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Indonesien: Palmölfirmen rauben indogenen Gemeinschaften jährlich Millionen von Dollar

23. Mai 2022
Quelle: BBC, The Gecko Project and Mongabay

Quelle: BBC, The Gecko Project and Mongabay. „Plasma“ sind Teilparzellen von Palmölplantagen.

Weite Teile der artenreichsten Wälder der Welt wurden für Palmölplantagen gerodet. Auf den einst dschungelbedeckten indonesischen Inseln Borneo und Sumatra erstrecken sich die Plantagen nun über grosse Gebiete.

Die Geschichte ist nicht neu: Indogenen Gemeinschaften wird ihre Lebensgrundlage für Palmölplantagen weggenommen mit Versprechungen, die nicht gehalten werden. Das Ausmass dieser Betrügereien war bisher nicht bekannt. Nun hat ein Team von BBC-Journalisten, der Organisation für investigativen Journalismus The Gecko Project und der Umweltnachrichtenseite Mongabay zusammengearbeitet, um es herauszufinden.

Der Preis dafür war die Aussicht auf wirtschaftliche Entwicklung. Um die Unterstützung der Bevölkerung zu gewinnen und Zugang zu staatlichen Finanzmitteln zu erhalten, versprachen die Unternehmen häufig, ihre Plantagen mit den Dorfbewohnern zu teilen, und zwar in Form von Parzellen, die als „Plasma“ bezeichnet werden. Seit 2007 ist es für Unternehmen gesetzlich vorgeschrieben, ein Fünftel jeder neuen Plantage an die Gemeinden abzugeben.

Dort, wo das System funktionierte, half es den ländlichen Gemeinden, der Armut zu entkommen, und verschaffte ihnen einen eigenen Anteil an einer Industrie, die weltweit jedes Jahr mehr als 50 Milliarden Dollar wert ist. Es wurden jedoch immer wieder Vorwürfe laut, dass die Unternehmen ihre Versprechen – und rechtlichen Verpflichtungen – zur Bereitstellung von Plasma nicht eingehalten hätten.

Die Analyse von Regierungszahlen ergab, dass die Unternehmen es versäumt haben, allein in der Provinz Zentral-Kalimantan auf Borneo mehr als 100’000 Hektar – etwa so gross wie Los Angeles – des gesetzlich vorgeschriebenen Plasmas bereitzustellen. Unter Zugrundelegung konservativer Zahlen für die mit Palmöl erzielbaren Gewinne schätzt das Team, dass den Gemeinden dadurch jedes Jahr 90 Millionen Dollar entgangen sind. Auf diese Provinz entfällt nur ein Fünftel der von Unternehmen betriebenen Ölpalmenplantagen Indonesiens.

Eine Analyse der Daten des Landwirtschaftsministeriums deutet darauf hin, dass das Bild in anderen wichtigen Palmöl produzierenden Provinzen ähnlich ist und dass die Verluste, die die Gemeinden in ganz Indonesien aufgrund von Plasmaschulden erleiden, jedes Jahr in die Hunderte von Millionen Dollar gehen könnten.

Orang Rimba – einer der letzten nomadischen Stämme Indonesiens lebte seit Generationen vom Dschungel auf der Insel Sumatra. Die Bewohner ernteten Kautschuk, jagten und sammelten Früchte. In den 1990er Jahren kam eine Palmölfirma und versprach ihnen Reichtum und Entwicklung. Doch die Millionen von Dollar flossen in die Salim-Gruppe, deren Speisepalmöl in den Produkten von z.B. Cadbury’s-Schokolade usw. enthalten ist.

Cadbury’s ist eine Tochtergesellschaft von Mondelēz International, deren Europasitz in der Schweiz (Glattpark) liegt. Die Salim-Gruppe beliefert auch Johnson & Johnson sowie Kellogg’s.

„Dies ist nur ein Beispiel – das passiert überall“, sagt Daniel Johan, ein indonesischer Abgeordneter, der für den Land- und Forstwirtschaftssektor zuständig ist und sich für den Stamm eingesetzt hat. „Die Konzerne sind gierig.“

Heidi hat das Ausmass der Betrügereien auch nicht gekannt, aber sie hat aus vielen Berichten geschlossen, dass es gross ist.

Aktuell: Mr Widodo oder Jokowi, wie der indonesische Präsident in der Umgangssprache heisst, hat das Export-Verbot aufgehoben. Kilometerlange Lastwagenkolonnen vor den Palmölmühlen und Proteste von Kleinbauern habe das Exportverbot, das mehr schadete als nützte, zu Fall gebracht.

Heidis Fragen: Was tut die Schweiz? Was ist mit all den Versprechungen, die man uns vor der Abstimmung Stop Palmöl! gemacht hat? Leere Worte? Lügen?

Seien Sie ebenso gierig, die vollständige Geschichte bei BBC zu lesen:

Palm oil firms depriving tribes of millions of dollars. BBC 23.5.22

Einen wesentlich detaillierteren Bericht finden Sie bei Mongabay und The Gecko Projekt:

The promise was a lie’: How Indonesian villagers lost their cut of the palm oil boom. Mongabay 23.5.22

‚The promise was a lie‘: How Indonesian villagers lost their cut of the palm oil boom. The Gecko Project 23.5.23

Recriminations fly as Indonesia resumes palm oil exports. The Straits Times 21.5.22

Heidis weitere 95 Artikel über Palmöl

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Almeria – Fruit labourers: ‚If you don’t want to work like a slave, you’re out‘

20. April 2020
Copyright: BBC

Copyright: BBC

Über die Sklavenhaltung in unserer Zeit liesse sich endlos schreiben. Hier ein Link zu einem Video (5 Minuten, 42 Sekunden) von BBC:

„Spain is one of the largest producers of fruits and vegetables in the world. The southern region of Almeria is known for what the Spanish call the sea of plastic.

Cheap plastic greenhouses cover tens of thousands of hectares and migrant workers pick the fruits and vegetables that are sold in European supermarkets.

The BBC has spent several months investigating allegations of exploitation there.

Video produced by Juan Antonio Dominguez and Bruno Boelpaep

Fruit labourers: ‚If you don’t want to work like a slave, you’re out‘. BBC vom 20.4.20

Wir bringen ihnen Seife, aber sie haben kein Wasser, Heidis Mist vom 10.4.20

Haciendas Bio Almeria: Ausbeuterische Arbeitbedingungen, Gesetzesverstösse und Hungerlöhne. Heidis Mist vom 2.4.20

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Ein Dorf im Himalaya macht es vor: Verbot von Einwegplastik

2. Oktober 2019
Thupden Lachungpa: "Wenn wir über die vielen Touristen reden, dann reden wir auch über die riesigen Plastikmengen, Einwegplastik." Copyright: BBC Video by Vikas Pandey and Anshul Verma.

Thupden Lachungpa: „Wenn wir über die vielen Touristen reden, dann reden wir auch über die riesigen Plastikmengen, Einwegplastik.“ Copyright: BBC Video by Vikas Pandey and Anshul Verma.

Plastikflaschen, Plastikverpackungen, Plastikgegenstände: Man sieht sie bei uns überall herumliegen, auch in im Wasser, im Wald, auf Wiesen. Dieser Abfall muss häufig auf Kosten der Öffentlichkeit entsorgt werden. Wir alle zahlen mit. Doch von Verboten will unsere Politik nichts wissen; man setzt auf Eigenverantwortung, obwohl diese nicht funktioniert.

Anders sieht es das Dorf Lachung in Sikkim, Himalaya. Es hat nicht nur Einwegplastik verboten, sondern kontrolliert auch, z.B. Autofahrer. Konfiszierte Flaschen werden etwa als Pflanztöpfe weiterverwendet.

Das Ziel von Lachung ist, ganz von Plastik wegzukommen. Dafür brauche es die Mitarbeit ALLER auf dieser Erde. Lachung ruft uns auf, ebenfalls zu handeln, denn „die kommenden Generationen verdienen eine saubere Umwelt. Und wir haben nur einen Planeten zum Leben. Schützen wir ihn!“.

The Himalayan village that confiscates single-use plastics, BBC 2.10.19

Indiens holprige Anfänge in Richtung Bio-Landwirtschaft, Infosperber vom 6.6.19

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Hilfe für den sterbenden Ganges

14. Mai 2016
Das grösste Flussreinigungsprojekt der Welt, die Reinigung des Ganges, soll in 10 bis 15 Jahren abgeschlossen sein. Copyright BBC, Shalu Yadav

Das grösste Flussreinigungsprojekt der Welt, die Reinigung des Ganges, soll in 10 bis 15 Jahren abgeschlossen sein. Copyright BBC, Shalu Yadav

Heidi hat sich die Zeit genommen, eine schön-schaurige Reportage von BBC zu lesen und die Bilder auf sich wirken zu lassen: Der Ganges von der Quelle bis zum Meer. Menschen kämpfen seit Jahrzehnten gegen die Verschmutzungen, etwa durch die Gerbereien in Kanpur für preisgünstige Schuhe, Kleider, Taschen usw. in unseren Läden.

Ein grosses Projekt ist angelaufen: Die „Reinigung“ des Ganges. Premierminister Narendra Modi weiss, welche grosse Bedeutung Erfolg oder Misserfolg dieses Projekts für ihn hat. Seine Bemühungen, den Ganges zu reinigen, sind auch eine Probe für die Fähigkeit Indiens, ein moderner Staat zu werden, Korruption zu bekämpfen, angemessene Gesetze zu erlassen und in die Beseitigung von Abfall und Abwasser zu investieren.

“People think Ganga can take care of my sins, can take care of anything, and they forget that while Ganga can take care of your sins it cannot take care of your waste, of your pollution.” Swami Chidanand Saraswati

India’s dying mother, by Justin Rowlatt, BBC 12.5.16

Schicker Schuh – dreckige Produktionsbedingungen, Anne Hinder, Das Erste vom 12.11.15

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Palmöl und Reis bedrohen auch Mangrovenwälder

4. Januar 2016

Bisher nahm man an, dass in Südostasien Mangrovenwälder vor allem für Fisch- und Garnelenzuchten abgeholzt werden. Eine Studie der National University of Singapore zeigt nun aber, dass zwischen 2000 und 2012 die Aquakulturen zwar ein wichtiger Zerstörungsfaktor waren, dass aber nur 30% der Flächen für Aquakulturen abgeholzt wurden. 38% der Abholzung von Mangrovenwälder geht auf das Konto der Ausdehnung des Reis- und Palmölanbaus.

Die artenreichen Mangrovenwälder sind für die Bewohner der Küstengebiete wichtig als Nahrungs- und Energielieferanten; sie sind schützen aber auch vor Erosion.

Kein Land der Welt hat mehr Mangrovenwälder als Indonesien, doch diese sind unter Druck (industrielle Landwirtschaft). Daniel Richards von der National University of Singapore sagt: „Wenn wir die noch bestehenden Mangrovenwälder retten möchten, dann müssen wir schnell handeln.“

Rice and palm oil risk to mangroves, BBC, 4.1.15 (BBC-Server zur Zeit nicht immer erreichbar!)

Bundesrat argumentiert mit fragwürdigem RSPO-Label, Heidis Mist 5.11.15

Mangrovenwälder, Pro Regenwald

Mangroven: Der bedrohte Wald im Tropenmeer, Rettet den Regenwald e.V.

 

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„Biologisch abbaubare“ Kunststoffe verschmutzen Gewässer

22. November 2015
Aus dem Bericht der UNEP: Biodegradable Plastics & Marine Litter, Misconceptions, Concerns and Impacts on Marine Environments, United Nations Environment Programme (UNEP), 2015.

Aus dem Bericht der UNEP: Biodegradable Plastics & Marine Litter, Misconceptions, Concerns and Impacts on Marine Environments, United Nations Environment Programme (UNEP), 2015.

In einem soeben erschienenen Bericht der Vereinigten Nationen ist zu lesen, dass als „biologisch abbaubar“ bezeichneter Biokunststoff selten im Meer abgebaut wird, weil es industrielle Kompostieranlagen und hohe Temperaturen während längerer Zeit braucht, um ihn zu zersetzen.

„Forget recycling“ heisst es zudem im Bericht von BBC Biodegradable plastics not breaking down in ocean, UN report says, 19.11.15. Es sei kaum möglich, Kunststoff und Biokunststoff sauber zu trennen. Dies verursache Probleme bei der Wiederverwertung, denn Biokunststoff kann die Eigenschaften des Kunststoffes verändern. Es bestehe die Gefahr, dass als „biologisch abbaubar“ bezeichneter Biokunststoff das Littering fördere, heisst es weiter, denn die Leute glaubten, dass das, was sie wegwerfen, kein Abfall sei, sich von selbst zersetze. Biodegradable Plastics & Marine Litter, Misconceptions, Concerns and Impacts on Marine Environments, United Nations Environment Programme (UNEP), 2015.

Auch die Schweiz trägt zum Plastikmüll im Meer bei, siehe Erste Bestandesaufnahme von Mikroplastik in Schweizer Gewässern, Medieninformation Bundesamt für Umwelt (BAFU) vom 11.12.14.

Bald ein Verbot von Wegwerf-Plastiksäcken?

National- und Ständerat haben 2012 die Motion Stopp der Verschmutzung durch Wegwerf-Plastiksäcke von Dominique de Buman (1.10.10) angenommen. Darin steht: „Es geht nicht darum, diese Plastiksäcke ausschliesslich durch biologisch abbaubare Plastiksäcke und Papiersäcke zu ersetzen, sondern vor allem durch wiederverwendbare Säcke, die teilweise auch aus rezykliertem PET hergestellt werden.“ Doch der Bundesrat tut sich schwer mit einem Verbot. Natürlich sind die Plastiksack-Produzenten, die Kehrichtverbrenner und der Detailhandel dagegen, d.h. wie immer kämpft Geld gegen Natur. Anfang 2016 sollte das Verbot, wenn es zustande kommt, in Kraft treten.

Die Migros Waadt ging mit gutem Beispiel voraus und führte eine Gebühr von 5 Rappen pro Sack (Biokunststoff) ein. Der Verbrauch ging um 94% zurück, siehe Ökologischer Nutzen durch Plastiksäckli-Verbot?, Judith Schärer, Der Öko(b)log vom 24.10.15.

Noch immer lautet die Standardfrage beim Einkaufen im Warenhaus des „ökologischsten Grossverteilers der Welt“ Coop: „Möchten Sie einen Sack?“, auch wenn Heidi nur ein (kleines) Produkt gekauft hat. Die gleiche Frage hört sie regelmässig in Bäckereien, Apotheken …

Aller Anfang ist leicht!

Eine Bäckersfrau erzählte Heidi eine schöne Geschichte: „Ein älterer Herr kauft regelmässig bei mir ein. Er zieht jeweils aus der kleinen Tasche des dunklen Anzugs, in welcher üblicherweise ein Pochettli (Einstecktuch) steckt, eine Plastiktüte. Mit der Zeit geht diese aber kaputt. Etwa einmal im Monat gebe ich ihm eine neue.“

Runder Tisch Kunststoffrecycling, Kunststoffe, BAFU

Unser Boden wird immer häufiger mit Kunststoff bedeckt, auch "biologisch abbaubarem". Es heisst, die kompostierbaren Folien könnten einfach untergepflügt werden. Ist das gut?<br /> Meist wird bei uns PE-Kunststoff eingesetzt, in China jedoch PVC. Eine Studie dokumentiert die massive Verschmutzung von Landwirtschaftsböden mit Phthalsäureester in China anhand eines Modells: Empirical estimation of pollution load and contamination levels of phthalate esters in agricultural soils from plastic film mulching in China, Environ Earth Sci (2013) 70:239–247, http://www.researchgate.net/publication/257794301_Empirical_estimation_of_pollution_load_and_contamination_levels_of_phthalate_esters_in_agricultural_soils_from_plastic_film_mulching_in_China

Unser Boden wird immer häufiger mit Kunststoff bedeckt, auch „biologisch abbaubarem“. Es heisst, die kompostierbaren Folien könnten einfach untergepflügt werden. Ist das gut?
Meist wird bei uns PE-Kunststoff eingesetzt, in China jedoch PVC. Eine Studie dokumentiert die massive Verschmutzung von Landwirtschaftsböden mit Phthalsäureester in China anhand eines Modells: Empirical estimation of pollution load and contamination levels of phthalate esters in agricultural soils from plastic film mulching in China, Environ Earth Sci (2013) 70:239–247.

Empirical estimation of pollution load and contamination levels of phthalate esters in agricultural soils from plastic film mulching in China, Environ Earth Sci (2013) 70:239–247

22.11.15 HOME

Der schmutzige Ferien-Fussabdruck

21. Februar 2015
Ein Morgenspaziergang an einem kleinen Fischerstrand der Mayan Riviera in Mexiko. Am ersten Tag ihres Besuchs bei Freunden fotografierte Angelina Cecchetto den Sonnenaufgang. Auf dem Rückweg entdeckte sie den Müll am Strand, von irgendwo angeschwemmter Abfall. Die Foto-Collage zeigt den gleichen Strand: Links Blick zum Meer, rechts der Strand. Welch ein Kontrast! © Angelina Cecchetto Photography. Danke Angie! Riviera Maya: http://de.wikipedia.org/wiki/Riviera_Maya

Ein Morgenspaziergang an einem kleinen Fischerstrand der Mayan Riviera in Mexiko. Am ersten Tag ihres Besuchs bei Freunden fotografierte Angelina Cecchetto den Sonnenaufgang. Auf dem Rückweg entdeckte sie den Müll am Strand, von irgendwo angeschwemmter Abfall. Die Foto-Collage zeigt den gleichen Strand: Links Blick zum Meer, rechts der Strand. Welch ein Kontrast! © Angelina Cecchetto Photography. Danke Angie! Riviera Maya: http://de.wikipedia.org/wiki/Riviera_Maya

„Hast du es noch nie gesehen, das Schiff, das abends ins Meer hinaus fährt? Im Dunkel der Nacht schüttet das Personal die Abfälle der Hotels ins Wasser.“ Nein, das war der Tauchlehrerin und Fotografin Angelina Cecchetto bisher nicht aufgefallen. Also blieb sie am Abend am Strand und verfolgte das Geschehen. Unglaublich! Und das im Tauchparadies Malediven. Unsere Abfälle! Ihr war nur bekannt, dass es eine offizielle Abfallentsorgungs-Insel gab: Thilafushi. Wer Abfälle dorthin bringt, muss dafür bezahlen. „Weisst du, der Treibstoff für die Fahrt ist selbst für ein 4-Stern-Hotel zu teuer.“

Angelina war entsetzt, wollte die Leute aufrütteln und daher einen Artikel für die englische Presse verfassen; doch sie hatte keine Chance, weil sie keine offizielle Journalistin ist. Kurz entschlossen gründete sie einen Blog: Life of the Worlds. Mehr darüber When all natural resources will be poisoned will Men survive eating money? Life of the Worlds, 2.2.13.

Das Müllproblem ist längst bekannt

Die Insel Tilafushi wächst pro Tag 1 m2 dank Müll und Bauschutt, Asbest, Sondermüll, Plastik, Elektronikschrott, Batterien und was so alles an Abfall anfällt. Das gewonnene Land ist lukratives Industrieland. Der Berg wächst, die Schutthalden rauchen, stinken, die Fliegen surren, die ausländischen Arbeiter stapfen durch den Abfall. Die Müllinsel gefährdet Meer und Mensch, Flora und Fauna. Der Tourismus blüht weiter.

Eine Malediven-Insel versinkt – im Müll, SRF 10 vor 10, 27.8.14

Ein eindrücklicher Bericht der BBC vom 19.5.12: ‚Apocalyptic‘ island of waste in the Maldives.

Lösungen?

„Das Abfallproblem kann nur durch Vermeidung, Wiederverwertung und der Ausschiffung von nicht verwertbaren Abfällen und der Kooperation von Reiseveranstalter, sensibilisierter Touristen und diesbezüglich geschultem Personal verbessert werden,“ meint Malediven Reisen. Ein Tropfen auf den heissen Stein ist das Angebot der Edelweiss Air: „… Edelweiss verteilt ihnen spezielle Abfallsäcke auf dem Flug, mit welchen sie Abfallstoffe wie Batterien, Kunststoffe und Chemikalien fachgerecht entsorgen können…“. Es gibt auch Hotels, welche auf „Umwelt und Nachhaltigkeit“ setzen, wie die BAROS Maldives. Öko ist da und dort Mode geworden. Aber werden all diese Versprechen eingelöst? Heidi zweifelt daran, und nicht nur sie.

Ein Blick in die Ferienangebote der Schweizer Reisebüros zeigt, dass die Malediven ein beliebtes Reiseziel sind, auch zu Spottpreisen, z.B. 1200 Franken eine Woche. Bei vielen dürfte „Öko“ nicht drin sein! Wer macht Druck für Fortschritt? Die nachhaltigsten Grossverteiler der Welt Migros (Hotelplan) und Coop Reisen und …?

Der Traum vom Paradies

Charles E. Ritterband schrieb in der NZZ über das Bedrohte Paradies im Indischen Ozean. In dem von Manta Reisen unterstützten Bericht vom 21.11.14 ist keine Rede von Abfall, „nur“ von der Gefahr durch die Klimaerwärmung: Steigender Meeresspiegel und wärmeres Wasser (Korallen sterben). „…Die Malediven bieten all das, wovon der Bewohner hektischer Städte und regnerischer Regionen träumt: …“. Wer die Probleme kennen will, konsultiert besser Fair unterwegs, Die Malediven kommen mit dem Abfall der Touristen nicht klar, ein Bericht vom 23.10.12.

Das Müll-(und Abwasser-)Problem beschränkt sich nicht auf die Malediven. Auch nicht auf Ferien:

Endstation Meer? Das Plastikmüll-Projekt ist eine Wanderausstellung des Museums für Gestaltung in Zürich, welche am 3. Juli 2012 in Zürich eröffnet worden war. Zurzeit ist sie (bis am 1. März 2015) in der Fundación Barrié in Vigo, Spanien. Die 9. Station ist Graz in Österreich. Auf den Internetseiten des Projekts hat Heidi viele Grundlagen-Informationen gefunden, Fotos, Videos und Informationen zum Herunterladen: mehr… Plastic Garbage Project.

Allerneuste Infos zum alten Problem: Jambeck Research Group

Europa verursacht mehr Plastikmüll als die USA, Die Welt, 14.2.15.

Die Abfallmenge wird sich bis zum vermuteten „Abfall-Peak“ im Jahre 2100 verdreifachen, Global Waste on Pace to Triple by 2100, The World Bank, 30.10.13.

… umso wichtiger ist Umwelt-Schulunterricht, z.B. Emily Penn ist Meerschützerin, Expeditionsleiterin, Skipper, Künstlerin und besucht Schulen, wo immer sie auf der Welt ist, neu auch Skype in the Classroom. Für jedes verkaufte Bild (gerahmter Druck) gibt sie Gratis-Umweltunterricht in einer Schule.

19.2.15 HOME

Kann der Mensch sich beliebig anpassen?

13. April 2014
Wir baggern weiter und passen uns an! Weniger Schnee - mehr Schneekanonen - grösseres Wirtschaftswachstum.

Wir baggern weiter und passen uns an! Weniger Schnee – mehr Schneekanonen – grösseres Wirtschaftswachstum.

Heidi hat schon manchen Weltuntergang überlebt. Früher waren es religiöse Gruppierungen, welche solche Ereignisse prophezeiten. Nach Ablauf des Datums war jeweils alles beim Alten, und niemand sprach mehr darüber.

Doch dann kamen seriöse WissenschaftlerInnen und warnten vor schlechten Zeiten für die Menschheit. Die Welt würde zwar nicht untergehen, nur eben vielleicht der Mensch von der Erde verschwinden. Früh gewarnt haben Paul Ehrlich, Professor an der US-Universität Stanford, und seine Frau Anne. Beide halten den Kollaps der menschlichen Zivilisation aufgrund der sich zuspitzenden Klimaveränderungen, der Überbevölkerung und der Erschöpfung und Vergiftung der Meere für wahrscheinlich, Kann unsere Zivilisation kollabieren?, Frankenfelds Welt, Hamburger Abendblatt vom 27.2.14.

Ein internationales Team von Wissenschaftlern am Institut für Zukunftsforschung über die Menschheit, Universität Oxford, untersucht die grössten Gefahren für die Menschen. In einer Publikation machen die Forschenden darauf aufmerksam, dass die Politiker den realen Risiken, welche die Species Mensch auslöschen könnten, grosse Aufmerksamkeit schenken müssten. Der Institutsdirektor, Nick Bostrom, meint, dass es das letzte Jahrhundert der Menschheit sein könnte, wenn wir nicht richtig handelten. Der Technologie-Fortschritt übertreffe unsere Fähigkeit, die möglichen Konsequenzen lenken zu können, How are humans going to become extinct?, BBC 24.4.13. Existential Risk Prevention as Global Priority, Nick Bostrom, Wiley Online Library. Existential Risk as a Global Priority, Nick Bostrom, Global Policy Volume 4 . Issue 1 . February 2013.

On the bank at the end
Of what was there before us
Gazing over to the other side
On what we can become
Veiled in the mist of naïve speculation
We are busy here preparing
Rafts to carry us across
Before the light goes out leaving us
In the eternal night of could-have-been

Nick Bostrom

Werden sich unsere PolitikerInnen mit einer Anpassungsstrategie Klimawandel begnügen? Das grüne Wirtschaftswachstum fördern? Forschungsgelder für Anpassungen sprechen? Oder werden sie auch Grundsatzfragen aufwerfen und zum Wohl der Bevölkerung danach handeln? Bundesrat verabschiedet Aktionsplan zur Anpassung an den Klimawandel, Medieninformation Bundesamt für Umwelt, Abteilung Klima, 9.4.14.

Es scheint so, dass der Mensch sich nicht beliebig anpassen kann, und das nicht nur bezüglich Klimawandel. Leserstimmen zu Heidis Artikel Der Mensch passt sich an und an und an!

„Ja, ich kenne die Untergangshinweise. So etwas kann man ja immer gut als Panikmache abtun – vor allem in solch oberflächlicher Welt, in der wir gerade leben.“

„Lockerung des nächtlichen Lärmschutzes. Grund: Die Gesellschaft will doch die Fussballweltmeisterschaft nicht nur in Gewerbegebieten auf Grossleinwänden, sondern auch in der Nachbarschaftskneipe auf dem Fussweg mit Fernseher geniessen. – Wohngebiet drumrum oder nicht – alles egal. – Fachleute nennen Lärm DIE Geissel des heutigen (Stadt)Menschen – auch egal. Was kümmern uns gesundheitliche und naturwissenschaftliche Erkenntnisse – Hauptsache wir haben die Lufthoheit über den Stammtischen erobert – und halten sie!“

Und zum Schluss noch eine Geschichte, die zeigt wie PolitikerInnen ihr Volk (in diesem Fall Deutschland/Bayern) „hintergehen“, beispielhaft aufbereitet vom Bayerischen Fernsehen; es könnte gerade so gut ein anderes Thema oder Land sein. Prost Mahlzeit: Die Mär vom bayrischen Genmais-Verbot, BR 3.4.14. Es fängt so an: „Wenn Werte gegen Werte antreten, dann gewinnt in unseren Tagen offenbar häufig der Wert des Geldes…“ Quelle: Grünwolf.

13.4.14 HOME


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