Posts Tagged ‘Aldi’

Regional & verantwortungsvoll hergestellte Nahrungsmittel vom Produzenten nebenan …

15. Januar 2023
Farmy-Angebot gemäss Homepage: tiefgefrorene Mango-Würfel Alnatura

Farmy-Angebot gemäss Homepage: tiefgefrorene Mango-Würfel von Alnatura

Vielleicht hat ja Farmy vergessen, seine Homepage zu aktualisieren, aber da steht klipp und klar: „Farmy ist der Online-Markt für den transparenten Wocheneinkauf direkt vom Produzenten. Keine Zeit auf den Markt oder zum Bauern zu gehen? Kein Problem! Farmy bringt regional und verantwortungsvoll hergestellte Nahrungsmittel Vom Produzenten nebenan direkt zu dir nach Hause.“

Bio Mangowürfel von Alnatura

Farmy bietet AUCH z.B. an: Ungesüsste Bio-Mangowürfel, die sofort nach der Ernte verarbeitet und tiefgefroren werden – so bleibt der natürliche Geschmack weitgehend erhalten. Leicht portionierbar und ideal für Obstsalat und Co.

HINWEIS: Dieses Produkt wird als Tiefkühlprodukt mit Trockeneis versendet. Für diese Versandart wird ein Aufschlag von 5 CHF verrechnet.

Produzent: Alnatura
Produziert in: Deutschland
Herkunft: Burkina Faso
CHF 1.32 / 100g

Im Moment bei Farmy nicht verfügbar, jedoch bei Migros zum gleichen Preis erhältlich.

Die Deklaration ist verwirrend, der Produzent nicht „nebenan“. Burkino Faso ist etwa 5’500 km mit Auto und Fähre von Zürich entfernt. Offensichtlich muss die Tiefgefrierware energieverschleissend nach Deutschland, von dort in die Schweiz und dann mit Trockeneis zum Besteller transportiert werden.

Knospe Mangowürfel von Coop

Diese Umwelt-Bewertung (mittel) präsentiert Coop im online Shop.

Diese Umwelt-Bewertung (mittel) präsentiert Coop im online Shop.

Bio Mangowürfel gibt es auch bei Coop. Sie laufen unter dem Label Naturaplan und sind Knospe-zertifiziert. Der Preis ist leicht höher: 1.49/100g. Die Herkunft der Coop-Mangowürfel ist Indien, also 9’000 km (Fahrstrecke) entfernt. Über den Verarbeitungsort und den Transport schweigt sich Coop aus.

Auf der Riederalp gibt es Heidelbeeren aus Peru

Am 14.1.23 berichtete Marco Diener im Infosperber über nicht saisonale Früchte aus aller Welt. „Trauben aus Namibia, Heidelbeeren aus Chile, Limetten aus Kolumbien – das Angebot in unseren Supermärkten ist verstörend.“

Infosperber wollte wissen, warum die Detailhändler solche Produkte überhaupt verkaufen. Migros antwortete u.a. sie wolle «die Möglichkeit einer gesunden und ausgewogenen Ernährung bieten und die Kunden nicht bevormunden». Zitat aus der Antwort von Coop «Mit unserem Angebot richten wir uns nach den Bedürfnissen unserer Kundinnen und Kunden und bieten ihnen die Wahlfreiheit.» Aldi und Lidl argumentieren ähnlich. Immer schiebt man die Schuld uns KonsumentInnen in die Schuhe, Umweltkosten zählen nicht bei den angeblich „nachhaltigen“ Grossverteilern, wichtig sind Wachstum, Umsatz, Gewinn … Wenn ein Grossverteiler etwas einführt, dann ahmen die anderen das nach, auch wenn es noch so unsinnig ist.

Wie viele der heiklen Früchte verderben oder werden wegen Überschuss weggeworfen? Eine von vier Bewertungen für Bio Mango-Würfel von Coop lautet: «Geschmacklich oke, aber nicht mehr. Zuviele faule/überreife Würfel in der Packung. Schade.» Die süssen, saftigen Schnittflächen von Früchten sind ein gefundenes Fressen für allerlei Mikroorganismen!

Lesen Sie den ausführlichen Bericht im Infosperber: Auf der Riederalp gibt es Heidelbeeren aus Peru

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Fleisch: Das grosse Fressen

16. September 2022

Billig ist nur die Art und Weise der Fleischförderung.

„Billig“ ist nur die Art und Weise der Fleischförderung.

Heidi hat Fotos von „Billigfleisch“, das eigentlich „Qualitätsfleisch“ ist, erhalten mit dem Vermerk: Fleisch weiterhin billiger als Katzen- und Hundefleisch. Damit es „gerecht“ ist: Bei allen “Grossverteilern” gibt es seit Monaten zu Hauf billiges Fleisch und dann noch herabgesetzt zur Vermeidung von Abfall.“

Man kann Gründe suchen für diese Verschwendung, die nicht neu ist. Eigentlich verschlägt es Heidi die Sprache ob so viel Ignoranz und Dummheit. Der Produktions- und Umweltpreis ist hoch.

Fackelspiess

Fackelspiess

Poulet- oder Trutenbrust, Geflügelfleischkäse oder -Aufschnitt ... oder, weils billig ist, beides?

Poulet- oder Trutenbrust, Geflügelfleischkäse oder -aufschnitt … oder, weils billig ist, beides?

Aktionen, Aktionen, Aktionen ...

Aktionen, Aktionen, Aktionen …

Poulet! Es müsste eigentlich heissen: "Love food, zahle einen Preis, der die Produktions- und Umweltkosten deckt!"

Poulet! Es müsste eigentlich heissen: „Love food, zahle einen Preis, der die Produktions- und Umweltkosten deckt!“

Nutztierbestände: Wenn die Politik versagt, müssen NGOs einspringen

22. Mai 2022

Copyright: Greenpeace

Copyright: Greenpeace

Unzählige wissenschaftliche Studien zeigen, dass die Tierproduktion in der Schweiz massiv reduziert werden muss. Hauptsächlichste Gründe sind unsere Gesundheit, die Verschmutzung der Luft, des Wassers und der Böden, Beanspruchung von fruchtbaren Ackerböden, Verringerung der Ernährungssicherheit, Schädigung der Artenvielfalt und des Walds sowie die Klimaerwärmung. Doch was macht die Politik? Daumendrehen! Und weiterhin einen riesigen Subventionshaufen der Tierproduktion zuschieben.

Es freut Heidi immer wieder, wenn Umweltorganisationen Forderungen stellen. Am 17.5.22 haben WWF, Pro Natura, BirdLife sowie Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz einen Bericht über die hohen Ammoniak-Emissionen aus der Tierhaltung veröffentlicht und Forderungen gestellt, siehe Heidis Mist Ammoniak-Emissionen, Ammoniak-Emissionen … eine neue Studie! bzw. Ammoniak -_Die Situation in ausgewählten Schweizer Kantonen.

Nun setzt Greenpeace mit einer Petition zur Werbung für Tierprodukte Dampf auf:

Manipulative Werbetechniken kurbeln den Konsum von Tierprodukten an

„Wir alle haben manchmal das unangenehme Gefühl, dass uns die Werbung für Fleisch, Milchprodukte und Eier für dumm verkaufen will,“ schreibt Greenpeace. Deshalb hat die NGO die Kommunikationsstrategien von über 600 Schweizer Werbespots analysieren lassen. Das Fazit: Die Werbetreibenden setzen manipulative Techniken ein, um den Konsum von Tierprodukten als Nahrungsmittel zu rechtfertigen und zu steigern. Dabei unterscheiden sie nicht zwischen umweltfreundlichen Produkten und solchen aus industrieller Tierproduktion.

Diese Werbung, die zum Teil mit Steuergeldern finanziert wird, steht in keiner Weise im Einklang mit der Klima- und Biodiversitätskrise. Daher fordert die Greenpeace-Petition ein Verbot von steuerfinanzierter Werbung und von Detailhandelwerbung für Fleisch, Milchprodukte und Eier.

Kommunikationsstrategien

In diesem neuen Bericht untersuchten die ForscherInnen die Werbungen der Detailhändler (Coop, Migros, Aldi, Lidl) und der öffentlich finanzierten Interessenorganisationen (Pro Viande, Swiss Milk, Switzerland Cheese Marketing, GalloSuisse, RAUS). In den untersuchten Werbespots lassen sich sechs Haupttrends erkennen:

  • angeblicher Respekt vor der Umwelt,
  • Fokus auf althergebrachte Praktiken,
  • Einzigartigkeit der Schweizer Identität,
  • Stereotype,
  • individuelle Werte und
  • kollektive Werte.

Folgende Strategien nutzen die Werbetreibenden, um die Öffentlichkeit dazu anzuregen, mehr Milchprodukte, Eier und Fleisch zu konsumieren:

  • Die Werbespots in Serieform produzieren und so eine vertraute Beziehung zu den Konsument:innen aufbauen-
  • Die Aufmerksamkeit steuern, um von den Schlüsselthemen abzulenken, z. B. durch erzählerische Ellipsen, die den Blick direkt von der Weide auf den Teller führen (wobei das Melken der Kühe oder die Schlachtung ausgeblendet werden).
  • Humor einsetzen, um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit von den Fragen abzulenken, die sich zu den Produktionsprozesse stellen, und um Umweltfragen lachhaft erscheinen zu lassen.
  • Autoritätsargumente verwenden, die dazu auffordern, Aussagen als Wahrheit zu akzeptieren.
  • Stereotype (z. B. männliche Männer und vegetarische Frauen) und Werte instrumentalisieren, um den Konsum von Tierprodukten zu normalisieren.
  • Welten vermischen (z. B. «Gemüsefilet»), wodurch dem Publikum glaubhaft gemacht werden soll, dass Tiere gleich behandelt werden wie Menschen. Stattdessen fördert die Werbung in Wirklichkeit ein anthropozentrisches System.
  • Eine fiktive, manchmal von Mythen inspirierte Welt schaffen (das Symbol des Feuers usw.), die die Herrschaft der Menschen über die Tiere und ihre negativen Folgen unsichtbar macht.

«Wir denken, wir seien frei in unseren Kaufentscheidungen, aber unser Bericht zeigt, wie Unternehmen zweifelhafte rhetorische Techniken einsetzen, um unsere Konsumgewohnheiten zu beeinflussen», sagt Alexandra Gavilano, Projektleiterin für nachhaltige Ernährungssysteme bei Greenpeace Schweiz.

Gemeinsame Merkmale

Die WerberInnen gehen implizit auf ökologische oder tierschutzbezogene Anliegen ein, um diese zu entkräften oder sie sogar zu ihrem eigenen Vorteil zu verwenden (z. B. mit der Aussage: Wer Schweizer Milch oder Fleisch konsumiert, schützt die Natur). Diese Werbestrategie blendet störende Elemente (bspw. die Schlachtung) aus.

Im Detail: In der Fleischwerbung sind Tiere nur selten auf dem Bildschirm zu sehen; wenn doch, werden sie als «Produkt» bezeichnet. Im Gegensatz dazu, zeigt die Werbung für Milchprodukte wie Käse und Butter häufig lebende Tiere in einer idealisierten Landschaft aus weiten Flächen und grüner Natur. In der Werbung für Eier wird das Lebensmittel selbst und seine Vielseitigkeit hervorgehoben, ohne dass Hühner oder ihre Haltungsbedingungen gezeigt werden.

Werbung fördert umweltzerstörende Essgewohnheiten

Der übermässige Verzehr von Tierprodukten trägt zur globalen Erwärmung, Entwaldung und Umweltverschmutzung bei. «Wir müssen unseren Konsum von Tierprodukten reduzieren. Hierbei sollte das Marketing eine Rolle spielen, insbesondere das steuerfinanzierte Marketing, das den Steuerzahler in den letzten Jahren fast 40 Millionen Franken pro Jahr gekostet hat. Auch die Detailhändler müssen ihre Rolle wahrnehmen. Solange deren Marktmacht gross bleibt, brauchen wir strengere Gesetze, um Geschäftspraktiken zu regulieren, die das Konsumverhalten beeinflussen.

Müssen die Detailhändler ihre Marketingstrategie anpassen, um ihre KundInnen zu einem nachhaltigeren Konsum zu motivieren, erlaubt das auch den LieferantInnenen, ihre Produktionsmethoden anzupassen. Stattdessen normalisiert die Werbung den Konsum von Milchprodukten, Eiern und Fleisch und vermittelt den KonsumentInnen das Gefühl, dass sie ökologisch konsumieren, indem sie Schweizer Produkte wählen. In Wahrheit aber, schadet der Konsum dieser Produkte unserem Planeten», erklärt Alexandra Gavilano.

Wenn Sie es satt haben, dass die grossen Detailhändler uns dazu verleiten, zu viele Produkte zu konsumieren, die unserem Planeten schaden, dann unterzeichnen Sie bitte die Greenpeace-Petition.

Wir fordern ein Verbot von:

  • Werbung für Eier, Milchprodukte und Fleisch durch den Detailhandel und Interessenorganisationen. Vom Werbeverbot nicht betroffen wären LandwirtInnen, die ihre eigenen Produkte bewerben.
  • Sponsoring an öffentlichen Veranstaltungen, Orten, in Nachrichtenmagazinen und anderen Broschüren.
  • Lobbyarbeit an Schulen, in Freizeitvereinen und ähnlichen Organisationen. Betroffen wäre beispielsweise Unterrichtsmaterial, das von Interessenorganisationen, wie Swissmilk, produziert wird.
  • Subventionen für Werbung für Tierprodukte, welche in der Produktion und Haltung dem Klima und der Biodiversität schaden oder Menschenrechte verletzen!

Hier gehts zur Petition Keine Werbung für Fleisch, Milchprodukte und Eier durch Detailhandel und Interessenorganisationen. Aktuell haben 9’409 Personen die Petition unterschrieben. Unterschreiben auch Sie!

22.5.22 HOME

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Heidis Wort zum Sonntag: Wir wollen den Schwarzen Peter nicht!

4. Februar 2018

Wir KonsumentInnen können den Schwarzen Peter oft gezielt weitergeben ... Augen und Ohren auf!

Wir KonsumentInnen können den Schwarzen Peter oft gezielt weitergeben … Augen und Ohren auf!

Wenn es um Nachhaltigkeit, RSPO, Konsum, Ökologie, Tierschutz, BTS, Pflanzenschutz, Welthandel usw. geht, dann schiebt man uns gerne den Schwarzen Peter zu: „Die Konsumenten wollen das!“ In Wirklichkeit manipuliert man die Konsumenten so gut es eben geht und lässt die Kasse klingeln.

„Die Konsumenten sind mündig!“, heisst es etwa, wenn Krankheitsprävention gefördert werden sollte: Tabak, Zucker, Fett, Alkohol, Mobilität usw. Oder wenn es um Wachstum geht: „Davon profitieren auch die Armen, besonders in den Drittweltländern.“ Allgemein herrscht die Meinung: „Die Konsumenten sind gut informiert.“ Wirklich?

  • Die Kartoffellager sind wegen der guten Ernte 2017 reichlich gefüllt. Doch die Konsumenten verlangen Frühkartoffeln (Milchhändler importiert Kartoffeln), Bauernzeitung vom 26.1.18). Import kommt z.B. aus Israel, wo das Grundwasser stetig sinkt. Frühkartoffeln bringen dem Handel eine gute Marge.
  • Schauen wir uns ein paar „mündige“ Konsumenten an! 30% Rabatt auf Nutella:
    VIDEOS – Scènes d’émeute pour du Nutella en promotion dans des supermarchés. In einem Video hört man eine Frau schreien: « Ma grand-mère est en train de se faire écraser pour du Nutella ! » Man wird uns sagen: Bei uns wäre das nicht möglich.
  • „Die Konsumenten wollen immer mehr Fleisch essen“, heisst es. Wir zahlen Steuern für die Fleischwerbung von Proviande. Aktionen – so scheint es wenigstens Heidi – gibt es besonders häufig bei Fleisch: 30%, 40%, 50% … Die billigsten Fleisch- und Wurstwaren von Migros, Coop, Spar, Aldi … findet man bei Aktionis.ch. Was billig angeboten wird, das wird auch gekauft. Von einem Einkaufszentrum ins andere fährt der gut informierte Konsument. Das Auto steht bereit! Oder der Bus fährt alle 15 Minuten.
  • Grosse Flächen Urwald sind schon abgeholzt, also wird es bald nur noch „nachhaltige“ Soya und „nachhaltiges“ Palmöl geben bzw. weitere „nachhaltige“ Produkte wie Quinoa … aus fernen Ländern. Also kein Grund zur Änderung unseres Konsumverhaltens!
  • Die Containerschiffe aus China brauchen für den Rückweg Ballast. Daher ist es „umweltschonend“, wenn wir Güter nach China schicken. Der Holztransport von Zürich nach Basel ist teurer als jener von Basel nach China. Zwar sind Christbaum-Kerzenhalter von COOP aus China unbrauchbar, da sie kein Gelenk haben für die vertikale Ausrichtung der Kerzen. Aber es ist vermutlich möglich, Christbäume in China für den Import in die Schweiz zu züchten, welche exakt horizontale Äste haben. Analoges gilt auch für z.B. den Lufttransport von Erdbeeren aus Kalifornien.

Die Liste lässt sich beliebig verlängern … der Schwarze Peter bleibt bei uns. Wollen wir ihn? Wir können Einfluss nehmen: Auf die modischen Nutella-Berliner verzichten, unsere Einkaufsgewohnheiten langsam aber sicher ändern. Es muss ja nicht so karg sein wie früher, als auch bei uns die Wenigverdienenden sich sehr wenig leisten konnten.

Vieles, was man uns als nachhaltig anpreist, ist es nicht. Je häufiger die Profiteure ihre Slogans wiederholen und dabei an Marge und Gewinn denken, desto mehr glauben sie selber daran. Schicken wir den Schwarzen Peter zurück an Verantwortliche, Marketing-Psychologen, Politiker, den Bundesrat …

Verkaufspsychologie kann nützlich sein

Das Design von Läden ist nicht neutral. Die Detailhändler wissen wie sie die Kunden dazu bringen, bestimmte Produkte zu kaufen und v.a. viel zu kaufen. Sie nutzen die Schwächen der Kunden hemmungslos aus.

Läden könnten die Kunden aber auch so manipulieren, dass es zu deren Vorteil ist, z.B. dass sie gesündere Lebensmittel kaufen und die Umwelt geschont wird. Psychologen, Marketing-Experten und einige Läden haben diese Idee getestet, siehe Video How your supermarket could manipulate you for your own good, BBC vom 26.1.18 sowie folgenden Beitrag zum Thema Healthy eating: The mind games of supermarket, BBC vom 9.9.14.

1950er Jahre: Die Freude von Kindern an Süssigkeiten

Heidi hat kürzlich von Martina ein paar Aufsatzhefte aus den 1950er Jahren erhalten. Hier ein Zitat:

Am Montag durften wir von 8-10 Uhr Baden gehen. Margrit, Vreni und ich mussten laufen. Als wir bei Schmids ankamen, fragte uns Frau Schmid, ob sie uns eine Bestellung für Beck Arnold mitgeben könne. Wir sagten: „Wir gehen schon dort hin.“ Da gab sie uns die Bestellung und einen Bonbon. Den Bonbon schleckten wir gerne in der Hitze. Als wir bei Arnolds die Bestellung abgaben, bekamen wir wieder einen Bonbon. Den ersparten wir auf den Heimweg …

Süssigkeiten waren damals selten. Dafür war jeweils die Freude gross, wenn die Kinder etwas Besonderes erhielten, eine Tafel Schokolade zum Geburtstag oder Lebkuchen vom Samichlaus. Heute will man gar den Chinesen das Schoggi-Essen schmackhaft machen, meist mit Palmöl drin.

Konventionelle Milchbäuerin sagt: Wir haben es satt!

"Wenn ich mit Natur-, Tier- und Umweltschützern rede, dann merk' ich sehr schnell, dass wir alle gemeinsam in einem Boot sitzen, denn wir alle leiden unheimlich unter einem System, das da heisst: immer billiger und immer mehr" Kirsten Wosnitza. Copyright: Wir haben es Satt!

„Wenn ich mit Natur-, Tier- und Umweltschützern rede, dann merk‘ ich sehr schnell, dass wir alle gemeinsam in einem Boot sitzen, denn wir alle leiden unheimlich unter einem System, das da heisst: immer billiger und immer mehr“ Kirsten Wosnitza. Copyright: Wir haben es Satt!

Klare Worte spricht Kirsten Wosnitza an der Veranstaltung Wir haben es satt in Berlin. Sie ist konventionelle Milchbäuerin und Sprecherin des Landesteams Schleswig-Holstein des Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter (BDM). Applaus ist ihr sicher. Hören Sie, was diese engagierte Frau Ihnen zu sagen hat: Wir haben es Satt 2018 – Kirsten Wosnitza.

Wo hört der Fortschritt auf, wo beginnt der Rückschritt – global gesehen?

FOKUS: Der Tod ist Teil des Geschäfts. Marcel Niedermann und Rachel Honegger, SRF 10 vor 10 vom 2.2.18

Strafanzeige wegen Tierquälerei: „…Oder anders formuliert: Die Tierrechtler wollen ein System kippen, von dem selbst Landwirte sagen, dass sie sich zuerst daran gewöhnen mussten.“ Bauernzeitung vom 3.2.18

Beschwerde gegen Palmöl-Label von Migros und Coop, Tagesanzeiger vom 28.1.18

Oil Palm and Coconut Under Threat, Authorities Say. EMTV vom 25.1.18

Heidis Artikel zu Palmöl

Schweizer Rohstoff-Export – Asiaten wollen mehr Schweizer Holz. Matthias Heim, Tagesanzeiger vom 6.5.17

God’s giant miracle carrots, BBC vom 27.1.18

Werbepsychologie, Wikipedia

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Fleischindustrie: Sklaven in deutschen Schlachthöfen

24. Juni 2013

Billigfleisch aus tierquälerischer Haltung, verarbeitet durch Sklaven?

Billigfleisch aus tierquälerischer Haltung, verarbeitet durch Sklaven?

„Schlechte Bezahlung, unwürdige Unterkünfte, Erniedrigung und Erpressung: Was sich in Schlachthöfen abspielt, ist für viele Kritiker mehr als Ausbeutung. Die Rede ist von Menschenhandel und organisierter Kriminalität.“ Das schreibt Hans Leyendecker in der Süddeutschen Zeitung vom 24.6.13 und zitiert die Düsseldorfer Richterin Brigitte Koppenhöfer: „Der Umfang illegaler Tätigkeiten und deren Selbstverständlichkeit sind erschreckend. Das Gewerbe scheint von diesen Straftaten durchdrungen zu sein“. Im Dokumentarfilm über „Lohnsklaven in Deutschland“ decken Marius Meyer und Michael Nieberg Machenschaften der organisierten Kriminalität auf. Dunkle Limousinen fahren vor wie in Actionfilmen.

Es geht ums Geld

In den aufwendigen Gerichtsverfahren geht es nicht um Lohndumping, nicht um Sklavenhalterei und unmenschliche Arbeitsbedingungen, sondern um den Verdacht der Vorenthaltung von Sozialversicherungsabgaben und Hinterziehung von Umsatzsteuern und Lohnsteuerbeträgen. Es geht also ums Geld. Ums Geld gehts auch beim Import von Billigfleisch und beim Kauf von Billigfleisch. Heidi meint: „Gute Lebensmittel haben ihren Preis!“ KAGfreiland kämpft gegen den Import von Billigfleisch aus tierquälericher Haltung. Verkauft wird das Fleisch bei Migros, Coop, Spar, Aldi, Lidl usw. in unzähligen Restaurants, Grosshandel, Gastromärkten. KAG-Kampagne Stopp Import-Schweinerei!

Mehr über den Menschenhandel von Werkvertragsfirmen unter Lohnsklaven in Deutschland, Süddeutsche Zeitung vom 24.6.13

Lohnsklaven in Deutschland, ARD 24.6.13

„Uns kam das vor wie ein Schattenreich“, Interview mit Michael Nieberg, NDR vom 22.6.13

Infoquelle Grünwolf: Fleischindustrie: Sklaven in Deutschland

24.6.13 HOME

Erdbeergenuss bedroht Weltnaturerbe

25. April 2012

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Schweizer Erdbeeren-Ernte durch AusländerInnen, 31.5.11

Wer über Google Coto de Doñana sucht, erhält vor allem Links zu Unterkunfts- und Reiseangeboten. Das riesige Sumpfgebiet und Unesco-Weltnaturerbe ist ein Winterquartier für viele Zugvögel und ein beliebtes Ferienziel für Touristen. Aber unsere Grossverteiler sind mit Hilfe unvernünftiger KonsumentInnen daran, dieses einmalige Naturschutzgebiet zu entwässern. Womit? Zum Beispiel mit Erdbeeren aus der südspanischen Provinz Huelva. Dort zapfen die Erdbeer-EsserInnen, ohne es zu wissen, illegale Brunnen in der Coto de Doñana (Wikipedia) an. Mit jeder Schale Erdbeeren entziehen sie dem Sumpf 276 Liter Wasser. Bei den riesigen Mengen, welche die Grossverteiler den spanischen Produzenten abkaufen und schon im Winter zu Spottpreisen anbieten, wirkt sich dies massiv auf den Wasserhaushalt des Weltnaturerbes aus. Es lohnt sich, den Kassensturzfilm des Schweizer Fernsehens vom 24. April 2012 anzuschauen, aus dem diese Informationen stammen: Erdbeergenuss gefährdet Naturschutzgebiet. Und wie steht es mit den Pflanzenschutzmitteln?

Nichts Neues, schon lange kennt man die Probleme, getan wird nichts oder nur wenig. Die Besänftigungsversuche der Grossverteiler überzeugen nicht. Doch auch der im Kassensturz-Film auftretende Schweizer Erdbeerproduzent verschweigt einiges. Die kostspieligen Bewässerungsanlagen werden nicht nur für Extremjahre wie 2003 erstellt. Weil Erdbeeren Wassermangel nicht ertragen, wird vorsichtshalber bei kritischen Bedingungen bewässert und bei Bedarf bedüngt. Dann darf man das Problem der Pflanzenschutzmittel-Rückstände nicht vergessen. Zahlreich sind die Krankheitserreger und Schädlinge, welche die Erdbeerkulturen bedrohen, entsprechend ausgeklügelt muss der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln (PSM) sein, besonders bei den Frühkulturen unter Plastik; auch das ökotoxikologisch bedenkliche Kupfer wird da und dort eingesetzt. Erdbeeren gehören daher zu den Obstarten mit den höchsten PSM-Rückständen. Spanien ist bekannt für einen „grosszügigen“ Einsatz von PSMs. Dann gibt es noch das Problem mit den Arbeitskräften, worüber Adi in Adi’s Agro Blog im neuesten Artikel geschrieben hat: Der freizügige Schnitt ins eigene Fleisch.

Heidis frühere Artikel zum Thema:
Jetzt Himbeeren kaufen?
SUISSE GARANTIE ohne Ausländer?

25.3.12 HOME

Fed up – Wir brauchen neue Läden!

4. April 2012

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Fed up, ein Woldpress-Blog über Essen, Grossverteiler ...

Wer Lebensmittel einkauft, muss die Stecknadel im Heuhaufen suchen: Gemüse aus Grundwasser-verzehrendem und verschmutzendem Anbau, teure Fine food, Maiskolben im Frühling, Fleisch aus tierquälerischer Haltung, von modernen Sklaven hergestellte Beeren, Frühstücksflocken voller Zucker, salzige Chicken sweet and sour, fettige tiefgefrorene Lasagna … Jetzt vor Ostern ködern uns die Grossverteiler mit SUPER-Hasen und -Aktionen zum Grosseinkauf. Zwar haben uns die Grossverteiler Bio in grösseren Mengen gebracht, aber auch mit einigen Abstrichen und Abrahmern. Wir brauchen neue Läden, wo man/frau die wichtigen Lebensmittel einkaufen kann, ohne stundenlanges Etiketten-Studium, ohne kilometerlange Ladengestelle. Nicht jede/jeder hat einen Quartierladen, und im VOLG-Lädeli, dem Laden der Bauern, stammt zwar über 70 Prozent des Sortiments aus der Schweiz, doch gibt’s dort auch die Erdbeeren aus Spanien, die Spargeln aus Mexiko, den ganzen Winter Tomaten und Trauben ….

Fed up ist ein amerikanischer WordPress-Blog, leider nur in Englisch. Im Artikel „Big“ Savings Really Just Lead To Big Pains schreibt Fed up über Aktionen, das Sparpotenzial, den hohen Zeitaufwand und den grossen Papierverschleiss. Ennet dem Teich ist man immer einen Schritt voraus, weshalb sich ein Blick dorthin lohnt, z.B. The Great Food Truck Race, Fed up.

The Great Food Truck Race, Wikipedia englisch

4.4.12 HOME


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