Posts Tagged ‘Ernährungspyramide’

Milch fehlt in Kanadas neuen Ernährungsempfehlungen

24. Januar 2019
Ernährungsempfehlung der Kanadischen Regierung

Ernährungsempfehlung der Kanadischen Regierung

Kanada hat seine Ernährungsempfehlungen überarbeitet. Die Leitlinie ist: optimale Gesundheit. Schon lange wurde der Kniefall vor der Fleisch- und Milchindustrie kritisiert. Der Direktor des Amts für Ernährungspolitik sagte klar, dass sie keine Studien berücksichtigt hätten, die durch die Industrie bezahlt worden sei. Ganze Lebensmittelgruppen werden weggelassen und man empfiehlt den Leuten, eine Vielfalt von unverarbeiteten Lebensmitteln zu essen.

Kanada hat die Ernährungspyramide ersetzt durch einen Teller, der die Proportionen der Essempfehlung anschaulich darstellt. Die USA haben diesen Schritt schon früher gemacht, aber in ihrer Empfehlung ist ein Glas Milch symbolisch dargestellt. Die USA und Kanada produzieren zuviel Milch, genauso wie Europa. Ob hier oder dort, diese wird stark subventioniert.

Den Kanadiern wir empfohlen, die Hälfte des Tellers mit Früchten und Gemüsen zu füllen, einen Viertel mit stärkehaltigen Produkten oder Körnern und einen Viertel mit Eiweiss. Der Teller ist einleuchtender als eine Liste von Nahrungsmitteln und die Angabe der Portionengrösse.

Die neue Empfehlung wurde von der Forschung gelobt. David Jenkins, Professor an der Universität Toronto, ernährt sich bereits heute pflanzenbasiert, dies zum Schutze der Umwelt. Er sagt: „Ich glaube, dass die neue Empfehlung die Ernährung auf Pflanzenbasis fördert. Dass wir mehr Früchte und Gemüse essen sollten, ist auch nicht neu. Es ist zudem keine radikale Lösung. Da werden einige Federn fliegen, aber es ist die Richtung, in welcher wir gehen müssen. Im Hinblick auf ihre Bedeutung für die menschliche Gesundheit, hatten wir fälschlicherweise Kuhmilch neben Muttermilch gestellt“

Die neuen Ernärungsempfehlungen kommen zu einem Zeitpunkt, in welchem die KanadierInnen weniger Fleisch und Milch konsumieren. Gründe dafür sind Umwelt, Gesundheit und Ethik. In Kanada sank der Milchkonsum seit 2009, während die Bedeutung von pflanzlichen Alternativen zunahm.

Schweizer Ernährungspyramide

Die Schweiz steckt noch ziemlich tief im Lobbying-Sumpf, obwohl die Kommission für Ernährung schon vor einigen Jahren weniger Fleisch und mehr Gemüse und Früchte empfahl. Die oberste Stufe ist ziemlich deplatziert als Empfehlung. Und wir zahlen Steuern für Fleischwerbung!

Lebensmittelpyramide

USA

Zur Zeit wird diese Webseite nicht aktualisiert, wegen "Government Shutdown". Copyright: USDA

Zur Zeit wird diese Webseite nicht aktualisiert, wegen „Government Shutdown“. Copyright: USDA

Quelle: Is milk healthy? Canada’s new food guide says not necessarily, BBC vom 22.1.19

Leserbrief vom 26.1.19: Na endlich, die Kanadier haben es geschnallt, die Schweizer noch nicht, die Milchlobby ist noch zu stark. Ich habe schon in der Ausbildung vor ein paar Jahren moniert, dass die Empfehlungen der DACH falsch sind. Meine Klienten habe ich immer anders beraten… Man weiss doch seit längerer Zeit, dass Milch dem Körper mehr Kalzium entzieht als zuführt, aber es gibt noch heute Ärzte, die gegen Osteoporose Milchtrinken empfehlen…

Ausführliche Informationen:

Eat a variety of healthy foods each day, Government of Canada

Savourez une variété d’aliments sains tous les jours, Gouvernement du Canada

ChooseMyPlate.gov, United States Departement of Agriculture (USDA)

Ernährungspyramide Schweiz: Zuoberst hat es sogar Platz für Junk Food!

24.1.19 HOME

Datenschutzerklärung

Erfolgreiches EU-Projekt Mittelmeer-Diät

29. Januar 2015
Vergleich zwischen der Schweizer Lebensmittelpyramide und der mediterranen.

Vergleich zwischen der Schweizer Lebensmittelpyramide und der mediterranen.

Die Eidgenössische Ernährungskommission empfiehlt uns, weniger Fleisch zu essen, und die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung erarbeitete im August 2013 folgende Empfehlung: „Ich kaufe überwiegend pflanzliche Lebensmittel.“ Nur kam es nie zur Veröffentlichung dieses Slogans, weil offenbar „sehr unterschiedliche Rückmeldungen eintrafen“, siehe Ernährungsplattform (ERPLA) des BAG zum Thema Nachhaltigkeit, Vegi-Info 2013-4. Es ist eben immer noch so, dass an wichtigen Schaltstellen des Bundesamts für Gesundheit LobbyistInnen der Bauern und von Proviande sitzen. Das wird auch deutlich beim Vergleich der zwei Lebensmittelpyramiden. Besonders krass ist der Unterschied zwischen den Subventionsschwerpunkten und den Ernährungsempfehlungen des Bundes. Im Bundesamt für Landwirtschaft, das den Sektor regulieren sollte, gehen besonders viele Lobbyisten ein und aus. Wen wundert’s, dass die frühere Proviande PR-Frau Regula Kennel (Schweizer Fleisch – alles andere ist Beilage) jetzt in der Geschäftsleitung des Bundesamts für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen sitzt, als Leiterin Kommunikation?

In Grossbritannien und den USA haben gesundheitliche Überlegungen bereits zum Rückgang des Konsums von rotem und verarbeitetem Fleisch geführt, The real cost of meat, New Scientist 24.1.15.

Absolut gesicherte Ergebnisse über gesunde Ernährung gibt es kaum, jedoch klare Hinweise: Viele Früchte und viel Gemüse, moderat Fleisch, wenig Zucker, Salz, Fett und Alkohol. Wenn Sie nichts von Gesundheits- und Ethik-Empfehlungen halten, dann gibt es einen Punkt, so hofft Heidi, der Sie überzeugen muss: Die Umwelt. Denn, so kann es nicht mehr lange weitergehen, weder bei uns in der Schweiz, noch weltweit. Ein schon alter, aber eindrücklicher Film: The Hidden Costs of Hamburgers, Center for Investigative Reporting, youtube. Soeben ist der Umweltbericht des Bundesrats erschienen: Bundesrat verabschiedet den Schweizer Umweltbericht. Zitat: „… Über den Import trägt die Schweiz zunehmend zur Übernutzung der weltweiten natürlichen Ressourcen bei… „

Während wir SchweizerInnen weiterhin die Produktion von tierischen Nahrungsmitteln massiv subventionieren (inkl. Export an Reiche im Ausland), dies auch wenn wir tierische Produkte nur mit Mass konsumieren, entwickeln Mittelmeerländer eine gesunde und nachhaltige Ernährungsphilosophie. Sie entspricht nicht der ursprünglichen oder aktuellen Ernährungsweise all dieser unterschiedlichen Völker, es ist ein moderner Konsens von Wissenschaftlern dieser Region.

Der erste Teil des EU-Projekt Mittelmeer-Ernährung und Förderung der traditionellen Lebensmittel (Mediterranean Diet and Enhancement of Traditional Foodstuff – MedDiet) ist erfolgreich verlaufen, wie Med-Diet NEWS am 28.1.15 berichtet: The MedDiet Project Begins a Second Phase of Activities After a Successful First Year. Das Projektziel ist: Fördern des Bewusstseins für den Wert und die Philosophie der Mittelmeer-Küche. 13 Partner aus 6 Ländern nehmen teil (Ägypten, Griechenland, Italien, Libanon, Spanien und Tunesien).

Das MedDiet-Team hat auf der Basis von internationalen wissenschaftlichen Erkenntnissen ein Wissenssystem entwickelt, welches den KonsumentInnen hilft, sich gesund und nachhaltig zu ernähren. Die interaktive Mittelmeer-Lebensmittelpyramide ist ein Teil davon. Man kann diese hinterfragen. Der Anteil des Olivenöls dürfte für unsere Verhältnisse zu hoch sein. Heidi empfiehlt zudem, auch Rapsöl zu verwenden, das ein günstigeres Fettsäuremuster hat und in der Schweiz produziert wird, Empfehlung Kantonsspital Winterthur. In der mediterranen Ernährung ist Fleisch eine gelegentliche Beilage. Präsentiert werden diese Informationen sowie Nachrichten, Fotos, Videos, Newsletter auf http://www.med-diet.eu.

Öffentlichkeitsarbeit ist ein wichtiger Teil des Projekts, besonders Schulen, Gemeinden und Städte werden informiert. Eine Arbeitsgruppe hat einen Anforderungskatalog für ein „MedDiet Quality Label“ für Restaurants erarbeitet.

Was können wir daraus lernen? Die Grundprinzipien des Essens (Pyramide), saisonal und regional einkaufen sowie gemeinsam essen. Eine Illusion in einer Zeit von Mobilität, Handy und Globalisierung? Das liegt am persönlichen Lifestyle und an der Politik!

Mediterrane Ernährung, Nutzen und wissenschaftliche Grundlagen, Pharmazeutische Zeitung online.

Mediterranean diet, UNESCO Weltkulturerbe

Rezepte zur Mediterranen Küche gibt es viele, Google-Suche

29.1.15 HOME

Der Mensch passt sich an und an und an!

3. April 2014
Zivilisation: Möchten Sie im Hotel am Ende der Strasse die Bergferien geniessen?

Zivilisation: Möchten Sie im Hotel am Ende der Strasse die Bergferien geniessen?

Die Welt ist voller Gegensätze, Menschen pflegen aus allem einen Nutzen zu ziehen, Schritte vorwärts werden durch Rückschritte zunichte gemacht, kritische Leute werden diskreditiert, die eine Hand wäscht die andere und die eine politische Hand weiss sehr wohl was die andere tut, z.B. Alkohol:

Millionen vom Staat für Schweizer Schnaps, Berner Oberländer, 1.4.12
Subventionen für Schnaps-Industrie, SRF, 10 vor 10

Selbstverständlich wird in der Schweiz auch der Anbau von Tabak subventioniert, der übermässige Fleisch- und Milchkonsum gefördert, welcher Gesundheit und Klima schädigt, während es an einheimischem Gemüse und Schweizer Früchten mangelt … Zum 1. August: Heidis Vegi-Capuns, Heidis Mist, 1.8.13. Am 2. und 3.4.14 findet der X. Intern. Kongress über Mediterrane Ernährung in Barcelona statt, mit Wissenschaftlern aus Spanien, Frankreich, Griechenland, Kalifornien; höchste Zeit, dass das Bundesamt für Gesundheit seine Ernährungspyramide den wissenschaftlichen Erkenntnissen anpasst statt auf die Lobbyisten zu hören.

George Monbiot wie er sich auf dem Blog präsentiert.

George Monbiot wie er sich auf dem Blog präsentiert.

Wir sollen gefälligst alles bezahlen und uns an alles anpassen! An Lärm, Gestank, verschmutztes Trinkwasser, Zerstörung der Umwelt, an den Klimawandel… Einer, welcher die „Leerwortigkeit“ unserer Zeit mit klaren Worten auf den Bildschirm bringt ist George Monbiot; er schreibt eine Kolumne für den Guardian. Sein Beitrag vom 1.1.14 ist der „Anpassung an die Klimaerwärmung“, Loss Adjustment, gewidmet und beginnt mit der Frage: „When people say we should adapt to climate change, do they have any idea what that means?“ Und er schliesst mit: „As the scale of the loss to which we must adjust becomes clearer, grief and anger are sometimes overwhelming. You find yourself, as I have done in this column, lashing out at the entire town.“

Ein grosser Werbespot für George Monbiot, der sagt: „I love not man the less, but Nature more.“ George Monbiot

Besonders lesenswert sind die Artikel, welche George über die Landwirtschaft schreibt, etwa die EU-Agrarpolitik; sie sind meist durchaus auf die Schweiz übertragbar.

About George

 3.4.14 HOME

Zum 1. August: Heidis Vegi-Capuns

31. Juli 2013
Vegi-Capuns mit Mais und Cherry-Tomaten

Vegi-Capuns mit Mais und Cherry-Tomaten

Die Grossverteiler und die Fleischindustrie hämmern uns ein, dass man (Männer an den Grill!) im Sommer möglichst oft Fleisch auf den Grill legen soll. Das Wetter verwöhnt uns mit Wärme. Möchte man da nicht lieber etwas leichtes, bekömmliches essen und die laue Abendluft geniessen, die in der Stadt meist ohnehin etwa stickig ist?

Seit Jahrzehnten ist bekannt, dass häufiger Fleischkonsum schädlich ist. Jetzt hat die Eidgenössische Ernährungskommission (EEK) diese Erkenntnis thematisiert, und zwar an der 26. Ernährungsplattform vom 24.5.13. Sie empfiehlt, den Fleischkonsum zu senken und schlägt die Überarbeitung der Ernährungspyramide vor, Informationen aus der EEK von Ulrich Keller. Wegweisend soll die Mediterrane Ernährung sein, die von der UNESCO 2010 als „Weltnaturerbe“ ausgezeichnet wurde. Wann wird das Bundesamt für Gesundheit die Ernährungspyramide überarbeiten? In welchem Jahrhundert wird die Schweizer Agrarpolitik entsprechend angepasst?

Als Alternative zu Grillfleisch schlägt Heidi Vegi-Capuns mit Schweizer Mais vor. Mais-Capuns? Klar, Heidi hat sie heute erfunden. Das ist ganz einfach: Weizenmehl durch Maismehl ersetzen! Oder 1 Teil Weizenmehl, 2 Teile Ribelmais vom Verein Rheintaler Ribelmais in Salez SG.  Rezepte gibt es auf dem Internet in Hülle und Fülle. Und Vegi? Statt Fleisch z.B. gekochte rote Linsen zum Teig geben sowie gehackte Walnüsse, Käse, kleine Gemüsewürfel, Peperocini, Kräuter, Zwiebeln, Knoblauch und Gewürze nach Belieben. Heidi kocht die Capuns nicht schwimmend in Salz- oder Milchwasser; sie legt sie in eine Bratpfanne, gibt wenig Bouillon dazu, Deckel drauf und beidseitig 10 bis 15 Minuten leicht köcheln lassen. Eventuell am Schluss mit etwas geriebenem Emmentaler bestreuen.

Mediterranean diet, viele Informationen zur Mediterranen Küche, Ernährungsplan für jeden Woche des Jahres, Hinweis auf saisonale Produkte, Newsletter, wissenschaftliche Publikationen, Blogs, Veranstaltungen… Im wissenschaftlichen Kommittee sind Fachleute aus vielen Ländern vertreten, auch USA; es wird präsidiert von Lluís Serra-Majem, Professor of Preventive Medicine at the University of Las Palmas de Gran Canaria. Texte in Englisch und Spanisch.

Heidi zum 1. August 2012

Heidi zum 1. August 2011

Mediterrane Ernährung, neue Pyramide 2010, Bach-Faig A, Berry EM, Lairon D, Reguant J, Trichopoulou A, Dernini S, Medina FX, Battino M, Belahsen R, Miranda G, Serra-Majem L. Mediterranean diet pyramid today. Science and cultural updates. Public Health Nutr 2011 Dez;14(12A):2274–2284

Mediterrane Ernährung, neue Pyramide 2010, Bach-Faig A, Berry EM, Lairon D, Reguant J, Trichopoulou A, Dernini S, Medina FX, Battino M, Belahsen R, Miranda G, Serra-Majem L. Mediterranean diet pyramid today. Science and cultural updates. Public Health Nutr 2011 Dez;14(12A):2274–2284

1.8.13 HOME


%d Bloggern gefällt das: