Posts Tagged ‘Drogen’

Professor Andreas Fath: Wie ein Fisch im Rhein unterwegs

14. August 2014
Der schwimmende Chemieprofessor zeigt die Probenmembran, welche er am Fuss mitführt und dann der Eawag zur Analyse übergibt. Copyright Braxart Fotografie

Der schwimmende Chemieprofessor zeigt die Probenmembran, welche er am Fuss mitführt und dann der Eawag zur Analyse übergibt. Copyright Braxart Fotografie

Ein Jahr lang bereitete sich der Chemieprofessor und Langstreckenschwimmer Andreas Fath von der Hochschule Furtwangen im Schwarzwald darauf vor, den Rhein von der Quelle bis zur Mündung ins Meer zu durchschwimmen. Der Rhein hat zwei Quellen. Ernst Bromeis, der Bündner Wasserbotschafter, begann seine Reise an der Quelle des Hinterrheins. Fath hingegen startete am Tomasee, der Quelle des Vorderrheins. Sein Ziel ist: Das Bewusstsein für die Kostbarkeit der Ressource Wasser und für einen effektiven Gewässerschutz zu stärken, Forschungsergebnisse zu erhalten und Sponsoren zu finden.

Täglich nimmt das Team klassische Wasserproben. Hinzu kommt erstmals eine Probensammel-Methode zum Einsatz, welche die Zellmembran oder Haut von Wasserorganismen imitiert. An seinem Fuss trägt Fath eine Binde mit einer Kunststoffmembran, welche Stoffe aus dem Wasser aufnimmt. Zum Beispiel Pestizide aus Landwirtschaft und Gärten, Pharmazeutika und Süssstoffe, welche in den unzähligen Kläranlagen des Einzugsgebiets des Rheins nicht oder nur teilweise zurückgehalten werden oder Drogen, Industriechemikalien und viele weitere Chemikalien des Alltags. Die Membran wird periodisch gewechselt. Dieser passive Probestrategie – so hoffen die Forscher – soll Einblick in die Lebensbedingungen der Wasserorganismen im Rhein geben.

Der Professor ist also wie ein Fisch im Wasser, jedoch nur kurze Zeit und mit einem wesentlichen Unterschied: Die Wasserlebewesen nehmen Schadstoffe auf und lagern sie in Organe oder z.B. ins Fettgewebe ein, Fath hingegen liefert seine Membran periodisch der Eawag ab, dem Wasserforschungsinstitut der ETH, wo sich Matthias Ruff um die Analysen kümmert.

Heidi zum 1. August: Der Koffer steht bereit

31. Juli 2014
Gemüse ist gesund. Das Ernten im eigenen Pflanzblätz macht Spass.

Gemüse ist gesund. Das Ernten im eigenen Pflanzblätz macht Spass.

Heidi stand vor einem zwei Meter hohen Gitterzaun. Ihre Aufmerksamkeit galt dem Schulgarten dahinter. Hier Kopfsalat, dort Minze und – unübersehbar – roter Mohn. Plötzlich ertönte eine Stimme: „Die bauen ja Drogen an! Kein Wunder, dass die Jugendlichen abends herum hängen mit Drogen und Alkohol. Und alles lassen sie liegen: Flaschen, Pizza-Verpackung …“ Heidi: „Das ist doch kein Schlafmohn! Das ist …“ Doch dann merkte sie, dass der Mann, welcher perfekt Hochdeutsch sprach, Bescheid wusste; der Mohn war nur ein Vorwand, der Anfang einer langen Diskussion.

Artischocken schmecken ausgezeichnet und fördern die Verdauung.

Artischocken schmecken ausgezeichnet und fördern die Verdauung.

Irgendwann lenkte Heidi das Thema auf die modernen Sklaven, die fern von Familie und Heimat Geld verdienen, etwa im Gemüse- und Obstbau. Da aber konterte der Mann in Trainerhose: „Ich finde das gut, denn ich habe in drei Saisons das Geld für mein Haus gespart, studiere jetzt gerade den Schulgarten, suche Ideen für meinen Garten.“ Schon lange arbeitet er im Schweizer Gastgewerbe, wechselt häufig die Adresse, nennt Top-Arbeitgeber in Top-Ferienorten. Ein besonders nettes Hotelbesitzer-Ehepaar wollte er später einmal besuchen, doch das von alten Bäumen umgebene Hotel war weg; drei Häuser mit Eigentumswohnungen standen dort, verlassen, mit geschlossenen Läden: „Schrecklich, diese toten Häuser …“, sagte der Mann.

Vielseitig nutzbarer Wirz oder Wirsing: frisch als knackiger Salat, gekocht als Beilage, gefüllt oder im Eintopf.

Vielseitig nutzbarer Wirz oder Wirsing: frisch als knackiger Salat, gekocht als Beilage, gefüllt oder im Eintopf.

Der Mann aus Kroatien weiss, dass er privilegiert ist, und sieht nicht nur die politische Misere in seinem Heimatland und die schönen Seiten der Schweiz, sondern auch die negativen Aspekte der Globalisierung und des Wachstums. Seine Freizeit nutzt er zum Lesen: vorwiegend englische Fachbücher über Gesellschaft und Politik. Ein Mann, zufällig getroffen vor einem Schulgarten. Sein Koffer steht immer bereit, alle seine „Schweizer“ Habseligkeiten haben darin Platz.

Fast in allen Diskussionspunkten waren sich Heidi und der Mann einig, nur in einem nicht:
Kinder allein zu Hause, Heidis Mist 17.2.13
SUISSE GARANTIE ohne Ausländer? Heidis Mist 17.7.11

Jeder eine Gärtnerin!
Ja, der Traum vom frischen Gemüse, den Früchten aus dem eigenen Garten! Schon ein kleiner Balkon bietet Platz für ein paar Töpfe mit Gewürzen oder Cherry-Tomaten. Noch mehr Platz gibt’s im Vorgarten, Hinterhof oder Schrebergarten oder auf einem Blätz Land beim Bauern.

Markt als Ergänzung
Als Alternative oder Ergänzung empfiehlt Heidi den Besuch von Märkten oder innovativen Bauern.

Bio Knoblauch aus dem Bernbiet
Nicht vergessen: Knoblauch frisch, getrocknet, in Essig, in Öl vom Farngut, Familie Katja und Markus Bucher, Grossaffoltern. Weitere Produkte: Blumenkohl, Pastinaken, Butternusskürbis, Karotten, Pantelleria Kapern, Borlottibohnen, Goldmelisse, Lavendel, Petersilie. Unter Süsskartoffeln heisst es „Wir sind am üben …“. Die Zusammenarbeit mit dem Bio-Betrieb von Christoph Hauert und Eva Ulm „ermöglicht uns ein effizientes Arbeiten, zeitgemässe Betriebsstrukturen, gegenseitige fachliche Unterstützung und vieles mehr …“
Hier geht’s zum Farngut
Was ist ein Biomat? Besuchen Sie Christoph Hauert und Eva Ulm.

Iss fein, iss frisch, iss nah, iss grün, iss mit
Frisches fastfood vom schnägg in Zürich. Im August 2014 eröffnet schnägg vier weitere Filialen in der Stadt Zürich: Stadelhofen, Enge, City und Giesshübel. Ab Herbst werden es noch mehr sein, und nicht nur in Zürich, verspricht dass schnägg-Team.
schnägg fastfood

Entwicklung der weltweiten Umweltauswirkungen der Schweiz
Grafik aus dieser neuen Publikation des Bundesamts für Umwelt (BAFU), Umweltbelastung von Konsum und Produktion von 1996 bis 2011

Was essen? Die Wahl ist aufgrund der Grafik und der mediterranen Ernährungspyramide einfach: viele Früchte, Gemüse, Getreide, Kartoffeln und Nüsse ... vielleicht ab und zu Fleisch aus tierfreundlicher Haltung. Grafik aus "Entwicklung der weltweiten Umweltauswirkungen der Schweiz", BAFU 2014

Was essen? Die Wahl ist aufgrund der Grafik und der mediterranen Ernährungspyramide einfach: viele Früchte, Gemüse, Getreide, Kartoffeln und Nüsse … vielleicht ab und zu Fleisch aus tierfreundlicher Haltung. Grafik aus „Entwicklung der weltweiten Umweltauswirkungen der Schweiz“, BAFU 2014

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