Posts Tagged ‘Aqua & Gas’

Oh du heiliger Mist!

7. September 2022
Naturschutzgebiet Ibergeregg: Heidis Misthaufenblick hat sofort weiter oben am Weg ...

Naturschutzgebiet Ibergeregg: Heidis Misthaufenblick hat sofort weiter oben am Weg …

... den Misthaufen entdeckt, an wunderschöner Aussichtslage.

… den Misthaufen entdeckt, an wunderschöner Aussichtslage.

Wieder einmal sind die geöffneten Tabs in Heidis Browser so zahlreich, dass sie fast nicht weiss wo anfangen. Eigentlich wollte sie das Drama des ausgetrockneten UNESCO-Naturerbes Coto de Doñana thematisieren und den Marche funèbre von Chopin verlinken. Seit mehr als zehn Jahren schreibt sie immer wieder über die wasserverschleissenden Erdbeeren, Himbeeren usw., bio und konventionell, die wir aus diesem Gebiet auch mitten im Winter beziehen, angeblich nachhaltig.

Am Sonntag sind Fotos von einem illegal gelagerten Misthaufen im Naturschutzgebiet Ibergeregg SZ eingetroffen und am Tag darauf ein Blog-Beitrag von Martin Sager, Direktor des Schweizerischen Vereins des Gas- und Wasserfaches (SVGW), mit dem Titel Heiliger Mist.

Auch wenn die Zahl der illegal gelagerten Misthaufen stark rückläufig ist, so ist es die Menge der umweltschädlichen Dünger nicht. Ammoniak-Emissionen belasten nicht nur unsere Gesundheit, sondern auch den Wald, Naturschutzgebiete, naturnahe Flächen … und Stickstoff und Phosphor verschmutzen Gewässer und Grundwasser. So ist es denn an der Zeit, dieses leide Thema in den Vordergrund zu stellen. Hinzu kommen die Pestiziden und deren Metaboliten im Wasser.

Über Misthaufen hat Heidi schon viel geschrieben, sie sind selbstredend. Das Verschmutzungsproblem Dünger ist weiterhin ungelöst.

Hier sei nur der Lead von Sagers Blog-Beitrag veröffentlicht, den vollständigen Kurzbeitrag lesen Sie am besten bei Aqua & Gas:

„Obwohl seit 1998 mit Artikel 62a des Gewässerschutzgesetzes substanzielle Mittel in Massnahmen der Landwirtschaft zur Senkung von übermässigen Gewässerbelastungen durch Nitrat, Phosphor und Pflanzenschutzmittel fliessen, ist die Verunreinigung des Grundwassers mit Nährstoffen kaum zurückgegangen. Gleichzeitig werden alle konkreten Massnahmen, die den Einsatz von Gülle und Dünger reduzieren wollen, im Parlament torpediert.“

Heiliger Mist. Martin Sager, SVGW, Aqua & Gas

NaNas Zoo der Pestizid-Metaboliten

10. März 2020

NaNa zitiert:

AQUA & GAS: «NICHT RELEVANT» ODER «RELEVANT»? Wir wollen ein möglichst sauberes Wasser abgeben! Syngenta hat bekanntlich gegen das Verbot von Chlorothalonil Beschwerde eingereicht und kritisiert die Bundesbehörden in der NZZ vom 28.02. scharf. Mit dem Verbot des Wirkstoffs und der Einstufen aller Metaboliten als relevant, hätten sie einen nicht wissenschaftlich basierten Entscheid gefällt.“

Basler Zeitung (His Masters Voice) 20.2.20:Der Chemiekonzern hält das Verbot für «unverhältnismässig und willkürlich»: Selbst wenn ein Wirkstoff wie Chlorothalonil strenger klassifiziert werde, sei ein Metabolit nicht zwingend relevant. Syngenta verlangt vom BLV, die gesetzliche Grundlage für das Vorgehen zu nennen … Syngenta hat beim Bundesverwaltungsgericht Beschwerde gegen das Verbot eingelegt. Es geht nicht zuletzt um viel Geld.“*

Schweizer Kantonschemiker:Die neue Einstufung eines Metaboliten von Chlorothalonil hat somit weitreichende Folgen für betroffene Wasserversorgungen. Dieser Fall zeigt, dass die langjährige Forderung der Kantonschemiker, nicht relevante Metaboliten in die Beurteilung der Zulassung von Wirkstoffen miteinzubeziehen, gerechtfertigt ist.“

Heidi meint:Seit im Jahre 2012 die neue Unterteilung zwischen „relevanten“ und „nicht relevanten“ Metaboliten von Pflanzenschutzmitteln eingeführt wurde, wird dies kritisiert, u.a. durch die Kantonschemiker …Tatsache ist, dass ganz, ganz viele Stoffe schon gar nicht gemessen werden und nicht für alle gibt es wohl Analysemethoden und alle zu untersuchen wäre viel zu teuer. Wer soll das bezahlen? Wer bezahlt das heute? Verursacherprinzip???? Und die Cocktail-Wirkung? Und die Rückstände in Lebensmitteln? Wo bleibt das Vorsorgeprinzip?

*NaNa: Exgüsi, wie hoch war wohl der Gewinn aus dem Chlorothalonil-Verkauf, während rund 50 Jahren!?

Kommentar: «nicht relevant» oder «relevant»? Wir wollen ein möglichst sauberes Wasser abgeben. Paul Sicher, SVGW vom 3.3.20

Trinkwasserinitiative: Wer glaubt unserem Bundesrat?

10. Mai 2019

Vieles wurde schon geschrieben über die zweifelhafte Haltung unseres Bundesrates gegenüber der Trinkwasserinitiative (TWI). Einmal mehr sagt ein Bild von NaNa mehr als tausend Worte.

Trinkwasserinitiative: Falschinformationen von Bundesrat und Hochschule, Vision Landwirtschaft vom 7.5.19: „Ein heute publiziertes Rechtsgutachten ist brisant. Es kommt zum Schluss, dass der Bundesrat in seiner Botschaft zur Trinkwasserinitiative (TWI) tendenziös und fehlerhaft Stellung bezogen habe, zum Nachteil der Initiative. Die Fehlinformationen ziehen bereits weitere Kreise. Die landwirtschaftliche Fachhochschule HAFL publizierte heute für die Anti-TWI-Kampagne des Bauernverbandes eine Studie, die auf den Fehlinterpretationen des Bundesrates aufbaut. Ein stossendes Beispiel dafür, wie sich Bundesbehörden und Wissenschaft von der Agrarlobby für eine Gängelung des Stimmbürgers einspannen lassen …“

Trinkwasserschutz: Die Zeichen der Zeit erkennen, Aqua & Gas vom 7.5.19: „Heute sind zwei Studien über die Auswirkung der Trinkwasserinitiative (TWI) erschienen: zum einen ein Gutachten mit dem Titel «Hintergrund und Tragweite der Trinkwasserinitiative» im Auftrag des Verbandes Schweizer Abwasser- und Gewässerschutzfachleute VSA und des Schweizerischen Fischerei-Verbandes SFV, zum anderen eine Studie der Berner Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften HAFL zu den Auswirkungen der Trinkwasserinitiative im Auftrag des Schweizer Bauernverbandes SBV …“

Medienkommentar: Bundesrat und Bauernverband mit Fake News gegen die Trinkwasserinitiative, Philippe Schenkel, Landwirtschaftsexperte von Greenpeace Schweiz, 7.5.19: :
«Das ist ein stossendes Beispiel für die Verfilzung von Agrarindustrie und Politik. Anstatt die drängenden Probleme der Schweizer Landwirtschaft – die zu hohen Tierzahlen sowie der übermässig hohe Pestizideinsatz – endlich anzugehen, beschwört der Bauernverband Horrorszenarien, die auf komplett unrealistischen Annahmen beruhen. Mit solchen Fake News schadet er der Glaubwürdigkeit der Agrarforschung und beleidigt die Tausenden von Bäuerinnen und Bauern, die bereits heute so produzieren, wie es die Trinkwasserinitiative fordert.»

Der Bauernverband spielt sich bei Pestiziden ins Offside, Medienmitteilung Schweizerischer Fischerei-Verband (SFV) vom 11.5.19: „Die Trinkwasserinitiative ist kein „Eigentor“, wie der Schweizer Bauernverband behauptet. Im Gegenteil: Der Bauernverband spielt sich ins Offside, weil er mit einem Totalverbot der Pestizide droht und bewusst den möglichen Spielraum bei der Umsetzung der Initiative unterschlägt. Der Schweizerische Fischerei-Verband (SFV) widerspricht.“

Rechtsgutachten von VSA und SFV

HAFL-Studie

Botschaft des Bundesrates zur Trinkwasserinitiative

Wer hat Angst vor der Trinkwasserinitiative? Heidi nicht!

10.5.19 HOME

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Beatrice Raas: „Nein, ich geb‘ nicht auf!“

12. Juni 2018
Die Geschichte des pestizidfreien Dorfes Mals im Südtirol begann im Coiffeur-Salon von Beatrice Raas. Copyright: Ralph Weihermann, Alexander Schiebel

Die Geschichte des pestizidfreien Dorfes Mals im Südtirol begann im Coiffeur-Salon von Beatrice Raas. Copyright: Ralph Weihermann, Alexander Schiebel

Im alten Südtiroler Dorf Mals hat Beatrice Raas zusammen mit Freundinnen den Stein für eine pestizidfreie Landwirtschaft ins Rollen gebracht. Viele unterstützen sie, u.a. auch der Apotheker Johannes Fragner-Unterpertinger. In einer Volksabstimmung stimmten 76% der Bevölkerung diesem Ziele zu.

Was bewegte die Malser, sich gegen Pestizide zu wehren? Nehmen Sie sich eine halbe Stunde Zeit, dies im folgenden Film zu erfahren: Leben ohne Ackergift – Das unbeugsame Dorf im Vinschgau. Ralph Weihermann, Alexander Schiebel, WDR 3.4.18

Es scheint, dass das Problem der Verschmutzung von Luft, Boden, Wasser und Lebensmitteln mit Pestiziden und Düngern immer häufiger diskutiert wird. Nachdenken und nach Lösungen suchen ist für unsere Zukunft wichtig. Geschrieben und geredet wird viel. Werden die Behörden und PolitikerInnen auch handeln?

SVGW fordert konkrete Massnahmen für Trinkwasserschutz

Franziska Herren hat mit der Trinkwasser-Initiative viel Bewegung in den Gewässerschutz gebracht. Sehr salopp ist man bisher mit der Ressource Wasser umgegangen, höchste Zeit, dass sich dies ändert. Copyright: SVGW.

Franziska Herren hat mit der Trinkwasser-Initiative viel Bewegung in den Gewässerschutz gebracht. Sehr salopp ist man bisher mit der Ressource Wasser umgegangen, höchste Zeit, dass sich dies ändert. Copyright: SVGW.

Analysen zum Thema «Trinkwasserschutz und Agrarpolitik 2022» standen im Mittelpunkt der Vortrags- und Podiumsveranstaltung des Schweizerischen Vereins des Gas- und Wasserfachs (SVGW) vom 7.6.18 in Solothurn. Teilnehmende waren VertreterInnen von Bundesämtern und kantonalen Institutionen, Gemeinden, Wasserversorger, Verbänden sowie Vertreter von Forschung und Wirtschaft. Im Zentrum des politischen Interesses stand der politische Umgang mit der Trinkwasser-Initiative, über die derzeit in Bundesbern beraten wird.

Lesen Sie weiter!

SVGW fordert konkrete Massnahmen für Trinkwasserschutz, Aqua & Gas, 8.6.18.

SVGW am Infoanlass zur «Trinkwasserinitiative» in Bern. Landwirtschaftlicher Klub der Bundesversammlung. Aqua & Gas, 31.5.18.

«Es braucht einen intelligenten indirekten Gegenvorschlag». Markus Küng (IWB) und Andreas Hirt (ESB), beide Mitglieder des SVGW-Vorstands, erläutern im Interview die Haltung des SVGW zur Trinkwasser-Initiative. Obwohl der SVGW die Ziele der Initiative gutheisst, schlägt er eine andere Vorgehensweise vor. Dabei wird er von den Kantonen unterstützt, wie Kurt Seiler, Amtsleiter des Interkantonalen Labors, im Interview ausführt.

Pflanzen schlauer schützen

«Rückstandfreies» Obst und Gemüse (zéro résidu de pesticides) aus Frankreich: Der Verzicht auf Pflanzenschutzmittel wird immer mehr zum Marketingargument.

«Rückstandfreies» Obst und Gemüse (zéro résidu de pesticides) aus Frankreich: Der Verzicht auf Pflanzenschutzmittel wird immer mehr zum Marketingargument.

„Wir müssen die Umwelt- und Gesundheitsrisiken von Pflanzenschutzmitteln senken. Totalverbote sind aber das falsche Mittel“, meint Robert Finger. Er plädiert für intelligenten Pflanzenschutz.

„Glyphosat, Neonikotinoide und Trinkwasserinitiative – über den Verzicht auf Pflanzenschutzmittel wird derzeit intensiv diskutiert. Obwohl: Ohne Pflanzenschutz kommt unser Ernährungssystem nicht aus. Andererseits bergen gerade Pflanzenschutzmittel unbestrittene Risiken für Mensch und Umwelt.“

Diesen lesenswerten Artikel finden Sie hier: Pflanzen schlauer schützen, Robert Finger, Professor für Agrarökonomie und Agrarpolitik, ETH Zürich, Agrarökonomische Kommentare zur Schweizerischen Agrarpolitik.

12.6.18 HOME

Unabhängige Zulassungsstelle für Pestizide gefordert

2. Oktober 2017

In einem offenen Brief fordern 13 Organisationen der Allianz Pestizidreduktion am Donnerstag, 27. September 2017, Bundesrat Johann N. Schneider-Ammann dazu auf, eine unabhängige Zulassungsstelle für Pestizide zu schaffen und sie nicht im Bundesamt für Landwirtschaft zu belassen. Wichtig ist den unterzeichnenden Organisationen, dass auch andere und vor allem unabhängige Akteure und Ämter in den Prozess eingebunden werden. Begründet wird die Forderung durch Aussagen von Mitarbeitenden des Bundesamtes für Landwirtschaft, welche eine Befangenheit befürchten lassen. Dazu kommt, dass eine unabhängige Zulassungsstelle mit transparenten Prozessen in verschiedenen anderen Ländern als Best Practice erachtet wird. Der Sonntagsblick hat am 1. Oktober 2017 über die Aktion berichtet.

Zeitlich passt dazu perfekt die am 29. September eingereichte Interpellationen von NR Tiana Moser, welche das Zulassungsverfahren kritisch hinterfragt.

Die Allianz Pestizidreduktion ist ein Bündnis aus Landwirtschafts-, Trinkwasserversorger-, Gewässerschutz-, Umwelt-, Gesundheits- und Konsumentenkreisen, zu dem auch der SVGW zählt. Der SVGW führt derzeit das Sekretariat der Allianz Pestizidreduktionsplan. Die Allianz verfasste 2016 unter der Federführung von Vision Landwirtschaft den Pestizid-Reduktionsplan Schweiz. Bereits in diesem forderte das Bündnis mehr Transparenz und Unabhängigkeit beim Zulassungsverfahren von Pestiziden.

Quelle: Allianz Pestizidreduktion. Unabhängige Zulassungsstelle für Pestizide gefordert, Aqua & Gas, News vom 1.10.17.

2.10.17 HOME

Keine Pestizide in der Grundwasserschutzzone S2

7. April 2015
Starkregen werden - so meinen die Fachleute - in Zukunft zunehmen. Umso wichtiger ist es, dass in der Grundwasserschutzzone S2 keine Pestizide ausgebracht werden.

Starkregen werden – so meinen die Fachleute – in Zukunft zunehmen. Umso wichtiger ist es, dass in der Grundwasserschutzzone S2 keine Pestizide ausgebracht werden.

Die Anhörung zur Änderung der Gewässerschutzverordnung ist Ende März 2015 abgelaufen. Der Schweizerische Verein des Gas- und Wasserfachs (SVGW) begrüsst verschiedene Verbesserungen. In seiner Fachzeitschrift Aqua & Gas, N°4, 2015, liest Heidi heute: „Für den SVGW ist das Ausbringen von Pestiziden in unmittelbarer Umgebung von Grundwasserfassungen nicht vertretbar. Mit Nachdruck weist der SVGW darauf hin, dass aus der Sicht des Gewässerschutzes die Verwendung von wassergefährdenden Stoffen, allen voran den Pestiziden, in der unmittelbaren Umgebung von Grundwasserfassungen wegen der damit verbundene Gefährdung des Trinkwassers nicht vertretbar ist.

Beim Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln (PSM) innerhalb der Zone S2 ist die Gefahr gross, dass diese, besonders bei Starkniederschlängen, auf direktem Weg in die Trinkwasserfassung gelangen. Wie schon früher fordert der SVGW daher eine Erweiterung des Verbots für den Einsatz von PSM in der S2 und gezielte Einschränkungen in der S3.“

Heidi wünscht sich schon lange die Wiedereinführung des allgemeinen Verbots von Pestiziden in der S2. Der Bundesrat hatte ein solches Verbot 1999 erlassen, doch auf Druck der Bauern wieder aufgehoben,  siehe Bundesrat gewichtet Freiheit der Bauern höher als Trinkwasserqualität.

7.4.15 HOME


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