Posts Tagged ‘Adrian Krebs’

Konzernverantwortungsinitiative: Zensur bei der Bauernzeitung online?

26. September 2020

Die Landwirtschaftskammer (Laka), das Parlament des Schweizer Bauernverbands, hat die Ablehnung der Konzernverantwortungsinitiative mit 62:3 Stimmen beschlossen. Ein Antrag auf den Parolen-Verzicht wurde abgelehnt. Die Laka entschied sich für eine Parole, und zwar mit 55 Ja, 13 Nein und 7 Enthaltungen.

Bauernzeitung: zensurierter online-Bericht

Am 21.9.20 schrieb der Chefredaktor der Bauernzeitung, Adrian Krebs:

Die Landwirtschaftskammer, das Parlament des Schweizer Bauernverbands, hat mit klarer Mehrheit die Ablehnung der Konzernverantwortungs-Initiative beschlossen. Die Bio Suisse und der SBLV hatten erfolglos für einen Verzicht auf eine Parole votiert.

… Bio Suisse befürchtet Glaubwürdigkeits-Verlust

Zuvor hatte Bio Suisse-Präsident Urs Brändli einen Antrag gestellt, man möge auf eine Parole verzichten. Der Bio Suisse-Vorstand habe ein einstimmiges Ja beschlossen und er könne nicht nachvollziehen, dass man mit einem Nein die Glaubwürdigkeit der Landwirtschaft auf das Spiel setzen wolle.

Brändli verwies auch auf die Parallelen der KVI zu den regelmässigen Forderungen des SBV bezüglich der Nachhaltigkeits-Standards von Lebensmittel-Importen. Der Antrag von Bio Suisse fand Unterstützung bei Jeannette Zürcher-Egloff, Vizepräsidentin des Schweizerischen Bäuerinnen- und Landfrauenverband (SBLV). Sie verwies auf ähnliche Vorhaben, bei denen die Laka wegen mangelnder Betroffenheit auf eine Parole verzichtet.“

Am 23.9.20 um 22:28 Uhr wurde der Artikel aktualisiert. Geändert wurde der Lead, der ganze oben zitierte Text wurde gelöscht, ebenfalls die Resultate der Abstimmung zum Parolenverzicht.

Der Lead heisst neu:

„Die Landwirtschaftskammer, das Parlament des Schweizer Bauernverbands, hat mit klarer Mehrheit die Ablehnung der Konzernverantwortungs-Initiative beschlossen. Ein Antrag auf Parolenverzicht scheiterte klar.“

Der Kuhhandel zwischen Markus Ritter, Präsident des Schweizerischen Bauernverbands (SBV) und Ruedi Noser, Economiesuisse-naher FDP Ständerat des Kantons Zürich kam längst nicht überall gut an. Er lautet: Agrarreform stoppen gegen ein NEIN der Bauern zur Konzernverantwortungsinitiative.

Heidi meint: Geb ich dir, so gibst du mir! Sachliches Abwägen scheint keine Stärke dieser Politiker zu sein!

Klarstellung von Adrian Krebs, Chefredaktor Bauernzeitung 5.10.20

Die Landwirtschaftskammer (Laka) ist halböffentlich, es sind jeweils die ChefredaktorInnen von Agri, Schweizer Bauer und BauernZeitung (oder eine Stellvertretung) eingeladen. Die Handhabung ist in Absprache mit dem SBV, dass nur über Entscheide, nicht aber über individuelle Voten geschrieben werden sollte, um die Laka als geschützten Rahmen für offene Diskussionen nicht zu gefährden, was durchaus Sinn macht. Im Weiteren ist vereinbart, dass wenn Themen aufkommen, die der Nachrecherche bedürfen, dies jederzeit möglich ist. Ich finde es auch aus Fairnessgründen wichtig, dass sich alle an die vereinbarten Spielregeln halten und habe deshalb kein Problem, etwas zurückzunehmen, wenn mir diese Regeln aufgrund des journalistischen Temperaments wieder mal ein bisschen in den Hintergrund gerückt sind. Deshalb ist es falsch, hier von Zensur sprechen.

Bauernverbands-Parlament empfiehlt die Nein-Parole zur Konzernverantwortungs-Initiative. Bauernzeitung vom 21./23.9.20

Ständeratskommission: „Versenkt zynischer Deal zwischen Bauernverband und Economiesuisse die Agrarreform 22+?“. Vision Landwirtschaft vom 21.8.20

Markus Ritter agiert skrupellos. Kleinbauern-Vereinigung, 24.8.20

Agrarreform: Bio-Verbände wussten nichts vom Wirtschafts-Deal. Nau.ch 25.8.20

Empörend, unverständlich und gefährlich. Beschämender Deal gegen Agrarreform und Konzernverantwortung. Brot für Alle

26.9.20 HOME

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Grundwasserbeobachtung NAQUA: Sankt Exkrementia

18. August 2019

In der Schweiz auch:
Heilige Güllerina / Sainte Lisiere / Santa Puzzata / Sontga Mierda
Ein Eintrag ins Lexikon der Heiligen ist beantragt. ZUVIEL Fleisch-und Milch-Konsum – ZUVIEL Tiere – ZUVIEL Gülle und Mist.

Leserbrief

Liebe Heidi

Du hast es ja immer wieder und immer wieder gesagt! Jetzt schreiben alle darüber. Ich schicke dir ein paar Links.

Die Reaktion des SBV ist aufschlussreich: schiebt alles auf die Grenzwerte (Behörden) und kein Wort zum Nitrat.

Darüber hinaus weist der Bauernverband darauf hin, dass die sogenannten Metaboliten, Wirkstoffe aus Pflanzenschutzmitteln oder Abbauprodukte davon, bis vor kurzem von den Schweizer Behörden punkto Verschmutzung als «nicht relevant» eingestuft worden seien.

Und der Wald?

Beste Grüsse

Magdalena

Linkliste

BAFU – Grundwasser in der Schweiz ist unter Druck
Bern, 15.08.2019 – In der Schweiz sind wir es gewohnt, dass aus Grundwasser qualitativ einwandfreies Trinkwasser in ausreichender Menge gewonnen werden kann. Dies ist heute jedoch nicht mehr selbstverständlich, denn die Grundwasservorkommen weisen zunehmend Verunreinigungen auf, die mehrheitlich aus der Landwirtschaft stammen. Zu diesem Schluss gelangt der Bericht der Nationalen Grundwasserbeobachtung NAQUA, den das Bundesamt für Umwelt (BAFU) am 15. August 2019 veröffentlicht hat.

Zustand und Entwicklung Grundwasser Schweiz, BAFU.

Das Schweizer Grundwasser ist mit Pestiziden und Dünger belastet, Angelika Hardegger, NZZ vom 14.8.19

Kritischer Grundwasser-Bericht: Die Bauern wehren sich, NZZ vom 15.8.19

Waldökosysteme: Zu viel Stickstoff ist ungesund: 95 % der Schweizer Wälder sind heute mit Stickstoff überdüngt. Das bringt Bäume und Waldökosysteme gleichermassen aus dem Gleichgewicht (d.h. auch im Moor, in der Magerwiese …).

Bafu ortet Nitratüberschüsse und Pflanzenschutz-Rückstände im Grundwasser, Adrian Krebs, Bauernzeitung vom 15.8.19

SBV: Sauberes Trinkwasser ist gemeinsames Anliegen, LID vom 15.8.19: Die grösste Belastung stammt gemäss Bericht vom Nitrat. Natürlicherweise wäre die Nitratkonzentration im Grundwasser im Bereich von wenigen Milligramm pro Liter. An 15 Prozent der Messtellen wurden 2014 Konzentrationen von über 25 mg/l nachgewiesen. An 2 Prozent der Messtellen wurde auch der Höchstwert der Lebensmittelgesetzgebung von 40 mg/l nicht eingehalten. Die hohen Nitratwerte stammen hauptsächlich vom Hof- und Mineraldünger.

Aktiv unsere Zukunft gestalten – durch eine vielfältige Agrikultur

20. August 2016
Wie und wo sollen unsere Lebensmittel produziert werden?

Wie und wo sollen unsere Lebensmittel produziert werden?

Ein politisch und konfessionell neutraler gemeinnütziger Verein, der keiner Interessengruppe verpflichtet ist, lädt ein zu einem Vortrag, einer Podiumsdiskussion und informellen Gesprächen. Es ist agrarinfo. Der Verein stützt sich auf ein breites Netz von grossen und kleinen Organisationen, die sich für Menschen, Umwelt, Boden, Luft und Wald einsetzen. Die Vision von agrarinfo:

  • Gesunde Böden geben gesunde Lebensmittel und gesundes Wasser.
  • Lokale Verarbeitung und Versorgung erlauben die Kontrolle der Wertschöpfungskette.

Die Veranstaltung trägt den Titel Aktiv unsere Zukunft gestalten – durch eine vielfältige Agrikultur. Sie findet statt am Samstag, 27.8.16, auf dem Biohof im Fondli, Spreitenbacherstrasse 35 in 8953 Dietikon ZH.

Programm

Lokale Kreisläufe fördern die Wirtschaft, die soziale Vernetzung und das Gemeinwohl. Das zeigen Geschäftsmodelle wie die Regionalwert AG, der Bachsermärt, Vertragslandwirtschaftsprojekte, Gemeinschaftsgärten. Sie bieten bewussten Konsumenten interessante Alternativen.

Wie wollen und können wir unsere Zukunft mitgestalten?

10.30 Begrüssung durch Samuel Spahn uniterre und Christine Hürlimann agrarinfo
10.45 Vortrag von Christian Hiss, Initiant und CEO der Regionalwert AG, Deutschland.
Regionale und ökologische Entwicklung in der Region. Mit dem Kauf der Aktien übernehmen BürgerInnen Mitverantwortung für ihre Region, entlang der Wertschöpfungskette vom Feld bis auf den Tisch. Die Zielmarke ist die wirtschaftlich profitable Ernährungssouveränität der Bevölkerung in überschaubaren regionalen Wirtschaftsräumen.
11.50 Podiumsdiskussion zur Frage „Wie könnte eine zukunftsfähige Gestaltung einer regionalen Land- und Ernährungswirtschaft aussehen?“
Moderation: Adrian Krebs, Chefredaktor Bauern Zeitung
Teilnehmer:
Martin Brugger, Stv. Leiter Dept. Wirtschaft Bildung und Internationales beim Schweizer Bauernverband
Reto Cadotsch, Agronom und Landwirt, Pionier der Vertragslandwirtschaft
Patrick Honauer, u.a. Gründer BachserMärt und greenabout (no waste let’s taste)
13.00 Einfaches Mittagessen (regional-biologisch), Unkostenbeitrag 12 Franken
14.00 Hofführung

Eintritt: frei. Anmeldung erwünscht und Rückfragen willkommen an zukunft@agrarinfo.ch

Anreise: bitte wenn möglich die öffentlichen Verkehrsmittel benützen. Ab Bahnhof Dietikon mit Bus Nr. 303 Richtung Spreitenbach bis Haltestelle ASP. Von dort ein paar hundert Meter zurück und beim Wegweiser rechts einbiegen, siehe Infos Hof im Fondli.

Interessierte Privatpersonen und in diesem Bereich tätige Organisationen sind herzlich willkommen. agrarinfo freut sich auf einen regen Austausch und Inspiration.

Flyer der Veranstaltung

Verpackungen reduzieren

Die Schweiz gehört zu den Ländern, welche am meisten Abfälle verursachen. Viele Lebensmittel sind in den Läden von Patrick Honauer (BachserMärt) im Offenverkauf erhältlich. Dies reduziert die Umweltbelastung. Solche Läden gibt es auch in Berlin, Wien, Barcelona… Nun ist der Trend in den USA angekommen.

Meist ist es umgekehrt. So verursachen die Kaffeebecher von Starbucks, Caffe Nero und Costa in Grossbritannien grosse Abfallberge, denn das versprochene Recycling funktioniert nicht. Es sind alles leere Versprechungen. Handfeste Tatsache ist aber, dass täglich sieben Millionen Becher als Abfall anfallen.

A Whole New Kind Of Grocery Store Is Coming To The U.S., Zero-waste retailers imagine a world with much less garbage. The Huffington Post 7.5.16

Viewpoint: The waste mountain of coffee cups, BBC 27.7.16

Verpackungen: Lassen wir uns verführen? Heidis Mist 24.4.15

The Majestic Plastic Bag, Heidis Mist 14.2.15

20.8.16 HOME

 


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