Posts Tagged ‘Agrarpolitik 22+’

Unsere Royals

18. März 2021

NaNa.

Der bundesrätliche Vorschlag zur Agrarpolitik 22+ wird in Ständerat und Nationalrat bachab geschickt. Es
bleibt für Jahre alles beim Alten.

Hoheiten: Nur ca 3% der erwachsenen EinwohnerInnen der Schweiz arbeiten in der Landwirtschaft

Das geheime Kabinett: Grossbauern, Bauernverband und Agrarindustrie

Generaladjutant: Markus Ritter

Der Hofstaat (Abnicker, Verhinderer und Einzel-Profiteure): ParlamentarierInnen

Der Hofnarr: zuständiger Bundesrat, momentan Guy Parmelin

Die Hofschranzen: Grossverteiler, Futterimporteure usw.

Höflinge und Claqueure: die Nostalgiker, vom bluemete Trögli

Das Hoftheater: Trachtengruppen

24h-Dienst- und Küchenmägde: die ohne Vorsorge und Versicherung arbeitenden Frauen

Die Hofberichterstattung: Bauernzeitung

Die Hofkritik (wird kaum beachtet): Wasser-, Boden- und Klimafachleute

Das tumbe Volk: Alle steuerzahlenden Personen und Unternehmen des Landes

18.3.21 HOME

Datenschutzerklärung

Tierhaltung: Ziemlich beschissen!

11. Dezember 2020

Mag sein, dass das Thema „Ammoniak, Feinstaub …“ regelmässige LeserInnen von Heidis Mist fast etwas langweilt, aber es ist so wichtig, dass man nicht genug darüber berichten kann. Bereits zwei Monate nach Blog-Start am 24.7.10 titelte Heidi Ammoniak-Emissionen reduzieren. Und was ist heute? Keine Besserung in Sicht! NaNa hat Heidi mit einem Cartoon und Links einen Stups gegeben … also hier gibt es neue Informationen.

In der Schweiz gelangt nach wie vor zu viel Stickstoff und Phosphor in die Umwelt. Kritische Belastungsgrenzen für Stickstoffeinträge in die Umwelt sind vielerorts deutlich überschritten. Vor allem die Stickstoff- und Phosphorüberschüsse der Landwirtschaft und die Stickstoffemissionen des Verkehrs belasten die Umwelt und beeinträchtigen die Biodiversität, die Luft, die Gewässer- und Trinkwasserqualität sowie die Waldfunktionen stark. Zudem verstärken sie den Klimawandel und beeinträchtigen die menschliche Gesundheit.

Ursachen wie auch Auswirkungen der übermässigen Einträge sind wissenschaftlich seit Jahrzehnten gut dokumentiert. Allerdings ist kaum eines der diesbezüglichen vom Bundesrat verabschiedeten Reduktionsziele erreicht. Sollen die negativen Effekte auf die Biodiversität und Ökosystemleistungen verringert werden, sind die Ursachen für die übermässigen Einträge dringend anzugehen. Dieses Faktenblatt zeigt hierzu Handlungsansätze auf.

Seit Jahrzehnten scheitert unsere Landwirtschaft daran, ihre Stickstoffüberschüsse zu senken.

… Was Pflanzen und Böden nicht aufnehmen können, landet in der Umwelt. Als Ammoniak in der Luft zum Beispiel, wo er Feinstoff bildet, der Menschen krank machen kann.

Der Wind bläst den Stickstoff in natürliche Ökosysteme und sogar Naturschutzgebiete: 90 Prozent der Waldflächen, fast alle Hochmoore sowie ein Drittel aller Trockenwiesen sind mit Stickstoff überdüngt.

Ammoniak – Alptraum ohne Ende, SRF ECO vom 7.12.20

Die Schweizer Landwirtschaft produziert zu viel Ammoniak. Erlaubt wären 25’000 Tonnen pro Jahr, tatsächlich sind es über 40’000. Ammoniak schädigt die Umwelt massiv und kostet die Allgemeinheit jedes Jahr hunderte Millionen von Franken. Die neue Agrarpolitik «AP22+», will den Missstand abschaffen. Doch das Parlament klemmt.

Heidi meint: „Viel wurde schon über dieses Problem geschrieben, gesagt, gefilmt, doch die Politik hört nichts, sieht nichts Substantielles und will nichts am zerstörerischen System ändern. Wir müssen sie zwingen!“

11.12.20 HOME

Datenschutzerklärung

Sauberes Trinkwasser oder Öko-Freiheit für die Bauern?

8. März 2019

Kleinbäuerin in Burkina Faso. Copyright: FIAN, Mit Menschenrechten gegen den Hunger, Deutschland

Kleinbäuerin in Burkina Faso. Copyright: FIAN, Mit Menschenrechten gegen den Hunger, Deutschland

Kaum ein Tag vergeht ohne Nachricht über verschmutztes Wasser, knappes Wasser, Wassermigration, Wasserkrieg, Wasserklau, illegale Brunnen … Heidi könnte nonstopp über solche Meldungen aus aller Welt berichten. Heute sind ihr zwei besonders aufgefallen, eine betrifft den Klimawandel und die Agrarindustrie und somit auch uns, die zweite unser (noch gutes) Trinkwasser.

Klimawandel und Agrarkonzerne bedrohen Rechte von Frauen im ländlichen Raum

Insbesondere in Ländern um den Äquator führt die Erderhitzung bereits jetzt dazu, dass Trocken- und Regenzeiten sich nicht mehr verlässlich abwechseln. Dies führt oft zu Ernteverlusten sowie mangelndem Zugang zu Trink- und Nutzwasser. „Frauen in ländlichen Gegenden sind überdurchschnittlich von Hunger betroffen. Gleichzeitig sind Frauen in der Regel zuständig für die Ernährung der Familien“ … Die Agrarindustrie nutzt Klimawandel und Klimapolitik, um sich immer mehr Rechte an natürlichen Ressourcen anzueignen …

André Olschewski, Leiter Bereich Wasser, SVGW. Copyright: SVGW.

André Olschewski, Leiter Bereich Wasser, SVGW. Copyright: SVGW.

Bauernverband tritt auf der Stelle

Blog SVGW: In seiner Stellungnahme positioniert sich der Schweizerische Bauernverband SBV zur Agrarpolitik ab 2022. Dabei äussert er sich auch zum bundesrätlichen Massnahmenpaket zur Trinkwasserinitiative, das aus Sicht des Trinkwasserschutzes sehr bescheiden ausfiel.

Von den vorgeschlagenen Massnahmen lehnt der Bauernverband praktisch alle kategorisch ab. So will er nichts wissen von der griffigeren Verankerung des Gewässerschutzes im ökologischen Leistungsnachweis. Auch die regionalisiert abgestimmten Massnahmen zur Lösung von Pflanzenschutz- und Nitratproblemen schiesst er ab und von einer massvollen Reduktion von Düngergrossvieheinheiten will er schon gar nichts wissen.

Diese Stellungnahme und die Blockade selbst kleinster Fortschritte im vorsorglichen Gewässerschutz irritieren uns als Trinkwasserverband sehr. Diese Stellungnahme ist nicht nur für die Trinkwasserversorger und -Konsumenten eine schallende Ohrfeige, sondern auch für den Bundesrat, dessen Massnahmepaket zur Trinkwasserinitiative ohne Alternative bachab geschickt wird.

Der Bauernverband hat es verpasst, eine nachhaltige Vision für die Schweizer Landwirtschaft im Einklang mit der Natur und die Gesellschaft aufzuzeigen und sich als verlässlicher und glaubwürdiger Partner zu positionieren. Die pragmatischen Vorschläge des SVGW zum Schutz der Trinkwasserressourcen wurden vom SBV abgelehnt. Der Schutz der Trinkwasserressourcen hat beim Bauernverband offensichtlich eine sehr tiefe Priorität. Das ist unverständlich und bedauerlich.

Als Trinkwasserverband und Hüter der Trinkwasserqualität werden wir uns weiterhin und noch konsequenter für den Schutz unserer einmaligen und bedrohten Wasservorkommen einsetzen. Als nächsten Schritt werden wir nun die Unterstützung der Trinkwasserinitiative konkret prüfen.

André Olschewski
Leiter Bereich Wasser

Heidi meint: „Freuen wir uns darüber, dass sich immer mehr Leute für unser Trinkwasser (in Gefahr) einsetzen! Und kaufen wir nicht alle Nahrungsmittel, die uns angeboten werden!“

Klimawandel und Agrarkonzerne bedrohen Rechte von Frauen im ländlichen Raum, FIAN Deutschland vom 7.3.19

Bauernverband tritt auf der Stelle, Blog SVGW vom 7.3.19

8.3.19 HOME

Datenschutzerklärung


%d Bloggern gefällt das: