Archive for the ‘Schweizer Produkte’ Category

Zum Nachahmen empfohlen: NVSE, der demokratische Supermarkt

7. November 2022
Eine gute Alternative zum heutigen Angebot.

Stadt Ernähren – eine gute Alternative zum heutigen Angebot.

Beim Studieren der Homepage von NVSE (Nourrir la Ville / Stadt Ernähren) dachte Heidi: „Das sollten alle Städte anpacken. Ein lokales Ernährungssystem mit biologischen Produkten ist gut für uns Menschen und die Umwelt.“

Mathias Stalder, Initiant und Koordinator von NVSE, schreibt in seinem Brief: „Die erste Bestellrunde unserer neu gegründeten Foodcoop Biel-Bienne ist bereits gestartet und läuft noch bis zum 9. November 2022. Was unterscheidet uns von sonstigen Angeboten?

Wir bieten eine Auswahl an regionalen und biologischen Produkten direkt von LieferantInnen und praktisch zum Einkaufspreis an. Und unser Sortiment (das wir noch kräftig ausbauen werden), die Infrastruktur und die Gesamtorganisation gestalten wir transparent und mit maximaler Mitsprache.

Wir bauen also an unserem eigenen demokratischen Supermarkt, mit fairen Preisen, in bester Qualität und partnerschaftlich mit unseren ProduzentInnen.“

Zitate aus der Homepage von NVSE

NVSE „bringt AkteurInnen des lokalen Ernährungssystems zusammen. Gemeinsam erarbeiten wir eine langfristige Strategie für eine regionale und nachhaltige Versorgung der Stadt Biel.

Das Ziel: gesunde, regionale und nachhaltige Lebensmittel – die für alle zugänglich sind. Nicht zuletzt schaffen wir damit einen sozialen Kitt in unserer Stadt – generationenübergreifend und über soziale und kulturelle Grenzen hinweg.

Wir arbeiten an einer gemeinsamen Vision, schaffen eine Plattform für den Austausch von Wissen, unterstützen uns gegenseitig im Handeln und arbeiten an praktischen Projekten im Kleinen wie im Grossen.

Für Klima, Natur und Mensch relokalisieren wir Anbau, Verarbeitung und Verteilung. Damit schaffen wir Nähe, kurze Kreisläufe und eine konkrete Alternative zu den dominanten Agrar- und Lebensmittelkonzernen.

Ein gemeinsamer Auftritt, Veranstaltungen und ein starkes Netzwerk sollen die lokale Vielfalt, das Wissen und die Innovation voranbringen.“

Wegweisende Veranstaltungen

Am 9.11.22 findet eine Wildpflanzenentdeckungstour statt. Schade, dass Biel so weit weg ist!

An der Veranstaltung vom 23.11.22 mit dem Titel Was das Essen mit dem Klima zu tun hat wird das Forschungsprojekt «Städte als Triebkräfte für nachhaltige Ernährungssysteme» vorgestellt durch Bettina Scharrer, Projektleiterin (Centre for Development and Environment CDE, Universität Bern). Was macht die Stadt Biel? Kurzinput durch Lena Frank, Gemeinderätin und Bau-, Energie- und Umweltdirektorin der Stadt Biel. Workshop: Wirksame Hebel für mehr Nachhaltigkeit vom Anbau, über den Transport bis zur Entsorgung. Mit anschliessendem Apéro.

Bestellung für Mitglieder

Was in Biel ist, kann Vorbild für weitere Orte sein.

Was in Biel ist, kann Vorbild für weitere Orte sein.

Heidi hat den Shop durchstöbert; ausser die Chocolat douceur des Fées sind alle Produkte Bio.

Heidi meint: „Ein schönes Vorbild, wo doch viele in die unökologische Sackgasse rennen mit global saisonal, nicht nur die Grossverteiler!“

Nourrir la Ville / Stadt Ernähren (NVSE)

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7.11.22 HOME

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Beeren sind heikle Früchtchen

14. Juli 2022
Leserin Brigitte hat diese Beeren fotografiert. Johannisbeeren aus der Schweiz, Brom- und Himbeeren aus dem Ausland

Leserin Brigitte hat diese Beeren fotografiert. Johannisbeeren aus der Schweiz, Brom- und Himbeeren aus dem Ausland

Heidi erntet im Moment jeden Abend Himbeeren. Wenige Minuten danach sind sie im Tiefgefrierer für den Winter oder im Kühlschrank für das Birchermüesli am nächsten Morgen.

Die meisten Leute sind auf den Handel oder – besser – einen Markt angewiesen. Es ist Mode geworden, dass die Grossverteiler mehr oder weniger das ganze Jahr fast alle Beeren anbieten, zum Teil von weither transportiert, also wurden die Beeren oft nicht reif geerntet und enthalten somit weniger wertvolle Inhaltsstoffe, erleiden beim Transport Schaden und sind noch weniger lang haltbar als wenn sie aus der Nähe stammen. Häufig wird vor Ladenschluss der Preis der nicht verkauften Ware herabgesetzt und, wenn keine Kaufwillige gefunden werden, landen die Beeren im Abfall bzw. Kompost.

Wieso muss es immer von allen Beeren im Gestell haben? Die Bio-Johannisbeeren auf dem Foto, das Heidi heute abend von Brigitte erhalten hat, stammen aus der Schweiz, die Bio-Brombeeren und -Himbeeren aus dem Ausland. Heidis Brombeeren sind noch nicht reif, desgleiche die Heidelbeeren, also kommen aktuell Kirschen, Himbeeren, schwarze Johannisbeeren und manchmal schon rote Johannisbeeren auf den Tisch.

Dieser „Zwang“ der Grossverteiler zum vollständigen Angebot jederzeit fördert die Lebensmittelverschwendung und ist nicht nachhaltig. Er liegt aber im Trend, nicht nur bei den Beeren. Weniger wäre mehr. Wenn nur Schweizer Bio-Johannisbeeren angeboten würden, dann wären sie möglicherweise noch frisch verkauft worden.

Eine Coop-Angestellte sagte Heidi kürzlich: Viele Leute sind vom riesigen Angebot überfordert.

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14.7.22 HOME

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Spanisches Abfallvermeidungsgesetz: Gratis Hahnenwasser in Restaurants, Cafés …

11. Juni 2022
In der Schweiz bieten einige Restaurants gratis Hahnenwasser zum Essen an.

In der Schweiz bieten einige Restaurants gratis Hahnenwasser zum Essen an.

Ein neues Gesetz in Spanien bestimmt: „Die Einrichtungen der Gastwirtschaft müssen immer die Möglichkeit anbieten, kostenlos Leitungswasser zu trinken – und zwar ergänzend zum gastronomischen Angebot“. Auch Behörden sollen den Konsum von Leitungswasser mit öffentlichen Trinkbrunnen fördern. Der Auslöser ist die Verpackungsflut, welche die Wasserflaschen verursachen. Spanien verfehlt die EU-Vorgabe, wonach mindestens 50 Prozent des Verpackungsmülls wiederverwertet werden sollen.

Das ist aber nicht ganz unproblematisch in Anbetracht der Wasserqualität, die zwar in einigen Region, etwa in Madrid gut ist, aber in anderen schlecht: hohe Nitratkonzentrationen und Pestizide.

Sigfried Gendries von Lebensraum Wasser – Der Wasser-Blog schrieb detailliert über das Gratis-Wasser, über Probleme und Lösungen. Er schliesst den Bericht mit einer eindrücklichen Schilderung des Plastikmeers im Süden Spaniens und schlägt vor wie wir zur Lösung der Probleme beitragen können. Heidi meint, dass auch wir in der Schweiz unser Konsumverhalten ändern müssen:

„… Deutsche Konsumenten könnten Wasser und Umwelt schützen, wenn nicht zu jeder Jahreszeit das „volle Programm“ in den Ladentheken erwartet würde. Zugleich liesse sich die heimische oder regionale Landwirtschaft schützen und fördern, wenn das hiesige Konsumverhalten sich der jahreszeitlichen Verfügbarkeit regionaler Lebensmittel anpassen würde. Mir schilderte unlängst ein Gemüsebauer, wie deutsche Lebensmittelketten ihre Marktmacht mit dem Hinweis auf die Kampfpreise spanischer Erzeuger ausnutzen und die heimische Landwirtschaft drangsalieren würde. Wollen wir das wirklich?“

Ja, wollen wir das wirklich?

Lesen Sie den ausführlichen Artikel hier: Kostenloses Trinkwasser in spanischen Restaurants soll Abfallprobleme lösen. Dabei bleiben Nitratbelastungen unbeachtet. Siegfried Gendries, Lebensraum Wasser – Der Wasser-Blog 9.6.22

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Letzte 2 Tage: Crowdfunding für eine Lupinen-Anbaukette

3. Juni 2022
Bild aus dem Video Crowdfunding Lupi'Food: CH Lupinenbranche

Bild aus dem Video Crowdfunding Lupi’Food: CH Lupinenbranche. Klick auf Foto führt zum Crowdfunding!

Der Brief traf schon gestern ein, Heidi ist der Sache jetzt erst nachgegangen und hat – oh Schreck – gesehen, dass das Crowdfunding in 2 Tagen endet, aber die geplante Summe noch nicht erreicht ist. Also Endspurt! Möchten Sie einen Beitrag leisten?

Briefinhalt: „Für mich sind Lupinen das bessere Soja. Nach der Überzeugung, dass auch kleine Initiativen einen Unterschied machen, unterstütze ich folgendes Projekt:

Lupi’Food: CH Lupinenbranche

Zitate aus der Crowdfunding-Seite:

„Unterstützen Sie uns bei der Entwicklung einer neuen Wertschöpfungskette für lokale und nachhaltige pflanzliche Proteine: von der Produktion bis zur Verarbeitung von Schweizer Lupinen.

Lupine – eine kleine Proteinbombe

Unser Ernährungssystem ist für etwa ein Drittel der Treibhausgasemissionen in der Schweiz verantwortlich. Die Fleischproduktion trägt den grössten Teil dazu bei. Zahlreiche Studien empfehlen eine überwiegend pflanzliche Ernährung, um die ernährungsbedingten Emissionen zu reduzieren.

In diesem Zusammenhang werden immer mehr industrielle Alternativen zu Fleisch in den Geschäften angeboten: seit 2016 durchschnittlich 20% mehr Verkäufe pro Jahr. Die meisten dieser Produkte werden aus Soja hergestellt. Trotz der steigenden Nachfrage hat sich der Anbau von pflanzlichen Proteinen in der Schweiz kaum entwickelt. So wird Soja weiterhin hauptsächlich aus Europa und dem amerikanischen Kontinent importiert.

Wir sind Coralie und Ludivine, Lebensmittelingenieurinnen, die epikureisch veranlagt sind und sich für die Zukunft unserer Ernährung interessieren. Mit Lupi’Food haben wir uns einer Herausforderung gestellt: Wir wollen eine lokale Eiweisskette aufbauen, um eine gesunde, schmackhafte und nachhaltige vegetarische Option von Schweizer Lupinen anzubieten. Eine lokale Produktion von pflanzlichen Proteinen würde die mit dem Transport verbundenen Emissionen und die Umweltauswirkungen in den Hauptanbauländern von Soja, wie z. B. die Abholzung von Wäldern, verringern.

Lupine, was ist das? Wir kennen «Arsène Lupin», aber die Pflanze nicht so gut? Die Lupine ist eine Leguminose, die vor allem in Südeuropa als Aperitif bekannt ist. Die Lupine ist nicht nur schön anzusehen, sondern eignet sich auch hervorragend für den Anbau in der Schweiz. Sie hat eine positive Wirkung auf den Boden, wodurch weniger Dünger verwendet werden muss. Lupinensamen gehören neben Soja zu den proteinreichsten Hülsenfrüchten (35-40%) und übertreffen Rindfleisch (20-25%). Ein echtes Juwel!“

Heidi meint: „Es wäre schön, wenn auch Sie dieses zukunftsweisende Projekt unterstützten.“

Lupi’Food: CH Lupinenbranche

3.6.22 HOME

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Kennen Sie F.A.M.E.?

22. Februar 2022
Organisation von F.A.M.E.

Organisation von F.A.M.E.

Am 19.2.21 traf ein Brief einer Bekannten ein mit dem Betreff F.A.M.E. Der erste Gedanke war: „Wieso schickt sie mir einen Link zu diesem Film? Bald wurde aber klar, dass der Filmtitel keine Punkte nach den einzelnen Buchstaben hat und F.A.M.E. die Abkürzung ist für Formation Autogérée en Maraîchage Ecologique. Heidi entnimmt der Homepage:

„Wir sind über 20 Menschen aus der ganzen Schweiz mit der gemeinsamen Vision, eine neuartige Ausbildung für Gemüsegärtner*innen im ökologischen Anbau zu erschaffen. Zu diesem Zweck haben wir unseren Verein gegründet. Das Vereinsziel ist eine Ausbildung im Gemüsebau zu etablieren, die zu einer neuen und zukunftsfähigen Landwirtschaft beiträgt, welche soziale und ökologische Aspekte vereint und diese ins Zentrum stellt. Die Idee einer solchen Ausbildung ist aus einem Zusammenschluss kollektiver und solidarischer Gemüsebau- und Landwirtschaftsbetriebe hervorgegangen.“

Warum braucht es F.A.M.E

Weiter liest Heidi: „In der Schweiz entstehen immer mehr vielfältige Kleinbetriebe und Landwirtschaftsprojekte, die nach Lösungen für eine nachhaltige und solidarische Landwirtschaft suchen, sogenannte Solawi-Projekte. Diese Initiativen beschreiten oftmals einen steinigen Weg. Sie müssen sich gegen die herrschenden Agrarstrukturen behaupten, welche für Grossbetriebe ausgelegt sind. Das Bestehen dieser Projekte ist daher oft nur mit sehr viel Aufwand zu gewährleisten. Gerade im Gemüsebau gibt es zurzeit keine adäquate Ausbildung, in welcher die Wichtigkeit einer ökologischen, vielfältigen und kleinstrukturierten Landwirtschaft vermittelt wird. Daraus folgt ein Fachkräftemangel, der den entstehenden Projekten zu schaffen macht. So haben auch bereits bestehende Projekte Mühe, gut ausgebildete Gemüsegärtner*innen mit entsprechender Erfahrung zu finden. Der Bedarf, der sich daraus ergibt wollen wir angehen und unsere Ausbildung darauf zuschneiden.“

Unterstützen Sie F.A.M.E.!

Ziel des Projektes: Wissensaustausch und Vernetzung innerhalb des solidarischen und regenerativen Gemüsebaus stärken und damit zu einer zukunftsfähigen Landwirtschaft beitragen.

F.A.M.E.: „In der Schweiz gibt es derzeit keine Ausbildung im biologischen Gemüsebau, während es innerhalb der Tierhaltung und des Ackerbaus biologische Ausbildungsmöglichkeiten gibt. Deshalb gibt es einen Mangel an Fachkräften im kleinstrukturierten und vielfältigen Gemüsebau.

Mit der Unterstützung dieses Projekts ermöglichen Sie die Ausbildung von Fachkräften im ökologischen Gemüsebau und tragen so zu einer zukunftsfähigen Landwirtschaft bei.“

Bisher haben 88 Unterstützer*innen 50 Prozent der Finanzierungsschwelle von 30’000 Franken einbezahlt. Ziel ist es, 80’000 Franken zu erreichen. Sind Sie dabei?

Wie wird das Geld eingesetzt?

F.A.M.E.: „Verläuft die Finanzierung erfolgreich, können wir die weiteren Seminare (insgesamt zehn Wochen) wie geplant durchführen. Um eine qualitativ hochstehende Ausbildung zu gewährleisten, wird die Theorie in Zusammenarbeit mit Fachpersonen erarbeitet. Der grösste Teil vom Geld wird in die faire Entlohnung unserer externen Referent*innen, in die Unterrichtsunterlagen und auch in die Räumlichkeiten und Infrastruktur vor Ort fliessen. Neben dem ermöglicht uns dies auch die Durchführung von spannenden Betriebsbesichtigungen und Exkursionen.“

Heidi meint: „Eine gute Sache, die Unterstützung verdient.“

F.A.M.E.

Crowdfunding

Kooperationsstelle für solidarische Landwirtschaft

Solidarische Landwirtschaft

Solidarische Landwirtschaft Gesucht: Nachhaltiges Bauern, das zum Leben reicht. Dani Heusser, SRF

Faire und innovative Landwirtschaft – Konsumierende packen für ihr Essen mit an | Doku | SRF Dok, youtube

Regional und saisonal – Selbst Gemüse anbauen: Solidarische Landwirtschaft und Urban Gardening | Quarks, youtube

Solidarische Landwirtschaft SOLAWI Vertragslandwirtschaft am Beispiel Selbsterntegarten «Mis Gmues». FiBL, youtube

Solidarische Landwirtschaft. Umweltberatung Luzern

Solidarische Landwirtschaft Solawi, Deutschland

Mitbauern gesucht – Solidarische Landwirtschaft in Deutschland. NABU

Solidarische Landwirtschaft – nah, fair und frisch. Umweltberatung Österreich

22.2.22 HOME

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Heidelbeeren aus Chile, Fleisch-Aktionen …

15. Januar 2022
Heidelbeeren aus Chile: klimaschädlicher Transport

Heidelbeeren aus Chile: klima- und umweltschädlicher Transport. Transporte werden regelmässig in Ökobilanzen verniedlicht.

Liebe Heidi

Auch ich staune immer wieder über Angebote unserer „ökologischen“ Grossverteiler, habe ein paar Fotos für dich gemacht, vielleicht kannst du sie brauchen.

Das Angebot von Frischprodukten aus aller Welt hat stark zugenommen, Fleischaktionen sind schon lange Standard und Beschriftungen sind immer wieder zum Lachen, etwa bei COOP Erdnüsse „Hergestellt in der Schweiz“!

Es gibt so viele Möglichkeiten, saisonale Produkte aus der Region zu kochen, alte und neue Kochbücher zeigen wie. Und, was heisst schon aus der Region. Ein Gemüsebauer bei Lausanne erzählte mir einmal, er habe zu viel Kopfsalat gehabt. COOP oder Migros – ich weiss es nicht mehr sicher – war so nett und hat ihn (billig) gekauft. Der Kopfsalat wurde nach Kerzers transportiert, dort „verarbeitet“ und nach Lausanne zurück transportiert als „regionales Produkt“. Etwa ein Drittel hätte nicht dem Standard entsprochen und als Mischsalat im Beutel verkauft werden müssen, wofür er einen wesentlich tieferen Preis bezahlt erhalten hatte als vereinbart für ganze Köpfe.

Die Versuchung ist gross, Exotisches und Aktionslebensmittel zu kaufen, wenn diese so anmächelig am Eingang liegen oder der Preis stark reduziert wurde.

Freundliche Grüsse

Hanspeter

Auch COOP verkauft Heidelbeeren aus Chile, und zwar in seiner Qualité & Prix Linie.

Auch COOP verkauft Heidelbeeren aus Chile, und zwar in seiner Qualité & Prix Linie.

COOP Heidelbeeren, 500 g CHF 4.20

COOP Heidelbeeren, 500 g CHF 4.20

Lieber Hanspeter

Vielen Dank für deinen Brief und die Fotos.

Früchte von weither sind nicht nur ein Klima- und Umweltproblem, sie können auch Pestizid-belastet sein, auch mit solchen, die bei uns nicht mehr zugelassen sind weil sie sehr schädlich sind. Über den Heidelbeer-Boom und Chemie-Cocktails auf Import-Heidelbeeren hat Roger Müller am 19.5.20 im Kassensturz berichtet. Jede zweite Heidelbeere in der «Kassensturz»-Analyse war mit Pestiziden belastet, eine Probe gar mit sechs Chemikalien.

Heidi isst lieber frisch geröstete Erdnüsse. Diese sind bis 28.6.22 datiert!

Ich esse lieber frisch geröstete Erdnüsse, etwa vom Marronistand bei der Pestalozziwiese an der Zürcher Bahnhofstrasse. Diese Bio-Erdnüsse sind per 28.6.22 datiert!

Die „in der Schweiz hergestellten Erdnüsse“ sind ein Kuriosum … hier merken die meisten KonsumentInnen, dass die Ware aus Ägypten stammt.

Die Fleischaktionsfotos hänge ich einfach mit Kommentar an.

Herzliche Grüsse

Heidi

Im Schweizer Poulet steckt viel Importfutter. Die Ställe würden besser in die Industriezone passen als in die freie Landschaft. Völlig absurd ist die Produktion im Berggebiet, wo Futter hinaufgekarrt werden muss und der Kot entweder zur Überdüngung beiträgt oder abtransportiert werden muss.

Im Schweizer Poulet steckt viel Importfutter. Die Ställe würden besser in die Industriezone passen als in die freie Landschaft. Völlig absurd ist die Produktion im Berggebiet, wo Futter hinaufgekarrt werden muss und der Kot entweder zur Überdüngung beiträgt oder abtransportiert wird. Auch die Küken müssen hinauf zum Pouletstall und bereits nach 35 Tagen (konventionelle) bzw. 60 (Bio) für die Schlachtung ins Tal hinunter zu einem der wenigen Poulet-Schlachthöfe.

Trotz wiederkehrender Absatzprobleme wird viel Schweinefleisch produziert, besonders viel rund um die Innerschweizer Seen. Damit die seenahen Flächen entlastet werden, zahlen wir den Abtransport der überschüssigen Gülle.

Trotz wiederkehrender Absatzprobleme wird viel Schweinefleisch produziert, mit viel Importfutter, besonders viele Tiere hat es rund um die Innerschweizer Seen. Zum Schutze der Seen zahlen wir mit den Steuern den Abtransport von Gülle.

Mit dem Kleber "Love food - reduce waste" macht man uns die Ware schmackhaft. Jeder ein Verschwender, der das nicht kauft. Das schlechte Gewissen mobilisieren!

Mit dem Kleber „Love food – reduce waste“ macht man uns die Ware schmackhaft. Jeder ein Verschwender, der das nicht kauft. Das schlechte Gewissen mobilisieren!

Heidelbeer-Boom – Chemie-Cocktail auf Import-Früchten. Roger Müller, SRF Kassensturz 19.5.20

15.1.22 HOME

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Zum Jahresende: Bio Weide-Beef?

30. Dezember 2021
Heinz Herzog ist erster Geschäftsstellenleiter von Bio Weide-Beef

Heinz Herzog ist erster Geschäftsstellenführer der IG Bio Weide-Beef

Heidi macht hier nicht etwa Werbung für mehr Fleischkonsum, aber hie und da Fleisch essen, das ist keine Umweltsünde, nur der heute in der Schweiz übliche hohe Konsum schadet der Umwelt und allenfalls der Gesundheit. Wer also Fleisch isst, sollte kein Billigfleisch kaufen, sondern genau hinschauen und nur umweltschonend produziertes Fleisch kaufen. Diese Anforderung erfüllt das Bio Weide-Beef.

Schaffung einer Geschäftsstelle für die IG Bio Weide-Beef

Die Interessengemeinschaft Bio Weide-Beef hat an Bedeutung gewonnen. Daher waren die Mitglieder an einer schriftlich durchgeführten ausserordentlichen Generalversammlung im Herbst 2021 aufgefordert, über eine Änderung der Statuten abzustimmen, um die Gründung einer Geschäftsstelle zu ermöglichen.

Mit fast 180 eingegangenen Stimmzetteln hat die Basis mit einer grossen Mehrheit von über 90 Prozent JA-Stimmen für dieses Vorhaben votiert!

Im Anschluss daran wählte die Generalversammlung Heinz Herzog aus 9425 Thal (SG) in das Amt des Geschäftsstellenführers. Die IG dankt Heinz Herzog für die Übernahme dieser grossen Verantwortung. Die neu geschaffene Stelle ermöglicht es, die Arbeit der IG Bio Weide-Beef zu professionalisieren und die Beziehungen zwischen den Produzenten, den Viehhändlern und dem Partner Migros enger zu gestalten, um ihr Geschäft in einem immer anspruchsvolleren Umfeld noch besser zu entwickeln.

Qualitäts-Rindfleisch aus dem Grundfutter

Intensive Mastformen erfordern viel Kraftfutter. Den Mehrpreis für zugeführtes Biokraftfutter kann der Biobetrieb aber kaum auf den Verkaufspreis überwälzen. Wird hingegen Fleisch auf der Basis von betriebseigenem Weidefutter produziert, lässt sich im Vergleich zu den bekannten Produktionssystemen beträchtlich Arbeit und Geld sparen. Zudem ist das Management einfacher und die Produktionskosten sind tiefer.

Weidemast ist eine Alternative zur herkömmlichen Munimast, zur Kälbermast und zur Milchproduktion in abgelegenen Gebieten. Weide-Beef Produktion bedeutet: Veredelung von Gras zu Fleisch, d.h. keine Nachrungskonkurrenz zum Menschen.

Produktion von Bio Weide-Beef. IG Bio Weide-Beef

Weide-Beef. Über das Label, Migros

29.12.21 HOME

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Witz der Woche: Coop will Schweizer Bio-Zucker fördern

11. November 2021
Titelbild New Scientist vom 30.10.21

Titelbild New Scientist vom 30.10.21

Der Landwirtschaftliche Informationsdienst hat es schon am 9.11.21 gemeldet: „Coop unterstützt zusammen mit Bio Suisse und dem Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) den Anbau von Bio-Zuckerrüben in der Schweiz. Der gesamte Zucker wird für Joghurt sowie vegane Alternativen verwendet.

Ziel des Projekts ist es, die Ertragsmenge von Bio-Zuckerrüben bis 2023 auf rund 12’000 Tonnen zu erhöhen und den Bio-Ackerbau zu diversifizieren, schreibt Coop in einer Medienmitteilung. In Naturaplan-Joghurt und veganen Alternativen ersetzt der Zucker aus dem Projekt nun den Bio-Rohrzucker. Coop bietet als einziger Detailhändler Produkte aus Schweizer Bio-Rübenzucker an.“

Die Spatzen pfeifen es von den Dächern, dass in verarbeiteten Lebensmitteln, besonders in der Schweiz, zu viel Zucker drin ist. Das ist ungesund! Hingegen werden viele gesunde Lebensmittel nicht in der Schweiz produziert, da die landwirtschaftliche Nutzfläche zu klein ist und auch laufend abnimmt. Aber eben: Die Bios tanzen nach der Pfeife der Grossverteiler. Das Wort „Gesundheit“ existiert in der Schweizer Agrarpolitik sowieso nicht.

Veganismus wird in der Regel mit gesunder Ernährung gleichgesetzt, aber die heutigen fabrikmässig hergestellten Speck-, Wurst- und Burgerimitate könnten den Heiligenschein einer pflanzlichen Ernährung trüben. New Scientist ging der Frage nach, siehe Link. Auch stecken in vielen Produkten grosse Zuckermengen.

Coop will Schweizer Bio-Zucker fördern. LID vom 9.11.21

Are vegan meat alternatives putting our health on the line? New Scientist 27.10.21 Auf Wunsch verschickt Heidi diesen aufschlussreichen Artikel als PDF.

11.11.21 HOME

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Chäsi Muri: saisonal, regional, bio/konventionell und neu palmölfrei

31. Oktober 2021
Foto auf der Homepage der Chäsi Muri.

Foto auf der Homepage der Chäsi Muri.

Pioniertat war nicht ganz einfach – doch die Chäsi setzt ab sofort komplett auf ein palmölfreies Sortiment, so lautet der Titel des Online-Beitrags über die Chäsi Muri im Tagblatt vom 22.10.21.“Ab jetzt sind in der Chäsi Muri nur noch Produkte ohne das umstrittene Palmöl erhältlich. In den vergangenen sechs Monaten ist das Angebot umgestellt worden. Wie es von der Idee bis zur Umsetzung lief, erzählen die Geschäftsführenden Désirée und Andy Kreuzer.“

„Rund 2’000 Artikel mussten unter die Lupe genommen werden, und etliche wurden aussortiert. Damit setzt der Detailhändler das um, was die Grossen zwar in ihren Werbekampagnen anpreisen, aber nicht gradlinig umsetzen,“ heisst es weiter. Auch Food Waste gebe es in der Chäsi Muri nicht, dafür für Produzenten und Lieferanten faire Preise. Da Palmöl versteckt sei unter unzähligen Bezeichnungen, sei es für den Laien kaum möglich dahinterzukommen. 40 Artikel wurden aus dem Sortiment entfernt, z.B. Lindorschokokugeln und Kägifretli. In der Chäsi Muri sind über 200 Käsesorten erhältlich und ein gutes Angebot an Lebensmitteln des täglichen Bedarfs.

Heidi meint: „Ein nachahmenswerter Schritt.“

Pioniertat war nicht ganz einfach – doch die Chäsi setzt ab sofort komplett auf ein palmölfreies Sortiment. Tagblatt online, Aargau, Freiamt, Muri vom 22.10.21

Chäsi Muri

Heidis viele Artikel über Palmöl

27.10.21 HOME

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Zum Unesco Welttag des Audiovisuellen Kulturerbes vom 20.10.21: Aus der Geschichte von Flachs und Baumwolle

18. Oktober 2021
Fabrikant Huldreich Ottiker, Besitzer der damaligen Weberei Ottiker in der Waldau, erwarb die Liegenschaft "Feldegg" im Jahre 1882, baute sie um und nannte sie fortan "Lindengut". Das Lindengut ging später in den Besitz der Habis Textil AG über. Anlässlich ihres 125-jährigen Jubiläums schenkte die Firma, damals die grösste Arbeitgeberin von Flawil, unter der Führung von Inhaber Rolf Schiess das Lindengut der neu errichteten "Stiftung Lindengut" als Ort der Begegnung und für kulturelle Zwecke, insbesondere für die Einrichtung eines Ortsmuseums.

Fabrikant Huldreich Ottiker, Besitzer der damaligen Weberei Ottiker in der Waldau, erwarb die Liegenschaft „Feldegg“ im Jahre 1882, baute sie um und nannte sie fortan „Lindengut“. Das Lindengut ging später in den Besitz der Habis Textil AG über. Anlässlich ihres 125-jährigen Jubiläums schenkte die Firma, damals die grösste Arbeitgeberin von Flawil, unter der Führung von Inhaber Rolf Schiess das Lindengut der neu errichteten „Stiftung Lindengut“ als Ort der Begegnung und für kulturelle Zwecke, insbesondere für die Einrichtung eines Ortsmuseums.

Zitat aus Der landwirtschaftliche Pflanzenbau, 1965, von Rudolf Koblet, damals Professor für Pflanzenbau an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich (ETHZ):

Der Flachs (Linum usitatissimum L.) zählt seit der Zeit der Pfahlbauer zu den Ackergewächsen unseres Landes. Die Leinwandweberei, die vom 13. Jahrhundert an in St. Gallen und in seinem Hinterland blühte, stützte sich zum Teil auf den einheimischen Flachsbau, ebenso die im 18. Jahrundert stark hervortretende Heimindustrie der Berner Landschaft. Als Folge des Umschwungs zugunsten der Baumwolle war die flachsverarbeitende Industrie in der Ostschweiz schon in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts fast völlig verschwunden …“

Dieser Umschwung erfolgte schlagartig. Grund dafür waren die neuen Transportmöglichkeiten. Zudem war Leinwand nicht mehr modern und teurer. Darunter litten die auf Flachs spezialisierten Bauern. Hingegen profitierte die Ostschweizer Textilindustrie, besonders die St. Galler Stickereibetriebe. Die St. Galler Spitzen waren vor dem Ersten Weltkrieg das wichtigste Exportgut der Schweiz. Anfang der 1920er Jahre änderte sich die Mode, Spitzen waren nicht mehr gefragt, sondern funktionale Kleidung. Die Weltwirtschaftskrise 1929 führte zu einem drastischen Rückgang der Nachfrage nach Spitzen und somit zu Entlassungen, verbunden mit Auswanderungen.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde vermehrt Flachs angebaut. Kobelt: „Die Verknappung an Textilien während der Kriegszeit führte dazu, dass sich bis 1943 10’910 Betriebe dem Anbau von Flachs zuwandten. Die Anbaufläche betrug in diesem Jahr 225 ha. Nach 1945 setzte erneut ein rascher Rückgang ein.“

Die Textilindustrie in der Ostschweiz hingegen profitierte von der Hochkonjunktur nach dem Zweiten Weltkrieg. Automation verhalf zu einem vorübergehenden Aufschwung. Ab Mitte der 1950er Jahre wurden vermehrt auch billige GastarbeiterInnen aus Italien und Spanien beschäftigt. Aber schon bald kam trotzdem für die meisten Betriebe das Ende. Textilien und Kleider wurden immer mehr in Billiglohnländern produziert, wo es auch geringere oder keine Umweltauflagen gibt. Viele Gewässer werden heute noch durch ungeklärte Abwässer von Textilfabriken massiv verschmutzt.

In der Schweiz wehrte sich noch Anfang der 1970er Jahre ein Textilunternehmen mit Hilfe weiterer CEOs aus anderen Branchen vehement gegen neue Abwasservorschriften. Doch das Amt in St. Gallen blieb hart. Der zuständige Beamte schrieb den Herren am Schluss eines abschliessenden Briefes: „Ich habe zwei Ordner mit Zuschriften zu ihrem Fall. Einer mit positiven. Dieser ist voll. Der andere Ordner mit negativen ist fast leer. Ich lege jetzt Ihren Brief in den fast leeren Ordner ab.“ Somit war der Fall erledigt, die verlangten Gewässerschutzmassnahmen mussten erfüllt werden.

Nicht ganz vergessen darf man, dass auch die Schweizer Textilindustrie vom Kolonialismus profitiert hatte. Eindrücklich geschildert wird die Geschichte der Baumwolle im Buch King Cotton von Sven Beckert. Eine Geschichte des globalen Kapitalismus, erschienen bei C.H. Beck.

Zum Unesco Welttag des Audiovisuellen Kulturerbes vom 20.10.21

Auch dieses Jahr präsentiert das Lichtspiel zum Welttag des Audiovisuellen Kulturerbes Schätze aus seinem Archiv, die im Verlauf der letzten 12 Monate eingelangt sind und gesichert werden konnten. Dieses Mal begeben wir uns in die Ostschweiz, genauer nach Flawil, denn dort machte um 1905 das Wanderkino von Alexander Dahlmann-Fasold Station und filmte die Menschen, die die damalige Weberei Ottiker verlassen. Die Nachfahren der Familien Habisreutinger-Ottiker und Schiess haben die Restaurierungen finanziert. In den Filmen aus den 1920er Jahren dokumentieren die damaligen Besitzer die Fabrik und das Familienleben. Dank der umsichtigen Aufbewahrung können wir die Filme heute in aller Pracht sehen.

Parallel zu unserer analogen Filmvorführung finden Sie ab 20.10.2021 zusätzliche Informationen in unserer Rubrik „Kinogeschichten“.

Die Vorführung wird eingeführt durch Urs Schärli vom Ortsmuseum in Flawil und musikalisch live begleitet von Wieslaw Pipczynski.

Wir präsentieren das Programm im Saal und strahlen es auch als Live-Stream aus

Liebe Leserinnen und Leser, blicken Sie zurück in eine andere Zeit, in die Blütezeit der Schweizer Textilindustrie!

Ortsmuseum Flawil

Wieslaw Pipczynski

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