Archive for the ‘Wasser’ Category

Denkanstösse für ein neues Ernährungssystem nötig

9. Juni 2023

Quelle: Food for thought – We have ethical options to replace industrial farming, but it won’t be easy. New Scientist 3.6.23

Das industrialisierte Lebensmittelsystem schadet der Umwelt und dem Wohlergehen der Tiere, aber neue Formen der Landwirtschaft gehen diese Probleme jetzt an, und weitere Veränderungen stehen bevor.

Unser Lebensmittelsystem steht an einem Scheideweg. Obwohl es zweifelsohne mehr als genug Lebensmittel produziert, stösst es an ethische und ökologische Grenzen. Das System, insbesondere die Massentierhaltung, fügt der Umwelt, der biologischen Vielfalt, den Wasserressourcen und dem Tierschutz grossen Schaden zu. Ausserdem ist es letztlich selbstzerstörerisch, da die Böden es nicht mehr lange tragen können – nach manchen Schätzungen bleiben uns nur noch 60 Ernten.

… Es gibt kleine Schritte auf dem Weg zum erforderlichen Systemwandel. Aber der Wandel wird kommen. Regenerative Landwirtschaft verdient eine faire Anhörung. Bis dahin ist der Rat von Michael Pollan, Professor an der Berkeley Graduate School of Journalism der University of California, Berkeley, der beste:

„Essen Sie. Nicht zu viel. Hauptsächlich Pflanzen.“

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Unser Wasser … (3)

5. Juni 2023
Aus dem Film Durst - Wenn unser Wasser verschwindet (2/2). Mit einem Klick auf das Bild gelangen Sie zum Film.

Aus dem Film Durst – Wenn unser Wasser verschwindet (2/2). Mit einem Klick auf das Bild gelangen Sie zum Film.

Heidi hat nachfolgend den Schluss des Films Durst – Wenn unser Wasser verschwindet (2/2) für Sie aufgeschrieben:

Noch ist es nicht zu spät, die Klimaerwärmung aufzuhalten, um die Verwüstung zu bremsen. Seit Jahrzehnten zerstören wir Naturwunder für unsere Wassergewinnung wie hier den mächtigen Colorado River im amerikanischen Grand Canyon.

Jay Famiglietti ist Hydrologe, Global Futures Professor an der Arizona State University, Wissenschaftskommunikator und emeritierter Direktor des Global Institute for Water Security an der Universität von Saskatchewan. Er sagt: „Wir haben so einen Einfluss. Wir zerstören den Colorado River. Dadurch findet die natürliche Erosion im Canyon nach 70 Millionen Jahren nicht mehr statt. Das hat nichts mit Politik zu tun, d.h. nur Augen öffnen, genau hinschauen, Verantwortung übernehmen.“

Es sind diese Bilder, die unsere Verantwortung aufzeigen für die Natur und für zukünftige Generationen.

Famiglietti: „Unsere Zeit nennt man das Anthropozän, Und es spiegelt ganz deutlich die Missachtung der Umwelt wider. Die massive Einwirkung von Treibhausgasen, Karbonoxiden, Methan und anderen gefährlichen Gasen auf die Atmosphäre. Und wer auch immer diesen Planeten in Millionen Jahren bewohnt, wird sich fragen, was zur Hölle haben sich diese Leute eigentlich gedacht? Haben sie sich selbst ausgelöscht? Vielleicht denken sie, ihr Gehirn, also unser Gehirn, war nicht genügend entwickelt, denn wir gehen eindeutig in Richtung Selbstzerstörung.“

Unser Wasser zu schützen bedeutet, unsere Natur zu schützen. Beides bedingt sich gegenseitig.

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Unser Wasser … (2)

2. Juni 2023
Copyright Ludwig Tent: Ich unterquere die Bahntrasse. Hier ist der krasse Niedrigwasserzustand der Mühlenau nach ein paar Wochen ohne Regen (nach scheinbar nassem Frühjahr!) zu erkennen.

Copyright Ludwig Tent: „Ich unterquere die Bahntrasse. Hier ist der krasse Niedrigwasserzustand der Mühlenau nach ein paar Wochen ohne Regen (nach scheinbar nassem Frühjahr!) zu erkennen.“

Die Internet-Seiten von Ludwig Tent, pensionierter Leiter Umweltabteilung, Bezirksamt Wandsbek, Hamburg, Dozent und Förderer lebendiger Bäche und Flüsse (der gute Zustand ist das Ziel) bieten einen riesigen Schatz an Wissen. Auf OSMERUS‘ BLOG schreibt Tent praktisch täglich über interessante Begebenheiten, so heute im Beitrag Städtische Mühlenau und Pinnau – Stockenten schwer beschäftigt. Den Schluss hat Heidi für Sie kopiert:

„(Zu) wenig Wasser?!? Die (bestehende) planetare Übernutzung unseres Planeten – des einzigen, den wir haben – fängt vor Ort an. Man muss halt die Augen offen halten.

Oft werde ich gefragt, „Woher wissen Sie das alles?“ oder es wird angemerkt „Der … wusste das selbstverständlich alles schon.“ – Das ist weder ein Wunder noch eine Kunst.

Vor 15 Jahren, 2008, veröffentlichten wir in der Reihe der Edmund Siemers-Stiftung eine Arbeit inkl. Wissenshintergrund über unseren Umgang mit Wasser und Boden in Norddeutschland und wie Veränderungen im Sinn von Verbesserung / Nachhaltigkeit aussehen könnten. Die dahinterliegende Arbeit stammt aus 1998 – 10 Jahre zuvor! – und fußt auf einem beispielhaften Forschungsprojekt im Stör-Einzugsgebiet Schleswig-Holstein, 1996.

Was unsereinem gegenüber schonmal als besseres Wissen (gern in einem Wort, vorn großgeschrieben) oft genug tituliert wird, ist nichts anderes als bitteres Zeugnis der Ignoranz unserer Politik gegenüber guter Praxis aus Wissenschaft und Technik.

Zurück zu den Bächen – von weiteren Radelerlebnissen wird weiter zu berichten sein.“

Städtische Mühlenau und Pinnau – Stockenten schwer beschäftigt. Ludwig Tent, OSMERUS‘ BLOG 2.6.23

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Unser Wasser …

1. Juni 2023
Aus dem Film Durst - Wenn unser Wasser verschwindet 3sat. Ein Klick auf das Bild führt zum Film.

Aus dem Film Durst – Wenn unser Wasser verschwindet 3sat. Ein Klick auf das Bild führt zum Film.

Liebe Heidi

Gerade habe ich die hoch interessanten Sendungen „Unser Wasser“ auf 3sat angeschaut. Wenn da jetzt noch jemand den Klimawandel kleinredet oder die durch die Landwirtschaft verursachten Schäden leugnet, wird spätestens hier eines Besseren belehrt (hoffentlich!). Sollte jeder Politiker schauen (die seit Jahrzehnten und immer noch schlafen). Wissenschaftler in die Politik! Das habe ich unserer Tochter geschrieben.

Beste Grüsse

Marga

Durst – Wenn unser Wasser verschwindet (1/2). 3sat

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25. Mai 2023: Besichtigung einer der grössten Gewässerrenaturierungen der Schweiz

19. Mai 2023

Zwei Jahre nach der Aufwertung und Ansaat mit autochthonem Saatgut (2022) (© Christelle Schneider/Biotec)

Zwei Jahre nach der Aufwertung und Ansaat mit autochthonem Saatgut (2022) (© Christelle Schneider/Biotec)

Holosem lädt ein zur Nachmittagsexkursion über die Aufwertung des Baches Nozon bei Orbe (VD). Die Renaturierung des Nozon ist eine der grössten in der Schweiz. Viele Hektaren wurden mit autochthonem Saatgut begrünt und haben sich prächtig entwickelt. BesucherInnen haben die Gelegenheit, verschiedene Ansaatmethoden miteinander zu vergleichen und das spannende Projekt mit den Verantwortlichen am Ort zu begutachten.

ReferentInnen

Christelle Schneider, Biotec SA
Daniel Slodowicz, HoloSem

Daniel Kuster, HoloSem

25. Mai 2023, 15:00 bis 17:00 Uhr

Treffpunkt: Parkplatz Aldi Suisse, Chemin des Taborneires 6, 1350 Orbe (VD)
Anschliessend kleiner Apéro zum Fachsimpeln und Netzwerken

Anmeldung und Rückfragen: ds@holosem.ch
+41 77 486 38 83 Daniel Slodowicz

Ö+L GMBH / HOLOSEM
Litzibuch, CH-8966 Oberwil-Lieli

www.holosem.ch

Aufwertung des Baches Nozon bei Orbe (VD) Im Jahr 2020 wurde der stark kanalisierte Nozon aufgewertet (© RWB)

Aufwertung des Baches Nozon bei Orbe (VD) Im Jahr 2020 wurde der stark kanalisierte Nozon aufgewertet (© RWB)

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KOSTBARES Köstendorf – Ein Ort lebt WASSER

17. Mai 2023

Aus dem Dokumentarfilm KOSTBARES Köstendorf – Ein Ort lebt WASSER

Aus dem Dokumentarfilm KOSTBARES Köstendorf – Ein Ort lebt WASSER

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Mit einem Klick auf das Bild geht’s zum Trailer.

Es besteht Hoffnung, dass das Schweizer Grundwasser, aus dem 80 Prozent unseres Trinkwassers kommt, wieder sauberer wird, denn das Bundesamt für Umwelt (BAFU) hat die Sektion Grundwasserschutz aus der Versenkung geholt. Das ist der Moment für einen Hinweis auf den österreichischen Dokumentarfilm KOSTBARES Köstendorf – Ein Ort lebt WASSER. Der Filmemacher, Alexander Vittorio Papsch-Musikar erzählt mit seinem Dokumentarfilm die Geschichte eines Dorfes, in dem Wasser geschätzt und modern gelebt wird. Hier der Beschrieb:

Ständig Wasser zur Verfügung zu haben ist ein grosses Privileg. Darüber zu verwalten, eine hohe Aufgabe. Der Film „Kostbares Köstendorf | Ein Ort lebt Wasser“ zeigt die Liebe zum eigenen Quellwasser und damit zum Lebensmittel Nummer eins.

Woher kommt es, wohin geht es, wem gehört es? Wasser kommt nicht nur aus der Leitung, sondern verbindet Menschen, sofern sie sich auch drum kümmern. Dies hat sich die Wassergenossenschaft Köstendorf als Herzensaufgabe gemacht. Anhand eines kleinen Dorfes erhalten die ZuschauerInnen Einblicke, wie ein Wassernetz möglichst effizient funktionieren kann, wie damit nachhaltig Energie gewonnen werden kann und wie sehr Menschen dafür brennen, ihr Wasser in „eigenen Reihen“ zu halten. Wasser und das Recht auf Wasser ist ein kostbares Gut und das schenkt man nicht einfach so her.

Köstendorf dient als Vorzeigeprojekt für Dörfer, Städte und Regionen fern ab von Kärnten und soll speziell kleinen Genossenschaften Mut machen, ihr Wasserrecht nicht zu verschenken.

Aus dem Dokumentarfilm KOSTBARES Köstendorf – Ein Ort lebt WASSER

Aus dem Dokumentarfilm KOSTBARES Köstendorf – Ein Ort lebt WASSER

Trailer KOSTBARES Köstendorf – Ein Ort lebt WASSER. Film von Alexander Vittorio Papsch-Musikar

Ein Wunder ist geschehen: Auferstehung der Sektion Grundwasserschutz beim BAFU! Heidis Mist 14.5.23

Auferstehung BAFU-Sektion Grundwasserschutz: Freude herrscht! Heidis Mist 15.5.23

Grundwasserschutz: Bundesbern aus Dauerschlaf erwacht. Heidis Mist 8.10.22

Mini-Rückblick mit Zahlen und Fakten. Heidis Mist 31.12.14

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Auferstehung BAFU-Sektion Grundwasserschutz: Freude herrscht!

16. Mai 2023

m Sommer 2014 wurde die Sektion Grundwasserschutz des Bundesamts für Umwelt (BAFU) aufgelöst. Am 1.5.23 ist sie auferstanden. Das müssen wir feiern!

Im Sommer 2014 wurde die Sektion Grundwasserschutz des Bundesamts für Umwelt (BAFU) aufgelöst. Seit 1.5.23 gibt es sie wieder. Das müssen wir feiern!

Ein Wunder ist geschehen: Auferstehung der Sektion Grundwasserschutz beim BAFU! Heidis Mist 15.5.23

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Ein Wunder ist geschehen: Auferstehung der Sektion Grundwasserschutz beim BAFU!

15. Mai 2023

Nitrat überschreitet den Grenzwert von 25 mg/l im Grundwasser landesweit an fast 15% aller Messstellen. In überwiegend ackerbaulich geprägten Gebieten liegen die Konzentrationen an 50% der Messstellen über dem Grenzwert. Quelle: BAFU

Nitrat überschreitet den Grenzwert von 25 mg/l im Grundwasser landesweit an fast 15% aller Messstellen. In überwiegend ackerbaulich geprägten Gebieten liegen die Konzentrationen an 50% der Messstellen über dem Grenzwert. Quelle: BAFU

Im Mini-Rückblick mit Zahlen und Fakten schrieb Heidi am 31.12.14:

„Vieles hat sich 2014 verändert, etwas ist Heidi besonders in Erinnerung. Sie suchte im Sommer die Sektion Grundwasserschutz des Bundesamts für Umwelt (BAFU), doch diese war verschwunden, einfach weg! Recherchen ergaben, dass die oberste Hüterin unserer wichtigsten Trinkwasser-Ressource aufgelöst und auf zwei neue Sektionen verteilt worden war: Gewässerschutz und Wasserqualität.

Das ist aber noch nicht alles. Der Chef der ehemaligen Sektion Grundwasserschutz, Daniel Hartmann, und sein Stellvertreter, Benjamin Meylan, gingen in Pension, eine willkommene Gelegenheit für das BAFU, zwei Stellen zu streichen. So hat das Grundwasser nicht nur zwei erfahrene Schützer verloren, sondern auch die Zahl der Schützer hat abgenommen, was in einer so kleinen Gruppe von Fachleuten ins Gewicht fällt.“

Auferstehung der Sektion Grundwasserschutz

Unter dem Titel Grundwasserschutz: Bundesbern aus Dauerschlaf erwacht berichtet Heidi über den Willen der Geschäftsprüfungskommission des Nationalrats, das Grundwasser besser zu schützen. „Die in vielen Kantonen bestehenden Defizite seien schnell zu beheben. Es müsse ein besserer Schutz der Trinkwasserressourcen gewährleistet sein. Und – oh Wunder – der Bundesrat schliesst sich dieser Meinung an!“

Aqua und Gas informierte am 4.5.23 unter dem Titel Abteilung Wasser stellt sich neu auf über die auferstandene Sektion Grundwasserschutz:

„Das Parlament und der Bundesrat haben in den letzten Jahren diverse politische Vorstösse ans BAFU überwiesen, die kurz- und langfristig zu zusätzlichen Aufgaben in der Abteilung Wasser führen. Die Abteilung stellt sich deshalb per 1. Mai 2023 neu auf.

Das Parlament und der Bundesrat wollen zum einen den Grundwasserschutz stärken, den Eintrag von Pflanzenschutzmitteln in die Gewässer reduzieren und die Abwasserreinigung verbessern. Dies führt zu Anpassungen des Gewässerschutzrechts und langfristig zu zusätzlichen Vollzugsaufgaben. Zudem sollen die Wasserkraft und die Biodiversität gefördert werden. Dies zusätzlich zum bereits laufenden grossen Programm zur Sanierung der Wasserkraft. Die zusätzlich anfallenden Arbeiten betreffen vor allem die Sektionen Gewässerschutz, Wasserqualität und Sanierung Wasserkraft.“

Es braucht also eine Anpassung der Organisationsstruktur. Die Sektion Gewässerschutz wird in eine Sektion Grundwasserschutz  und eine Sektion Siedlungswasserwirtschaft aufgeteilt. Der Bereich Nitratreduktion im Grundwasser wird von der Sektion Wasserqualität in die Sektion Grundwasserschutz verschoben. Ansonsten bleiben die Aufgabenbereiche der Sektion Wasserqualität unverändert. Im Detail sind die aktuellen Sektionen noch nicht strukturiert.

Daniel Hartmann ist also nicht der letzte oberste Grundwasserschützer. Er kommentiert: „Auch wenn ich es noch nicht so richtig glauben kann – Freude herrscht!“

Quellen: BAFU und Aqua & Gas 4.5.23 Abteilung Wasser stellt sich neu auf

Bundesamt für Umwelt (BAFU) Abteilung Wasser

Grundwasserschutz: Bundesbern aus Dauerschlaf erwacht. Heidis Mist 8.10.22

Mini-Rückblick mit Zahlen und Fakten. Heidis Mist 31.12.14

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Pestizid-Manifest: Für ein gesundes, grünes und sicheres Holland

27. April 2023

Diese Organisationen unterstützen das holländische Manifest Pestizide.

Diese Organisationen unterstützen das holländische Pestizid-Manifest.

Natur & Umwelt, die Parkinson-Vereinigung (Teil der Parkinson-Allianz Niederlande), die FNV (Niederländischer Gewerkschaftsbund) und eine breite Koalition von Organisationen der Zivilgesellschaft fordern mit einem Manifest die holländische Regierung auf, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und dafür zu sorgen, dass sich die Natur erholt und eine gesunde Umwelt geschaffen wird, in der alle NiederländerInnen sicher leben, arbeiten und sich erholen können. Heidi hat dieses Manifest (mithilfe von DeepL) übersetzt.

In der heutigen grossindustriellen Landwirtschaft und im Gartenbau steht die Effizienz der Lebensmittelproduktion an erster Stelle. Möglichst hohe Erträge zu möglichst geringen Kosten. Die Kehrseite davon ist, dass grosse Mengen chemischer Pestizide zur Bekämpfung von Krankheiten und Schädlingen in den Kulturen eingesetzt werden. Die Folge ist, dass wir überall in unserer Umwelt giftige Stoffe finden, die dort nicht hingehören: auf Lebensmitteln, im Hausstaub, in Urin, Fäkalien und Haaren von Landwirten, im Boden, in Pflanzen im Garten und im Park und im (Trink-)Wasser. Kurzum: Menschen, Tiere und die Umwelt sind einer ganzen Reihe von Pestiziden ausgesetzt. Es wird immer deutlicher, dass all diese Stoffe in der Umwelt die Gesundheit und die biologische Vielfalt beeinträchtigen.

Und das ist sehr besorgniserregend, denn die Niederlande befinden sich in einer Biodiversitätskrise. Seit 1900 sind die einheimischen Pflanzen- und Tierpopulationen um bis zu 85% zurückgegangen. In landwirtschaftlichen Gebieten ist die biologische Vielfalt in den letzten 30 Jahren um bis zu 50% zurückgegangen. In der Hälfte unserer Gräben und Kanäle wird die zulässige Konzentration von Pestiziden überschritten. Dies hat erhebliche Auswirkungen auf das Leben im Wasser. Wasserorganismen werden krank oder sterben. Die Ökosysteme werden dadurch geschwächt.

Aber auch die menschliche Gesundheit ist gefährdet. Landwirte, Gärtner und Arbeiter, die mit Pestiziden arbeiten, sind durch gesundheitliche Probleme gefährdet. Die Arbeitnehmer sind nur unzureichend vor der Exposition gegenüber schädlichen Pestiziden geschützt. Landwirte, die mit Pestiziden arbeiten, haben ein höheres Risiko, an der am schnellsten wachsenden Gehirnkrankheit Parkinson zu erkranken, als andere Menschen. Ausserdem mehren sich die Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen der Pestizidbelastung und verschiedenen Krebsarten, Lungenerkrankungen, Fortpflanzungsproblemen und Störungen des Immunsystems. Hinzu kommt, dass Pestizide häufig in Kombination verwendet werden. Diese Pestizid-Cocktails schaden der biologischen Vielfalt und der Gesundheit höchstwahrscheinlich mehr als einzelne Pestizide. Dies wird jedoch kaum erforscht, und diese Cocktails spielen bei der Zulassung von Pestiziden keine Rolle. Die derzeitigen Zulassungsvorschriften für Pestizide reichen nicht aus, um das Risiko von Gehirnerkrankungen wie der Parkinson-Krankheit angemessen zu bewerten. Chronische gesundheitliche Auswirkungen werden nicht berücksichtigt, weil sie sich oft erst später im Leben zeigen und die Forschung sich auf die kurze Frist konzentriert.

Kurzum: Die Besorgnis über die Auswirkungen und Risiken des Pestizideinsatzes in Landwirtschaft und Gartenbau ist gross. Es besteht Handlungsbedarf!

Natur & Umwelt, die Parkinson-Vereinigung (Teil der Parkinson-Allianz Niederlande), die FNV und eine breite Koalition von Organisationen der Zivilgesellschaft fordern die Regierung auf, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und dafür zu sorgen, dass sich die Natur erholt und eine gesunde Umwelt geschaffen wird, in der alle Niederländer sicher leben, arbeiten und sich erholen können. Wir fordern Politiker und Entscheidungsträger auf, die folgenden Punkte in ihren Plänen, Politiken und Entscheidungen zu berücksichtigen:

  1. Anwendung des Vorsorgeprinzips
    In den vergangenen Jahrzehnten haben sich wiederholt unvorhergesehene negative Auswirkungen des Einsatzes chemischer Pestizide gezeigt, wie z. B. das Insektensterben und das erhöhte Risiko der Parkinson-Krankheit. Wir fordern daher die Regierung auf, Pestizide zu verbieten, wenn Zweifel oder Unklarheit über ihre möglichen schädlichen Auswirkungen auf die Gesundheit oder das Ökosystem bestehen. Vorbeugen ist besser als heilen.
  2. Gewährleistung eines gesunden und sicheren Lebensumfelds
    Wir fordern die niederländische Regierung auf, auf eine Verschärfung der Vorschriften für die Zulassung von Pestiziden hinzuwirken, auch im europäischen Kontext. Stellen Sie zum Beispiel sicher, dass die Auswirkungen der Substanzen auf die Gehirnzellen gemessen werden und stellen Sie dafür zusätzliche Mittel bereit. Fordern Sie die Erforschung der Risiken der gebräuchlichsten Cocktails aus giftigen Chemikalien für die Gesundheit und das Ökosystem. In der Tat können verschiedene Stoffe aufgrund ihrer chemischen Wirkung gemeinsam eine stärkere Wirkung haben als jeder einzelne oder als die Summe der Wirkungen.
    Sorgen Sie dafür, dass zwischen landwirtschaftlichen Nutzflächen und Wohngebieten breite spritzfreie Zonen eingerichtet werden. Die Einrichtung solcher Zonen schützt die Menschen vor gesundheitlichen Schäden, aber auch diejenigen, die bereits an der Parkinson-Krankheit leiden. Kürzlich wurde nämlich nachgewiesen, dass sich der Krankheitsprozess bei fortgesetzter Exposition gegenüber Pestiziden beschleunigt.
  3. Für ein sicheres Arbeitsumfeld sorgen
    Die Arbeitgeber sind gesetzlich verpflichtet, die Risiken aller verwendeten Pestizide gemeinsam mit den Arbeitnehmern in einer Risikoinventarisierung und -bewertung (RI&E) zu erfassen. Ausserdem müssen sie einen Aktionsplan aufstellen, wie sie diese Risiken angehen. Die Arbeitsaufsichtsbehörde soll besser sicherstellen, dass diese RI&Es in Absprache mit den Arbeitnehmer erstellt werden. Wir fordern auch eine Intensivierung der Inspektionen zur Umsetzung der Massnahmen in den Aktionsplänen zum Schutz der Arbeitnehmer. Darüber hinaus fordern wir die Regierung auf, die Arbeitgeber zu verpflichten, auch die Arbeitnehmer zu erfassen, die Substanzen ausgesetzt sind, die im Verdacht stehen, krebserregende, erbgutverändernde und fortpflanzungsgefährdende Eigenschaften zu haben.
    Ziel all dieser Massnahmen ist es, die Exposition der Arbeitnehmer gegenüber Pestiziden zu verringern und sie so weit wie möglich zu schützen.
  4. Schutz der biologischen Vielfalt und der Wasserqualität
    Sicherstellung eines raschen Übergangs zu naturnahen und ökologischen Anbausystemen, bei denen der Einsatz chemischer Pestizide stark reduziert wird und Landwirtschaft und Natur sich gegenseitig verstärken. Ergreifen Sie Massnahmen, um das Abfliessen von Pestiziden und deren Auswaschung ins Wasser zu verhindern. Stoppen Sie den Einsatz von chemischen Pestiziden in Gebieten, in denen Trinkwasser gewonnen wird, um eine weitere Verschmutzung unseres Trinkwassers zu verhindern. Verbot des Einsatzes von Pestiziden in Naturschutzgebieten, einschliesslich der landwirtschaftlichen Flächen in diesen Gebieten.
    Stellen Sie sicher, dass keine Pestizide mit Substanzen zugelassen werden, die mit den üblichen Methoden im Wasser nicht messbar sind. Diese so genannten nicht prüfbaren Stoffe sind in geringen Konzentrationen sehr schädlich, werden aber in Überwachungsprogrammen erst dann gemessen, wenn sie weit über der Norm liegen. Modellstudien auf der Grundlage von Zahlen zum Pestizidverbrauch haben ergeben, dass 90% der Umweltschäden durch nicht messbare Stoffe verursacht werden. Dieser blinde Fleck bedeutet, dass wir einfach nicht wissen, wie schlecht unser Wasser ist.
  5. Beschleunigung des Übergangs zu einer naturnahen und ökologischen Landwirtschaft
    Die Regierung arbeitet daran, die Abhängigkeit von chemischen Pestiziden, insbesondere von den schädlichsten, zu verringern, aber das geht nicht schnell genug, so die Schlussfolgerung des Gesundheitsrates. Daher ist ein schnellerer Systemwechsel zu einer naturnahen und ökologischen Landwirtschaft erforderlich. Wissen und Lösungen aus dem ökologischen und naturnahen Landbau stärker nutzen und sich für mehr Forschung im Rahmen dieser Anbauprinzipien einsetzen. Investieren Sie in die naturnahe Ausbildung von Landwirten und Anbauberatern. Finanzielle Unterstützung für Landwirte, damit sie die Umstellung bewältigen und Vereinbarungen in der Kette für ein solides Einkommensmodell für naturverträgliche Landwirte treffen können.
    Darüber hinaus ist eine Politik erforderlich, die den gesamten Sektor bei der Umstellung unterstützt. Untersuchung des dänischen Modells, bei dem nach dem Verursacherprinzip eine Steuer auf Pestizide erhoben wird, die sich nach deren Toxizität richtet. Sicherstellung einer ordnungsgemässen digitalen Registrierung des Pestizideinsatzes auf Ebene der Kulturen. Förderung und Organisation eines professionellen Vergleichs des Pestizideinsatzes und der Umweltbelastung durch Pestizide; dies wird das Bewusstsein und die Handlungsperspektive der Landwirte und ihrer Berater schärfen.
  6. Unterstützen Sie das europäische Ziel, bis 2030 50% weniger Pestizide zu verwenden, und stimmen Sie gegen die Erneuerung von Glyphosat
    Wir fordern die Regierung auf, im Einklang mit der früheren Forderung von mehr als 700 Wissenschaftlern das europäische Ziel zu unterstützen und sich zu eigen zu machen, den Einsatz und die Risiken von Pestiziden bis 2030 um mindestens 50% zu reduzieren. Darüber hinaus sollte sie sich verpflichten, Pestizide, die ernsthafte Risiken für Mensch und Umwelt darstellen können – die europäische Liste der zu ersetzenden Stoffe – bis spätestens 2030 zu verbieten. Verhindern Sie, dass solche Pestizide in der Zwischenzeit zugelassen werden.
    Schliesslich fordern wir die Regierung auf, sich ein für alle Mal von dem gesellschaftlich höchst umstrittenen Wirkstoff Glyphosat zu verabschieden. Es ist hochgradig schädlich für Bienen, Wasserlebewesen und die Bodenflora. Laut WHO ist es wahrscheinlich krebserregend und es gibt ernsthafte Bedenken, dass Glyphosat das Risiko der Parkinson-Krankheit erhöht. Wir fordern die Regierung auf, zusammen mit anderen Ländern wie Deutschland gegen die europäische Verlängerung der Zulassung von Glyphosat bis Ende 2023 zu stimmen. Glyphosat ist das am weitesten verbreitete Herbizid zur Unkrautbekämpfung, aber es gibt gute Möglichkeiten, dies mit Technik und Maschinen zu tun.

„Dies ist meine Geschichte. In meiner Jugend habe ich sechs Wochen lang bei einem Lilienzüchter gearbeitet. Ich bezweifle ernsthaft, dass ich nur geringfügig mit Gift in Berührung gekommen bin. Ich glaube, sie war enorm. Bei heissem Wetter arbeiteten wir ohne Hemd (um braun zu werden). Und die Kühle hinter dem Sprühgerät war wunderbar. Im Nachhinein betrachtet habe ich also Pestizide eingeatmet und war ihnen durch Hautkontakt ausgesetzt. Ich weiss nicht, welche Pestizide verwendet wurden. Mit 29 Jahren wurde bei mir Parkinson diagnostiziert, und ich leide jetzt seit 19 Jahren an Parkinson. – F. Roos

„Ich hatte den Verdacht, dass mein Spannungsgefühl mit dem Pestizid gegen Pilze und Milben zu tun hatte, das am Freitag vor dem Wochenende in den Klimazellen versprüht wurde. Am Montag war alles fettig, auch die Haut und die Haare. Wir hatten keine Schutzmaske oder Handschuhe. Ich wurde immer kurzatmiger. Als ich 2017 plötzlich eine Gesichtslähmung bekam, war mein Mann schockiert.“ – Klimakammerarbeiterin N. Macrojon (47 Jahre)

Maatschappelijk Manifest Bestrijdingsmiddelen, april 2023, https://natuurenmilieu.nl/app/uploads/Manifest-Bestrijdingsmiddelen.pdfVoor een gezond, groen en veilig Nederland

Unsere Wasserplünderung in Südspanien wird oft zu Abfall

19. April 2023

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Am 18.4.23 kurz vor Ladenschluss. Diese vielen Beeren werden kaum noch verkauft worden sein, werden somit zu Abfall. Der Kleber „Verwenden statt verschwenden“ ist, zumindest im Fall der Beeren, Greenwashing.

Die Beeren-Esser in der Schweiz können nicht sagen „Wir wissen es nicht.“ Seit mehr als elf Jahren wird regelmässig über den Wassernotstand in Südspanien berichtet und die schlechte Behandlung der Arbeiterschaft. Heidi hat bereits am 25.3.12 über die Bedrohung des Weltnaturerbes Coto de Doñana berichtet. Doch der Import von Erdbeeren und Himbeeren aus Südspanien bzw. Heidelbeeren oft aus Peru hat laufend zugenommen damit die KonsumentInnen rund ums Jahr Beeren essen können. Fast scheint es so, dass die KonsumentInnen, die das angeblich „wollen“, keine so grosse Freude mehr an der Beerenschwemme haben wie diejenigen die damit verdienen, denn die Beeren werden relativ häufig zu Abfall.

Heidi erhält regelmässig Fotos von 50-Prozent-Angeboten, auch Bio. Der hohe Wasserverbrauch für die Produktion ist dann bereits Vergangenheit und die Beeren gelangen bestenfalls noch in eine Biogasanlage, welche unter der Worthülse „Kreislaufwirtschaft“ als Teil der „Klimarettung“ Anerkennung findet.

Bedrohtes Feuchtgebiet und Unesco-Weltnaturerbe Doñana

Am 15.4.23 berichtete das ZDF über das Problem: „Anbau bedroht Nationalpark: Erdbeeren für uns, Probleme für Spanien. Erdbeergenuss jederzeit? Kein Problem, Andalusien lebt quasi vom Export der wasserintensiven Früchte. Nun streitet Spanien um sein wichtigste Feuchtgebiet, den Nationalpark Doñana.

Der Anbau von Erdbeeren, die vor allem in Deutschland gegessen werden, bedroht in Spanien ein Naturparadies und sorgt für heftigen Streit. Direkt an dem vom Austrocknen bedrohten Feuchtgebiet und Unesco-Weltnaturerbe Doñana im Südwesten des Landes kündigte die konservativ regierte Region Andalusien diese Woche die Ausweitung der zulässigen Anbaufläche der wasserintensiven „Königsfrucht“ um weitere rund 800 Hektar an.

Umweltschützer und Forscher schlagen Alarm, die EU droht mit Sanktionen, die Unesco warnt vor einer Streichung des Nationalparks Doñana von der Liste als Weltnaturerbe und auch die linke Zentralregierung in Madrid geht auf die Barrikaden.“

Heidi meint: „Auch die Grossverteiler müssten Verantwortung übernehmen!“

Erdbeergenuss bedroht Weltnaturerbe. Heidis Mist 25.3.12


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