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Die FAO soll ihre Partnerschaft mit dem Verband der Pestizid-Industrie brechen!

10. Juni 2022
PAN International

PAN International

Am 15.5.22 berichtete Heidi über die Lobby-Aktivität von CropLife International: Laute Lobby für einen stillen Frühling. Nun fordern 430 Organisationen der Zivilgesellschaft und indigener Völker vom Rat der FAO ein Ende der Partnerschaft mit der Pestizid-Industrie.

„Der folgende Text ist eine Übertragung der englischen Pressemitteilung von PAN International ins Deutsche.

Im Vorfeld der 170. Sitzung des Rates der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), die am 13. Juni beginnt, erheben 430 Organisationen der Zivilgesellschaft und indigener Völker aus 69 Ländern weltweit ihre Stimme gegen die Partnerschaft der UN-Organisation mit CropLife International, dem Industrieverband, der die grössten Pestizidhersteller der Welt vertritt.

In dem von Pesticide Action Network (PAN) übermittelten Schreiben an die Mitglieder des Rates der FAO, das von 10 weiteren globalen Netzwerken unterstützt und von insgesamt 430 Organisationen mitgetragen wird, fordern diese von den Rats-Mitgliedern unverzüglich Massnahmen zur Beendigung dieser Partnerschaft zu ergreifen und erinnern die FAO an ihre Verpflichtungen zur Einhaltung der Menschenrechte. Die 430 Organisationen äussern ihre Besorgnis darüber, wie sich die CropLife-Mitgliedsunternehmen (BASF, Bayer Crop Science, Corteva Agriscience, FMC und Syngenta) „in die nationale Politik einmischen und enormen Druck auf Regierungen ausüben, die Massnahmen zum Schutz von Mensch und Umwelt vor Pestizidschäden ergreifen.“

Die Forderung nach einem Ende dieser „Toxic Alliance“ stützt sich auf die anhaltenden Bedenken der Zivilgesellschaft und der Organisationen indigener Völker sowie auf den, auf der 49. Sitzung des Menschenrechtsrates geäusserten Empfehlung des UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung „die Vereinbarung mit CropLife International im Hinblick auf Menschenrechtsbelange zu überprüfen“ und „zu erwägen, den Generaldirektor der FAO anzuweisen, die Vereinbarung zu kündigen“.

Im Rahmen der Strategie für das Engagement des Privatsektors unterzeichnete die FAO im Oktober 2020 eine Absichtserklärung mit CropLife, in einer Vielzahl von Bereichen zusammenzuarbeiten. „Die Vertiefung der Zusammenarbeit zwischen der FAO und CropLife International wirkt allen Bemühungen um ein schrittweises Verbot hochgefährlicher Pestizide, wie es der FAO-Rat bereits 2006 zur Prüfung empfohlen hat, direkt entgegen“, heisst es in dem Schreiben der Verbände.

„Diese Partnerschaft besteht nun seit über eineinhalb Jahren, und die Bemühungen der FAO, globale Massnahmen zum Ausstieg aus dem Einsatz hochgefährlicher Pestizide und deren Verbot voranzutreiben, sind zum Stillstand gekommen“, sagte Keith Tyrell, Vorsitzender von PAN International. „Wie die Unterzeichner in diesem Brief unterstreichen, sind die Mitgliedstaaten und die FAO aufgerufen, Agrarökologie zu fördern, um ökologisch basierte Lebensmittel- und Landwirtschaftssysteme zu ermöglichen, die ohne den Einsatz von giftigen Pestiziden auskommen.“

In dem Schreiben wird zudem darauf hingewiesen, dass die FAO-eigene Sorgfaltspflicht beinhaltet, dass Unternehmen, die in Menschenrechtsverletzungen verwickelt sind, als potenzielle Partnern ausgeschlossen werden können. Die unterzeichnenden Organisationen des heute versendeten Briefes an den FAO-Rat erklären, „dass der Einsatz von gefährlichen Pestiziden nicht vereinbar sei, mit den von den Vereinten Nationen geschützten Rechten auf: Gesundheit; saubere, gesunde und nachhaltige Umwelt; sichere Arbeitsbedingungen; angemessene Ernährung; sicheres und sauberes Wasser und sanitäre Einrichtungen; ein Leben in Würde; und den Rechten von indigenen Völkern, Frauen, Kindern, Arbeitern, Bauern und anderen Menschen, die in ländlichen Gebieten arbeiten“.

Darüber hinaus verdeutlicht der vorgelegte Bericht „Addressing the Conflict of Interest and Incompatibility der FAO-Partnerschaft mit CropLife International“, die Notwendigkeit, die als „giftige Allianz“ von der Zivilgesellschaft und indigenen Völker bezeichnete Zusammenarbeit zwischen der FAO und der Pestizid-Industrie zu beenden.

Dieser Bericht wurde dem FAO-Rat von PAN und zehn anderen globalen Organisationen unterbreitet, die die Kampagne anführen.

Ein separater Bericht mit dem Titel „Corporate Capture of FAO: Industry’s Deepening Influence on Global Food Governance„, der Beiträge von PAN International enthält, wurde der FAO und den Mitgliedsstaaten ebenfalls rechtzeitig vor der FAO-Ratssitzung vorgelegt. Der Bericht hebt die Partnerschaft mit CropLife als eine der Fallstudien hervor, die den Trend verdeutlichen, dass Konzerne auf Kosten von Staaten, kleinen Lebensmittelproduzenten, indigenen Völkern und der Zivilgesellschaft immer mehr Einfluss erhalten.“

430 Organisationen der Zivilgesellschaft und indigener Völker fordern vom Rat der FAO ein Ende der Partnerschaft mit der Pestizid-Industrie. PAN Germany 9.6.22

Laute Lobby für einen stillen Frühling. Heidis Mist 15.5.22

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Neonicotinoide: Wasserlebewesen verhungern

3. Juni 2014
Neonicotinoide töten nicht nur Bienen, auch Kleintiere im Wasser sterben.

Neonicotinoide töten nicht nur Bienen, auch Kleintiere im Wasser sterben.

Das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) hat gestern, 2.6.14, in der Sendung ECO folgendes berichtet: „Bienensterben: Studie von Syngenta mit gravierenden Mängeln. Gewisse Pestizide sind giftig für Bienen. Auch das Pestizid Thiamethoxam des Schweizer Agrochemie-Konzerns Syngenta steht im Verdacht, Bienen zu töten. Ein vollständiges Verbot von Thiamethoxam hätte für Syngenta schwerwiegende Konsequenzen. Kein Wunder, versucht der Konzern mit einer Studie zu beweisen, dass Thiamethoxam für Bienen harmlos ist. «ECO»-Recherchen zeigen: Eine Studie nach allen Regeln der Wissenschaft sieht gemäss international anerkannten Experten anders aus.“

Ein Testorganismus, der Bachflohkrebs Gammarus pulex, am Zerkleinern von Falllaub. Foto: Eawag

Ein Testorganismus, der Bachflohkrebs Gammarus pulex, am Zerkleinern von Falllaub. Foto: Eawag

Heidi weist darauf hin, dass die Neonicotinoid-Insektizide nicht nur für die Bienen, sondern auch für die Wasserlebewesen gefährlich sind, Medienmitteilung Eawag vom 16.5.13:  Insektizide lassen Gewässerorganismen verhungern. Die Dauerbelastung sei ein Problem, klassische Toxizitätstests würden versagen. Siehe Neonicotinoide: Gewässerorganismen sterben, Heidis Mist 23.10.13.

Zudem haben die Forschenden der Eawag in erstaunlich vielen Gewässerproben Neonicotinoide gefunden. Diese bleiben monate- oder gar jahrelang im Boden und beeinflussen auch die Bodenlebewesen, SRF, Netz Natur Sind die Bienen noch zu retten?, 17.10.13 ab Minute 32 kurzer Beitrag über Eawag-Forschung.

Wirkung von neuen Pestiziden auf Menschen ist unklar, SRF, Espresso vom 23.10.13.

Forschung ist oft von der Industrie finanziert. Wikipedia berichtet: „Im Januar 2013 veröffentlichte das Humboldt Forum for Food and Agriculture e. V. (HFFA) eine Studie zum Wert der Neonicotinoide in der EU. Die Studie wurde finanziert von Bayer CropScience und Syngenta und unterstützt von COPA-COGECA, der European Seed Association und der European Crop Protection Association“

Pestizidcocktail in Schweizer Flüssen, Medieninformation Eawag, Wasserforschungs-Institut des ETH-Bereichs, 5.3.14

Wann werden wir endlich lernen? Heidis Mist 25.6.13.

Heidi dankt dem Leser, der sie immer wieder auf interessante Medienberichte aufmerksam macht.

3.6.14 HOME


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