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Weltweite Bedrohung der Ernährungssicherheit durch Pilzkrankheiten

18. Mai 2023
Der Einsatz von Fungiziden nimmt zu, was zu mehr fungizidresistenten Krankheitserregern führt.

Der Einsatz von Fungiziden nimmt zu, was zu mehr fungizidresistenten Krankheitserregern führt.

Quelle: Address the growing urgency of fungal disease in crops. Eva Stukenbrock, Sarah Gurr, Nature Comment 2.5.23

Eine stärkere Sensibilisierung von Politik und Öffentlichkeit für die Notlage der weltweiten Nutzpflanzen in Bezug auf Pilzkrankheiten sei von entscheidender Bedeutung, um eine grosse Bedrohung für die weltweite Ernährungssicherheit abzuwenden, das schreiben Eva Stukenbrock, Professorin und Leiterin der Gruppe Umweltgenomik an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Deutschland, und Sarah Gurr, Professorin und Inhaberin des Lehrstuhls für Ernährungssicherheit an der Universität von Exeter, UK, in einem Kommentar in Nature vom 2.5.23.

Im Oktober 2022 veröffentlichte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ihre erste Liste von Pilzerregern, die Menschen infizieren, und warnte davor, dass bestimmte, immer häufiger auftretende krankheitsverursachende Pilzstämme Resistenzen gegen bekannte Antimykotika erworben haben. Obwohl jedes Jahr mehr als 1,5 Millionen Menschen an Pilzkrankheiten sterben, ist die WHO-Liste der erste globale Versuch, systematisch Prioritäten für die Überwachung, Forschung und Entwicklung sowie für Massnahmen im Bereich der öffentlichen Gesundheit in Bezug auf Pilzerreger zu setzen.

Pilzproblem in der Landwirtschaft steigt

Das Bewusstsein für die durch Pilzkrankheiten verursachte Notlage der weltweiten Nutzpflanzen müsse viel stärker geschärft werden, ebenso wie die Investitionen der Regierungen und des privaten Sektors in die Erforschung von Pilzkulturen, schreiben Stukenbrock und Gurr.

Hunderte von Pilzkrankheiten befallen die 168 Kulturpflanzen, die von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) als wichtig für die menschliche Ernährung eingestuft werden. Trotz des weit verbreiteten Einsatzes von Fungiziden und des Anbaus krankheitsresistenterer Sorten verlieren die Landwirte weltweit jedes Jahr zwischen 10 und 23 Prozent ihrer Ernte durch Pilzkrankheiten und weitere 10 bis 20 Prozent gehen nach der Ernte verloren. Die fünf wichtigsten Kalorienpflanzen – Reis, Weizen, Mais, Sojabohnen und Kartoffeln – können z.B. vom Reisblastpilz, Weizenstängelrost, Maisrost, Sojarost und der Kartoffelfäule befallen werden. Die Verluste durch diese Pilze entsprechen einer Menge an Lebensmitteln, die ausreicht, um 600 bis 4’000 Millionen Menschen ein Jahr lang mit 2’000 Kalorien pro Tag zu versorgen. Diese Verluste werden in einer sich erwärmenden Welt wahrscheinlich zunehmen.

Pilze sind äusserst effektive Krankheitserreger. Sie produzieren riesige Mengen an Sporen. Die Sporen einiger Arten können im Boden überleben und bis zu 40 Jahre lang lebensfähig bleiben und z.B. die Sporen des Weizenstängelrosts können zwischen Kontinenten reisen. Pilze weisen auch ein phänomenales Mass an genetischer Variation und Plastizität auf. In einigen Fällen ist auch der Gen-Transfer zwischen Pilzen und Bakterien oder Pflanzen möglich.

Probleme verursacht durch moderne Landwirtschaft

Die aktuellen Probleme sind entstanden, weil die Anpassungsfähigkeit der Pilze auf moderne landwirtschaftliche Praktiken trifft. Die meisten Monokulturen bestehen aus riesigen Flächen mit genetisch einheitlichen Pflanzen. Die grösste Monokultur der Welt ist ein mehr als 14’000 Hektar grosses Feld mit genetisch einheitlichem Weizen in Kanada. Diese bieten einer so produktiven und sich schnell entwickelnden Gruppe von Organismen ideale Nahrungs- und Brutstätten. Hinzu kommt, dass der zunehmend verbreitete Einsatz von Fungiziden, die auf einen einzelnen zellulären Prozess des Pilzes abzielen zum Entstehen von Fungizidresistenzen geführt hat.

Seit den 1990er Jahren bewegen sich die Pilzerreger mit einer Geschwindigkeit von rund 7 km pro Jahr polwärts. Landwirte haben bereits Weizenstängelrost-Infektionen, die normalerweise in den Tropen auftreten, in Irland und England gemeldet. Steigende Temperaturen könnten auch die Wechselwirkungen zwischen Pflanzen und ihrem Mikrobiom, einschliesslich Symbionten, die in Pflanzen leben, beeinträchtigen. Solche harmlosen Pilze könnten pathogen werden, wenn Pflanzen ihre Physiologie als Reaktion auf Umweltstress verändern. Darüber hinaus könnte die Toleranz von Pilzen gegenüber höheren Temperaturen die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass opportunistische, im Boden lebende Krankheitserreger den Wirt wechseln und bei Tieren oder Menschen pathogen werden.

Zu diesen Problemen kommt noch der Druck auf das Nahrungsmittelsystem durch die wachsende Bevölkerung hinzu. Die Menschheit steht vor noch nie dagewesenen Herausforderungen für die Nahrungsmittelproduktion.

Nutzpflanzen besser schützen

Um die Nutzpflanzen der Welt besser vor Pilzkrankheiten zu schützen, bedürfe es eines viel einheitlicheren Ansatzes als bisher – mit einer engeren Zusammenarbeit zwischen Landwirten, der Agrarindustrie, Pflanzenzüchtern, Biologen für Pflanzenkrankheiten, Regierungen und politischen Entscheidungsträgern und sogar philanthropischen Geldgebern.

Es reicht nicht mehr aus, sich auf Pflegemassnahmen wie die Beseitigung oder Verbrennung von erkranktem Pflanzengewebe abzustützen, konventionelle Methoden zur Züchtung von Pflanzen auf einzelne Krankheitsresistenzgene oder das Sprühen von Fungiziden, die überwiegend nur an einer Stelle wirken, zu konzentrieren. Landwirte und andere Beteiligte müssen sich verschiedene technische Innovationen zunutze machen, um Pflanzenkrankheiten wirksamer zu überwachen, zu verwalten und zu bekämpfen. Es werden bereits mehrere Ansätze entwickelt oder eingesetzt, um die Auswirkungen von Krankheiten zu begrenzen und die Ernteerträge zu schützen.

  • Entdeckung und Entwicklung von Pilzbekämpfungsmitteln
    Es sei an der Zeit, sich nicht mehr auf Fungizide zu verlassen, die nur an einer Stelle angreifen, sondern nach Verbindungen zu suchen, die auf mehrere Prozesse im Krankheitserreger abzielen. Im Jahr 2020 entdeckte ein interdisziplinäres Forschungsteam an der Universität von Exeter (Grossbritannien) ein interessantes Kandidatenmolekül – ein lipophiles Kation (C18-SMe2+), das auf mehrere Pilzprozesse abzielt.
  • Für eine grössere Vielfalt auf den Feldern
    Der Anbau von Saatgutmischungen, in denen mehrere Kulturpflanzen mit unterschiedlichen Resistenzgenen kombiniert werden, könnte eine wichtige Möglichkeit sein, die Entwicklung von Krankheitserregern zu verlangsamen. Im Jahr 2022 wurden in Dänemark rund 25 Prozent der gesamten Weizenproduktion mit gemischten Sorten angebaut, die ausgewählt wurden, weil sie ähnlich schnell wachsen und komplementäre Krankheitsresistenzgene tragen. Diese Sorten könnten die Ausbreitung von Krankheiten und die Erosion von Resistenzgenen verringern.
  • Krankheitsfrüherkennung und -überwachung
    Künstliche Intelligenz, Satelliten, Fernerkundungsinstrumente (z. B. Drohnen), Anreize für Landwirte, Krankheiten zu melden, und gemeinschaftliche Wissenschaftsprojekte, die die Öffentlichkeit in die Meldung von Pflanzenkrankheiten bei Nutzpflanzen und bei Wildarten einbeziehen, führen allmählich zu einer wirksameren Überwachung von Pilzkrankheiten. Genauere Krankheitsvorhersagen könnten wiederum frühzeitige Interventionen auslösen, um Ernteausfälle zu vermeiden.
  • Krankheitsresistenz und Pflanzenimmunität
    Bei der konventionellen Pflanzenzüchtung werden in eine bestimmte Sorte ein oder zwei Gene eingeführt, die eine Resistenz gegen eine bestimmte Krankheit verleihen, die so genannten R-Gene. Doch obwohl Krankheitserreger diese durch R-Gene vermittelte Resistenz innerhalb weniger Jahre überwinden können, kann es 10 bis 20 Jahre dauern, bis die Forscher ein R-Gen entlarven und ein Agrarunternehmen die neue Sorte verkauft. Die Einbindung von zwei oder mehr R-Genen kann die Resistenz gegen eine Vielzahl von Krankheitserregern erweitern. Feldstudien haben jedoch gezeigt, dass die auf diese Weise erreichte Resistenz nur von kurzer Dauer sein kann.
    Pflanzen verfügen jedoch über ein früheres Erkennungssystem für Krankheitserreger.  Diese Rezeptoren werden als Mustererkennungsrezeptoren (PRRs) bezeichnet. Diese Art der „Immunstärkung“ könnte mit neuen, mit R-Genen veränderten Sorten oder durch R-Gen-Pyramidierung mit Hilfe der konventionellen Züchtung kombiniert werden, um eine dauerhaftere und umfassendere Resistenz gegen die wichtigsten Krankheitserreger zu erreichen. Ein wesentliches Hindernis für die schnelle und effiziente Nutzung dieses Ansatzes – insbesondere in Europa – sei der öffentliche und politische Widerstand gegen den Einsatz transgener Pflanzen.
  • Nutzung von Biologika und Pflanzenbiotika
    Biologika sind eine breite Kategorie von Produkten, die von lebenden Organismen stammen. So wie das Interesse an Probiotika in der Medizin in den letzten zehn Jahren zugenommen hat, so ist auch das Interesse an der Verwendung von Biologika im Pflanzenschutz gestiegen.
    Pflanzen wachsen nicht allein – sie gehen Verbindungen mit verschiedenen mikrobiellen Gemeinschaften ein, die eine Rolle bei der Pflanzenentwicklung, Stresstoleranz und Krankheitsresistenz spielen können. In den letzten zehn Jahren haben neue Methoden zur Erstellung von Mikrobenprofilen die Existenz von nützlichen mikrobiellen Netzwerken offenbart. Solche könnten im Boden zur Förderung des Pflanzenwachstums und zur Verbesserung des Krankheitsschutzes eingesetzt werden. Sie dürfen aber die im Boden vorhandenen Mikroben nicht schädigen oder selber pathogen werden.
  • RNA-Verkehr zwischen Pflanzen und Pilzen
    Im Jahr 2013 zeigte ein Forscherteam, dass kleine RNAs (sRNAs) aus dem Grauschimmelpilz Botrytis cinerea an der Immunität beteiligte Gene des Pflanzenwirts ausschalten können. Einige der Forscher zeigten dann, dass doppelsträngige RNAs (dsRNAs) und sRNAs aus dem Pilz Gemüse und Obst bis zu zehn Tage lang vor Grauschimmelkrankheiten schützen können. RNAs werden jedoch nicht nur vom Pilz auf den Wirt übertragen – auch Pflanzenwirte senden Vesikel aus, um Virulenzgene des Pilzes zu unterdrücken. Eine wachsende Zahl von Forschern und neu gegründeten Technologieunternehmen versucht nun, diese natürlich vorkommenden, auf RNA-Interferenz (RNAi) basierenden Transportsysteme zu nutzen, um Nutzpflanzen besser gegen Pilzkrankheiten zu schützen. Dieser Ansatz ist jedoch langwierig und kostspielig und kann in den vielen Ländern, in denen gentechnisch veränderte Pflanzen verboten sind, nicht umgesetzt werden. Daher liegt das Hauptaugenmerk jetzt auf dem sprühinduzierten Gen-Silencing oder SIGS, bei dem sRNAs oder dsRNAs direkt auf Pflanzen aufgebracht werden, als neue, umweltfreundliche und nicht gentechnisch veränderte Pflanzenschutzstrategie. Hiezu besteht jedoch noch Forschungsbedarf.

Eine globale Einrichtung für die Pflanzengesundheit

Zwischen Januar 2020 und Januar 2023 stellte der britische Forschungs- und Innovationsrat (UKRI) rund 686 Millionen US-Dollar für die COVID-19-Forschung zur Verfügung, und weltweit wurden fast 225’000 Artikel über COVID-19 veröffentlicht. Im gleichen Zeitraum gab das UKRI etwa 30 Millionen Dollar für die Erforschung von Pilzkulturen aus, und weltweit wurden etwa 4’000 Arbeiten über Kulturpflanzen und Pilzkrankheiten veröffentlicht. Da die Ernährungssicherheit Gesundheit und Wohlbefinden bedingt, sind Landwirtschaft und Landwirte für die menschliche Gesundheit wohl ebenso wichtig wie Medizin und Gesundheitsdienstleister.

Um der Bedrohung der menschlichen Gesundheit durch Pilzkrankheiten bei Nutzpflanzen zu begegnen, müssten sich Regierungen, philanthropische Organisationen und private Unternehmen stärker mit dem Problem auseinandersetzen und mehr in diese Forschung investieren.

Das Internationale Pflanzenschutzübereinkommen (IPPC) ist ein von der FAO unterstütztes Gremium, das die Pflanzenressourcen der Welt vor Krankheitserregern schützen soll. Es ist weit weniger bekannt als andere Gremien, die sich mit Bedrohungen für das menschliche Wohlergehen befassen, wie z. B. die WHO. Die 180 Mitgliedsstaaten, die das IPPC-Abkommen unterzeichnet haben, müssen zusammenarbeiten, um dies zu ändern, finden Stukenbrock und Gurr.

Da Viren und Bakterien als Erreger menschlicher Krankheiten dominieren, wurde diesen Mikroben viel mehr Aufmerksamkeit geschenkt als Pilzen. Dabei sind Pilze in Nutzpflanzen die mit Abstand wichtigsten Krankheitserreger. Die WHO-Liste der Pilzerreger, die Menschen infizieren, ist ein Schritt, um dieser aussergewöhnlichen, aber wenig erforschten Gruppe von Mikroben mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Um die grössten Bedrohungen für die Lebensmittelsicherheit – und damit für die menschliche Gesundheit – zu bekämpfen, müsse man sich jedoch auch mit den verheerenden Auswirkungen befassen, die Pilze auf die weltweite Lebensmittelversorgung haben und weiterhin haben werden.

Lesen Sie den vollständigen Beitrag hier: Address the growing urgency of fungal disease in crops. Nature Comment 2.5.23

Natur 617, 31-34 (2023)

doi: https://doi.org/10.1038/d41586-023-01465-4

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Klima- und Regenwaldschutz: Schönreden in höchsten Tönen

25. April 2023
Detail aus Grafik von Jeune Afrique

Detail aus Grafik von Jeune Afrique (Hévéa = Kautschuk, Grumes = Rundholz)

Das Europaparlament verschärft die Einfuhrregeln. Produkte, für deren Herstellung Wälder abgeholzt wurden, sollen nicht mehr in der EU verkauft werden. Zollbehörden sollen Unternehmen kontrollieren. Was bedeutet das für Afrika? Kann diese Massnahme die Entwaldung wirklich bremsen?

Jeune Afrique hat dazu Infografiken erstellt und Heidi hat für Sie Texte daraus übersetzt (mithilfe von DeepL). Die Abbildungen schauen Sie sich am besten in der Originalpublikation an (Cacao, café, caoutchouc… Les efforts de l’UE vont-ils suffire à enrayer la déforestation ?). Jeune Afrique schreibt: In Afrika, das die höchste Entwaldungsrate der Welt hat (3,9 Millionen Hektar pro Jahr), wird diese neue Verordnung grosse Auswirkungen haben, da der Kontinent ein grosser Produzent von Kakao, Kaffee und Holz ist. Von der Elfenbeinküste über die Demokratische Republik Kongo und Äthiopien bis hin zu Kamerun bieten Jeune Afrique in Infografiken eine Kartografie der am stärksten betroffenen Länder und gehen detailliert auf die Grenzen dieser Verordnung ein.

Den Wald definieren, ohne ihn zu missbrauchen

  1. Eine zu eng gefasste Definition…
    Bei der Bekämpfung der Entwaldung konzentriert sich die Europäische Union auf ein Ökosystem, den Wald, und wählt eine bestimmte Definition, nämlich die der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO). Dies schliesst die Umwandlung anderer bewaldeter Flächen wie Savannen aus, die in Afrika weit verbreitet sind, eine grosse Artenvielfalt beherbergen und die Lebensgrundlage der lokalen Bevölkerung bilden.

  2. … und trotzdem zu weit
    Umgekehrt kann die FAO-Definition von Wald Verwirrung stiften, da sie sehr unterschiedliche Ökosysteme zusammenfasst wie dichter immergrüner Regenwald, dichter halbtrockener Regenwald, lichter Wald. Theoretisch könnte ein dichter Wald von 90% auf 20% Waldbedeckung reduziert werden, ohne dass dies als Entwaldung angesehen wird, da es über der FAO-Definition (10%) liegt. Die EU spricht in diesem Fall von Degradation, aber über die genaue Definition wurde in Brüssel noch kein Konsens erzielt, obwohl sie von entscheidender Bedeutung ist.

Europa als Einzelkämpfer

  1. Asien, das weniger streng ist…
    Die Legalisierung könnte die afrikanischen Länder dazu veranlassen, „entwaldete“ Produkte nach Asien zu exportieren, das im Allgemeinen weniger streng ist und dessen Nachfrage explodiert, wie es bereits bei Holz zu beobachten war.
  2. … auch Afrika
    Ein Teil der Produkte, wie Palmöl und Holz, wird auch auf dem wachsenden afrikanischen Markt verkauft…
  3. Ein Stichtag, der Länder begünstigt, die in der Vergangenheit abgeholzt haben
    Die Einfuhr in die EU wird für Produkte verboten, die auf Flächen geerntet wurden, die weltweit nach dem 31. Dezember 2020 entwaldet wurden oder Wälder, die Degeneration erlitten. Die Elfenbeinküste, die in 50 Jahren fast 90% ihres Waldes verloren hat, wird vor 2020 nicht mehr Rechenschaft ablegen müssen als ein Land, das nur wenig Wald abgeholzt hat.
  4. Eine schwer durchführbare und teure Kontrolle
    Die Importeure und Zwischenhändler müssen dem Zoll bestätigen, dass das importierte Produkt den neuen Standards entspricht. Die EU-Mitgliedsstaaten müssen je nach Risikoniveau des Herkunftslandes mehr oder weniger häufig Kontrollen durchführen.
    Dieses System der Rückverfolgbarkeit und Überwachung wird erhebliche Kosten verursachen, die entweder auf die Preise oder auf die ohnehin schon niedrigen Löhne auf dem Kontinent abgewälzt werden könnten…

Es scheint Heidi, dass dieser Weg zum Stopp der Abholzung der Regenwälder wenig zielführend ist.

Importstopp für viele Waren: EU will Regenwälder vor Abholzung bewahren. RedaktionsNetzwerkDeutschland 20.4.23

Cacao, café, caoutchouc… Les efforts de l’UE vont-ils suffire à enrayer la déforestation ? Jeune Afrique 21.4.23

Die FAO soll ihre Partnerschaft mit dem Verband der Pestizid-Industrie brechen!

10. Juni 2022
PAN International

PAN International

Am 15.5.22 berichtete Heidi über die Lobby-Aktivität von CropLife International: Laute Lobby für einen stillen Frühling. Nun fordern 430 Organisationen der Zivilgesellschaft und indigener Völker vom Rat der FAO ein Ende der Partnerschaft mit der Pestizid-Industrie.

„Der folgende Text ist eine Übertragung der englischen Pressemitteilung von PAN International ins Deutsche.

Im Vorfeld der 170. Sitzung des Rates der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), die am 13. Juni beginnt, erheben 430 Organisationen der Zivilgesellschaft und indigener Völker aus 69 Ländern weltweit ihre Stimme gegen die Partnerschaft der UN-Organisation mit CropLife International, dem Industrieverband, der die grössten Pestizidhersteller der Welt vertritt.

In dem von Pesticide Action Network (PAN) übermittelten Schreiben an die Mitglieder des Rates der FAO, das von 10 weiteren globalen Netzwerken unterstützt und von insgesamt 430 Organisationen mitgetragen wird, fordern diese von den Rats-Mitgliedern unverzüglich Massnahmen zur Beendigung dieser Partnerschaft zu ergreifen und erinnern die FAO an ihre Verpflichtungen zur Einhaltung der Menschenrechte. Die 430 Organisationen äussern ihre Besorgnis darüber, wie sich die CropLife-Mitgliedsunternehmen (BASF, Bayer Crop Science, Corteva Agriscience, FMC und Syngenta) „in die nationale Politik einmischen und enormen Druck auf Regierungen ausüben, die Massnahmen zum Schutz von Mensch und Umwelt vor Pestizidschäden ergreifen.“

Die Forderung nach einem Ende dieser „Toxic Alliance“ stützt sich auf die anhaltenden Bedenken der Zivilgesellschaft und der Organisationen indigener Völker sowie auf den, auf der 49. Sitzung des Menschenrechtsrates geäusserten Empfehlung des UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung „die Vereinbarung mit CropLife International im Hinblick auf Menschenrechtsbelange zu überprüfen“ und „zu erwägen, den Generaldirektor der FAO anzuweisen, die Vereinbarung zu kündigen“.

Im Rahmen der Strategie für das Engagement des Privatsektors unterzeichnete die FAO im Oktober 2020 eine Absichtserklärung mit CropLife, in einer Vielzahl von Bereichen zusammenzuarbeiten. „Die Vertiefung der Zusammenarbeit zwischen der FAO und CropLife International wirkt allen Bemühungen um ein schrittweises Verbot hochgefährlicher Pestizide, wie es der FAO-Rat bereits 2006 zur Prüfung empfohlen hat, direkt entgegen“, heisst es in dem Schreiben der Verbände.

„Diese Partnerschaft besteht nun seit über eineinhalb Jahren, und die Bemühungen der FAO, globale Massnahmen zum Ausstieg aus dem Einsatz hochgefährlicher Pestizide und deren Verbot voranzutreiben, sind zum Stillstand gekommen“, sagte Keith Tyrell, Vorsitzender von PAN International. „Wie die Unterzeichner in diesem Brief unterstreichen, sind die Mitgliedstaaten und die FAO aufgerufen, Agrarökologie zu fördern, um ökologisch basierte Lebensmittel- und Landwirtschaftssysteme zu ermöglichen, die ohne den Einsatz von giftigen Pestiziden auskommen.“

In dem Schreiben wird zudem darauf hingewiesen, dass die FAO-eigene Sorgfaltspflicht beinhaltet, dass Unternehmen, die in Menschenrechtsverletzungen verwickelt sind, als potenzielle Partnern ausgeschlossen werden können. Die unterzeichnenden Organisationen des heute versendeten Briefes an den FAO-Rat erklären, „dass der Einsatz von gefährlichen Pestiziden nicht vereinbar sei, mit den von den Vereinten Nationen geschützten Rechten auf: Gesundheit; saubere, gesunde und nachhaltige Umwelt; sichere Arbeitsbedingungen; angemessene Ernährung; sicheres und sauberes Wasser und sanitäre Einrichtungen; ein Leben in Würde; und den Rechten von indigenen Völkern, Frauen, Kindern, Arbeitern, Bauern und anderen Menschen, die in ländlichen Gebieten arbeiten“.

Darüber hinaus verdeutlicht der vorgelegte Bericht „Addressing the Conflict of Interest and Incompatibility der FAO-Partnerschaft mit CropLife International“, die Notwendigkeit, die als „giftige Allianz“ von der Zivilgesellschaft und indigenen Völker bezeichnete Zusammenarbeit zwischen der FAO und der Pestizid-Industrie zu beenden.

Dieser Bericht wurde dem FAO-Rat von PAN und zehn anderen globalen Organisationen unterbreitet, die die Kampagne anführen.

Ein separater Bericht mit dem Titel „Corporate Capture of FAO: Industry’s Deepening Influence on Global Food Governance„, der Beiträge von PAN International enthält, wurde der FAO und den Mitgliedsstaaten ebenfalls rechtzeitig vor der FAO-Ratssitzung vorgelegt. Der Bericht hebt die Partnerschaft mit CropLife als eine der Fallstudien hervor, die den Trend verdeutlichen, dass Konzerne auf Kosten von Staaten, kleinen Lebensmittelproduzenten, indigenen Völkern und der Zivilgesellschaft immer mehr Einfluss erhalten.“

430 Organisationen der Zivilgesellschaft und indigener Völker fordern vom Rat der FAO ein Ende der Partnerschaft mit der Pestizid-Industrie. PAN Germany 9.6.22

Laute Lobby für einen stillen Frühling. Heidis Mist 15.5.22

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Plastik in der Landwirtschaft: The good, the bad and the ugly

17. Januar 2022
Quelle: Assessment of agricultural plastics and their sustainability: A call for action. FAO

Quelle: Assessment of agricultural plastics and their sustainability: A call for action. FAO

Der Bericht – „Assessment of agricultural plastics and their sustainability: a call for action“ – ist der erste globale Bericht dieser Art der FAO und enthält einige erschreckende Zahlen, wie die FAO am 7.12.21 meldete. Er ist ein Aufruf zum Handeln:

„Die Vermüllung der Meere macht Schlagzeilen, aber ein neuer Bericht der FAO legt nahe, dass die Plastikverschmutzung auch in unseren landwirtschaftlichen Böden allgegenwärtig ist.

Die Geissel der unansehnlichen Bilder von Plastikmüll, der unsere Strände und Ozeane verschmutzt, findet immer wieder grosse Aufmerksamkeit. Ein neuer Bericht der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) deutet jedoch darauf hin, dass die Böden, auf denen wir unsere Lebensmittel anbauen, mit weitaus grösseren Mengen an Plastikverschmutzung belastet sind, was eine noch grössere Gefahr für die Ernährungssicherheit, die Gesundheit der Menschen und die Umwelt sind.

Nach Angaben der Experten der Agentur werden in den landwirtschaftlichen Wertschöpfungsketten jedes Jahr 12,5 Millionen Tonnen Kunststoffprodukte verwendet. Weitere 37,3 Millionen Tonnen werden für Lebensmittelverpackungen gebraucht.

  • Die Sektoren Pflanzenbau und Viehzucht sind mit zusammen 10,2 Millionen Tonnen pro Jahr die grössten Verbraucher,
  • gefolgt von Fischerei und Aquakultur mit 2,1 Millionen Tonnen
  • und der Forstwirtschaft mit 0,2 Millionen Tonnen.

Schätzungen zufolge ist Asien mit fast der Hälfte des weltweiten Verbrauchs der grösste Kunststoffverbraucher in der landwirtschaftlichen Produktion, und da es keine praktikablen Alternativen gibt, wird die Nachfrage nach Kunststoffen in der Landwirtschaft weiter steigen.“

Heidi meint: „Plastik aus Wasser zu entfernen ist zwar teuer, aber irgendwie noch machbar, etwa für Trinkwasser. Aber Plastik aus dem Boden holen? Nicht wirklich möglich!“

Plastics in agrifood systems: The good, the bad and the ugly. FAO 7.12.21

FAO. 2021. Assessment of agricultural plastics and their sustainability – A call for action. Rome. https://doi.org/10.4060/cb7856en

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UN: 90% der weltweiten Agrarsubventionen schaden den Menschen und dem Planeten

16. September 2021
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Landwirtschaftliche Schule Plantahof GR: Boxen zur Haltung von Kälbern -> Kalbfleisch. Foto 28.6.17

Quelle: The Guardian vom 14.9.21

Fast eine halbe Billion Dollar an Subventionen pro Jahr schadet der Gesundheit der Menschen, dem Klima und fördert die Ungleichheit.

Fast 90% der weltweiten Subventionen in der Höhe von 540 Milliarden Dollar, die jedes Jahr an Landwirte vergeben werden, sind „schädlich“, so ein erschreckender UN-Bericht.

Diese Agrarsubventionen schaden der Gesundheit der Menschen, heizen die Klimakrise an, zerstören die Natur und fördern die Ungleichheit, indem sie Kleinbauern, von denen viele Frauen sind, ausschliessen, so die UN-Agenturen.

Die grössten Verursacher von Treibhausgasemissionen, wie Rindfleisch und Milch, erhielten die höchsten Subventionen, so der Bericht. Diese werden oft von grossen Industriekonzernen produziert, die am besten in der Lage sind, Zugang zu Subventionen zu erhalten.

Ohne eine Reform würden die Subventionen bis 2030 auf 1,8 Mrd. Dollar (1,3 Mrd. Pfund) pro Jahr ansteigen, was das menschliche Wohlergehen weiter beeinträchtigen und die planetarische Krise verschärfen würde, so die UN.

Die Unterstützung für die „übergrosse“ Fleisch- und Milchindustrie in den reichen Ländern muss reduziert werden, während die Subventionen für umweltschädliche chemische Düngemittel und Pestizide in den Ländern mit niedrigerem Einkommen sinken müssen, so die Analyse.

In dem Bericht, der vor dem UN-Gipfel für Ernährungssysteme am 23. September veröffentlicht wurde, heisst es, dass eine Umwidmung der Subventionen in nützliche Aktivitäten „einen Wendepunkt“ darstellen und dazu beitragen könnte, die Armut zu beenden, den Hunger zu beseitigen, die Ernährung zu verbessern, die globale Erwärmung zu reduzieren und die Natur wiederherzustellen. Zu den sinnvollen Verwendungszwecken öffentlicher Gelder könnten die Förderung gesunder Lebensmittel wie Gemüse und Obst, die Verbessern der Umwelt und die Unterstützung von Kleinbauern gehören.

Das globale Lebensmittelsystem ist kaputt

Zahlreiche Analysen der letzten Jahre zeigen, dass das globale Lebensmittelsystem kaputt ist. Im Jahr 2020 werden mehr als 800 Millionen Menschen unter chronischem Hunger leiden, 3 Milliarden können sich keine gesunde Ernährung leisten, 2 Milliarden Menschen sind fettleibig oder übergewichtig, und ein Drittel der Lebensmittel wird verschwendet. Der Gesamtschaden, der dadurch entsteht, wird auf 12 Milliarden Dollar pro Jahr geschätzt, mehr als der Wert der produzierten Lebensmittel.

Der Bericht wurde von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) und dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) veröffentlicht und unterschätzt die Gesamtsubventionen im Lebensmittelsystem, da er nur die Subventionen berücksichtigt, für die in 88 Ländern zuverlässige Daten vorliegen.

„Dieser Bericht ist ein Weckruf für Regierungen auf der ganzen Welt, die landwirtschaftlichen Stützungsregelungen zu überdenken, um sie zweckdienlich zu gestalten und unsere Agrar- und Ernährungssysteme umzugestalten und zu den vier wichtigsten Zielen beizutragen: bessere Ernährung, bessere Produktion, bessere Umwelt und ein besseres Leben“, sagte Qu Dongyu, der Generaldirektor der FAO.

90% of global farm subsidies damage people and planet, says UN. Damian Carrington, The Guardian vom 14.9.21

A multi-billion-dollar opportunity – Repurposing agricultural support to transform food systems. FAO, UNDP and UNEP. 2021. A multi-billion-dollar opportunity  Repurposing agricultural support to transform food systems. Rome, FAO. ISBN: 978-92-5-134917-5 https://doi.org/10.4060/cb6562en

Übrigens: Heidi verwendet das sehr gute Übersetzungsprogramm
www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)

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«Die Schweiz hätte jetzt die Chance, eine Ernährungspolitik zu verfassen»

19. Mai 2021
«Es reicht nicht, so zu tun, als könnte man einfach ein paar Stellschrauben anpassen»: Johanna Jacobi. Foto: CDE

«Es reicht nicht, so zu tun, als könnte man einfach ein paar Stellschrauben anpassen»: Johanna Jacobi. Foto: CDE

Agrarinitiativen: Gibt es Alternativen zur Agrarindustrie?

Weltweit produzieren rund 500 Millionen Kleinbäuerinnen und -bauern Nahrung – oft agrarökologisch. Gleichzeitig tragen heute aber nur noch rund 80 Sorten massgeblich zur Welternährung bei, die in der Regel in Monokulturen angebaut werden. Diese Agrarindustrie bedingt den Einsatz von Kunstdünger und Pestiziden. Doch was würde passieren, wenn man darauf verzichtet?

Lesen Sie das Interview mit der Wissenschaftlerin Johanna Jacobi des Centre for Development and Environement (CDE) der Universität Bern über zukunftsfähige Alternativen und den nötigen Umbau zu einem nachhaltigen Ernährungssystem.

Grafik FAO 2020, bearbeitet.

Klicken Sie auf das Bild für höhere Auflösung. Grafik FAO 2020, bearbeitet.

«Die Schweiz hätte jetzt die Chance, eine Ernährungspolitik zu verfassen». Johanna Jacobi, Centre for Development and Environement (CDE), 19.5.21

19.5.21 HOME

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Bodenverschmutzung – eine unsichtbare Realität

8. Mai 2018
Bericht der FAO über den Zustand des Bodens. Rodríguez-Eugenio, N., McLaughlin, M. and Pennock, D. 2018. Soil Pollution: a hidden reality. Rome, FAO. 142 pp.

Bericht der FAO über den Zustand des Bodens.
Rodríguez-Eugenio, N., McLaughlin, M. and Pennock, D. 2018.
Soil Pollution: a hidden reality. Rome, FAO. 142 pp.

Zusammenfassung auf Deutsch, Weltagrarbericht vom 8.5.18: „Bodenverschmutzung stellt eine ernsthafte Gefahr für die Agrarproduktion, die Lebensmittelsicherheit und die menschliche Gesundheit dar – und um viele Böden weltweit ist es äussert schlecht bestellt, warnt die Welternährungsorganisation FAO in einem am 2. Mai veröffentlichten Bericht. Die Industrialisierung, Kriege, der Bergbau und die Intensivierung der Landwirtschaft setzen Böden rund um den Globus ordentlich zu und aufgrund des stetigen Wachsens der Städte werden Böden immer häufiger als Müllkippe für grossen Mengen an städtischem Abfall missbraucht.

Bodenverschmutzung betrifft die Lebensmittel, die wir essen, das Wasser, das wir trinken, die Luft, die wir atmen, und die Gesundheit unserer Ökosysteme, sagt die stellvertretende FAO-Generaldirektorin Maria Helena Semedo in einer Pressemitteilung. Die Autoren des Berichts Soil Pollution: A Hidden Reality betonen, dass bisher nur wenig über das wahre Ausmass der Bodenverschmutzung bekannt ist. Ihre Auswertung der wissenschaftlichen Fachliteratur zum Thema ergab, dass sich bisherige Studien vor allem auf Industrieländer beschränken und daher eine gehörige Wissenslücke besteht. Doch das, was bereits über die Dimensionen des Problems ans Licht gekommen ist, biete allein schon ausreichend Anlass zur Sorge.“

Lesen Sie den vollständigen Beitrag von Weltagrarbericht: FAO: Bodenverschmutzung gefährdet unsere Ernährung und Gesundheit.

Soil Pollution: A HIDDEN REALITY, Rodríguez-Eugenio, N., McLaughlin, M. and Pennock, D. 2018. Soil Pollution: a hidden reality. Rome, FAO. 142 pp.

Report sounds alarm on soil pollution. How is soil contamination affecting our food and putting our health at risk? Information gaps cloud the answer. Medieninformation FAO vom 2.5.18

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Hans Rudolf Herren: Genügend und gesunde Nahrung für alle

21. Dezember 2016
Biovision hat ein vielfältiges Bauern-Informationsprogramm entwickelt, mit dem die LandwirtInnen mit lokal relevantem Wissen versorgt werden. Sie erhalten konkrete und praxisnahe Anleitungen zur Verbesserung der Erträge mit nachhaltigen Methoden. Im Bild The Organic Farmer Radio-Reporter John Cheburet, Kenia. Copyright: Peter Lüthi, Biovision

Biovision hat ein vielfältiges Bauern-Informationsprogramm entwickelt, mit dem die LandwirtInnen mit lokal relevantem Wissen versorgt werden. Sie erhalten konkrete und praxisnahe Anleitungen zur Verbesserung der Erträge mit nachhaltigen Methoden. Im Bild The Organic Farmer Radio-Reporter John Cheburet, Kenia. Copyright: Peter Lüthi, Biovision

Heidi: Wenn Sie jetzt keine Zeit haben, diesen langen Artikel zu lesen, dann beachten Sie bitte mindestens den letzten Absatz „Heidis Geschenk“. Vielen Dank!

Hans Rudolf Herren: „In einer Zeit, die geprägt ist von aggressivem Nationalismus, Profitgier, Intoleranz, wirtschaftlicher Unsicherheit und der Schwächung internationaler Institutionen mag eine Vision, deren Realisierung Weitsicht, weltweite Kooperation und die Bereitschaft zur Suffizienz erfordert, utopisch erscheinen. Doch wenn man an eine Sache glaubt, kann man Berge versetzen.“

Vision – Biovision

Die Vision: Eine Welt mit genügend und gesunder Nahrung für alle, produziert von gesunden Menschen in einer gesunden Umwelt.

Die Akteure: „… dafür braucht es uns alle. Helfen Sie mit! Danke.“

Die Institution: Mit dem Preisgeld des Welternährungspreises, den Herren 1995 als erster Schweizer erhielt, gründete er die Stiftung Biovision. Sie ist weltweit aktiv. Als einzige Schweizer Nichtregierungsorganisation (NGO) hat Biovision beim Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen (ECOSOC) einen generellen konsultativen Status.

In der Schweiz leistet Biovision z.B. mit der Wander-Ausstellung CLEVER seit Jahren Aufklärungsarbeit für nachhaltigen Konsum.

Vom Bauernsohn zum international gefragten Agrarexperten

Hans Rudolf Herren, Co-Präsident Weltlandwirtschaftsrat. Copyright: Peter Lüthi, Biovision.

Hans Rudolf Herren, Co-Präsident Weltlandwirtschaftsrat. Copyright: Peter Lüthi, Biovision.

Hans Rudolf Herren ist ein Bauernsohn. Sein Vater verwaltete die Domaine des Barges der Tabakdynastie Burger Söhne im Unterwallis. Mit hochgiftigen Insektizide und Fungiziden ist er aufgewachsen. Nachdem er die Walliser Landwirtschaftsschule Châteauneuf besucht und an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich (ETHZ) Agraringenieur studiert hatte, schlug er mit seiner Dissertation beim Pionier der biologischen Schädlingsbekämpfung, Prof. Vittorio Delucchi, einen anderen Weg ein: Einsatz von natürlichen Feinden gegen schädliche Insekten statt Insektizide.

Herren und sein Team verhinderten eine grosse Hungersnot, indem sie mit ihrer Forschung zeigten, wie die in ganz Afrika grassierende Maniok-Schmierlaus mit Wespen und Marienkäfern erfolgreich bekämpft werden kann, ohne Chemie und für den Bauern kostenlos. Das war der Anfang einer Erfolgsgeschichte.

Von 1979 an wirkte Herren u.a. am Institute for Insect Physiology and Ecology (ICIPE) in Nairobi, dem er bis 2005 als Direktor vorstand. Seit 2005 ist er Präsident und CEO des Millennium Institutes in Arlington, Virginia (USA), das Politiker in über 40 Nationen bei der Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen berät.

Mehr über seine Arbeit und die Preise, die er erhalten hat, auf Wikipedia.

Das Ernährungssystem der Erde ändern!

Die Erfahrung und das erworbene Wissen brachten Herren zur Einsicht, dass die Landwirtschaft, ja, das ganze Ernährungssystem der Erde grundlegend gewandelt werden muss. Sein hochgestecktes Ziel lautet:

Eine Welt ohne Hunger und Elend, in der alle Menschen gleiche Rechte geniessen, in Frieden miteinander und im Einklang mit der Natur leben. Die Grenzen, die unser Planet setzt, werden respektiert, Gewalt und Krieg geächtet. Die Bedürfnisse der kommenden Generationen stehen zuoberst auf der politischen Agenda, die natürlichen Lebensgrundlagen werden für sie regeneriert und bewahrt. Die Energieversorgung basiert zu 100% auf erneuerbaren Energieträgern.

So ernähren wir die Welt

In seinem Buch So ernähren wir die Welt beschreibt und analysiert Herren die Probleme, nennt Zahlen und zeigt Lösungen auf. Er versteht es, einfach und verständlich zu schreiben. Seine Vorschläge sind klar.

1. Hunger im Überfluss

Der Titel des ersten Kapitels deutet Probleme an: „Insgesamt isst heute etwa jeder zweite Mensch zu wenig, zu viel oder das Falsche … Ein Nahrungssystem, das einerseits zu viel und andererseits zu wenig gesunde und zugängliche Nahrung auf den Tisch bringt, kann kein Modell für die Zukunft sein…“ Ein paar Stichwörter: Verschwendung, zu viel Fleisch, zu arm für eine ausreichende Ernährung und das scheinbare Paradox: Nahrung ist zu billig.

2. Bedrohte Ressourcen

Unter den folgenden Untertiteln geht Herren auf die bedrohten Ressourcen ein und nennt Zahlen: Agrarland degradiert, Land Grabbing, Wassermangel, schwindende Biodiversität, Pestizide in der Umwelt und
Treibhausgase aus der Landwirtschaft.

Zum Beispiel 20% der Ackerflächen der Welt werden heute bewässert und 70% des globalen Süsswasserverbrauchs gehen auf das Konto der Landwirtschaft. Wasser wird zunehmend eine knappe Ressource der Nahrungsmittelproduktion.

3. Risiken des Klimawandels

Den Klimawandel und seine Folgen spricht Herren kurz an und schildert dann die fatalen Auswirkungen für Afrika. Ein kürzlich veröffentlichter Bericht der auf Risikoanalysen spezialisierten britischen Firma Maplecroft zeigt, dass Afrika die grösste Last trägt, obschon dieser Kontinent kaum an den Ursachen des Klimawandels beteiligt ist. Für 32 Länder wird ein extrem hohes Risiko für massive Schäden infolge des Klimawandels genannt. So gut wie alle befinden sich in Afrika und Südasien, siehe Climate Change and Environmental Risk Atlas 2015.

4. Die Vision

Diversität statt Uniformität ist Herrens Ansatz für eine ökologische Landwirtschaft. Darunter versteht er nicht nur die Arten- und Sortenvielfalt auf Betriebsebene, sondern auch die Diversität der Anbausysteme. Agrarökologie umfasst eine Vielfalt von landwirtschaftlichen Methoden, die an die jeweiligen lokalen Bedingungen angepasst sind und lokal weiterentwickelt werden. Gemeinsam ist diesen Systemen der Grundsatz der ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Nachhaltigkeit. Herren beschreibt Punkt für Punkt welche Landwirtschaft ihm vorschwebt.

5. Wie erreichen wir unser Ziel?

Es brauche einen fundamentalen Kurswechsel in der Landwirtschaftspolitik und eine Neuorientierung der Agrarforschung zur Verwirklichung seiner Vision. Die Gelder, welche wir für die Transformation des Ernährungssystems einsetzten, verhinderten aber viel höhere Kosten für die kommenden Generationen: Es sind Investitionen in die Zukunft.

Der Kurswechsel bedinge eine grundlegende Neuausrichtung der Agrarforschung und -technik. Herren formuliert für die Forschung wichtige neue Fragen. „Dazu benötigen wir rund um den Erdball Tausende von Institutionen wie das Schweizer Forschungsinstitut für Biologischen Landbau (FiBL). Es gibt nicht die moderne Landwirtschaft auf der Welt, sondern viele verschiedene.“

Herren schlägt auch einen besseren Informationsaustausch vor: „Wissen ist die einzige Ressource, die wächst, wenn man sie mit anderen teilt. Und sie muss wachsen … “ Der Wissenstransfer dürfe keine Einbahnstrasse sein: „Es gilt zu gewährleisten, dass das traditionelle und lokale Wissen, das ebenfalls für Innovationen genutzt werden kann, in die Agrarforschung einfliesst. Neue Partnerschaften zwischen Bauern, Forschern und Agrartechnikern können dies zum Vorteil aller gewährleisten.“

Im Folgenden sind die von Herren besprochenen Themen aufgeführt; die Titel allein schon deuten die Richtung an:

Auf Kleinbetriebe setzen
Faire Produzentenpreise
Ländliche Infrastruktur ausbauen
Position der Bäuerinnen stärken
Ökologischer Landbau
Landwirtschaftsböden schützen und regenerieren
Auf Pestizide verzichten
Wasser sparen
Biodiversität fördern
Landwirtschaftlicher Klimaschutz
Multifunktionalität
Verschwendung bekämpfen
Fairer Welthandel
Ernährungssouveränität
Neuausrichtung von Forschung und Technik
Wissen generieren und tauschen
Gentechnik bringt es nicht
Green Economy Report.

6. Neuer Lebensstil

Ein global nachhaltiges, Ressourcen schonendes und gesunde Nahrung anbietendes Ernährungssystem sei nicht nur die Aufgabe der BäuerInnen. Politik und Wirtschaft, besonders aber die KonsumentInnen seien gefordert, ihren Lebensstil zu ändern. Sie müssten etwa den Appetit auf Fleisch zügeln. Die chinesische Führung z.B. hat sich zum Ziel gesetzt, den Fleischkonsum im Land zu halbieren, d.h. auf 27 kg pro Jahr zu senken (Schweiz 51 kg).

Alles andere als nachhaltig sei auch unser Mobilitätsverhalten, welches sich unmittelbar auf die Welternährung auswirke, wenn auf Ackerböden Pflanzen für den Tank angebaut werden. Und wir sollten am Boden bleiben: „Jet-Set ist von gestern, wer seiner Zeit voraus sein will, bleibt am Boden …“

7. Weltagrarbericht und die Folgen

Die Weltbank und die Vereinten Nationen initiierten den Weltagrarbericht 2008, welcher den Titel Landwirtschaft am Scheideweg trägt. 400 Wissenschaftler aus der ganzen Welt arbeiteten über vier Jahren lang daran, Herren war Ko-Vorsitzender des Berichts. Darin wurde klar ein neues Paradigma gefordert: Wir können die Welt nur nachhaltig ernähren, wenn wir uns auf agrarökologische Methoden besinnen und mit der Natur und nicht gegen sie arbeiten. 58 Nationen unterzeichneten den Bericht, darunter auch die Schweiz, aber die Umsetzung der Vorschläge hat noch nirgends stattgefunden. (Kapitel 2. Bedrohte Ressourcen).

Nicht alle waren ob dem Bericht und dessen Botschaften erbaut, denn eine ökologische Landwirtschaft ist kein guter Kunde für Agrarkonzerne, die ihr Geld mit dem Verkauf von Saatgut für Hochertragssorten, Dünger und Pestiziden verdienen. Doch in vielen Ländern wird der Weltagrarbericht sehr ernst genommen. So lancierte etwa die Afrikanische Union eine Initiative zur Einführung der biologischen Landwirtschaft; sie wird bisher in acht Ländern umgesetzt.

Die UN-Welthandels- und Entwicklungskonferenz (UNCTAD) hat den Weltagrarbericht von Anfang an unterstützt. Wirkung entfaltet hat der Bericht auch bei der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) und der UNO-Generalversammlung im September 2015 sowie der Weltbank und dem Internationalen Institut für Ernährungspolitik (IFPRI).

Herrens Vision in der Praxis

Im zweiten Teil des Buches bespricht Herren verschiedene Projekte. Dieser Teil ist reich an Schwarzweiss-Fotos. Die Titel weisen auf den Erfolg der angewandten Methoden hin und regen zum Lesen an, z.B. Die Mango weint nicht mehr, Der heilige Berg grünt wieder, Ziel: 100% Bio (Bhutan) …

Weiter wie bisher ist keine Option.

Dieser Satz steht irgendwo im Buch. In Anbetracht der heutigen Beeinträchtigung der Lebensgrundlagen durch die Landbewirtschaftung ist eine Agrarwende zwingend. Das Buch gibt viele Anregungen und zeigt Lösungen auf für eine Landwirtschaft, welche nicht nur als „nachhaltig“ bezeichnet wird, sondern es auch wirklich ist.

So ernähren wir die Welt, Hans Rudolf Herren, Verlag rüffer & rub, Reihe „rüffer & rub visionär“

Vom Funken zum Feuer

Anne Rüffer, Verlegerin: „Den Funken einer Idee, einer Hoffnung, einer Vision weiterzutragen und damit ein Feuer des persönlichen Engagements zu entzünden, das ist die Absicht, die wir mit unserer neuen Reihe – wir nennen sie »rüffer & rub visionär« – verfolgen.“
Verlag rüffer & rub

Heidis Geschenk

Möchten Sie, liebe Leserin, lieber Leser, das ganze Buch lesen? Dann schreiben Sie Heidi an nachfolgende Adresse. Sie wird Ihnen ein Exemplar gratis zustellen; mit Obergrenze bei sehr sehr vielen Anfragen, dann würde das Los entscheiden. E-Mail: heidismist at bluewin.ch

Zu viel oder zu wenig Wasser: Damit haben die Kleinbauern in Subsahara-Afrika je länger, je mehr zu kämpfen. Regenmangel und Trockenzeiten können mit Wassertanks besser überstanden werden. Copyright: Peter Lüthi, Biovision.

Zu viel oder zu wenig Wasser: Damit haben die Kleinbauern in Subsahara-Afrika je länger, je mehr zu kämpfen. Regenmangel und Trockenzeiten können mit Wassertanks besser überstanden werden. Copyright: Peter Lüthi, Biovision.

21.12.16 HOME

 

Boden: Gut gibt’s den König von Thailand!

4. Dezember 2014

Der Boden ist wichtig. Das hat der König von Thailand erkannt und daher die Bodenwissenschaften und den Schutz der Böden gefördert. Als die Internationale Bodenkundliche Union (IUSS) 2002 einen Weltbodentag schuf, wählte sie als Datum den Geburtstag seiner Majestät des Königs von Thailand, den 5. Dezember.

Weltweit ist der Boden gefährdet, auch in der Schweiz: Verdichtung, Erosion, Verschmutzung, Bau von Verkehrswegen und Gebäuden… Den Bodenproblemen angenommen hat sich bei uns der Solothurner Nationalrat Stefan Müller-Altermatt, indem er eine Motion für die Schaffung eines Nationalen Kompetenzzentrums Boden eingereicht hat; diese wurde am 17.6.14 vom Nationalrat gegen den Willen des Bundesrates angenommen, siehe Motion 12.4230 Nationales Kompetenzzentrum Boden als Gewinn für Landwirtschaft, Raumplanung und Hochwasserschutz.

Am 19./20.1.15 wird die Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie UREK des Ständerats über das Bodenzentrum debattieren (Sitzungsplanung). Heidi wünscht sich, dass die Mitglieder der UREK einen königlichen Entscheid fällen. Übrigens, die beiden grössten Gefahren, die der Bodenfruchtbarkeit durch die landwirtschaftliche Bewirtschaftung in der Schweiz drohen, sind Erosion und Unterbodenverdichtung, siehe Agrarbericht 2014, Seite 101.

2015 Internationales UNO-Jahr der Böden

Weltweit sind zahlreiche Veranstaltungen zum Internationalen UNO-Jahr der Böden geplant. Auch die Bodenkundliche Gesellschaft der Schweiz (BGS) wird aktiv sein und mit Unterstützung des Bundesamts für Umwelt (BAFU) und weiteren Institutionen das UNO-Jahr der Böden erlebbar machen. Eine Minute und 35 Sekunden, die sich lohnen: Kurzfilm der FAO zum Weltbodentag und zum UNO-Jahr der Böden Support World Soil Day and the International Year of Soils 201.

Moorboden: Boden des Jahres 2015

Die BGS hat den Moorboden zum Boden des Jahres 2015 ernannt. Moorboden ist beliebt für den Anbau von Gemüse (Gemüselehrpfad), etwa im Grossen Moos. Drainage und v.a. intensive Bodenbearbeitung bewirken den Abbau des Torfs, langsam verschwindet der fruchtbare Boden, was übrig bleibt ist Seekreide oder Lehm. Wenn sich der Boden in Luft auflöst, Der Bund 28.4.14. Das ist zwar nichts Neues, aber die Konsequenzen ziehen? Das will offenbar niemand, solange es noch Boden gibt.

Fokus: Internationales Jahr des Bodens 2015: Der Boden – mehr als nur Erde, BAFU 3.12.14

2015 Internationales Jahr des Bodens (Schweiz)

International Year of Soils 2015 – IYS 2015, FAO

World Soil Day and International Year of Soils, Beschluss der UNO Generalversammlung vom 2.12.13

5.12.14 HOME

Wann werden wir endlich lernen?

25. Juni 2013
El Salvadors Gesundheitsministerin Maria Isabel Rodriguez kämpft für ein Verbot des Herbizids Paraquat. Dieses ist in der Schweiz und der EU längst verboten.

El Salvadors Gesundheitsministerin Maria Isabel Rodriguez kämpft für ein Verbot des Herbizids Paraquat. Dieses ist in der Schweiz und der EU längst verboten. WOZ Nr. 25 vom 20.6.13

Benjamin Franklin soll 1786 einem Freund geschrieben haben: „… when will we ever learn?“ Dies im Zusammenhang mit Blei-Vergiftungen. Gelesen hat Heidi dieses Zitat im New Scientist Nr. 2919 vom 1.6.13. Der Autor des Artikels „Toxic hypocrisy“, Perry Gottesfeld,  fügt hinzu: Es scheint so, dass wir vielleicht eine weitere Generation vergiften müssen, bevor wir das kapieren. Noch heute exportiert die EU 21’000 Tonnen bleihaltige Farben. Lead Paint Background, Occupational Knowledge International.

Die 3. Welt als Handelspartner für Gifte

Viele Gifte und Pflanzenschutzmittel, die bei uns verboten sind, werden weiterhin an Entwicklungsländer verkauft, obwohl sie krank machen, töten, Wasser und Böden verseuchen. Die Liste ist lang, ein paar Beispiele:

Wenn Lobbyisten Gesetze schreiben …

Ist es ein Trost, dass die Gifte aus der 3. Welt zu uns zurück kehren, in der Luft, im Wasser, in Lebensmitteln, in Konsumgütern… ? Wann werden wir sie im eigenen Körper spüren und endlich handeln? Wo bleibt unser humanitäres Engagement? Und unsere Gesetzte? Wann wählen wir ein Parlament, das uns und die „anderen“ vor all dem Gift schützt?

Nachtrag 1.8.13: Die FAO fordert Ende der Vermarktung hochgefährlicher Pestizide in Entwicklungsländern, Grünwolf

25.6.13 HOME


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