller Art, Schwermetalle wie Quecksilber und Cadmium, Salmonellen, Listerien, Aflatoxine, Schimmel, Norovirus, Insekten, Überschreitung von Höchstwerten, Fremdkörper, nicht oder falsch gekennzeichnete Allergene, unzureichende Temperaturkontrolle, Migration von Stoffen aus Behältern (Arsen, Nickel, Kobalt…), Versuch illegaler Einfuhr usw.

Aufgeführt sind innerhalb eines Monats 24 Warnungen für Chlorpyrifos. Oft sind gleichzeitig auch weitere problematische Stoffe aufgeführt: 3x Zitronen aus der Türkei, 3x Orangen aus Ägypten, Koriander aus Thailand, Nahrungsergänzungsmittel mit Rohstoff aus Marokko, Kreuzkümmel aus der Türkei, Ingwerpulver aus Indien, 2x Weizen aus der Ukraine, Bio-Zimt aus Madagaskar, weisser Sesam unbekannter Herkunft, Grapefruits aus der Türkei, Tomaten aus der Türkei, Rosinen aus Deutschland, Rambutan aus Vietnam, Nashi-Birnen aus China, Okra aus Ägypten, Mandarinen aus Spanien, Kolanüsse aus Frankreich, Granatäpfel aus der Türkei und Popcornmais aus Spanien.

Recall Swiss: Aldi  «Snack Day Mikrowellen Popcorn Salz 3x100g Packung» mit den Mindesthaltbarkeitsdaten
05.12.2024, 07.12.2024, 21.12.2024 und 23.12.202

Giftig für Embryos – aber erlaubt. taz Juni 2020

Chlorpyrifos, Wikipedia

Schnellwarnungen RASFF: Lebensmittelsicherheit / Meldungen April 2023 / Stand: 28.04.2023. Deutsches Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit

Meldungen Schnellwarnsystem RASFF. Deutsches Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit

 

Pestizid-Manifest: Für ein gesundes, grünes und sicheres Holland

27. April 2023

Diese Organisationen unterstützen das holländische Manifest Pestizide.

Diese Organisationen unterstützen das holländische Pestizid-Manifest.

Natur & Umwelt, die Parkinson-Vereinigung (Teil der Parkinson-Allianz Niederlande), die FNV (Niederländischer Gewerkschaftsbund) und eine breite Koalition von Organisationen der Zivilgesellschaft fordern mit einem Manifest die holländische Regierung auf, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und dafür zu sorgen, dass sich die Natur erholt und eine gesunde Umwelt geschaffen wird, in der alle NiederländerInnen sicher leben, arbeiten und sich erholen können. Heidi hat dieses Manifest (mithilfe von DeepL) übersetzt.

In der heutigen grossindustriellen Landwirtschaft und im Gartenbau steht die Effizienz der Lebensmittelproduktion an erster Stelle. Möglichst hohe Erträge zu möglichst geringen Kosten. Die Kehrseite davon ist, dass grosse Mengen chemischer Pestizide zur Bekämpfung von Krankheiten und Schädlingen in den Kulturen eingesetzt werden. Die Folge ist, dass wir überall in unserer Umwelt giftige Stoffe finden, die dort nicht hingehören: auf Lebensmitteln, im Hausstaub, in Urin, Fäkalien und Haaren von Landwirten, im Boden, in Pflanzen im Garten und im Park und im (Trink-)Wasser. Kurzum: Menschen, Tiere und die Umwelt sind einer ganzen Reihe von Pestiziden ausgesetzt. Es wird immer deutlicher, dass all diese Stoffe in der Umwelt die Gesundheit und die biologische Vielfalt beeinträchtigen.

Und das ist sehr besorgniserregend, denn die Niederlande befinden sich in einer Biodiversitätskrise. Seit 1900 sind die einheimischen Pflanzen- und Tierpopulationen um bis zu 85% zurückgegangen. In landwirtschaftlichen Gebieten ist die biologische Vielfalt in den letzten 30 Jahren um bis zu 50% zurückgegangen. In der Hälfte unserer Gräben und Kanäle wird die zulässige Konzentration von Pestiziden überschritten. Dies hat erhebliche Auswirkungen auf das Leben im Wasser. Wasserorganismen werden krank oder sterben. Die Ökosysteme werden dadurch geschwächt.

Aber auch die menschliche Gesundheit ist gefährdet. Landwirte, Gärtner und Arbeiter, die mit Pestiziden arbeiten, sind durch gesundheitliche Probleme gefährdet. Die Arbeitnehmer sind nur unzureichend vor der Exposition gegenüber schädlichen Pestiziden geschützt. Landwirte, die mit Pestiziden arbeiten, haben ein höheres Risiko, an der am schnellsten wachsenden Gehirnkrankheit Parkinson zu erkranken, als andere Menschen. Ausserdem mehren sich die Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen der Pestizidbelastung und verschiedenen Krebsarten, Lungenerkrankungen, Fortpflanzungsproblemen und Störungen des Immunsystems. Hinzu kommt, dass Pestizide häufig in Kombination verwendet werden. Diese Pestizid-Cocktails schaden der biologischen Vielfalt und der Gesundheit höchstwahrscheinlich mehr als einzelne Pestizide. Dies wird jedoch kaum erforscht, und diese Cocktails spielen bei der Zulassung von Pestiziden keine Rolle. Die derzeitigen Zulassungsvorschriften für Pestizide reichen nicht aus, um das Risiko von Gehirnerkrankungen wie der Parkinson-Krankheit angemessen zu bewerten. Chronische gesundheitliche Auswirkungen werden nicht berücksichtigt, weil sie sich oft erst später im Leben zeigen und die Forschung sich auf die kurze Frist konzentriert.

Kurzum: Die Besorgnis über die Auswirkungen und Risiken des Pestizideinsatzes in Landwirtschaft und Gartenbau ist gross. Es besteht Handlungsbedarf!

Natur & Umwelt, die Parkinson-Vereinigung (Teil der Parkinson-Allianz Niederlande), die FNV und eine breite Koalition von Organisationen der Zivilgesellschaft fordern die Regierung auf, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und dafür zu sorgen, dass sich die Natur erholt und eine gesunde Umwelt geschaffen wird, in der alle Niederländer sicher leben, arbeiten und sich erholen können. Wir fordern Politiker und Entscheidungsträger auf, die folgenden Punkte in ihren Plänen, Politiken und Entscheidungen zu berücksichtigen:

  1. Anwendung des Vorsorgeprinzips
    In den vergangenen Jahrzehnten haben sich wiederholt unvorhergesehene negative Auswirkungen des Einsatzes chemischer Pestizide gezeigt, wie z. B. das Insektensterben und das erhöhte Risiko der Parkinson-Krankheit. Wir fordern daher die Regierung auf, Pestizide zu verbieten, wenn Zweifel oder Unklarheit über ihre möglichen schädlichen Auswirkungen auf die Gesundheit oder das Ökosystem bestehen. Vorbeugen ist besser als heilen.
  2. Gewährleistung eines gesunden und sicheren Lebensumfelds
    Wir fordern die niederländische Regierung auf, auf eine Verschärfung der Vorschriften für die Zulassung von Pestiziden hinzuwirken, auch im europäischen Kontext. Stellen Sie zum Beispiel sicher, dass die Auswirkungen der Substanzen auf die Gehirnzellen gemessen werden und stellen Sie dafür zusätzliche Mittel bereit. Fordern Sie die Erforschung der Risiken der gebräuchlichsten Cocktails aus giftigen Chemikalien für die Gesundheit und das Ökosystem. In der Tat können verschiedene Stoffe aufgrund ihrer chemischen Wirkung gemeinsam eine stärkere Wirkung haben als jeder einzelne oder als die Summe der Wirkungen.
    Sorgen Sie dafür, dass zwischen landwirtschaftlichen Nutzflächen und Wohngebieten breite spritzfreie Zonen eingerichtet werden. Die Einrichtung solcher Zonen schützt die Menschen vor gesundheitlichen Schäden, aber auch diejenigen, die bereits an der Parkinson-Krankheit leiden. Kürzlich wurde nämlich nachgewiesen, dass sich der Krankheitsprozess bei fortgesetzter Exposition gegenüber Pestiziden beschleunigt.
  3. Für ein sicheres Arbeitsumfeld sorgen
    Die Arbeitgeber sind gesetzlich verpflichtet, die Risiken aller verwendeten Pestizide gemeinsam mit den Arbeitnehmern in einer Risikoinventarisierung und -bewertung (RI&E) zu erfassen. Ausserdem müssen sie einen Aktionsplan aufstellen, wie sie diese Risiken angehen. Die Arbeitsaufsichtsbehörde soll besser sicherstellen, dass diese RI&Es in Absprache mit den Arbeitnehmer erstellt werden. Wir fordern auch eine Intensivierung der Inspektionen zur Umsetzung der Massnahmen in den Aktionsplänen zum Schutz der Arbeitnehmer. Darüber hinaus fordern wir die Regierung auf, die Arbeitgeber zu verpflichten, auch die Arbeitnehmer zu erfassen, die Substanzen ausgesetzt sind, die im Verdacht stehen, krebserregende, erbgutverändernde und fortpflanzungsgefährdende Eigenschaften zu haben.
    Ziel all dieser Massnahmen ist es, die Exposition der Arbeitnehmer gegenüber Pestiziden zu verringern und sie so weit wie möglich zu schützen.
  4. Schutz der biologischen Vielfalt und der Wasserqualität
    Sicherstellung eines raschen Übergangs zu naturnahen und ökologischen Anbausystemen, bei denen der Einsatz chemischer Pestizide stark reduziert wird und Landwirtschaft und Natur sich gegenseitig verstärken. Ergreifen Sie Massnahmen, um das Abfliessen von Pestiziden und deren Auswaschung ins Wasser zu verhindern. Stoppen Sie den Einsatz von chemischen Pestiziden in Gebieten, in denen Trinkwasser gewonnen wird, um eine weitere Verschmutzung unseres Trinkwassers zu verhindern. Verbot des Einsatzes von Pestiziden in Naturschutzgebieten, einschliesslich der landwirtschaftlichen Flächen in diesen Gebieten.
    Stellen Sie sicher, dass keine Pestizide mit Substanzen zugelassen werden, die mit den üblichen Methoden im Wasser nicht messbar sind. Diese so genannten nicht prüfbaren Stoffe sind in geringen Konzentrationen sehr schädlich, werden aber in Überwachungsprogrammen erst dann gemessen, wenn sie weit über der Norm liegen. Modellstudien auf der Grundlage von Zahlen zum Pestizidverbrauch haben ergeben, dass 90% der Umweltschäden durch nicht messbare Stoffe verursacht werden. Dieser blinde Fleck bedeutet, dass wir einfach nicht wissen, wie schlecht unser Wasser ist.
  5. Beschleunigung des Übergangs zu einer naturnahen und ökologischen Landwirtschaft
    Die Regierung arbeitet daran, die Abhängigkeit von chemischen Pestiziden, insbesondere von den schädlichsten, zu verringern, aber das geht nicht schnell genug, so die Schlussfolgerung des Gesundheitsrates. Daher ist ein schnellerer Systemwechsel zu einer naturnahen und ökologischen Landwirtschaft erforderlich. Wissen und Lösungen aus dem ökologischen und naturnahen Landbau stärker nutzen und sich für mehr Forschung im Rahmen dieser Anbauprinzipien einsetzen. Investieren Sie in die naturnahe Ausbildung von Landwirten und Anbauberatern. Finanzielle Unterstützung für Landwirte, damit sie die Umstellung bewältigen und Vereinbarungen in der Kette für ein solides Einkommensmodell für naturverträgliche Landwirte treffen können.
    Darüber hinaus ist eine Politik erforderlich, die den gesamten Sektor bei der Umstellung unterstützt. Untersuchung des dänischen Modells, bei dem nach dem Verursacherprinzip eine Steuer auf Pestizide erhoben wird, die sich nach deren Toxizität richtet. Sicherstellung einer ordnungsgemässen digitalen Registrierung des Pestizideinsatzes auf Ebene der Kulturen. Förderung und Organisation eines professionellen Vergleichs des Pestizideinsatzes und der Umweltbelastung durch Pestizide; dies wird das Bewusstsein und die Handlungsperspektive der Landwirte und ihrer Berater schärfen.
  6. Unterstützen Sie das europäische Ziel, bis 2030 50% weniger Pestizide zu verwenden, und stimmen Sie gegen die Erneuerung von Glyphosat
    Wir fordern die Regierung auf, im Einklang mit der früheren Forderung von mehr als 700 Wissenschaftlern das europäische Ziel zu unterstützen und sich zu eigen zu machen, den Einsatz und die Risiken von Pestiziden bis 2030 um mindestens 50% zu reduzieren. Darüber hinaus sollte sie sich verpflichten, Pestizide, die ernsthafte Risiken für Mensch und Umwelt darstellen können – die europäische Liste der zu ersetzenden Stoffe – bis spätestens 2030 zu verbieten. Verhindern Sie, dass solche Pestizide in der Zwischenzeit zugelassen werden.
    Schliesslich fordern wir die Regierung auf, sich ein für alle Mal von dem gesellschaftlich höchst umstrittenen Wirkstoff Glyphosat zu verabschieden. Es ist hochgradig schädlich für Bienen, Wasserlebewesen und die Bodenflora. Laut WHO ist es wahrscheinlich krebserregend und es gibt ernsthafte Bedenken, dass Glyphosat das Risiko der Parkinson-Krankheit erhöht. Wir fordern die Regierung auf, zusammen mit anderen Ländern wie Deutschland gegen die europäische Verlängerung der Zulassung von Glyphosat bis Ende 2023 zu stimmen. Glyphosat ist das am weitesten verbreitete Herbizid zur Unkrautbekämpfung, aber es gibt gute Möglichkeiten, dies mit Technik und Maschinen zu tun.

„Dies ist meine Geschichte. In meiner Jugend habe ich sechs Wochen lang bei einem Lilienzüchter gearbeitet. Ich bezweifle ernsthaft, dass ich nur geringfügig mit Gift in Berührung gekommen bin. Ich glaube, sie war enorm. Bei heissem Wetter arbeiteten wir ohne Hemd (um braun zu werden). Und die Kühle hinter dem Sprühgerät war wunderbar. Im Nachhinein betrachtet habe ich also Pestizide eingeatmet und war ihnen durch Hautkontakt ausgesetzt. Ich weiss nicht, welche Pestizide verwendet wurden. Mit 29 Jahren wurde bei mir Parkinson diagnostiziert, und ich leide jetzt seit 19 Jahren an Parkinson. – F. Roos

„Ich hatte den Verdacht, dass mein Spannungsgefühl mit dem Pestizid gegen Pilze und Milben zu tun hatte, das am Freitag vor dem Wochenende in den Klimazellen versprüht wurde. Am Montag war alles fettig, auch die Haut und die Haare. Wir hatten keine Schutzmaske oder Handschuhe. Ich wurde immer kurzatmiger. Als ich 2017 plötzlich eine Gesichtslähmung bekam, war mein Mann schockiert.“ – Klimakammerarbeiterin N. Macrojon (47 Jahre)

Maatschappelijk Manifest Bestrijdingsmiddelen, april 2023, https://natuurenmilieu.nl/app/uploads/Manifest-Bestrijdingsmiddelen.pdfVoor een gezond, groen en veilig Nederland

Rückstände von Herbiziden auf Glyphosatbasis im Boden wirken sich negativ auf pflanzenfördernde Mikroben aus

15. April 2023

Copyright: Universität Turku, Finnland

Copyright: Universität Turku, Finnland

Medieninformation der Universität Turku vom 6.4.23: Residues of Glyphosate-based Herbicides in Soil Negatively Affect Plant-beneficial Microbes

Forscher der Universität Turku fanden heraus, dass selbst sehr geringe Rückstandsmengen von Herbiziden auf Glyphosatbasis negative Auswirkungen auf endophytische (im Innern der Pflanze lebende) Mikroben in Gartenerdbeeren haben.

In einer Feldstudie untersuchten Forscher der Universität Turku, Finnland, die Auswirkungen von Glyphosatrückständen im Boden auf die endophytischen Mikrobengemeinschaften von Gartenerdbeeren, wobei sie die üblichen landwirtschaftlichen Praktiken der Herbizidausbringung anwandten.

Proben von Erdbeerpflanzen, die auf dem Versuchsfeld wuchsen, zeigten, dass, obwohl die Gesamtzusammensetzung einer mikrobiellen Gemeinschaft und das Wachstum von Gartenerdbeeren nicht beeinträchtigt wurden, bestimmte endophytische Mikroben, die für ihre pflanzenfördernden Funktionen bekannt sind, in den Erdbeerpflanzen, die Herbizidrückständen im Boden ausgesetzt waren, relativ weniger häufig vorkamen.

„Diese pflanzenfreundlichen Mikroben sind endophytisch, das heisst, sie leben in den Blättern und Wurzeln der Pflanzen. Zu ihnen gehören Bakterien und Pilze, die in den Pflanzen mikrobielle Gemeinschaften bilden. Diese mikrobiellen Gemeinschaften fördern die Ernährung, Krankheitsresistenz und Stresstoleranz ihrer Wirtspflanzen. Diese endophytischen Mikroben sind also unverzichtbare Partner der Pflanzen, da die Pflanzen für ihre Gesundheit und ihr Überleben auf sie angewiesen sind“, erklärt Suni Mathew von der Fakultät für Biologie der Universität Turku.

Herbizide auf Glyphosatbasis werden zur Unkrautbekämpfung auf landwirtschaftlichen Feldern vor der Aussaat eingesetzt und bauen sich angeblich schnell im Boden ab, so dass Nutzpflanzen, die nach der zweiwöchigen Sicherheitsfrist gepflanzt werden, der Chemikalie nicht ausgesetzt sind. Andere Studien haben jedoch gezeigt, dass dies nicht der Fall ist und selbst nach zwei Wochen noch geringe Rückstände von Glyphosat im Boden zu finden sind.

In dieser Studie wurden die Herbizidparzellen des Versuchsfeldes mit der Standarddosis eines Herbizids auf Glyphosatbasis besprüht (Glyphosatkonzentration: 450 g L-1, CAS: 3864-194-0, Aufwandmenge: 6,4 l ha-1) und die Kontrollparzellen mit Leitungswasser besprüht. Nach dem Sprühen beobachteten die Forscher die zweiwöchige Sicherheitsphase vor dem Einpflanzen der Erdbeerpflanzen.

Forscher beginnen gerade erst, die Bedeutung der endophytischen Mikroben für die Pflanzengesundheit zu verstehen

Die Wirkung von Glyphosat beruht auf der Hemmung des Shikimat-Stoffwechselwegs, einem Stoffwechselweg für die Synthese von Aminosäuren, der in Pflanzen, nicht aber in Tieren vorkommt. Dieser Stoffwechselweg ist jedoch auch in vielen Mikroben vorhanden.

„Es wird oft übersehen, dass der Shikimat-Stoffwechselweg auch in Mikroben vorkommt. Wir wissen bereits, dass Herbizide auf Glyphosatbasis und ihre Rückstände einige freilebende Mikroben im Boden beeinträchtigen können. Insgesamt beginnen wir gerade erst, die Bedeutung der endophytischen Mikroben für die Pflanzengesundheit zu verstehen. Daher ist es wichtig zu untersuchen, ob diese Mikroben durch Glyphosatrückstände beeinträchtigt werden. Die nächste Frage ist, ob die Glyphosatrückstände, die zu Veränderungen bei den endophytischen Mikroben führen, auch die Ernährung, Gesundheit und Krankheitsresistenz der Pflanzen beeinflussen“, sagt Mathew.

In der Studie wurde auch ein neuer bioinformatischer Ansatz verwendet, um herauszufinden, ob die Veränderungen in den mikrobiellen Gemeinschaften mit ihrer Empfindlichkeit gegenüber Glyphosat zusammenhängen. Die Ergebnisse zeigten, dass die mikrobielle Gemeinschaft in den Wurzeln der Pflanzen in den Herbizidparzellen mehr potenziell glyphosatresistente Bakterien aufwies als die Wurzeln der Pflanzen in den Kontrollparzellen. Diese Verschiebung der bakteriellen Gemeinschaft zugunsten potenziell glyphosatresistenter Bakterien könnte zu einem Rückgang der mikrobiellen Vielfalt führen.

„Unsere Studie zeigt, wie selbst sehr geringe Rückstände von Agrochemikalien pflanzenassoziierte Mikroben beeinflussen können. Veränderungen in der Häufigeit bestimmter pflanzenfreundlicher endophytischer Mikroben und die Dominanz potenziell glyphosatresistenter Bakterien können besorgniserregend sein, wenn sie sich langfristig auf die Pflanzengesundheit auswirken“, betont Mathew.

Residues of Glyphosate-based Herbicides in Soil Negatively Affect Plant-beneficial Microbes. Medieninformation University of Turku 6.4.23

Glyphosate-based herbicide use affects individual microbial taxa in strawberry endosphere but not the microbial community composition. Suni Anie Mathew et al. Journal of Applied Microbiology Volume 134, Issue 2, February 2023, lxad006, https://doi.org/10.1093/jambio/lxad006

Diesjährige Helikoptersprühflüge seit 18.3.23 – Heidi hat die neueste Pestizidliste studiert

12. April 2023

Gefahrenkennzeichnungen Fungizid Lumino, Pflanzenschutzmittelverzeichnis des BLV, abgerufen am 11.4.23

Gefahrenkennzeichnungen für das Fungizid Lumino, Pflanzenschutzmittelverzeichnis des BLV, abgerufen am 11.4.23

An vielen Orten in Europa ist das Ausbringen von Pestiziden mit dem Helikopter verboten, nicht so in der Schweiz. Air Glaciers schreibt auf der Homepage:

„Der Helikopter ist das Sprüh-Transportmittel und die Wahl des Pflanzenschutzmittels liegt in Ihrer Hand: PI, SPS, BIO oder gemischt. Im Jahr 2023, 80% der eingesetzten Produkte sind Produkte, die im ökologischen Landbau verwendet werden.

Für eine gesunde Ernte sind Pflanzenschutzmittel unerlässlich. Ohne vorbeugende Behandlungen zerstören Pilzkrankheiten, insbesondere der echte und falsche Mehltau, die Ernte und schwächen die Kulturen. Da viele Anpflanzungen sich vorwiegend in Steillagen befinden, kommt der Helikopter für die Behandlungen zum Einsatz.

Unsere Sprühflüge unterliegen strengen Kontrollen des Kantones und bedürfen einer jährlichen Genehmigung des BAFU und BAZL. Es sind nur wenige Pflanzenschutzmittel zum Sprühen aus der Luft zugelassen. Dabei handelt es sich ausschliesslich um Fungizide, wovon einige auch für Biokulturen zugelassen sind. Dank dem Einsatz des Helikopters in Steillagen kann die Menge von Pflanzenschutzmittel um bis zu 30% gesenkt werden.“

Weil „Faktenchecks“ so in Mode sind, möchte Heidi hier gerade einhaken:

  • Als das Bundesamt für Umwelt (BAFU) die Distanzen zu sensiblen Flächen wie Oberflächengewässer und Wohnzonen vor einigen Jahren auf 30 m halbierte und nur für „besonders schädliche“ einen grösseren von 60 m vorschrieb, hat sich Heidi intensiv mit den zugelassenen Pestiziden befasst. Dem Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) war damals eine Liste von 100 für die Luftapplikation zugelassene Pestiziden zum Entscheid für 30 m oder 60 m Abstand unterbreitet worden. Weil Heidi diese gerade Zahl suspekt vorkam, duchforstete sie das Pflanzenschutzmittelverzeichnis und fand noch viele weiteren für Luftapplikation zugelassene Pestizide. Es stimmt also nicht, dass „nur wenige Pflanzenschutzmittel“ zum Sprühen aus der Luft zugelassen sind.
  • Betreffend eingesetzter Pestizide widerspricht sich die Air Glaciers auch dieses Jahr. Im einleitenden Text heisst es, dass 80% der Mittel im ökologischen Landbau eingesetzt würden. Weiter unten liest Heidi, dass einige auch für Biokulturen zugelassen seien. Heute gilt eben fast alles als ökologisch, nachhaltig, klimaneutral, kinderfreundlich, menschenfreundlich usw. Das Tragische daran ist nur, dass viele das glauben.
  • Die Behauptung, dass der Pflanzenschutzmitteleinsatz um bis zu 30% gesenkt werden kann, das wagt Heidi anzuzweifeln, ohne jedoch den Beweis dazu liefern zu können.

Agroscope gibt jeweils Ende Dezember die neueste Liste der für Helikopter-Sprühflüge zugelassenen Pestizide heraus. Weil sie in Changins erstellt wird, ist sie auf französisch verfasst. Neun Pestizide sind für Aprikosenbäume zugelassen, 81 Pestizide für Reben. Was ist mit den übrigen, die für Luftapplikation zugelassen sind, aber nicht auf dieser Liste figurieren? Vor Jahren hat das BAFU Heidi erklärt, dass für all jene ein Abstand von 60 m gelten würde, was Heidi etwas erstaunte, denn darunter sind auch ziemlich harmlose.

Agroscope-Liste der für die Luftapplikation (Helikopter) zugelassenen Pestizide mit Detailinfos, PDF

Alphabetische Agroscope-Liste der für die Luftapplikation (Heliopter) zugelassenen Pestizide, PDF

Änderungen seit 2021

Im Vergleich zum Jahr 2021 gibt es für 2023 folgende Änderungen in der Agroscope-Liste Luftapplikation:

  • Gestrichene Fungizide: Valiant flash (60 m Abstand zu Gewässern), Carbofort, Profiler, Systhane Viti 240, Tiolene
  • Neu zugelassene Fungizide: Auralis, Cidely, Cupric flow, FytoSave, Lumino, Prox, Thiovit liquid und Tofa

Besondere Beachtung schenkt Heidi drei Pestiziden, die neu auf der Agroscope-Liste sind.

Das Fungizid Lumino wird gegen viele Pilzkrankheiten und in zahlreichen Kulturen eingesetzt: Beeren, Salat, Obst, Gemüse, Zuckerrüben, Kräuter, Kartoffeln, Raps, Bäume, Sträucher, Blumen, Rosen, Reben usw. Für Lumino wird lediglich ein Abstand von 60 m zu Oberflächengewässern gefordert, nicht aber einen solchen zu Wohnzonen. In Anbetracht der Einstufung als „gesundheitsschädigend“ mit fünf H-Punkten (EUH066, EUH401, H304, H319, H336, siehe Abbildung am Anfang dieses Beitrags) ist es für Heidi unerklärlich oder eher unverantwortlich, dass kein grösserer Abstand zu Wohnzonen gefordert wird.

Für Prox wird ein Abstand zu Wohnzonen und Oberflächengewässern von 60 m gefordert.

Gefahrenkennzeichnungen für das Fungizid Prox, Pflanzenschutzmittelverzeichnis des BLV, abgerufen am 11.4.23

Gefahrenkennzeichnungen für das Fungizid Prox, Pflanzenschutzmittelverzeichnis des BLV, abgerufen am 11.4.23

Und was ist mit Tofa? Sowohl zu Wohnzonen wie auch Oberflächengewässern wird nur ein „normaler“ Abstand von 30 m gefordert, obwohl die Gefahrenkennzeichnungen im Pflanzenschutzmittelverzeichnis des BLV u.a. „H362Kann Säuglinge über die Muttermilch schädigen“ enthält. Jede Mutter ist ja selber schuld wenn sie in der Nähe von Heli-Rebbergen wohnt oder sich zur Zeit der Sprühflüge dort aufhält. Und das Kind?:

Gefahrenkennzeichnung von Tofa gemäss Pflanzenschutzmittelverzeichnis des BLV, abgerufen am 11.4.23

Gefahrenkennzeichnung von Tofa gemäss Pflanzenschutzmittelverzeichnis des BLV, abgerufen am 11.4.23

Die Sprühflüge der Aprikosenbäume begannen gemäss Air Glaciers am 18.3.23. Je nach Wetterbedingungen (wurden) werden bis zum 15.4.23 drei bis sechs Behandlungen zu bestimmten und genau festgelegten Zeitpunkten stattfinden. Die Pflanzenschutzflüge der Reben beginnen normalerweise Mitte Mai. Da diese vom vegetativen Zustand der Kulturen und der Entwicklung der Natur abhängig sind, werden die verschiedenen Behandlungstage nach und nach veröffentlicht.

Allen Beteuerungen zum Trotz ist das Ausbringen von Pestiziden per Helikopter keine gute Idee, denn die Abdrift ist hoch, zu viel Gift landet dort, wo es nicht hingehört. Es wird viel geredet über die Reduktion der Pestizide, aber noch immer werden anfällige Rebensorten neu gepflanzt und Pestizide mit unzulänglichen Methoden ausgebracht. Auch Bio-Mittel gehören nicht breitflächig verteilt!

Heidi meint: „Die Helikoptersprühflüge müssten auch in der Schweiz endlich verboten werden.“

Spray : Reben- und Aprikosenpflege. Air Glaciers

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