
Unmittelbar beim Eingang der Ausstellung Respekt, Insekt! ist ein eigenartiger Rundbau. Dieser hat Heidi magisch hineingezogen …

… und schon war sie mitten in einem Wespennest! Hier sieht man im Grossformat, was sonst verborgen ist: Wespen beim Nestbau.
Danke, liebe Leserin, für den Hinweis auf die Sonderausstellung im Naturama Aarau Respekt, Insekt! in einem Kommentar zu Heidis Artikel über die Ausstellung in New York Bedrohte Insekten: ausgestorben und vom Aussterben bedroht. Aarau ist gut erreichbar mit dem Zug. Heidi hat Respekt, Insekt! heute virtuell besucht, denn es gibt einen 3D-Rundgang. Der einführende Text lautet:
„Insekten zernagen Laub, graben das Erdreich um und bestäuben Obst und Gemüse. Sie sind Nahrung für Frösche, Fische und Vögel und sorgen dafür, dass der Boden fruchtbar bleibt. Die Sechsbeiner sind faszinierend vielfältig und im natürlichen Kreislauf von Werden und Vergehen unersetzlich. «RESPEKT, INSEKT!» fördert das Verständnis für ihre Lebensweise und zeigt auf, was wir tun können, damit die heimische Artenvielfalt erhalten bleibt.“
Die Blauflügelige Ödlandschrecke …
… ist Tier des Jahres 2023 von Pro Natura. Weil das Insekt auch im Kanton Aargau vorkommt, sind in einem Schaukasten zwei präparierte Exemplare dieser Heuschrecke zu sehen.
Auf der Internetseit von Pro Natura sind viele Informationen über die Blauflügelige Ödlandschrecke zu finden. Die Blauflügelige Ödlandschrecke (Oedipoda caerulescens) wirbt 2023 für den Schutz vergänglicher Naturparadiese. Pro Natura schreibt: „Die wärmeliebende Heuschrecke mag karge Flächen mit wenig Vegetation. Sie beherrscht die Kunst der Tarnung ebenso wie den spektakulären Auftritt…“
Wie geht es unseren Insekten?
Die Situation der Insekten in der Schweiz sei besorgniserregend, schreiben Forschende im ersten umfassenden Zustandsbericht «Insektenvielfalt in der Schweiz», publiziert vom Forum Biodiversität der Akademie der Naturwissenschaften Schweiz. Sie haben die verfügbaren Daten der Roten Listen, von Monitoringprogrammen und Studien analysiert. Demnach gingen Vielfalt und Grösse der Insektenbestände vor allem im Mittelland stark zurück, mittlerweile aber auch im Jura und in den Alpen. Um die teils dramatischen Entwicklungen zu stoppen, schlagen die Autorinnen und Autoren das wissenschaftlich basierte «12-Punkte-Programm Insekten» vor:
- Insektenhotspots identifizieren und erhalten
- Lebensräume aufwerten, vernetzen und neu schaffen
- Gezielte Artenförderungsmassnahmen umsetzen
- Risiken und Einsatz von Pestiziden minimieren
- Stickstoff- und Phosphoreinträge reduzieren
- Bewirtschaftung insektenfreundlich gestalten
- Klimawandel abwenden
- Lichtverschmutzung reduzieren
- Monitoring und Erfolgskontrollen ausbauen
- Forschung intensivieren
- Artenkenntnisse und Handlungskompetenzen verbessern
- Die grossen Hebel angehen
Ausführliche Informationen zu jedem Punkt finden Sie im Bericht Insektenvielfalt in der Schweiz – Bedeutung, Trends, Handlungsoptionen der Akademie der Naturwissenschaften SCNAT. Zum Beispiel gibt es zu Punkt 12 Die grossen Hebel angehen eine Tabelle:

Seite 106 des Berichts Insektenvielfalt in der Schweiz – Bedeutung, Trends, Handlungsoptionen. Akademie der Naturwissenschaften SCNAT 2021. Vergrösserung durch einen Klick auf die Tabelle.
Vor der Haustür …

Blick aus der warmen Stube hinaus in den kaltnassen Morgen: Der Birnbaum ist daran, seine Knospen zu öffnen, während im Küchenschrank noch Dörrbirnen vom letzten Herbst zum Knabbern locken.
Heidi erhielt folgenden Brief einer Leserin: „Die Fotos von den Insekten sind toll! (Fotoausstelung American Museum of Natural History). Danke für den Hinweis.
Ich frage (ohne Moralisieren): wenn wir uns ein wenig mehr Zeit nehmen würden, um viele der natürlichen Dinge in unserer Umgebung (Blätter, Baumrinde, Insekten, Moos etc.) näher und eingehender zu betrachten, würden wir dann auch respektvoller damit umgehen? Vielleicht weniger ‚basteln fürs Gotti‘ im Vor- und Grundschulalter, sondern Natur beobachten, tasten, zuhören, schmecken, schlecken?
Ich wünsche euch schöne Ostertage!“
Insekt, Respekt! Sonderausstellung Naturama Aarau bis 3.9.23
Die Blauflügelige Ödlandschrecke ist das Tier des Jahres 2023. Pro Natura
Insektenvielfalt in der Schweiz – Bedeutung, Trends, Handlungsoptionen. Akademie der Naturwissenschaften SCNAT 2021
Bedrohte Insekten: ausgestorben und vom Aussterben bedroht. Heidis Mist 8.4.23
Ausstellung: Extinct and Endangered. American Museum of Natural History, seit 22.6.22

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10.4.23 HOME