Posts Tagged ‘Biodiversität’

25. Mai 2023: Besichtigung einer der grössten Gewässerrenaturierungen der Schweiz

19. Mai 2023
Zwei Jahre nach der Aufwertung und Ansaat mit autochthonem Saatgut (2022) (© Christelle Schneider/Biotec)

Zwei Jahre nach der Aufwertung und Ansaat mit autochthonem Saatgut (2022) (© Christelle Schneider/Biotec)

Holosem lädt ein zur Nachmittagsexkursion über die Aufwertung des Baches Nozon bei Orbe (VD). Die Renaturierung des Nozon ist eine der grössten in der Schweiz. Viele Hektaren wurden mit autochthonem Saatgut begrünt und haben sich prächtig entwickelt. BesucherInnen haben die Gelegenheit, verschiedene Ansaatmethoden miteinander zu vergleichen und das spannende Projekt mit den Verantwortlichen am Ort zu begutachten.

ReferentInnen

Christelle Schneider, Biotec SA
Daniel Slodowicz, HoloSem

Daniel Kuster, HoloSem

25. Mai 2023, 15:00 bis 17:00 Uhr

Treffpunkt: Parkplatz Aldi Suisse, Chemin des Taborneires 6, 1350 Orbe (VD)
Anschliessend kleiner Apéro zum Fachsimpeln und Netzwerken

Anmeldung und Rückfragen: ds@holosem.ch
+41 77 486 38 83 Daniel Slodowicz

Ö+L GMBH / HOLOSEM
Litzibuch, CH-8966 Oberwil-Lieli

www.holosem.ch

Aufwertung des Baches Nozon bei Orbe (VD) Im Jahr 2020 wurde der stark kanalisierte Nozon aufgewertet (© RWB)

Aufwertung des Baches Nozon bei Orbe (VD) Im Jahr 2020 wurde der stark kanalisierte Nozon aufgewertet (© RWB)

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Sagen Sie es weiter: Auch der Ständerat muss die Biodiversitätskrise ernst nehmen!

14. Mai 2023
Stand der Unterschriftensammlung am 14.5.23

Stand der Unterschriftensammlung Biodiversitäts-Appell an den Ständerat 14.5.23. Mit einem Klick auf das Bild kommen Sie zur Unterschriftensammlung.

Am 24.4.23 hat Heidi dazu aufgerufen, den Appell von 31 Organisationen an den Ständerat betr. Biodiversitätsinitiative zu unterschreiben: „Wir bitten den Ständerat, auf den Gegenvorschlag einzutreten: Die Biodiversität ist von unschätzbarem Wert für uns, unsere Kinder und unsere Enkelkinder. Wenn wir unsere Lebensgrundlagen erhalten wollen, müssen wir jetzt handeln.“ Je mehr Personen den Appell bis zum 8. Juni unterschreiben, desto besser! Bereits haben gut 29’000 unterschrieben. Unterschreiben auch Sie und verbreiten Sie den Aufruf!

Was sagt der Bundesrat?

In der Fragestunde vom 30.11.23 beantwortete der Bundesrat die Frage 22.7913 Die Biodiversität nimmt weiter ab. Was unternimmt der Bundesrat? von Nationalrätin Delphine Klopfenstein Broggini wie folgt. Nur auf französisch verfügbar, daher von Heidi übersetzt:

„Es ist eine Tatsache, dass die Biodiversität in unserem Land unter Druck steht und seit Jahren abnimmt. Aus diesem Grund setzt sich der Bundesrat seit langem in verschiedenen Bereichen für die Biodiversität ein. Als aktuelles Beispiel können die Entscheidungen des Bundesrates zur Reduzierung von Stickstoffüberschüssen und Pflanzenschutzmitteln genannt werden. Darüber hinaus befasst sich das Parlament derzeit mit dem indirekten Gegenvorschlag des Bundesrates zur Biodiversitätsinitiative. Der Bundesrat wird sich weiterhin für die Biodiversität als Grundlage für unser Überleben einsetzen.“

Noch immer wissen nicht alle PolitikerInnen, dass Artenvielfalt für unser Überleben wichtig ist. Für eine nicht zu unterschätzende Minderheit, auch im Ständerat, ist Geschäft wichtiger als Natur. Dieser Irrtum ist langfristig fatal!

Projekt „Naturnetz Knonaueramt“

Mit einem Klick auf das Bild gelangen Sie zum Projekt "Naturnetz Knonauer Amt".

Mit einem Klick auf das Bild gelangen Sie zum Projekt „Naturnetz Knonauer Amt“.

Zum Glück gibt es zahlreiche lokale Projekte, z.B. das Naturnetz Knonaueramt. Die Initianten schreiben:

„Natur und Landschaft sind einer der wichtigsten Faktoren für die Wohn- und Standortqualität des Knonauer Amts. Auch im Knonauer Amt steht die Biodiversität unter Druck. Das Naturnetz Knonauer Amt fördert durch Vernetzungsarbeit die Erhaltung und Steigerung der Biodiversität im Knonauer Amt: Es vernetzt in diesen Bereichen tätige Akteure und Projekte und somit auch deren Expertenwissen und Erfahrung. Und es vermittelt ebenso zwischen Akteuren im öffentlichen und privaten Sektor. Ziel ist, auf diese Weise ein ganzheitliches Zusammenwirken auf regionaler Ebene zugunsten der Biodiversität anzuregen und zu unterstützen.

Heidi meint: „Massnahmen auf Bundesebene sind wichtig, aber es braucht meist lange bis sie greifen. Wir können auf kantonaler oder lokaler Ebene einiges erreichen, auch auf dem eigenen Balkon oder Garten.“

Biodiversitätskrise: Unterschreiben Sie den Appel an den Ständerat! Heidis Mist 24.4.23

Projekt „Naturnetz Knonaueramt“

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Pestizid-Manifest: Für ein gesundes, grünes und sicheres Holland

27. April 2023
Diese Organisationen unterstützen das holländische Manifest Pestizide.

Diese Organisationen unterstützen das holländische Pestizid-Manifest.

Natur & Umwelt, die Parkinson-Vereinigung (Teil der Parkinson-Allianz Niederlande), die FNV (Niederländischer Gewerkschaftsbund) und eine breite Koalition von Organisationen der Zivilgesellschaft fordern mit einem Manifest die holländische Regierung auf, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und dafür zu sorgen, dass sich die Natur erholt und eine gesunde Umwelt geschaffen wird, in der alle NiederländerInnen sicher leben, arbeiten und sich erholen können. Heidi hat dieses Manifest (mithilfe von DeepL) übersetzt.

In der heutigen grossindustriellen Landwirtschaft und im Gartenbau steht die Effizienz der Lebensmittelproduktion an erster Stelle. Möglichst hohe Erträge zu möglichst geringen Kosten. Die Kehrseite davon ist, dass grosse Mengen chemischer Pestizide zur Bekämpfung von Krankheiten und Schädlingen in den Kulturen eingesetzt werden. Die Folge ist, dass wir überall in unserer Umwelt giftige Stoffe finden, die dort nicht hingehören: auf Lebensmitteln, im Hausstaub, in Urin, Fäkalien und Haaren von Landwirten, im Boden, in Pflanzen im Garten und im Park und im (Trink-)Wasser. Kurzum: Menschen, Tiere und die Umwelt sind einer ganzen Reihe von Pestiziden ausgesetzt. Es wird immer deutlicher, dass all diese Stoffe in der Umwelt die Gesundheit und die biologische Vielfalt beeinträchtigen.

Und das ist sehr besorgniserregend, denn die Niederlande befinden sich in einer Biodiversitätskrise. Seit 1900 sind die einheimischen Pflanzen- und Tierpopulationen um bis zu 85% zurückgegangen. In landwirtschaftlichen Gebieten ist die biologische Vielfalt in den letzten 30 Jahren um bis zu 50% zurückgegangen. In der Hälfte unserer Gräben und Kanäle wird die zulässige Konzentration von Pestiziden überschritten. Dies hat erhebliche Auswirkungen auf das Leben im Wasser. Wasserorganismen werden krank oder sterben. Die Ökosysteme werden dadurch geschwächt.

Aber auch die menschliche Gesundheit ist gefährdet. Landwirte, Gärtner und Arbeiter, die mit Pestiziden arbeiten, sind durch gesundheitliche Probleme gefährdet. Die Arbeitnehmer sind nur unzureichend vor der Exposition gegenüber schädlichen Pestiziden geschützt. Landwirte, die mit Pestiziden arbeiten, haben ein höheres Risiko, an der am schnellsten wachsenden Gehirnkrankheit Parkinson zu erkranken, als andere Menschen. Ausserdem mehren sich die Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen der Pestizidbelastung und verschiedenen Krebsarten, Lungenerkrankungen, Fortpflanzungsproblemen und Störungen des Immunsystems. Hinzu kommt, dass Pestizide häufig in Kombination verwendet werden. Diese Pestizid-Cocktails schaden der biologischen Vielfalt und der Gesundheit höchstwahrscheinlich mehr als einzelne Pestizide. Dies wird jedoch kaum erforscht, und diese Cocktails spielen bei der Zulassung von Pestiziden keine Rolle. Die derzeitigen Zulassungsvorschriften für Pestizide reichen nicht aus, um das Risiko von Gehirnerkrankungen wie der Parkinson-Krankheit angemessen zu bewerten. Chronische gesundheitliche Auswirkungen werden nicht berücksichtigt, weil sie sich oft erst später im Leben zeigen und die Forschung sich auf die kurze Frist konzentriert.

Kurzum: Die Besorgnis über die Auswirkungen und Risiken des Pestizideinsatzes in Landwirtschaft und Gartenbau ist gross. Es besteht Handlungsbedarf!

Natur & Umwelt, die Parkinson-Vereinigung (Teil der Parkinson-Allianz Niederlande), die FNV und eine breite Koalition von Organisationen der Zivilgesellschaft fordern die Regierung auf, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und dafür zu sorgen, dass sich die Natur erholt und eine gesunde Umwelt geschaffen wird, in der alle Niederländer sicher leben, arbeiten und sich erholen können. Wir fordern Politiker und Entscheidungsträger auf, die folgenden Punkte in ihren Plänen, Politiken und Entscheidungen zu berücksichtigen:

  1. Anwendung des Vorsorgeprinzips
    In den vergangenen Jahrzehnten haben sich wiederholt unvorhergesehene negative Auswirkungen des Einsatzes chemischer Pestizide gezeigt, wie z. B. das Insektensterben und das erhöhte Risiko der Parkinson-Krankheit. Wir fordern daher die Regierung auf, Pestizide zu verbieten, wenn Zweifel oder Unklarheit über ihre möglichen schädlichen Auswirkungen auf die Gesundheit oder das Ökosystem bestehen. Vorbeugen ist besser als heilen.
  2. Gewährleistung eines gesunden und sicheren Lebensumfelds
    Wir fordern die niederländische Regierung auf, auf eine Verschärfung der Vorschriften für die Zulassung von Pestiziden hinzuwirken, auch im europäischen Kontext. Stellen Sie zum Beispiel sicher, dass die Auswirkungen der Substanzen auf die Gehirnzellen gemessen werden und stellen Sie dafür zusätzliche Mittel bereit. Fordern Sie die Erforschung der Risiken der gebräuchlichsten Cocktails aus giftigen Chemikalien für die Gesundheit und das Ökosystem. In der Tat können verschiedene Stoffe aufgrund ihrer chemischen Wirkung gemeinsam eine stärkere Wirkung haben als jeder einzelne oder als die Summe der Wirkungen.
    Sorgen Sie dafür, dass zwischen landwirtschaftlichen Nutzflächen und Wohngebieten breite spritzfreie Zonen eingerichtet werden. Die Einrichtung solcher Zonen schützt die Menschen vor gesundheitlichen Schäden, aber auch diejenigen, die bereits an der Parkinson-Krankheit leiden. Kürzlich wurde nämlich nachgewiesen, dass sich der Krankheitsprozess bei fortgesetzter Exposition gegenüber Pestiziden beschleunigt.
  3. Für ein sicheres Arbeitsumfeld sorgen
    Die Arbeitgeber sind gesetzlich verpflichtet, die Risiken aller verwendeten Pestizide gemeinsam mit den Arbeitnehmern in einer Risikoinventarisierung und -bewertung (RI&E) zu erfassen. Ausserdem müssen sie einen Aktionsplan aufstellen, wie sie diese Risiken angehen. Die Arbeitsaufsichtsbehörde soll besser sicherstellen, dass diese RI&Es in Absprache mit den Arbeitnehmer erstellt werden. Wir fordern auch eine Intensivierung der Inspektionen zur Umsetzung der Massnahmen in den Aktionsplänen zum Schutz der Arbeitnehmer. Darüber hinaus fordern wir die Regierung auf, die Arbeitgeber zu verpflichten, auch die Arbeitnehmer zu erfassen, die Substanzen ausgesetzt sind, die im Verdacht stehen, krebserregende, erbgutverändernde und fortpflanzungsgefährdende Eigenschaften zu haben.
    Ziel all dieser Massnahmen ist es, die Exposition der Arbeitnehmer gegenüber Pestiziden zu verringern und sie so weit wie möglich zu schützen.
  4. Schutz der biologischen Vielfalt und der Wasserqualität
    Sicherstellung eines raschen Übergangs zu naturnahen und ökologischen Anbausystemen, bei denen der Einsatz chemischer Pestizide stark reduziert wird und Landwirtschaft und Natur sich gegenseitig verstärken. Ergreifen Sie Massnahmen, um das Abfliessen von Pestiziden und deren Auswaschung ins Wasser zu verhindern. Stoppen Sie den Einsatz von chemischen Pestiziden in Gebieten, in denen Trinkwasser gewonnen wird, um eine weitere Verschmutzung unseres Trinkwassers zu verhindern. Verbot des Einsatzes von Pestiziden in Naturschutzgebieten, einschliesslich der landwirtschaftlichen Flächen in diesen Gebieten.
    Stellen Sie sicher, dass keine Pestizide mit Substanzen zugelassen werden, die mit den üblichen Methoden im Wasser nicht messbar sind. Diese so genannten nicht prüfbaren Stoffe sind in geringen Konzentrationen sehr schädlich, werden aber in Überwachungsprogrammen erst dann gemessen, wenn sie weit über der Norm liegen. Modellstudien auf der Grundlage von Zahlen zum Pestizidverbrauch haben ergeben, dass 90% der Umweltschäden durch nicht messbare Stoffe verursacht werden. Dieser blinde Fleck bedeutet, dass wir einfach nicht wissen, wie schlecht unser Wasser ist.
  5. Beschleunigung des Übergangs zu einer naturnahen und ökologischen Landwirtschaft
    Die Regierung arbeitet daran, die Abhängigkeit von chemischen Pestiziden, insbesondere von den schädlichsten, zu verringern, aber das geht nicht schnell genug, so die Schlussfolgerung des Gesundheitsrates. Daher ist ein schnellerer Systemwechsel zu einer naturnahen und ökologischen Landwirtschaft erforderlich. Wissen und Lösungen aus dem ökologischen und naturnahen Landbau stärker nutzen und sich für mehr Forschung im Rahmen dieser Anbauprinzipien einsetzen. Investieren Sie in die naturnahe Ausbildung von Landwirten und Anbauberatern. Finanzielle Unterstützung für Landwirte, damit sie die Umstellung bewältigen und Vereinbarungen in der Kette für ein solides Einkommensmodell für naturverträgliche Landwirte treffen können.
    Darüber hinaus ist eine Politik erforderlich, die den gesamten Sektor bei der Umstellung unterstützt. Untersuchung des dänischen Modells, bei dem nach dem Verursacherprinzip eine Steuer auf Pestizide erhoben wird, die sich nach deren Toxizität richtet. Sicherstellung einer ordnungsgemässen digitalen Registrierung des Pestizideinsatzes auf Ebene der Kulturen. Förderung und Organisation eines professionellen Vergleichs des Pestizideinsatzes und der Umweltbelastung durch Pestizide; dies wird das Bewusstsein und die Handlungsperspektive der Landwirte und ihrer Berater schärfen.
  6. Unterstützen Sie das europäische Ziel, bis 2030 50% weniger Pestizide zu verwenden, und stimmen Sie gegen die Erneuerung von Glyphosat
    Wir fordern die Regierung auf, im Einklang mit der früheren Forderung von mehr als 700 Wissenschaftlern das europäische Ziel zu unterstützen und sich zu eigen zu machen, den Einsatz und die Risiken von Pestiziden bis 2030 um mindestens 50% zu reduzieren. Darüber hinaus sollte sie sich verpflichten, Pestizide, die ernsthafte Risiken für Mensch und Umwelt darstellen können – die europäische Liste der zu ersetzenden Stoffe – bis spätestens 2030 zu verbieten. Verhindern Sie, dass solche Pestizide in der Zwischenzeit zugelassen werden.
    Schliesslich fordern wir die Regierung auf, sich ein für alle Mal von dem gesellschaftlich höchst umstrittenen Wirkstoff Glyphosat zu verabschieden. Es ist hochgradig schädlich für Bienen, Wasserlebewesen und die Bodenflora. Laut WHO ist es wahrscheinlich krebserregend und es gibt ernsthafte Bedenken, dass Glyphosat das Risiko der Parkinson-Krankheit erhöht. Wir fordern die Regierung auf, zusammen mit anderen Ländern wie Deutschland gegen die europäische Verlängerung der Zulassung von Glyphosat bis Ende 2023 zu stimmen. Glyphosat ist das am weitesten verbreitete Herbizid zur Unkrautbekämpfung, aber es gibt gute Möglichkeiten, dies mit Technik und Maschinen zu tun.

„Dies ist meine Geschichte. In meiner Jugend habe ich sechs Wochen lang bei einem Lilienzüchter gearbeitet. Ich bezweifle ernsthaft, dass ich nur geringfügig mit Gift in Berührung gekommen bin. Ich glaube, sie war enorm. Bei heissem Wetter arbeiteten wir ohne Hemd (um braun zu werden). Und die Kühle hinter dem Sprühgerät war wunderbar. Im Nachhinein betrachtet habe ich also Pestizide eingeatmet und war ihnen durch Hautkontakt ausgesetzt. Ich weiss nicht, welche Pestizide verwendet wurden. Mit 29 Jahren wurde bei mir Parkinson diagnostiziert, und ich leide jetzt seit 19 Jahren an Parkinson. – F. Roos

„Ich hatte den Verdacht, dass mein Spannungsgefühl mit dem Pestizid gegen Pilze und Milben zu tun hatte, das am Freitag vor dem Wochenende in den Klimazellen versprüht wurde. Am Montag war alles fettig, auch die Haut und die Haare. Wir hatten keine Schutzmaske oder Handschuhe. Ich wurde immer kurzatmiger. Als ich 2017 plötzlich eine Gesichtslähmung bekam, war mein Mann schockiert.“ – Klimakammerarbeiterin N. Macrojon (47 Jahre)

Maatschappelijk Manifest Bestrijdingsmiddelen, april 2023, https://natuurenmilieu.nl/app/uploads/Manifest-Bestrijdingsmiddelen.pdfVoor een gezond, groen en veilig Nederland

Grüngewaschene Energie und Mobilität auf Kosten von Umwelt und Menschenrechten

26. April 2023
drei Indigene im Gefängnis Opfer von Landraub werden kriminalisiert (© WALHI Sulsel)

Drei Indigene im Gefängnis: Opfer von Landraub werden kriminalisiert (© WALHI Sulsel)

Gemeinsame Medienmitteilung von Rettet den Regenwald, Watch Indonesia!, Stiftung AsienhausInternational People’s Tribunal (IPT) 1965:
Hannover Messe: Keine Investitionen auf Kosten von Umwelt und Menschenrechten

  • Indonesien ist 2023 Partnerland der Hannover Messe. Mehr als 470 indonesische Unternehmen und Verbände präsentieren sich auf der Messe und suchen Investoren.
  • Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen warnen Investoren vor der Ausbeutung der Natur unter Missachtung der Rechte der zumeist indigenen Bevölkerung.
  • Potentielle Geschäftspartner tragen Mitverantwortung.

Auf der Hannover Messe 2023 (17.-21.4.23) ist Indonesien Partnerland. Mehr als 470 Unternehmen und Aussteller aus dem Land von insgesamt über 7’000 aus aller Welt präsentieren sich auf der Industriemesse und suchen Investoren. Zahlreiche Unternehmen erwirtschaften ihren Profit mit der Ausbeutung der Natur, der Schädigung der Biodiversität und damit längerfristig des Klimas. Gross angelegte Bergbau- und Infrastrukturprojekte, auch für grüne Infrastruktur, erfolgen häufig unter Missachtung der Rechte von indigenen, lokalen und armen Bevölkerungen.

Umweltschutz- und Menschenrechtsorganisationen aus Deutschland weisen potentielle Investoren auf ihre Verantwortung hin und appellieren an Unternehmen, Banken und Regierungen, nicht in Projekte zu investieren, die die Umwelt und die Lebensgrundlagen der Menschen zerstören. Es gibt keine umweltfreundlichen Technologien und nachhaltigen Investitionen, wenn diese auf der Ausbeutung der Menschen und Naturressourcen basieren.

Laut Homepage des Partnerlandes der Hannover Messe liegt der alleinige Fokus auf Profit und Wachstum. Der Hinweis, dass Wachstum für den „gesamten Archipel“ angestrebt wird, heisst im Klartext, dass die Ausbeutung von Natur und Menschen auch im Osten Indonesiens anvisiert wird. Das bedeutet noch mehr Landraub, noch mehr Zerstörung von indigenen und lokalen Kulturen und Verlust von Regenwald auf Sulawesi, den Molukken, Papua und zahlreichen kleineren Inseln.

Zerstörung und Verschmutzung für Elektromobilität und Biodiesel

Mit „Nachhaltigkeit“ sind Elektroautos und Agrotreibstoffe gemeint. Für das Palmöl, aus dem „Biodiesel“ hergestellt wird, wurden in der letzten Dekade bereits mehr als zwölf Millionen Hektar Wald vernichtet. Zwanzig Millionen Menschen haben damit ihre Lebensgrundlage verloren. Elektromobilität ist aktuell das Zugpferd für Indonesiens Wirtschaft. Für die Batterien wird viel Nickel benötigt. Dafür zerstört das Land Schutzgebiete und verschmutzt Flüsse und Meere auf Sulawesi und in den Molukken.

Mit „Stärkung der Industriestruktur“ und „Wert der natürlichen Ressourcen“ sind der Verbleib der Wertschöpfungskette im Land gemeint. Indonesien möchte nicht länger als Rohstofflieferant fungieren, sondern die Wertschöpfung im Land behalten. Dies bedeutet die Schaffung von Sonderindustriezonen, in denen BürgerInnen- und Arbeitsrechte eingeschränkt sind, sowie den massiven Ausbau von Produktionsstätten und Lieferketten. Angesichts der zunehmenden Einschränkung von Bürgerrechten und der wirtschaftlichen Dominanz von Sicherheitskräften bedeutet dies auch einen noch rücksichtsloseren Angriff auf Menschen, ihre Lebensgrundlagen und die Natur. 

Neue Gesetze wie das so genannte Omnibus-Law zur Schaffung von Arbeitsplätzen sollen ein Investor-freundliches Umfeld schaffen, hebeln aber Umweltstandards und Menschenrechte in grossem Masse aus. Die Bedingungen für die von Deutschland erstrebte Sicherung der Rohstoffe haben daher einen makabren Beigeschmack.

Die Kriminalisierung von Umwelt- und MenschenrechtsverteidigerInnen nehmen ebenso zu wie gewaltsame Übergriffe durch Sicherheitskräfte. Die Täter können meist mit Straffreiheit rechnen.

Appell von Umweltschützern und Menschenrechtlern an Investoren

Die Organisationen Rettet den Regenwald, Watch Indonesia!, die Stiftung Asienhaus und das International People´s Tribunal 1965 appellieren an Unternehmen und Regierungen:

  • Beteiligen Sie sich nicht am Ausverkauf unserer Erde! Indonesien hat den drittgrössten Regenwald unseres Planeten mit hoher Bedeutung für Biodiversität und Klima.
  • Wirtschaftswachstum auf Kosten von Natur und Menschen ist ein fataler Irrweg! Auch deutsche Investitionen zerstören die Lebensgrundlagen eines grossen Teils der Bevölkerung.
  • Investitionen in zerstörerische Projekte bergen hohe Risiken nicht nur für Menschen, Klima, Biodiversität, sondern auch für die „Nachhaltigkeit” von Unternehmen.

Marianne Klute von Rettet den Regenwald sagt: „Investitionen, die auf Ausbeutung von Natur und Menschen fussen, sind nicht nachhaltig. Sie zerstören nicht nur die Lebensgrundlagen der Betroffenen, sondern die der gesamten Menschheit. Grundlage von Verträgen und Handelsabkommen müssen die Respektierung der Menschenrechte und der Schutz der Biodiversität und der Natur sein.“

„Der ungezügelte Landraub in Indonesien muss gestoppt werden. Für Profite und im scheinbaren Einsatz für den Klimaschutz, wie im Falle des Nickelabbaus für die Batterien von E-Autos, wird weiter Wald abgeholzt und Menschen unter dem Deckmantel des Fortschritts vertrieben. Deutsche Investoren tragen hierbei eine Mitverantwortung und müssen ihren Sorgfaltspflichten nachkommen“, so Raphael Göpel von der Stiftung Asienhaus.

„„Digitale Transformation“ und „Nachhaltige Energie-Transition“ sind die Schlüsselbegriffe, mit denen Indonesien für Investitionen, Finanzhilfen und Technologietransfers wirbt. Dahinter stehen massive Infrastrukturprojekte. Deren Auswirkungen sind für die Bevölkerung vielerorts bereits jetzt spürbar: Wasserquellen versiegen, Trinkwasser und Luft sind verschmutzt, Ackerland zerstört und Fischgründe vergiftet. Dies geschieht vor dem Hintergrund einer voranschreitenden Remilitarisierung und einer zunehmenden Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit. InvestorInnen und die Bundesregierung müssen sich klar machen und handeln – auch entlang internationaler Übereinkünfte wie der Konvention zum Schutz der Rechte indigener Völker. Der internationale Klimaschutz und die Wahrung und Achtung von Menschenrechten für alle gehören zusammen“, sagt Christine Holike von Watch Indonesia!

Gemeinsame Medienmitteilung von Rettet den Regenwald, Watch Indonesia!, Stiftung Asienhaus,  International People’s Tribunal (IPT) 1965: Hannover Messe: Keine Investitionen auf Kosten von Umwelt und Menschenrechten

Heidis zahlreiche Artikel über Palmöl & Co.

Ausstellung Naturama Aarau: Respekt, Insekt! …

10. April 2023

Unmittelbar beim Eingang der Ausstellung Respekt, Insekt! ist ein eigenartiger Rundbau. Dieser hat Heidi magisch hineingezogen …

… und schon war sie mitten in einem Wespennest! Hier sieht man im Grossformat, was sonst verborgen ist: Wespen beim Nestbau.

Danke, liebe Leserin, für den Hinweis auf die Sonderausstellung im Naturama Aarau Respekt, Insekt! in einem Kommentar zu Heidis Artikel über die Ausstellung in New York Bedrohte Insekten: ausgestorben und vom Aussterben bedroht. Aarau ist gut erreichbar mit dem Zug. Heidi hat Respekt, Insekt! heute virtuell besucht, denn es gibt einen 3D-Rundgang. Der einführende Text lautet:

„Insekten zernagen Laub, graben das Erdreich um und bestäuben Obst und Gemüse. Sie sind Nahrung für Frösche, Fische und Vögel und sorgen dafür, dass der Boden fruchtbar bleibt. Die Sechsbeiner sind faszinierend vielfältig und im natürlichen Kreislauf von Werden und Vergehen unersetzlich. «RESPEKT, INSEKT!» fördert das Verständnis für ihre Lebensweise und zeigt auf, was wir tun können, damit die heimische Artenvielfalt erhalten bleibt.“

Die Blauflügelige Ödlandschrecke …

… ist Tier des Jahres 2023 von Pro Natura. Weil das Insekt auch im Kanton Aargau vorkommt, sind in einem Schaukasten zwei präparierte Exemplare dieser Heuschrecke zu sehen.

Die Blauflügelige Ödlandschrecke ist, wenn sie nicht fliegt und dabei ihre schönen blauen Flügel zeigt, gut getarnt. Bild aus dem Film von Pro Natura über das Tier des Jahres 2023.

Die Blauflügelige Ödlandschrecke ist, wenn sie nicht fliegt und dabei ihre schönen blauen Flügel ausbreitet, gut getarnt. Bild aus dem Film von Pro Natura über das Tier des Jahres 2023.

Auf der Internetseit von Pro Natura sind viele Informationen über die Blauflügelige Ödlandschrecke zu finden. Die Blauflügelige Ödlandschrecke (Oedipoda caerulescens) wirbt 2023 für den Schutz vergänglicher Naturparadiese. Pro Natura schreibt: „Die wärmeliebende Heuschrecke mag karge Flächen mit wenig Vegetation. Sie beherrscht die Kunst der Tarnung ebenso wie den spektakulären Auftritt…“

Wie geht es unseren Insekten?

Die Situation der Insekten in der Schweiz sei besorgniserregend, schreiben Forschende im ersten umfassenden Zustandsbericht «Insektenvielfalt in der Schweiz», publiziert vom Forum Biodiversität der Akademie der Naturwissenschaften Schweiz. Sie haben die verfügbaren Daten der Roten Listen, von Monitoringprogrammen und Studien analysiert. Demnach gingen Vielfalt und Grösse der Insektenbestände vor allem im Mittelland stark zurück, mittlerweile aber auch im Jura und in den Alpen. Um die teils dramatischen Entwicklungen zu stoppen, schlagen die Autorinnen und Autoren das wissenschaftlich basierte «12-Punkte-Programm Insekten» vor:

  1. Insektenhotspots identifizieren und erhalten
  2. Lebensräume aufwerten, vernetzen und neu schaffen
  3. Gezielte Artenförderungsmassnahmen umsetzen
  4. Risiken und Einsatz von Pestiziden minimieren
  5. Stickstoff- und Phosphoreinträge reduzieren
  6. Bewirtschaftung insektenfreundlich gestalten
  7. Klimawandel abwenden
  8. Lichtverschmutzung reduzieren
  9. Monitoring und Erfolgskontrollen ausbauen
  10. Forschung intensivieren
  11. Artenkenntnisse und Handlungskompetenzen verbessern
  12. Die grossen Hebel angehen

Ausführliche Informationen zu jedem Punkt finden Sie im Bericht Insektenvielfalt in der Schweiz – Bedeutung, Trends, Handlungsoptionen der Akademie der Naturwissenschaften SCNAT. Zum Beispiel gibt es zu Punkt 12 Die grossen Hebel angehen eine Tabelle:

Seite 106 des Berichts Insektenvielfalt in der Schweiz – Bedeutung, Trends, Handlungsoptionen. Akademie der Naturwissenschaften SCNAT 2021

Seite 106 des Berichts Insektenvielfalt in der Schweiz – Bedeutung, Trends, Handlungsoptionen. Akademie der Naturwissenschaften SCNAT 2021. Vergrösserung durch einen Klick auf die Tabelle.

Vor der Haustür …

Blick aus der warmen Stube hinaus in den kaltnassen Morgen: Der Birnbaum ist daran, seine Knospen zu öffnen, während im Küchenschrank noch Dörrbirnen vom letzten Herbst zum Knabbern locken.

Blick aus der warmen Stube hinaus in den kaltnassen Morgen: Der Birnbaum ist daran, seine Knospen zu öffnen, während im Küchenschrank noch Dörrbirnen vom letzten Herbst zum Knabbern locken.

Heidi erhielt folgenden Brief einer Leserin: „Die Fotos von den Insekten sind toll! (Fotoausstelung American Museum of Natural History). Danke für den Hinweis.

Ich frage (ohne Moralisieren): wenn wir uns ein wenig mehr Zeit nehmen würden, um viele der natürlichen Dinge in unserer Umgebung (Blätter, Baumrinde, Insekten, Moos etc.) näher und eingehender zu betrachten, würden wir dann auch respektvoller damit umgehen? Vielleicht weniger ‚basteln fürs Gotti‘ im Vor- und Grundschulalter, sondern Natur beobachten, tasten, zuhören, schmecken, schlecken?

Ich wünsche euch schöne Ostertage!“

Insekt, Respekt! Sonderausstellung Naturama Aarau bis 3.9.23

Die Blauflügelige Ödlandschrecke ist das Tier des Jahres 2023. Pro Natura

Bedrohte Insekten: ausgestorben und vom Aussterben bedroht. Heidis Mist 8.4.23

Ausstellung: Extinct and Endangered. American Museum of Natural History, seit 22.6.22

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Bedrohte Insekten: ausgestorben und vom Aussterben bedroht

8. April 2023
Quelle: Endangered insects photographed in unprecedented detail, By David Stock , New Scientist, Videos

Quelle: Endangered insects photographed in unprecedented detail, By David Stock, New Scientist, Videos. Klick auf das Bild führt zum Video.

Eine faszinierende Ausstellung im American Museum of Natural History ist den Insekten gewidmet, den ausgestorbenen und vom Aussterben bedrohten. Ob Bienen oder Schmetterlinge – Insekten tragen dazu bei, dass die natürlichen Ökosysteme gesund bleiben. Doch es gibt eindeutige Beweise: Viele Insektenarten sind im Rückgang begriffen.

Entomologen und Feldbiologen haben es eilig, den rapiden Rückgang der Insektenpopulationen und der biologischen Vielfalt zu verstehen und zu quantifizieren. Aber wir können nicht warten, um die Ökosysteme zu schützen.

Die Ausstellung Extinct and Endangered (Ausgestorben und vom Aussterben bedroht) soll die Öffentlichkeit über die aktuelle Krise des Insektenrückgangs und den Verlust der biologischen Vielfalt informieren und ein neues Verständnis für die Schönheit und Bedeutung der winzigen Tiere wecken, mit denen wir den Planeten teilen.

Quelle: Endangered insects photographed in unprecedented detail, By David Stock , New Scientist, Videos.

Quelle: Fotograf Levon Biss in Endangered insects photographed in unprecedented detail, By David Stock, New Scientist, Videos.

Der Fotograf Levon Biss hat in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern des Museums 40 Exemplare aus den Forschungssammlungen ausgewählt. Bienen, Käfer, Schmetterlinge und andere Insekten stehen stellvertretend für den Rückgang der Insekten. Jedes Foto in Extinct and Endangered wird aus bis zu 10’000 Einzelbildern mit Spezialobjektiven erstellt, die mikroskopische Details einfangen.

Natürlich macht es keinen Sinn, wenn wir jetzt nach New York reisen, denn das würde die Klimakrise und somit die Biodiversitätskrise weiter belasten, aber wir können ein Video mit dem Fotografen anschauen (New Scientist) und ein Video mit mehreren Fachleuten, um nicht nur einen Eindruck von der Schönheit dieser Bilder zu bekommen, sondern auch Informationen über die Ursachen des Insektensterbens zu erhalten.

Extinct & Endangered. Ausstellung im American Museum of Natural History, New York

Extinct & Endangered. Ausstellung im American Museum of Natural History, New York

Ausstellung: Extinct and Endangered. American Museum of Natural History, seit 22.6.22

Video: Extinct & Endangered: Insects in Peril. American Museum of Natural History.

Video: Endangered insects photographed in unprecedented detail. New Scientist

Endangered insects captured in vivid photographs. New Scientist 11.1.23

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Achtung! Anmeldeschluss 13. März für Pestizidfrei-Aktionswoche am FiBL

11. März 2023
.Die 18. Ausgabe der internationalen Pestizidfrei-Aktionswoche hat zum Ziel, die Bevölkerung über die Gefahren des heutigen Pestizideinsatzes zu sensibilisieren, nachhaltige Alternativen zum heutigen System aufzuzeigen und ein globales Netzwerk für eine pestizidfreie Welt aufzubauen.

Die 18. Ausgabe der internationalen Pestizidfrei-Aktionswoche hat zum Ziel, die Bevölkerung über die Gefahren des heutigen Pestizideinsatzes zu sensibilisieren, nachhaltige Alternativen zum heutigen System aufzuzeigen und ein globales Netzwerk für eine pestizidfreie Welt aufzubauen.

Welche nachhaltigen Alternativen gibt es aktuell zu synthetischen Pestiziden? Was müsste passieren, damit der Wandel in Richtung pestizidfrei rascher geschieht? Das Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL eröffnet am 20. März die 3. Schweizer Ausgabe der Pestizidfrei-Aktionswoche, koordiniert durch die Kleinbauern-Vereinigung.

Weitere Anlässe finden Sie bei der Kleinbauern-Vereinigung.

Nehmen Sie an der Führung am FiBL in Frick (AG) teil und erhalten Sie spannende Einblicke in den aktuellen Forschungsstand im Bereich pestizidfreier Pflanzenschutz und dessen Umsetzung in der Praxis. In der anschliessenden Paneldiskussion wird der Gegenstand «pestizidfrei» von verschiedenen VertreterInnen aus der Forschung, Praxis, Medizin und dem Bereich Biodiversitätsschutz diskutiert.

Das Programm wird abgerundet durch einen Apéro am Ende der Veranstaltung. Es wird ein Shuttle-Service angeboten (siehe Link Anmeldeservice für die genauen Zeiten).

Anmeldeschluss ist der 13. März, jetzt registrieren: 

https://anmeldeservice.fibl.org/pestizidfreiaktionswoche

RednerInnen

  • Dr. Lucius Tamm, FiBL
  • Urs Brändli, Präsident Bio Suisse
  • Marion Sonderegger, Biohof Mooshof (Lenzburg)
  • Dr. Jérôme Tschudi, Facharzt für Chirurgie
  • Eva Wyss, WWF Schweiz
  • Moderation: Barbara Küttel, Kleinbauern (Co-Geschäftsleiterin)

Programm 20. März 2023

Ort: Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL, Ackerstrasse 113, 5070 Frick (Gebäude Alvarium)

16:15–17:15 Führung am FiBL zur aktuellen Forschung und Umsetzung (Labors, Feld, Züchtung, Alternativen) Besammlung beim Empfang, Gebäude Alvarium
17:15–18:30 Inputreferate und Paneldiskussion Raum Lausanne, Gebäude Alvarium
18:30–19:30 Apéro & Ausklang FiBL Restaurant

Heidi meint: „Das ist eine gute Gelegenheit, sich über Pestizid-Alternativen zu informieren, denn eine Abkehr von schädlichen Chemikalien ist dringend nötig.“

 

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Pestizide: Ein Wunder ist geschehen … oder doch nicht?

11. März 2023

Schweizer Agrarpolitik: Lieber fressen und profitieren statt handeln.

Schweizer Agrarpolitik: Lieber fressen und profitieren statt handeln.

Wir wissen es: Unser Parlament ist bauern- und industriefreundlich. Grundsätzlich wäre das nicht so schlecht, wenn sie nicht auch noch umwelt- und gesundheitsfeindlich wären. Einmal mehr haben die vom Schweizer Volk gewählten PolitikerInnen mehr Ökologie in der Landwirtschaft abgelehnt. Sie wollen einen neuen Bericht und per 2030 soll die nächste Reform in Kraft treten. In sage und schreibe sieben Jahren! Das ist die übliche Verzögerungstaktik. So wird es weiterhin zu viele Tiere geben, zu wenig Klimaschutz, Gewässerschutz, Artenschutz, Gesundheitschutz …

Einen Lichtblick gibt es trotzdem. Die Bauern wollten sogar das Beschwerderecht der Umweltverbände bei der Zulassung von Pflanzenschutzmitteln, sprich Pestiziden, versenken. So weit ging der Nationalrat dann doch nicht. Er lehnte es ab. Das ist vernünftig und eigentlich schon ein Wunder!

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Cop15: Wo bleibt der Schutz der Meere?

18. Dezember 2022

Meeresküste in der Bretagne im Abendlicht

Meeresküste in der Bretagne im Abendlicht

Verwässert: Warum die Verhandlungsführer bei Cop15 den Ozean kaum erwähnen. Da das Wort „Ozean“ in der jüngsten 5’000 Wörter umfassenden Arbeitsvereinbarung nur zweimal vorkommt, befürchten die Delegierten, dass die biologische Vielfalt der Meere geopfert wird.

„Kennzeichnung ist kein Schutz“, sagt Steve Widdicombe, wissenschaftlicher Leiter des Meereslabors in Plymouth. „Man kann ein bestimmtes Etikett oder ein Stück Ozean zuweisen und sagen: ‚Oh, das ist ein Meeresschutzgebiet, ein Gebiet von besonderem wissenschaftlichen Interesse, ein Naturschutzgebiet‘ oder was auch immer. Aber dort wird immer noch Grundschleppnetzfischerei betrieben und es werden immer noch Abwässer hineingepumpt.“

Watered down: why negotiators at Cop15 are barely mentioning the ocean. The Guardian 16.12.22

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Toxische Pestizide: So weit haben wir es gebracht!

7. Dezember 2022

Vergleich der gesundheitsbezogenen Gefahrenhinweise von Wirkstoffen (AS), die für die Verwendung in der konventionellen (ConvAS, n = 256) und ökologischen Landwirtschaft (OrgAS, n = 134) zugelassen sind. Die Ergebnisse der chi2-Tests sind mit Sternchen gekennzeichnet: *** p < 0,001, n.a. ein chi2-Test war wegen zu weniger Kategorien nicht anwendbar.

Vergleich der gesundheitsbezogenen Gefahrenhinweise von Wirkstoffen (AS), die für die Verwendung in der konventionellen (ConvAS, n = 256) und ökologischen Landwirtschaft (OrgAS, n = 134) zugelassen sind. Die Ergebnisse der chi2-Tests sind mit Sternchen gekennzeichnet: *** p < 0,001, n.a. ein chi2-Test war wegen zu weniger Kategorien nicht anwendbar.

Vergleich der akuten und chronischen aquatischen Toxizität von Wirkstoffen (AS), die für die Verwendung in der konventionellen (ConvAS, n = 256) und ökologischen Landwirtschaft (OrgAS, n = 134) zugelassen sind. Die Ergebnisse der chi2-Tests sind mit Sternchen gekennzeichnet: *** p < 0,001; n.a. ein chi2-Test war nicht anwendbar, da es zu wenige Kategorien gab.

Vergleich der akuten und chronischen aquatischen Toxizität von Wirkstoffen (AS), die für die Verwendung in der konventionellen (ConvAS, n = 256) und ökologischen Landwirtschaft (OrgAS, n = 134) zugelassen sind. Die Ergebnisse der chi2-Tests sind mit Sternchen gekennzeichnet: *** p < 0,001; n.a. ein chi2-Test war nicht anwendbar, da es zu wenige Kategorien gab.

Immer wieder wird behauptet, dass die biologisch wirtschaftenden Bauern auch nicht viel besser seien. Sie würden einfach andere, auch problematische Wirkstoffe verwenden. Zudem „befürchtet“ die Industrie, dass eine Ausweitung der Biolandwirtschaft nachteilig wäre, weil grössere Mengen an Wirkstoffen eingesetzt werden.

Die Schweiz lehnt sich bei der Bewilligung von Pestiziden an die EU-Praxis, daher sind die Ergebnisse dieser Studie auch für die Schweiz relevant. Heidi fügt noch hinzu, dass in der Schweiz zugelassene Pestizide, die sich in der Praxis als zu gefährlich erweisen, in der Regel später verboten werden als in der EU.

Mit einer Studie haben Wissenschaftler des Umweltforschungsinstituts & Umweltorganisation Global 2000 (Friends of the Earth Austria) in Zusammenarbeit mit der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) nun Klarheit geschafft: Die Ergebnisse zeigen eindeutig, dass die Gesundheits- und Umweltwirkungen der in der Biolandwirtschaft eingesetzten Mittel sehr, sehr viel kleiner sind. In einer weiteren Studie werden die ökotoxikologischen Wirkungen von Pestiziden der konventionellen und biologischen Landwirtschaft verglichen.

Die Forscher haben die offizielle EU-Pestiziddatenbank ausgewertet, um 256 Wirkstoffe, die nur auf konventionellen Anbauflächen verwendet werden dürfen, mit 134 Wirkstoffen zu vergleichen, die auf ökologischen Anbauflächen zugelassen sind. Als Vergleichsmassstab dienten die Gefahrenklassifizierungen des Global Harmonisierten Systems (GHS) und die ernährungs- und arbeitsmedizinischen Richtwerte, die im Zulassungsverfahren festgelegt wurden.

Pestizide der konventionellen Landwirtschaft viel schädlicher

Der Vergleich ergab, dass 55% der nur in der konventionellen Landwirtschaft verwendeten Wirkstoffe Hinweise auf Gesundheits- oder Umweltgefahren enthielten, aber nur 3% der für den ökologischen Landbau zugelassenen.

Warnhinweise über mögliche Schäden für das ungeborene Kind, den Verdacht auf Karzinogenität oder akute tödliche Wirkungen fanden sich in 16% der in der konventionellen Landwirtschaft verwendeten Wirkstoffe, aber in keiner im ökologischen Landbau.

Darüber hinaus haben die europäischen Behörden für 93% der konventionellen Pflanzenschutzmittel, aber nur für 7% der ökologischen Pflanzenschutzmittel gesundheitsbezogene Richtwerte für die ernährungsbedingte und nicht ernährungsbedingte Exposition festgelegt.

Biologische Vielfalt schützen und Ernährungssicherheit erhalten

Die Wissenschaftler befürworten daher politische Massnahmen und Strategien zur Verringerung des Einsatzes und der Risiken von Pestiziden, die in der konventionellen Landwirtschaft zugelassen sind, sowie zur Stärkung des ökologischen Landbaus, um die biologische Vielfalt zu schützen und die Ernährungssicherheit zu erhalten.

Die Bewertung zeigt, dass Pestizidwirkstoffe, die für den Einsatz in der konventionellen und integrierten Landwirtschaft zugelassen sind, eindeutig gefährlicher für Mensch und Umwelt sind als die natürlich vorkommenden, die für den Einsatz im ökologischen Landbau zugelassen sind.

Behauptungen der Pestizidindustrie, wonach die in der europäischen „Farm to Fork“-Strategie vorgesehene Ausweitung des ökologischen Landbaus zu ökologischen Kompromissen führen könnte, weil vermehrt natürliche Pestizide eingesetzt würden, werden durch die Ergebnisse dieser Analyse eindeutig nicht gestützt.

Ökologische Landwirtschaft fördern

Die Wissenschaftler befürworten daher jede politische Strategie, die darauf abzielt, den Einsatz und das Risiko chemischer Pestizide zu reduzieren und gleichzeitig die Anbaufläche des ökologischen Landbaus zu vergrössern. Dies werde dazu beitragen, die Gefahren für die menschliche Gesundheit, die Umwelt und die biologische Vielfalt zu verringern und damit die Ökosystemleistungen zu erhalten, die für die Aufrechterhaltung der Ernährungssicherheit von wesentlicher Bedeutung sind.

Toxicological Comparison of Pesticide Active Substances Approved for Conventional vs. Organic Agriculture in Europe. Helmut Burtscher-Schaden et al., MDPI Open Access Journals 2.12.22

 

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