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Heidi wird immer wieder gefragt, ob denn in der landwirtschaftlichen Ausbildung dem Umweltschutz gebührend Platz eingeräumt werde, denn auch LeserInnen sehen immer wieder Missstände. Das dürfte von Ausbildungszentrum zu Ausbildungszentrum unterschiedlich sein.
Über den Strickhof staunte im Januar 2012 selbst die Spitze des Zürcher Bauernverbands, denn rund um das kantonale Ausbildungszentrum für Landwirte lag grosszügig Mist auf den Feldern. In der Sonntagszeitung vom 12.2.12 stand: „… Oberster Chef ist der SVP-Regierungsrat Markus Kägi. Wie er seinen bodenständigen Parteikollegen das schlechte Vorbild erklärt hat, ist nicht überliefert.“
Nun meldet sich der Direktor des Strickhofs, Ueli Voegeli, zu folgendem Beitrag der Bio-Stiftung Schweiz auf Linkedin zu Wort.
Es geht auch ohne diese #Pestizide – Ruedi Vögele, #Bauer und #Gemeindepräsident von #Neunkirch.
Link zum Statement: https://lnkd.in/d9_vUQd
#diezukunftistpestizidfrei #lebenstattgift #gesundheit #biolandwirtschaft #dasgiftundwir
Vertiefende Informationen auf www.dasgiftundwir.ch oder www.pestizidmythen.ch
Dieses Video (0:26) ist auch auf youtube abrufbar:
Statement 12, Ruedi Vögele, Bauer, Gemeindepräsident Neunkirch
Ueli Voegeli, schrieb dazu folgenden Kommentar:
„Natürlich geht es auch ohne chemisch-synthetischen Pflanzenschutz. Auf Ruedi Vögele’s Betrieb und auf vielen anderen tüchtigen und innovativen Bio- und IP-Betrieben. Aber trotzdem sind die aktuellen Agrarinitiativen – und mögen sie aus rein ökologischer Sicht noch so verheissungsvoll klingen – der falsche Weg, um die Herausforderungen unserer einheimischen Landwirtschaft für eine ressourcenschonende, marktorientierte und echt nachhaltige Nahrungsmittelproduktion in einer intakten Umwelt (auch in einem globalen Ernährungssicherungskontext) bewältigen zu können. Mit einseitigen Hauruckmassnahmen, disruptiven Radikallösungen, technophoben Grundhaltungen und ideologisierten, öko-sozialen Wunschvorstellungen kommen wir in unserer hochkomplexen Land- und Ernährungswirtschaft nicht weiter und erzielen auch keine Fortschritte bei der Biodiversität und dem Klimaschutz.“
Antwort der Bio-Stiftung:
„Sehr geehrter Herr Ueli Voegeli, Sie sagen, dass es auch tüchtige Bauern gibt, die es schaffen, ohne synthetische Pestizide zu bewirtschaften. Was ist denn mit den übrigen? Sind sie nicht tüchtig? Es sei nicht der richtige Weg, aber Sie zeigen keinen anderen auf. Bis heute haben Politik und SBV keinen ressourcenschonenden, marktorientierten und echt nachhaltigen Weg skizziert. Ein solcher ist ohne Schutz von Boden, Wasser, Luft und unserer Gesundheit nicht machbar! Hauruck ist es nicht, denn lange Übergangsfristen sind vorgesehen. Seit mehr als 30 Jahren ist das Grundwasser in den Ackerbaugebieten mit Nitrat belastet, hinzu kommen Pestizide. Es wird immer schwieriger und kostspieliger sauberes Trinkwasser zu finden. Sollen wir noch weitere 30 Jahre nicht handeln? Heute ist die Schweizer Landwirtschaft stark abhängig von importierten Produktionsmitteln wie Futter, Dünger, Maschinen usw. Glauben Sie, dass dies langfristig mit Blick auf die Weltlage funktioniert? Sie liefern zwar viele Schlagwörter, aber keine Lösungen.
Ein „hochkomplexes System“ ist eine Ausrede für „weiter wie bisher“. Dass mit den Initiativen keine Fortschritte in Biodiversität und Klimaschutz erzielt würden, entbehrt einer wissenschaftlichen Basis. So sind Pestizide da, um zu töten. Sie töten aber nicht nur die Zielorganismen, sondern viele andere auch; besonders Wasserorganismen in Bächen leiden stark, desgleichen Insekten und mit ihnen die Vögel. Und die europaweiten Spitzenwerte bei den Ammoniakemissionen schaden nicht nur Wäldern, Mooren und Naturschutzgebieten, sondern auch unserer Gesundheit. Wenn die Schweizer Landwirtschaft uns auch künftig ernähren soll, dann braucht es grosse Veränderungen hin zu Nachhaltigkeit. Der Wille scheint in der Politik nicht vorhanden zu sein, also müssen wir den Ball ins Rollen bringen.“
Heidi meint: „Eine Reform der landwirtschaftlichen Ausbildung ist dringend nötig.“
5.5.21 HOME