Heidi
Heidi, the original, ist mir immer wieder begegnet. In der Kindheit und später.
Kindheit
Natürlich habe ich als Mädchen das Buch gelesen: Heidis Lehr- und Wanderjahre und Heidi kann brauchen, was es gelernt hat, Wikipedia.
1990er Jahre
Auf der Suche nach einem ruhig gelegenen Haus, kam ich an einem alten Steinhäuschen mit verwildertem Garten oberhalb Rofels vorbei. Beim Postkarten-Stöbern im nahen Maienfeld wurde dann klar, dass das Häuschen nicht zu kaufen war: Es war das Heidihaus. Heute ist dort das Heidimuseum.
Kleines Mädchen
Heidi besucht eine Alp, geniesst den Picknick auf der blumigen Wiese, beobachtet die Heuschrecken und unterhält sich mit den Geissen. Der Geruch des von der Sonne gewärmten Bergwalds bleibt ihr noch lange in Erinnerung und das sprudelnde Wasser im Bächlein, das ihre Hände umspült hat.
In der Schule
Ein paar Jahre später zu Besuch auf einer anderen Alp. Heidi träumt von drei Monaten Ferien hier oben mit einem grossen Rucksack voller Bücher.
18.11.10: Olympische Spiele in St. Moritz/Davos?
Der berühmte Engadiner Fotograf Albert Steiner hat Heidi mit dem Prospekt der Olympischen Spiele in St. Moritz fotografiert. Das ist allerdings schon lange her. Die Sportfachleute wissen wann es war, die anderen interessiert es nicht. Soeben hat mir jemand mitgeteilt, dass Albert Steiner kein waschechter Engadiner war, er sei von Thun nach St. Moritz gekommen und im Alter dorthin zurückgekehrt.
28.1.12: Gibt es ein Ur-Heidi?
Heidi ist beim Stöbern in einer Buchhandlung auf das 2011 erschienene Büchlein Das Ur-Heidi gestossen. Peter O. Büttner zeigt Ähnlichkeiten zwischen Johanna Spyris Heidi und der Erzählung „Adelaide, das Mädchen vom Alpengebirge“ von Hermann Adam von Kamp auf. Heidi, ein Import-Produkt aus Deutschland? Diese Frage hat eine Plagiatsdebatte und einen Medienwirbel ausgelöst. Die Mär vom Ur-Heidi titelte die NZZ; Sieglinde Geisel zeigte auf, dass es nur wenig Übereinstimmungen gibt. In der Heimatstadt von Kamps tönte es ganz anders: Das Wunder von Mülheim; Stadtarchiv und Geschichtsverein luden den Germanisten Peter O. Büttner zu einem Vortrag über Hermann Adam von Kamp und den Weltbestseller „Heidi“ ein.
20.5.13: Neuauflage Adelaide.
Die Werkstatt für bibliophile Drucke und Bücher in handwerklicher Tradition Offizin Parnassia Vättis hat Adelaide neu herausgegeben, gesetzt aus der Bleischrift Gloucester 14°, mit Holzstich von 1842 und Vignetten, von Hand gedruckt und in goldgeprägtem Einband, 250 Exemplare zum erstaunlich tiefen Preis von 44 Franken. An der Vernissage nahmen auch teil: Peter O. Büttner (siehe Linkliste Offizin Parnassia Vättis, unten „Adelaide“) sowie Hardy Ruoss, geboren in Celerina, langjähriger Literaturkritiker der NZZ, ehemaliger Kulturredaktor von DRS 2 und Dozent an der Journalistenschule MAZ.
Heidi-Film / Tourismus
Heidi ist noch immer das Zugpferd des Bündner Tourismus. Maienfeld ist ein wichtiges Zentrum geblieben mit Heidi-Dorf, -Museum, -Brunnen, -Weg und -Hotel. Doch auch St. Moritz weiss Heidi zu vermarkten: Heidis Blumenweg.
Am 3. Dezember 2015 wird erstmals seit 60 Jahren ein Heidi-Film auf Grossleinwand in den Schweizer Kinos zu sehen sein. Erster Trailer zum neuen „Heidi“-Film mit Bruno Ganz als Alpöhi.
Die Konkurrenz wächst für Heidi, das Zugpferd des Bündner Tourismus
Heidiland Maienfeld mit Video, Bündner Tourismus, Kanton Graubünden.
Heidiland in den Flumserbergen, Kanton St. Gallen, baut aus: Geplant sind eine Heidi-Erlebniswelt als neuer Besuchermagnet sowie ein neues Hotel mit Tiefgarage und eine neue Gondelbahn. Investitionssumme 100 Millionen Franken. Der Kanton unterstütz dieses Projekt. COOP ist dabei.
«Wir bauen kein Disneyland», Tagblatt, 30.1.17. Peter Kuratli, Leiter Amt für Wirtschaft und Arbeit St.Gallen, Flumserberge: „Der Kanton hat ein grosses Interesse daran. Der Tourismus durchlebt im Moment eine schwierige Zeit. Wir wollen nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern diese Branche unterstützen, damit sie vorwärts kommt. Es geht ja schliesslich um Wertschöpfung und Arbeitsplätze. Tourismus ist auch in der Ostschweiz eine ganz wichtige Branche.“
In Graubünden ist man sauer. Man hat kürzlich im Heididorf eine Alphütte gebaut und möchte weiter ausbauen, doch die Behörden seien mehr hinderlich denn nützlich. Auch brauche es mehr Parkplätze und eine bessere Zufahrt. Übrigens sieht die Alphütte mit dem Holzzaun rund herum ulkig aus, nicht besonders „original“.
Migros bietet 19 Produkte unter dem Namen Heidi an z.B. Heidi Vollmilch: „Der Klassiker: unsere feine Vollmilch aus den Schweizer Bergen. Enthält mindestens 3,8 % Fett und ist hochpasteurisiert und homogenisiert.“ Natur pur oder nicht?
Fortsetzung folgt!
16. Oktober 2010 um 18:03 |
Ich kenne dieses Heidi und auch Peter (nicht nur Kraus – auch den Geissenpeter, Thomas Klameth, Heidi-Film 1952). Das alles hat aber nichts mit Deinem Blog zu tun, ich weiss. Immerhin habe ich daraus gelernt, wofür Du Dich einsetzst. So haben wir doch immer noch Gemeinsamkeiten, da auch mein Hauptanliegen die Natur und vor allem die Tiere sind!
Danke für Deinen Hinweis – dafür könnte ich Dir noch mehr Heidimarken besorgen. Ich wollte Dir übrigens zum Geburtstag genau eine dieser WIDMER-Heidi-Karten schicken, da ich das Originalbild mit Dir auf der Alp besitze! Lauter interessante Zufälle!
Ich grüsse Dich und wünsche Dir Erfolg in Sachen heidismist.
Herta
20. Januar 2011 um 16:29 |
Hallo!!
Es hat sich einiges getan seit meinem letzten Schreiben an Euch, ich habe eine Beschwerde über den aufgezeigten Missstand an den Umweltanwalt gemailt, und die haben am 18.01. einen Lokalaugenschein gemacht im Beisein der Bezirkshauptmannschaft und den Fall angezeigt, auch über den abgestellten Schrott neben unserem Wohnhaus. Ich werde dieses Vergehen an der Natur bei der Volksanwaltschaft vorbringen, wenn dies nötig sein sollte.
m.f.G. Ziegenpeter
18. März 2011 um 08:43 |
Hallo Heidi,
schön, dass wir uns so kurz nach meinem Besuch in der Schweiz bei WordPress treffen!
Ja, es gibt viel zu tun – leider tun es die Zuständigen allzu selten …
So machen wir halt weiter.
Herzlich grüßt
Ludwig Tent
http://www.salmonidenfreund.de
13. Mai 2011 um 11:50 |
guten tag
die güllenthematik beschäftigt mich seit längerem. ich bewege mich seit bald 20 jahren im gleichen gebiet wandernd, ab und zu auch einem bauern beim heuen helfend und stelle fest, dass der überfluss an hofdünger demnächst zur zerstörung der allerletzten blumenwiesen in den alpen. wir finden heute auf ehemaligen magerwiesen auf rund 2000 meter über meer vor allem ampfer und andere güllenzeigerpflanzen. es ist auch (noch) möglich, im frühjahr pulsatilla in stark gemisteten feldern spriessen zu sehen. etc. ist denn so ein blog auch nachhaltig?
feldlerche
11. November 2016 um 21:58 |
That picture is it the real heidi that lived with her grandfather in the alps??
12. November 2016 um 08:28
No. Heidi, her grandfather and all the other characters in the book „Heidi“ of Johanna Spyri are fiction. But the village of Maienfeld is mentioned in the story. So there is a house and an alp named after Heidi. It’s now a tourist attraction. But other locations use the name „Heidiland“ too as it’s good for tourismus. Heidiland Maienfeld:
http://www.heididorf.ch/de/home.html
17. März 2017 um 17:00 |
Hallo Heidi
Wer bist du? Kannst du nicht persönlich hinter deinen Inhalten stehen? Nur wer es wagt, sich persönlich zur exponieren wird etwas verändern…
Liebe Grüsse
Der Unbekannte
17. März 2017 um 20:50
Lieber Unbekannte
Natürlich kann Heidi hinter dem, was sie geschrieben hat, stehen. Das sind immerhin bereits gegen 600 Beiträge auf WordPress. Und die alten Geschichten hat Johanna Spyri geschrieben! Heidi ist nicht nur das Zugpferd der Bündner Tourismus-Industrie, sondern auch des Gewässerschutzes Landwirtschaft in Graubünden. Wer sonst kümmert sich darum? Nur ganz wenige! Jedenfalls nicht das zuständige Amt, das wir dafür bezahlen. Heidi wagt viel. Und sie hat schon einiges verändert. Deine Aussage stimmt so nicht. Nur ein Beispiel: In Heidis Heimat Maienfeld liegen längst nicht mehr so viele und so grosse Misthaufen so lange im Feld über dem Grundwasser wie vor ein paar Jahren. Vernünftige Bauern lagern jetzt ihren Mist grundwassersicher. Aber es gibt halt überall die Uneinsichtigen und jene, die kein Mistlager haben; da dauert es länger. Heidi ist hartnäckig. Auch in anderen Kantonen gibt es in verschiedenen Bereichen Fortschritte.
Es freut mich, dass du dich für die Umwelt engagierst. Es braucht uns alle!
Herzliche Grüsse
Heidi
7. Januar 2019 um 11:43 |
Hey! Tolle Website!!
Hast du so etwas wie einen Newsletter?
Würde mich hiermit gerne anmelden.
Liebe Grüsse aus Luzern
2. Mai 2022 um 18:04 |
Hallo,
der Name des Blogs ist interessant. Einige Ungereihmtheiten sehe ich jedoch grau am Horizont aufziehen: Sobald die erdige Ehrlichkeit auf der Strecke bleibt. Dass du eine Person bist, könnte sein, muss aber nicht?
Auf Wikipedia gibts auch viele Infos, jedoch wird da extrem viel vergessen, z.t. versehentlich jedoch häufig extra. Neutralität bzw. Objektivität nur durch eine gewisse sich fast immer oberflächlich repetierende Kulisse vorgetäuscht.
Wer wirkt alles unter heidismist?
Jahrgang und Vorname wäre das Mindeste für eine solid ausgeglichene Basis mit Wurzeln in der Realwelt des Edaphones.
Der GERUCH ist für das LEBEN essenziell. So z.B. eine Hand voll Waldboden bei einem Vollmondspaziergang oder einem Sinnesparcour mit verbundenen Augen.
PS:
Schreiben bzw. Sprachaffinität kann von der Warte der täglich kreativ-glorifiziert vielseitigsten Oberflächlichkeit über Jahrzehnte die Mehrheit der Menschen täuschen, wie die Geschichte zweifelhaft uns lehrt.
Erdige Grüsse
Nico Bullet
2. Mai 2022 um 18:44
Lieber Nico
Schön poetisch klingt dein Kommentar aus. Und „Erdige Grüsse“ hat mir noch nie jemand geschickt. Danke!
Du nervst dich, dass du keinen Namen findest. Ich bin tatsächlich eine weibliche Person in der realen Welt, kein fiktives Wesen wie Heidi, schreibe den Blog in Eigenverantwortung, versuche möglichst objektiv zu sein. Es gibt Leute, die mir Informationen und Fotos schicken. Was ich veröffentliche, das liegt allein in meiner Hand, da redet niemand drein. Ich bin keiner Person, keiner Partei, keiner Organisation verpflichtet. Aber aus Sicherheitsgründen bin ich anonym auf dem Internet. Drohungen habe ich auch schon erhalten. Darum lieber anonym. Das kann man in der Schweiz, wenn man keine Verbrechen begeht. Auch die meisten meiner Informanten wollen anonym bleiben, denn sonst haben sie allenfalls Probleme mit wütenden Nachbarn oder gar mit dem Arbeitgeber.
Immerhin habe ich einiges erreicht, etwa die nach Bundesgesetz illegal gelagerten und gewässergefährdend (v.a. Grundwasser) Misthaufen im Kanton Graubünden zum Verschwinden gebracht. Es hat zwar mit Hilfe eines Amts 10 Jahre gedauert, aber die meisten sind jetzt weg, denn schliesslich musste der Kanton die Vorschriften ändern. Auch das Güllen im Winter, oft genug auf Schnee oder gefrorenen Boden … so viel ich zu hören bekomme … kein Gewässerverschmutzungsproblem mehr. Ich könnte also den Namen des Blogs ändern, aber er gefällt mir immer noch. Und es hat sich gezeigt, dass man als Einzelperson durchaus Missstände beheben kann.
Enzianblaue Grüsse (heute sind vier Blüten in meinem Garten aufgegangen)
Heidi