Posts Tagged ‘Agrarökologie’

Um die Zukunft der Lebensmittelsysteme tobt ein Kampf der Ideen.

9. November 2022

Das Internationale Expertengremium für nachhaltige Lebensmittelsysteme hat die aktuell häufig zitierten Ernährungssysteme untersucht.

Das Internationale Expertengremium für nachhaltige Lebensmittelsysteme hat die aktuell häufig zitierten Ernährungssysteme untersucht.

IPES-Food ist ein unabhängiges Expertengremium, das die Debatten über den Übergang zu nachhaltigen Lebensmittelsystemen auf der ganzen Welt mitgestaltet. In der zweiten Ausgabe ihres Briefings über die Steuerung von Lebensmittelsystemen analysiert IPES-Food drei Konzepte – „Agrarökologie“, „naturbasierte Lösungen“ und „regenerative Landwirtschaft“ -, die um Aufmerksamkeit konkurrieren. Sie werden zwar oft zusammengefasst, können aber sehr unterschiedliche Dinge bedeuten.

„Naturbasierte Lösungen“ gewinnen auf internationalen Gipfeltreffen rasch an Bedeutung. Dem Konzept fehlt es jedoch an einer einheitlichen Definition und einer transformativen Vision. Und es wird oft mit riskanten, unbewiesenen Kohlenstoffkompensationsprogrammen kombiniert. Das Ergebnis ist eine Verwässerung der Transformation des Lebensmittelsystems.

„Regenerative Landwirtschaft“ ist im politischen Raum weniger präsent. Akteure des nachhaltigen Lebensmittelsystems verwenden den Begriff, um die Regeneration der natürlichen Ressourcen zu betonen. Führende Agrar- und Lebensmittelunternehmen (darunter Walmart, Pepsi und Cargill) berufen sich jedoch in einigen Fällen in ihren Nachhaltigkeitsprogrammen auf die „regenerative Landwirtschaft“, oft in Verbindung mit Kohlenstoffkompensationsprogrammen, denen die Dimension der sozialen Gerechtigkeit fehlt.

Die „Agrarökologie“, ein umfassenderer Weg zur Nachhaltigkeit des Lebensmittelsystems, ist durch integrative Governance-Prozesse klar definiert worden. Doch trotz ihrer konzeptionellen Reife wird sie bei Gipfeltreffen zu Lebensmittelsystemen, Klima und Biodiversität ausgeklammert.

IPES-Food ruft dazu auf, Lösungen abzulehnen, denen es an Definitionen mangelt, die sich Unklarheiten zunutze machen und hinter denen sich das übliche Agrobusiness verbirgt. Es reicht nicht aus, die Lebensmittelsysteme auf die globale Agenda zu setzen: Wir müssen für integrative globale Prozesse sorgen, die auf einem gemeinsamen Verständnis des Wandels der Lebensmittelsysteme und einer umfassenden (sozial und ökologisch) nachhaltigen Vision der Lebensmittelsysteme basieren.

There’s a battle of ideas over the future of food systems. IPES, International Panel of Experts on Sustainable Food Systems

Lesen Sie das ausführliche Briefing Smoke and Mirrors Oktober 2022

Hier finden den ausführlichen Bericht. Agroecology, regenerative agriculture, and nature-based solutions: Competing framings of food system sustainability in global policy and funding spaces. DS & IPES-Food, 2022.

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9.11.22 HOME

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Für ein neues krisentaugliches Ernährungssystem

19. Oktober 2022

Gutes Ackerland soll für die direkte Ernährung der Menschen genutzt werden und nicht für die Produktion von Tierfutter. Foto: Heidi

Gutes Ackerland soll für die direkte Ernährung der Menschen genutzt werden und nicht für die Produktion von Tierfutter. Foto: Heidi

Das Forschungsinstitut für biologischen Anbau (FiBL) veröffentlichte am 13.10.22 einen zukunftsweisenden Beitrag in der Agrarforschung Schweiz mit dem Titel Für krisentauglichere Ernährungssysteme: weniger tierische Produkte, weniger Abfälle. Er zeigt auf, dass wir Produktion, Wertschöpfungsketten und Konsum ändern müssen, um aktuelle und künftige Krisen besser bewältigen zu können. Klar und deutlich wird geschrieben, dass kurzfristige schnelle Lösungen mit möglicherweise erheblichen negativen Langzeitfolgen zu vermeiden sind. Es braucht eine sorgfältig geplante langfristige Strategie.

Der wissenschaftliche Artikel ist auf Deutsch verfasst. Heidi hat ein paar Passagen herausgepickt. Es lohnt sich aber, den ganzen Beitrag zu lesen.

Input-abhängige Ernährungssysteme

Die Grösse der Ernährungssysteme zu reduzieren, sei wohl der effektivste Ansatz, um die Herausforderungen hinsichtlich der Umweltwirkungen, der Ernährungssicherung und der globalen Märkte anzugehen. Im Artikel werden drei für eine solche Reduktion der Grösse der Ernährungssysteme zentrale Aspekte diskutiert: die Futter-Nahrungsmittel-Konkurrenz sowie Abfälle, die Rolle von Inputabhängigkeiten und geschlossenen Kreisläufen und die Sicherung der Produktionsgrundlagen.

Die Ernährungssysteme der Industrieländer sind extrem von externen Inputs abhängig und charakterisiert durch hohe Anteile von Nahrungsmittelabfällen und -verlusten sowie eine grosse Anzahl von Tieren, die mit Erzeugnissen vom Ackerland gefüttert werden. Die Ernährungssysteme sind dadurch sehr gross, gemessen an ihrem Massen-, Nährstoff- und Energieumsatz, sowohl pro Hektare als auch pro Produkteinheit oder pro Kopf.

Transformation sorgfältig planen

Es wird auch darauf hingewiesen, dass es nicht sinnvoll wäre, ganz auf Nutztiere zu verzichten, denn nur Wiederkäuer können Gras in Nahrungsmittel für uns Menschen umwandeln.

Viele der nötigen Veränderungen für diese Transformation können jedoch nicht schnell umgesetzt werden und bedürfen guter Vorbereitung. Ein Beispiel sind Infrastrukturinvestitionen spezialisierter Mastbetriebe, die genügend lange produzieren können müssen, um die Investitionen zu amortisieren. Umso mehr sollte man aber die Enden der Investitionszyklen nutzen, um Veränderungen in Richtung extensiver und zirkulärer Systeme anzustossen. Umstellungen auf reduzierte Düngernutzung, biologischen Pflanzenschutz oder gesamthaft biologische Produktion benötigen ein adäquates Wissen und unterstützende Beratung.

Die Konsumentinnen und Konsumenten schliesslich müssen ihr Verhalten anpassen, damit die Nachfrage im Einklang mit einem zunehmend reduzierten Angebot tierischer Produkte bleibt. Verarbeitung, Handel und Detailhandel müssen entsprechende Alternativen bereitstellen und ihre Geschäftsmodelle so anpassen, dass sie auch mit viel weniger tierischen Produkten profitabel wirtschaften können.

Produktionsgrundlagen sichern

Um eine für die Ernährungssicherheit genügende Produktion zu gewährleisten, auch unter Berücksichtigung der Reduktion von Abfällen sowie der Futtermittelproduktion beziehungsweise von tierischen Lebensmitteln, muss auch die Verfügbarkeit von und der Zugang zu Produktionsgrundlagen in ausreichender Menge und guter Qualität sichergestellt werden. Dies umfasst gesunde fruchtbare Böden, Biodiversität, intakte Ökosysteme mit deren Leistungen wie Bestäubung und als Basis für biologischen Pflanzenschutz, aber auch gut ausgebildete Betriebsleiterinnen, Betriebsleiter und Mitarbeitende sowie eine breite innovative Wissensbasis und ein funktionierendes landwirtschaftliches Wissens- und Informationssystem.

Kurzfristig hängt Ernährungssicherheit natürlich davon ab, dass genug zu essen bereitgestellt werden kann. Längerfristig hängt sie aber viel mehr davon ab, dass die Produktionsgrundlagen in ausreichender Menge und Qualität vorhanden sind, um genug Lebensmittel zu produzieren, und zwar unter sich immer wieder verändernden Wetterbedingungen, auf unterschiedlichen Böden und mit der Fähigkeit, sich langfristig an den Klimawandel anzupassen. In dieser Hinsicht haben agrarökologische und biologische zirkuläre Produktionssysteme Vorteile, da sie auf gesunden Böden und geschlossenen Nährstoffkreisläufen basieren. Sie überschreiten die Tragfähigkeitsgrenzen der lokalen Ökosysteme nicht und stellen deren zentrale Leistungen für eine resiliente landwirtschaftliche Produktion sicher.

Alle müssen am gleichen Strang ziehen

Der Bericht schliesst wie folgt: „Ein alleiniger Fokus auf die Produktion wird nicht zu den notwendigen Veränderungen führen. Es braucht eine Politik und Institutionen, die dezidiert die Transformation zu einem zukunftsfähigen und in Bezug auf Nährstoffumsatz und Inputnutzung kleineren Ernährungssystem unterstützen. Ein solches Ernährungssystem wäre resilienter, fähig mit den zukünftigen Herausforderungen umzugehen und es wäre besser gewappnet gegen Krisen wie die heutigen.“

Heidis Frage: „Worauf warten wir noch?“

Es ist an der Zeit, unser Ernährungs- und Handelssystem umzugestalten!

1. Dezember 2021

Foto Uniterre

Foto Uniterre

Medieninformation Uniterre vom 30.11.21: Schluss mit den Freihandelsverträgen

Es muss Schluss sein mit den Freihandelsverträgen, die durch die WTO-Abkommen gefördert werden! Es ist an der Zeit, unser Ernährungs- und Handelssystem umzugestalten! Die 12. WTO-Ministerkonferenz, die vom 29. November bis 3. Dezember in Genf stattfinden sollte, wurde aufgrund von Covid-Reisebeschränkungen abgesagt. Eine Demonstration gegen die WTO und ihre Handelspolitik fand am 31.11.21 um 17:30 Uhr in Genf auf dem Place Lise Girardin statt.

Die Nahrungsmittel-, Klima-, Umwelt-, Wirtschafts-, Demokratie- und Gesundheitskrisen, die heute in der Covid-19-Pandemie gipfeln, zeigen deutlich, dass eine Umgestaltung des derzeitigen Landwirtschafts- und Ernährungsmodells unerlässlich ist. Diese zahlreichen Krisen sind nicht neu, sondern zeigen die Richtigkeit unseres Vorschlags der Ernährungssouveränität.

Die WTO wurde vor 27 Jahren gegründet. Auf dieser Grundlage greifen regionale oder bilaterale Verträge die gleiche Logik der Deregulierung auf. Es ist eine Logik der Privatisierung von öffentlichen Gütern und einer allgemeinen Konkurrenz. Aber ein Handel, der dem Allgemeinwohl zu gute kommen soll, muss den Regeln des öffentlichen Interesses unterliegen. Die durch Freihandelsabkommen begünstigte Aneignung, Plünderung und Privatisierung, sind eine zerstörerische Barbarei, die die Welt ins Chaos stürzt. Der Wettbewerb um Ressourcen, ist die Ursache für bewaffnete Konflikte und verheerende Kriege. Dies hat die Krise der MigrantInnen in Afrika, dem Nahen Osten, Nordamerika, Lateinamerika und Europa verschärft.

Das Klima, die Böden, die Wasserressourcen, die Biodiversität, die Bauern und Bäuerinnen der Welt, die prekarisierten Bevölkerungsgruppen und die Länder des Südens zahlen einen zu hohen Preis. Dieser Wettbewerbsgeist führt uns gegen die Wand.

Trotz der Unterzeichnung zahlreicher Abkommen, wie dem Pariser Klimaabkommen, den Verträgen zur Biodiversität oder der UN-Erklärung zu den Rechten der Bäuerinnen und Bauern beharrt der Schweizer Bundesrat auf dem Weg der Deregulierung und Privatisierung. In seinen Abkommen treibt er ein räuberisches Agrarsystem voran. Er nimmt die Landwirtschaft als Geisel, um den geistigen Schutz durch Patente zu verstärken, sowohl im Bereich der Gesundheit wie auch beim Saatgut. Jüngste Beispiele sind das Abkommen mit Indonesien, das geplante Mercosur-Abkommen und der anhaltende Druck auf den gesamten Agrarsektor. Besonders nennenswerte Beispiele hierfür sind die Milchwirtschaft, der Getreideanbau und der Weinbau.

Die Grundlage, die zu echtem und nachhaltigem Wohlstand führt, muss eine multilaterale Handelsregulierung sein, die soziale, wirtschaftliche und ökologische Aspekte berücksichtigt. Die WTO und ihre Abkommen müssen abgeschafft werden und die Handelsregulierung muss unter Berücksichtigung der oben genannten Aspekte neu gestaltet werden.

Ernährungssouveränität und bäuerliche Agrarökologie setzen sich als unumgängliche Lösungen durch: Die Relokalisierung der Nahrungsmittelsysteme ist entscheidend im Kampf gegen den Hunger, um den Planeten zu kühlen, die Biodiversität zu erhalten und die Rechte der Bäuerinnen, Bauern und der ArbeiterInnen zu respektieren. Am wichtigsten sind die Menschen und nicht die Profite!

Das bedeutet die Wiedergewinnung der nationalen Produktionskapazität, die im Sektor der bäuerlichen und familiären Landwirtschaft verwurzelt sind, durch Budgets des öffentlichen Sektors, garantierte Preise, Kredite und andere Formen der Unterstützung – einschliesslich der Unterstützung der Direktvermarktung zwischen ProduzentInnen und VerbraucherInnen. Der Zugang zu Land muss gefördert werden, um die bäuerliche und familiäre Landwirtschaft sowie Lebensmittel- und Agrarsysteme zu stärken, die den Bedürfnissen von Stadt und Land gerecht werden. Wir müssen Forschungs- und technische Unterstützungssysteme stärken, die auf dem Erfahrungsaustausch zwischen Bäuerinnen, Bauern und partizipativer Forschung basieren.

Als Bäuerinnen und Bauern kämpfen wir auch dafür, dass Gesundheit voll und ganz als Menschenrecht angesehen wird. Wir bekräftigen, dass die Gesundheit mit einer gesunden und nachhaltigen Ernährung beginnt, die das Immunsystem stärkt. Die Ernährungssouveränität schlägt damit eine Möglichkeit vor, sich um das Wohlergehen der Menschen und der Umwelt zu kümmern. Gemeinsam mit Via Campesina fordern wir das Recht auf öffentliche und kostenlose Gesundheit für alle Völker, wie es in Artikel 23 der Erklärung der Vereinten Nationen über die Rechte der Bäuerinnen und Bauern (UNDROP) definiert ist. Dazu gehört die Möglichkeit, auf Methoden der Präventivmedizin und Langzeitbehandlungen zurückzugreifen, aber auch die Möglichkeit, Zugang zu Impfstoffen zu erhalten. Impfstoffe, die mit Hilfe öffentlicher Gelder entwickelt wurden, dürfen nicht patentiert werden oder der Kontrolle und dem Profit grosser multinationaler Konzerne überlassen werden!

Darüber hinaus muss jeder Einzelne in unseren Gesellschaften Zugang zu allen Informationen haben, um die vorgeschlagenen Behandlungen beurteilen zu können.

Es ist nicht hinnehmbar, dass im 21. Jahrhundert hunderte Millionen Menschen hungern, obwohl es genug Nahrung für alle gibt, und dass die Ungleichheit und die Menschenrechtsverletzungen zunehmen.

Der Kampf für Würde, für Gesundheit, für eine öffentliche Politik, die auf Ernährungssouveränität beruht, und für den Schutz unserer Gemeinschaften und der natürlichen Ressourcen ist unser Recht! Mit Ernährungssouveränität und Solidarität können wir soziale Gerechtigkeit und Würde für alle erreichen!

  • WIR ERNÄHREN DIE WELT UND BAUEN ERNÄHRUNGSSOUVERÄNITÄT AUF!
  • GLOBALISIEREN WIR DEN KAMPF FÜR EINE GERECHTERE GESELLSCHAFT!
  • GLOBALISIEREN WIR DIE HOFFNUNG AUF EINE BESSERE WELT!

Schluss mit den Freihandelsverträgen. Medieninformation Uniterre vom 30.11.21

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Vandana Shiva: Wer ernährt die Welt wirklich?

21. Juni 2021

Heidis Buchempfehlung für heisse Tage.

Heidis Buchempfehlung für heisse Tage.

Das Buch „Chi nutrirà i mondo“ von Vandana Shiva, Wissenschaftlerin und Trägerin des Alternativen Nobelpreises, ist nun auf Deutsch erschienen. Sie widmet es allen Wesen, die uns Nahrung geben.

Das Versagen der Agrarindustrie und die notwendige Wende zur Agrarökologie

Agrarökologie versus Agrarindustrie In dieser Abrechnung der Wissenschaftlerin und Aktivistin Vandana Shiva wird eindrucksvoll dargelegt, wie die Agrargrossindustrie mit Chemie und Gentechnik den Planeten plündert, die Lebenswelt zerstört und unsere Gesundheit untergräbt. Und sie zeigt faktenreich und sachkundig auf, wer wirklich unsere Nahrungsgrundlage sicherstellt und wie wir den Hunger besiegen und unsere Nahrungssicherheit wieder herstellen können.

Einerseits stammen nur 30 Prozent der von den Menschen verzehrten Lebensmittel aus industriellen Grossbetrieben, 70 Prozent aus kleinen, biologisch vielfältigen Betrieben. Andererseits werden 75 Prozent der ökologischen Zerstörung unseres Bodens, unseres Wassers und unserer biologischen Vielfalt durch industrielle Anbaumethoden verursacht. Und 40 Prozent der Klimaverwüstung, die wir heute erleben, ist auf die globalisierte industrielle Landwirtschaft zurückzuführen. Das heisst: Die industrielle Landwirtschaft wird, bis sie auch nur 40 Prozent unserer Nahrungsmittelversorgung bereitstellen kann, 100 Prozent unserer ökologischen Lebensgrundlage zerstört haben. Dies ist ein Rezept für unser Aussterben, nicht für die Ernährung der Welt.

Der biologische Anbau in landwirtschaftlichen Betrieben und Gärten muss überall zur planetarischen Mission werden. Wir müssen für ein Ernährungs- und Landwirtschaftssystem innovativ tätig werden, das die Erde, unsere Gemeinschaften, unsere Städte und unsere Gesundheit regeneriert. Das ist Agrarökologie.

Wenn Heidi jetzt gerade nicht viel Zeit zum Schreiben hat, dann ist der Grund ihr produktiver und vielfältiger Garten, der auch dieses Jahr schon einiges Essbares, aber auch Flora und Fauna aller Art „produziert“ hat, viel Nahrung für Bienen, Hummeln, Heugümper … Salat, Erdbeeren für die Menschen. Die neue Spargelpflanzung scheint gut in Schwung zu kommen, alle Setzwurzeln haben gekeimt. Schnecken sind dieses Jahr bisher kein Problem.

Wirtschaftsfeindlich sei ihre Lebensmittelproduktion, das sagte kürzlich jemand mehr im Spass, denn im Ernst. Bauernkonkurrenz und Ernährungssicherheit, sind vielleicht passendere Wörter!

Vandana Shiva: Wer ernährt die Welt wirklich? ex libris

EAN: 9783890607986
ISBN: 978-3-89060-798-6

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Synthetische Pestizide – Fluch oder Segen? Vortragsreihe der Bio-Stiftung Schweiz – Hans Rudolf Herren

28. April 2021
Hans Rudolf Herren, Träger des Welternährungspreises. Copyright: Bio-Stiftung Schweiz

Hans Rudolf Herren, Träger des Welternährungspreises. Ende 1970er Jahre bedrohte die aus Südamerika versehentlich eingeführte Schmierlaus die Maniokkulturen. Maniok, ursprünglich ebenfalls aus Südamerika importiert, ist in Afrika ein wichtiges Grundnahrungsmittel, das vorwiegend von Kleinbauern angebaut wird und für 200 Millionen Menschen mehr als 50 Prozent der Nahrungsenergie liefert. Anstelle des weitgehenden wirkungslosen und zugleich umweltbedrohenden Einsatzes von Pestiziden gegen die Schmierläuse implementierte Herren das bis heute grösste biologische Bekämpfungsprogramm. Dadurch konnte eine grosse Hungersnot abgewendet werden, von der 20 Millionen Menschen betroffen gewesen wären. Quelle: Wikipedia. Copyright Bild: Bio-Stiftung Schweiz

Vortragsreihe „Synthetische Pestizide – Fluch oder Segen?

Hans Rudolf Herren, Entomologe, Präsident der Stiftung Biovision, Träger des Welternährungspreises, Präsident und CEO des Millennium Institutes in Washington,DC (USA), das Regierungen in über 40 Nationen hinsichtlich der Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen berät:

„Die Landwirtschaft der Zukunft braucht Investitionen. Alle müssen da um den Tisch sitzen und Lösungen finden. Nicht Ausreden, warum es nicht geht, sondern Lösungen wie man es machen sollte.“

Zitat aus: Synthetische Pestizide – Fluch oder Segen? Trailer zur Vortragsreihe der Bio-Stiftung Schweiz Video 4:24

Kann Bio die Welt ernähren?

In diesem Video (47:57) vom 28.4.21 erläutert Hans Rudolf Herren wie man mit Agrarökologie/Bio 3.0 ohne synthetische Pestizide Landwirtschaft betreiben kann, welche die Welt ernährt. Er widerlegt in seinem Beitrag deutlich die von der Agrochemieindustrie und ihren Helfershelfern immer wieder in die Welt gestellten Behauptungen, dass Bio die Welt nicht ernähren könne. Zum dringend nötigen Wandel hat bereits der Weltagrarbericht vor zwölf Jahren die Richtung vorgezeigt, die wir gehen müssen. Herren war Mitautor und Ko-Vorsitzender des von sechs UNO Organisationen und der Weltbank beauftragten Weltagrarberichts des Weltagrarrates (IAASTD).

Wir können nicht weiter warten, warten bis die Krise kommt und von einer Krise in die nächste schlittern. Wie viel Evidenz brauchen wir noch?

Kann Bio die Welt ernähren? Vortrag von Hans Rudolf Herren

Hans Rudolf Herren: Genügend und gesunde Nahrung für alle. Buchbesprechung von Heidi auf Heidis Mist vom 21.12.16

Hans Rudolf Herren, Wikipedia

Bio-Stiftung Schweiz

Bodenfruchtbarkeit

Die Mythen der Pestizidindustrie

DAS GIFT UND WIR

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Auswirkungen des Klimawandels auf die Wasserwirtschaft der Schweiz

9. April 2021
Titelbild der Publikation "Auswirkungen des Klimawandels auf die Wasserwirtschaft der Schweiz". Copyright: Susanne Dubs Designerin FM, Magglingen

Titelbild der Publikation „Auswirkungen des Klimawandels auf die Wasserwirtschaft der Schweiz“. Copyright: Susanne Dubs Designerin FM, Magglingen

Die Studie Auswirkungen des Klimawandels auf die Wasserwirtschaft der Schweiz ist im Auftrag des Bundesamts für Umwelt (BAFU) im Rahmen des Projekts Hydro-CH2018 in Zusammenarbeit mit Wissenschaftern und Experten entstanden. Als Basis dienten das publizierte Wissen und die NCCS-Klimaszenarien CH2018 (National Centre for Climate Services). Ziel war es, einen fundierten Überblick über die potenziellen Auswirkungen des Klimawandels auf die Nutzungen der Schweizer Gewässer sowie auf Gewässerschutz und Hochwasserschutz vorzulegen.

Neben den klimatischen Veränderungen werden auch sozioökonomische Entwicklungen berücksichtigt. Ein weiterer Fokus sind wasserwirtschaftliche Zielkonflikte und Synergien, woraus wichtige Erkenntnisse für ein integriertes Wassermanagement abgeleitet werden können.

Eine zentrale Herausforderung bleiben Flächenkonflikte. Die Entwicklung des Landes hat auf die Gewässerräume wenig Rücksicht genommen: der Ausbau von Siedlungen, Verkehrswegen und Industriearealen hat Flächen besetzt, die als Hochwasserkorridore, aquatische Lebensräume und Trinkwasserschutzzonen unerlässlich sind. Auch die Landwirtschaft ist den Gewässern – vor allem in den dicht besiedelten Landesteilen – vielerorts zu nahe gekommen.

Diese Nähe und die hohe Produktionsintensität der Landwirtschaft – mit synthetischen Pflanzenschutzmitteln und substanziellen Futtermittelimporten – sind in der kleinräumigen Schweiz unvereinbar mit dem Ziel intakter Flüsse und Seen und unbelasteter Trinkwasserressourcen. Mit der Umstellung auf eine flächendeckend agroökologisch orientierte Wirtschaftsweise könnte die Schweiz weltweit zum Pionierland einer gewässer- und umweltverträglichen Landwirtschaft werden. 

Die Publikation (376 Seiten) kann in gedruckter Form zum Preis von CHF 30.– bei der Schweizerischen Hydrologischen Kommission (CHy) bestellt werden: sanja.hosi@scnat.ch. Sie kann auch kostenlos heruntergeladen werden.

Lanz, K. et al. (2021): Auswirkungen des Klimawandels auf die Wasserwirtschaft der Schweiz. Beiträge zur Hydrologie der Schweiz, Nr. 43, Bern

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Hans Rudolf Herren: Genügend und gesunde Nahrung für alle

21. Dezember 2016

Biovision hat ein vielfältiges Bauern-Informationsprogramm entwickelt, mit dem die LandwirtInnen mit lokal relevantem Wissen versorgt werden. Sie erhalten konkrete und praxisnahe Anleitungen zur Verbesserung der Erträge mit nachhaltigen Methoden. Im Bild The Organic Farmer Radio-Reporter John Cheburet, Kenia. Copyright: Peter Lüthi, Biovision

Biovision hat ein vielfältiges Bauern-Informationsprogramm entwickelt, mit dem die LandwirtInnen mit lokal relevantem Wissen versorgt werden. Sie erhalten konkrete und praxisnahe Anleitungen zur Verbesserung der Erträge mit nachhaltigen Methoden. Im Bild The Organic Farmer Radio-Reporter John Cheburet, Kenia. Copyright: Peter Lüthi, Biovision

Heidi: Wenn Sie jetzt keine Zeit haben, diesen langen Artikel zu lesen, dann beachten Sie bitte mindestens den letzten Absatz „Heidis Geschenk“. Vielen Dank!

Hans Rudolf Herren: „In einer Zeit, die geprägt ist von aggressivem Nationalismus, Profitgier, Intoleranz, wirtschaftlicher Unsicherheit und der Schwächung internationaler Institutionen mag eine Vision, deren Realisierung Weitsicht, weltweite Kooperation und die Bereitschaft zur Suffizienz erfordert, utopisch erscheinen. Doch wenn man an eine Sache glaubt, kann man Berge versetzen.“

Vision – Biovision

Die Vision: Eine Welt mit genügend und gesunder Nahrung für alle, produziert von gesunden Menschen in einer gesunden Umwelt.

Die Akteure: „… dafür braucht es uns alle. Helfen Sie mit! Danke.“

Die Institution: Mit dem Preisgeld des Welternährungspreises, den Herren 1995 als erster Schweizer erhielt, gründete er die Stiftung Biovision. Sie ist weltweit aktiv. Als einzige Schweizer Nichtregierungsorganisation (NGO) hat Biovision beim Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen (ECOSOC) einen generellen konsultativen Status.

In der Schweiz leistet Biovision z.B. mit der Wander-Ausstellung CLEVER seit Jahren Aufklärungsarbeit für nachhaltigen Konsum.

Vom Bauernsohn zum international gefragten Agrarexperten

Hans Rudolf Herren, Co-Präsident Weltlandwirtschaftsrat. Copyright: Peter Lüthi, Biovision.

Hans Rudolf Herren, Co-Präsident Weltlandwirtschaftsrat. Copyright: Peter Lüthi, Biovision.

Hans Rudolf Herren ist ein Bauernsohn. Sein Vater verwaltete die Domaine des Barges der Tabakdynastie Burger Söhne im Unterwallis. Mit hochgiftigen Insektizide und Fungiziden ist er aufgewachsen. Nachdem er die Walliser Landwirtschaftsschule Châteauneuf besucht und an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich (ETHZ) Agraringenieur studiert hatte, schlug er mit seiner Dissertation beim Pionier der biologischen Schädlingsbekämpfung, Prof. Vittorio Delucchi, einen anderen Weg ein: Einsatz von natürlichen Feinden gegen schädliche Insekten statt Insektizide.

Herren und sein Team verhinderten eine grosse Hungersnot, indem sie mit ihrer Forschung zeigten, wie die in ganz Afrika grassierende Maniok-Schmierlaus mit Wespen und Marienkäfern erfolgreich bekämpft werden kann, ohne Chemie und für den Bauern kostenlos. Das war der Anfang einer Erfolgsgeschichte.

Von 1979 an wirkte Herren u.a. am Institute for Insect Physiology and Ecology (ICIPE) in Nairobi, dem er bis 2005 als Direktor vorstand. Seit 2005 ist er Präsident und CEO des Millennium Institutes in Arlington, Virginia (USA), das Politiker in über 40 Nationen bei der Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen berät.

Mehr über seine Arbeit und die Preise, die er erhalten hat, auf Wikipedia.

Das Ernährungssystem der Erde ändern!

Die Erfahrung und das erworbene Wissen brachten Herren zur Einsicht, dass die Landwirtschaft, ja, das ganze Ernährungssystem der Erde grundlegend gewandelt werden muss. Sein hochgestecktes Ziel lautet:

Eine Welt ohne Hunger und Elend, in der alle Menschen gleiche Rechte geniessen, in Frieden miteinander und im Einklang mit der Natur leben. Die Grenzen, die unser Planet setzt, werden respektiert, Gewalt und Krieg geächtet. Die Bedürfnisse der kommenden Generationen stehen zuoberst auf der politischen Agenda, die natürlichen Lebensgrundlagen werden für sie regeneriert und bewahrt. Die Energieversorgung basiert zu 100% auf erneuerbaren Energieträgern.

So ernähren wir die Welt

In seinem Buch So ernähren wir die Welt beschreibt und analysiert Herren die Probleme, nennt Zahlen und zeigt Lösungen auf. Er versteht es, einfach und verständlich zu schreiben. Seine Vorschläge sind klar.

1. Hunger im Überfluss

Der Titel des ersten Kapitels deutet Probleme an: „Insgesamt isst heute etwa jeder zweite Mensch zu wenig, zu viel oder das Falsche … Ein Nahrungssystem, das einerseits zu viel und andererseits zu wenig gesunde und zugängliche Nahrung auf den Tisch bringt, kann kein Modell für die Zukunft sein…“ Ein paar Stichwörter: Verschwendung, zu viel Fleisch, zu arm für eine ausreichende Ernährung und das scheinbare Paradox: Nahrung ist zu billig.

2. Bedrohte Ressourcen

Unter den folgenden Untertiteln geht Herren auf die bedrohten Ressourcen ein und nennt Zahlen: Agrarland degradiert, Land Grabbing, Wassermangel, schwindende Biodiversität, Pestizide in der Umwelt und
Treibhausgase aus der Landwirtschaft.

Zum Beispiel 20% der Ackerflächen der Welt werden heute bewässert und 70% des globalen Süsswasserverbrauchs gehen auf das Konto der Landwirtschaft. Wasser wird zunehmend eine knappe Ressource der Nahrungsmittelproduktion.

3. Risiken des Klimawandels

Den Klimawandel und seine Folgen spricht Herren kurz an und schildert dann die fatalen Auswirkungen für Afrika. Ein kürzlich veröffentlichter Bericht der auf Risikoanalysen spezialisierten britischen Firma Maplecroft zeigt, dass Afrika die grösste Last trägt, obschon dieser Kontinent kaum an den Ursachen des Klimawandels beteiligt ist. Für 32 Länder wird ein extrem hohes Risiko für massive Schäden infolge des Klimawandels genannt. So gut wie alle befinden sich in Afrika und Südasien, siehe Climate Change and Environmental Risk Atlas 2015.

4. Die Vision

Diversität statt Uniformität ist Herrens Ansatz für eine ökologische Landwirtschaft. Darunter versteht er nicht nur die Arten- und Sortenvielfalt auf Betriebsebene, sondern auch die Diversität der Anbausysteme. Agrarökologie umfasst eine Vielfalt von landwirtschaftlichen Methoden, die an die jeweiligen lokalen Bedingungen angepasst sind und lokal weiterentwickelt werden. Gemeinsam ist diesen Systemen der Grundsatz der ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Nachhaltigkeit. Herren beschreibt Punkt für Punkt welche Landwirtschaft ihm vorschwebt.

5. Wie erreichen wir unser Ziel?

Es brauche einen fundamentalen Kurswechsel in der Landwirtschaftspolitik und eine Neuorientierung der Agrarforschung zur Verwirklichung seiner Vision. Die Gelder, welche wir für die Transformation des Ernährungssystems einsetzten, verhinderten aber viel höhere Kosten für die kommenden Generationen: Es sind Investitionen in die Zukunft.

Der Kurswechsel bedinge eine grundlegende Neuausrichtung der Agrarforschung und -technik. Herren formuliert für die Forschung wichtige neue Fragen. „Dazu benötigen wir rund um den Erdball Tausende von Institutionen wie das Schweizer Forschungsinstitut für Biologischen Landbau (FiBL). Es gibt nicht die moderne Landwirtschaft auf der Welt, sondern viele verschiedene.“

Herren schlägt auch einen besseren Informationsaustausch vor: „Wissen ist die einzige Ressource, die wächst, wenn man sie mit anderen teilt. Und sie muss wachsen … “ Der Wissenstransfer dürfe keine Einbahnstrasse sein: „Es gilt zu gewährleisten, dass das traditionelle und lokale Wissen, das ebenfalls für Innovationen genutzt werden kann, in die Agrarforschung einfliesst. Neue Partnerschaften zwischen Bauern, Forschern und Agrartechnikern können dies zum Vorteil aller gewährleisten.“

Im Folgenden sind die von Herren besprochenen Themen aufgeführt; die Titel allein schon deuten die Richtung an:

Auf Kleinbetriebe setzen
Faire Produzentenpreise
Ländliche Infrastruktur ausbauen
Position der Bäuerinnen stärken
Ökologischer Landbau
Landwirtschaftsböden schützen und regenerieren
Auf Pestizide verzichten
Wasser sparen
Biodiversität fördern
Landwirtschaftlicher Klimaschutz
Multifunktionalität
Verschwendung bekämpfen
Fairer Welthandel
Ernährungssouveränität
Neuausrichtung von Forschung und Technik
Wissen generieren und tauschen
Gentechnik bringt es nicht
Green Economy Report.

6. Neuer Lebensstil

Ein global nachhaltiges, Ressourcen schonendes und gesunde Nahrung anbietendes Ernährungssystem sei nicht nur die Aufgabe der BäuerInnen. Politik und Wirtschaft, besonders aber die KonsumentInnen seien gefordert, ihren Lebensstil zu ändern. Sie müssten etwa den Appetit auf Fleisch zügeln. Die chinesische Führung z.B. hat sich zum Ziel gesetzt, den Fleischkonsum im Land zu halbieren, d.h. auf 27 kg pro Jahr zu senken (Schweiz 51 kg).

Alles andere als nachhaltig sei auch unser Mobilitätsverhalten, welches sich unmittelbar auf die Welternährung auswirke, wenn auf Ackerböden Pflanzen für den Tank angebaut werden. Und wir sollten am Boden bleiben: „Jet-Set ist von gestern, wer seiner Zeit voraus sein will, bleibt am Boden …“

7. Weltagrarbericht und die Folgen

Die Weltbank und die Vereinten Nationen initiierten den Weltagrarbericht 2008, welcher den Titel Landwirtschaft am Scheideweg trägt. 400 Wissenschaftler aus der ganzen Welt arbeiteten über vier Jahren lang daran, Herren war Ko-Vorsitzender des Berichts. Darin wurde klar ein neues Paradigma gefordert: Wir können die Welt nur nachhaltig ernähren, wenn wir uns auf agrarökologische Methoden besinnen und mit der Natur und nicht gegen sie arbeiten. 58 Nationen unterzeichneten den Bericht, darunter auch die Schweiz, aber die Umsetzung der Vorschläge hat noch nirgends stattgefunden. (Kapitel 2. Bedrohte Ressourcen).

Nicht alle waren ob dem Bericht und dessen Botschaften erbaut, denn eine ökologische Landwirtschaft ist kein guter Kunde für Agrarkonzerne, die ihr Geld mit dem Verkauf von Saatgut für Hochertragssorten, Dünger und Pestiziden verdienen. Doch in vielen Ländern wird der Weltagrarbericht sehr ernst genommen. So lancierte etwa die Afrikanische Union eine Initiative zur Einführung der biologischen Landwirtschaft; sie wird bisher in acht Ländern umgesetzt.

Die UN-Welthandels- und Entwicklungskonferenz (UNCTAD) hat den Weltagrarbericht von Anfang an unterstützt. Wirkung entfaltet hat der Bericht auch bei der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) und der UNO-Generalversammlung im September 2015 sowie der Weltbank und dem Internationalen Institut für Ernährungspolitik (IFPRI).

Herrens Vision in der Praxis

Im zweiten Teil des Buches bespricht Herren verschiedene Projekte. Dieser Teil ist reich an Schwarzweiss-Fotos. Die Titel weisen auf den Erfolg der angewandten Methoden hin und regen zum Lesen an, z.B. Die Mango weint nicht mehr, Der heilige Berg grünt wieder, Ziel: 100% Bio (Bhutan) …

Weiter wie bisher ist keine Option.

Dieser Satz steht irgendwo im Buch. In Anbetracht der heutigen Beeinträchtigung der Lebensgrundlagen durch die Landbewirtschaftung ist eine Agrarwende zwingend. Das Buch gibt viele Anregungen und zeigt Lösungen auf für eine Landwirtschaft, welche nicht nur als „nachhaltig“ bezeichnet wird, sondern es auch wirklich ist.

So ernähren wir die Welt, Hans Rudolf Herren, Verlag rüffer & rub, Reihe „rüffer & rub visionär“

Vom Funken zum Feuer

Anne Rüffer, Verlegerin: „Den Funken einer Idee, einer Hoffnung, einer Vision weiterzutragen und damit ein Feuer des persönlichen Engagements zu entzünden, das ist die Absicht, die wir mit unserer neuen Reihe – wir nennen sie »rüffer & rub visionär« – verfolgen.“
Verlag rüffer & rub

Heidis Geschenk

Möchten Sie, liebe Leserin, lieber Leser, das ganze Buch lesen? Dann schreiben Sie Heidi an nachfolgende Adresse. Sie wird Ihnen ein Exemplar gratis zustellen; mit Obergrenze bei sehr sehr vielen Anfragen, dann würde das Los entscheiden. E-Mail: heidismist at bluewin.ch

Zu viel oder zu wenig Wasser: Damit haben die Kleinbauern in Subsahara-Afrika je länger, je mehr zu kämpfen. Regenmangel und Trockenzeiten können mit Wassertanks besser überstanden werden. Copyright: Peter Lüthi, Biovision.

Zu viel oder zu wenig Wasser: Damit haben die Kleinbauern in Subsahara-Afrika je länger, je mehr zu kämpfen. Regenmangel und Trockenzeiten können mit Wassertanks besser überstanden werden. Copyright: Peter Lüthi, Biovision.

21.12.16 HOME

 


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