Posts Tagged ‘Fischzucht’

fair-fish sucht Co-Geschäftsleiter/in

13. Mai 2016
Auf einfache, spielerische Art vermittelt die schwimmende Ausstellung «fair-fish geht baden» viele Informationen zur Überfischung, zum bewusstem Fischkonsum und zur Problematik der Fischzucht. Copyright fair-fish

Auf einfache, spielerische Art vermittelt die schwimmende Ausstellung «fair-fish geht baden» viele Informationen zur Überfischung, zum bewusstem Fischkonsum und zur Problematik der Fischzucht. Copyright fair-fish

fair-fish, Billo Heinzpeter Studer: „Die langjährige Co-Geschäftsleiterin Bianca Miglioretto wird uns im Sommer leider verlassen. Wir suchen nun die Person, die zusammen mit Susanne Hagen das fair-fish-Schiffchen weiter durch Wind und Wellen steuert.
Bitte zuerst die Stellenausschreibung lesen.
Letzte Frist für Anfragen: 5. Juni 2016″
Arbeitsort: Zürich

Ziel von fair-fish

  • fair-fish will die Art wie Fische für unsere Ernährung gewonnen werden grundlegend verändern.
  • Gemeinsam mit Menschen, die sich engagieren.
  • Überall auf der Welt.

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Fische kämen lieber nicht vom Bauernhof

1. September 2014
Fisch ist Fisch? Irrtum!

Fisch ist Fisch? Irrtum!

Medieninformation fair-fish Schweiz vom 31.8.14:

Bauern wird ein neuer Nebenerwerb versprochen: sie sollen nebenher Fische züchten. In Deutschland zum Beispiel karrt die Aquakulturindustrie kleine Kreislaufanlagen-Module samt jungen Welsen und Mastfutter auf die Höfe. In der Schweiz sind soeben ein paar Entlebucher Schweinezüchter nebenbei in die Mast von Zandern eingestiegen. Doch Zander würden lieber anders aufwachsen, sagt der Verein fair-fish.

Bauern sind in manchen Dingen ausgebildet, unter anderem in der Haltung und Mast von Landtieren. Für die Haltung von Wassertieren wurden sie im Lauf ihrer Ausbildung nie geschult. Der in der Schweiz obligatorische Kurs für Fischhalter ist –  zumindest bis jetzt – eher eine Schnellbleiche zwecks Bewilligung. Dass Bauern in schwierigen Zeiten ein Nebeneinkommen suchen, ist verständlich. Doch was können die Fische dafür?

Fischzucht eilt der Wissenschaft davon

Wer Tieren gerecht werden will, muss wissen, was ihrer Art eigen ist. Was wissen Bauern von den natürlichen Bedürfnissen einer bestimmten Fischart? Gar nichts – wie sollten sie auch: Sogar professionelle Fischzüchter wissen das eigentlich nicht. Denn die hierfür zuständige Wissenschaft, die Ethologie (Verhaltensbiologie) hat über Fische bis heute wenig geforscht.

Die Fischzucht-Industrie wächst seit Jahrzehnten um bis zu neun Prozent jährlich. Doch noch immer fehlen Studien über das Verhalten von Fischen, vor allem in deren natürlichem Lebensraum. Solche Studien vermisst man sogar bei sehr häufig gezüchteten Arten wie zum Beispiel den Tilapien. Wie kann ein Züchter wissen, ob es seinen Fischen gut geht, solange nicht bekannt ist, was diese Fische bräuchten, damit sie ihrer Art und ihren Bedürfnissen gemäss leben können?

Irrfahrt mit verbundenen Augen

Die Bewilligung von Fischzuchten in der Schweiz gleicht der Fahrt auf der Autobahn mit verbundenen Augen. Das zuständige Bundesamt kümmert sich seit jeher kaum um die Fische. Selbst nach dem Skandal um die rechtswidrige Schlachtung in der Wels-Fabrik «Melander» im Jahr 2009 fühlte sich das Bundesamt nicht bemüssigt, endlich in Sachen Fischwohl tätig zu werden. Die Beamten argumentierten damals gegenüber fair-fish, sie hätten schon alle Hände voll zu tun mit beissenden Hunden und dem Auslauf von Rindvieh. In Köpfen gezählt sind Fische aber das häufigste in der Schweiz gehaltene Tier!

Die seit 2008 geltende Tierschutzverordnung nennt für die Zucht und die Haltung von Fischen nur ein paar magere und large Vorschriften. Einzig für Forellen- und Karpfenartige enthält die Verordnung halbwegs genauere Bestimmungen. Für alle andern Arten, die in der Schweiz heute oder demnächst gezüchtet werden, gibt es keine besonderen Vorschriften – auch nicht für Zander.

Fisch ist Fisch? Irrtum!

Die einzelnen Fischarten sind in ihrer Biologie, in ihrem Verhalten und in ihren Bedürfnissen sehr verschieden. Was für eine Forelle passen mag, muss dem Zander überhaupt nicht frommen.

Auf welcher Grundlage die Entlebucher Schweinezüchter und die zuständigen Vollzugsbehörden eine tierschutzkonforme Zucht von Zandern bewerkstelligen wollen, bleibt vollkommen schleierhaft. Der Raubfisch Zander lebt vorzugsweise in der Tiefe von ruhigen oder langsam fliessenden Gewässern. In den untiefen Rundstrombecken bei Entlebucher Bauern müssen die Zander im Schwarm auf engem Raum leben, sind einer stetigen Strömung ausgesetzt und dadurch immer in Bewegung. Ob die Fische das wollen? Das müsste erst erforscht werden. Und erst aufgrund solcher Forschung dürften Anlagen für die Fischzucht überhaupt bewilligt werden.

fair-fish erarbeitet Grundlagen

Um herauszufinden, welche Haltung einer Fischart gerecht wird, recherchiert der Verein fair-fish international nach verstreuten ethologischen Erkenntnissen über Fische und fasst sie in einer Open-Access-Datenbank zusammen. Auf dieser wissenschaftliche Basis entwickelt fair-fish konkrete Empfehlungen wie Züchter das Wohl der Fische verbessern können und macht deutlich, wo weitere Forschung nötig ist.

Gleichzeitig bereitet der Verein fair-fish Schweiz eine Kampagne für Tierschutz in Fischzuchten vor und ist bereit, zusammen mit Fischzüchtern Richtlinien für artgerechte Fischhaltung zu entwickeln.

Kontakt: www.fair-fish.net und www.fair-fish.ch
Fisch-Ethologie-Datenbank: www.fair-fish.net/ethologie

Dazu meint Heidi bloss: Schuster bleib bei deinem Leisten. Dies besonders, da es zwar in der Schweiz gute Tierschutzvorschriften gibt, aber längst nicht alle eingehalten werden.

Tierwohl in Nutzfischzuchten. Eine Literaturstudie und Analyse des Schweizer Tierschutz STS zur artgerechten Haltung von Nutzfischen (2012)

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Heidis Geschenk-Idee

9. Dezember 2013
Nachhaltigkeit: Fischzuchten sind keine Lösung

Nachhaltigkeit: Fischzuchten sind keine Lösung

Aus dem Schülerheft Fischstäbchen von Fair Fisch: „Nachhaltigkeit: Fischzuchten sind keine Lösung. Du denkst jetzt vielleicht, dass die Zucht von Fischen diese Probleme lösen kann, so wie wir Kühe züchten und im Stall halten können. Leider ist dies nicht so einfach: Die meisten Zuchtfische für den Markt in Europa und Nordamerika sind Raubfische und müssen daher mit Fischmehl gefüttert werden. Denn Raubfisch frisst Fisch. Und woher kommt das Fischmehl? Richtig, aus dem Meer.

Rechnen wir mal: Um 1 kg Zuchtfisch zu produzieren, müssen je nach Raubfischart etwa 3-5 kg wilde Fische zu Fischmehl verarbeitet werden. Kann diese Rechnung mit der Zeit aufgehen?

Ausserdem belasten Fischzuchten oft die Umwelt, da die Fische auf so engem Raum gerne krank werden und der Fischzüchter dann Medikamente einsetzen muss, welche auch in die Umwelt gelangen. Das kann also nicht die Lösung sein.

Weil das Fischstäbchen nicht auf den Bäumen wächst, müssen immer neue Fische gefangen werden. Aber es werden schon viel zuviele Fische gefangen auf der Welt. Wenn das so weiter geht, gibt es bald keine Fische mehr. Dann ist auch mit Fischstäbchen Schluss…“ Achtung also beim Kauf von Fischen und Fischprodukten!

Heidis Fair-Fish-Geschenkideen:

„Klarheit beim Fischkauf!“ oder „Wohlsein für Fische in Zuchtanlagen“ oder „Tasche mit Infos“ oder „Einen Baum schenken: Obstgärten in Senegal“, hier geht’s zum Fair-Fish-Bestellformular.
Projekte von Fair-Fish mittragen
Es gibt viele Möglichkeiten, etwas zu tun: 9x Wissen verbreiten, Fair-Fish

oder ein Buch

Callum Roberts ist Meeresbiologe und Professor für Meeresschutz an der University of York in England. © aus "Der Mensch und das Meer", DVA

Callum Roberts ist Meeresbiologe und Professor für Meeresschutz an der University of York in England. © aus „Der Mensch und das Meer“, DVA

Der Mensch und das Meer von Callum Roberts, Geo vom 4.7.13, erschienen im DVA Verlag

“Overfishing is the world’s biggest solvable environmental problem. We know what to do and if we were to act decisively, it would take only 15 years to fix most of what has gone wrong.”

– Callum Roberts

The Ocean of Life, The Fate of Man and the Sea, Callum Roberts, SeaWeb

9.12.13 HOME

Verschmutztes Hahnenwasser oder Quellwasser aus Grönland?

20. August 2010
Vereina_X_Bach

Zusammenfluss Vereina- und Verstancla-Bach

Am Bahnhofkiosk in Chur wird Grönland-Quellwasser „938“ zum Aktionspreis von 2.50 Franken pro Fläschchen verkauft. Zu diesem ökologischen Unsinn kontrastiert wohltuend die Aktion ZH2O:  65 Stadtzürcher Gastronomie-Betriebe bieten ihren Gästen Leitungswasser in Halbliter-Karaffen zu 3 Franken an. Davon wird ein Franken für Wasserprojekte in Entwicklungsländern gestiftet. Millionen von Frauen schleppen pro Tag mehrere Stunden trübes Wasser nach Hause und viele Leute, vor allem Kinder, sterben, weil sie verseuchtes oder kein Wasser haben.

Der Tourismus-Kanton Graubünden wäre prädestiniert für den Ausschank von Quellwasser in Gaststätten, etwa „Heidi-Wasser“ in Maienfeld. Das wäre auch ein Ansporn zum Reinhalten der Quellen und des Grundwassers. Wie der „Prättigauer und Herrschäftler“ am 30. Juli und 19. August 2010 meldete, wurde in Fanas der Dorfbach mit Reinigungsmittel verschmutzt, das 2-Meter-hohen Schaum produzierte. Weil der Bach eine Quelle speist, mussten das Reserve-Reservoir und die Dorfbrunnen sicherheitshalber zwei Wochen lang abgestellt werden. Grund: Ein Bauer hatte mit dem Hochdruckreiniger den Stall gereinigt (zuviel Reinigungsmittel zugemischt), das Wasser war über die Meteowasserleitung in den Dorfbach gelangt. Heidi stellt die Frage: „Wie gelangt das Reinigungswasser in die Meteowasserleitung statt in die dafür vorgesehene Güllegrube?“ Der Bauer will das Reinigungswasser der Maschinen nicht auf seinen Wiesen haben. Dass dieses Wasser einer darunter liegenden Fischzucht zufliesst, ist ihm offenbar egal. Das erinnert Heidi an Gülle-Schock im März 2010. Damals hatte die Frau eines anderen Bauers angeblich ebenfalls mit dem Hochdruckreiniger den Laufstall geputzt; das Wasser floss vom ersten Schacht in einen zweiten, der auch das Miststock-Sickerwasser sammelt, von dort in einen dritten Schacht mit Auslauf direkt ins Bächlein. Mistsickerwasser, Milchzimmerabwasser usw. flossen zwei Jahrzehnte lang direkt ins Bächlein. Das Schmutzwasser fliesst weg Richtung Nordsee. Wie Heidi aus zuverlässiger Quelle weiss, wird das Sickerwasser von Mistlagern vielerorts direkt in Bäche entsorgt. Dass man erwischt wird, ist höchst selten und die Busse minimal (200 Franken bei jährlichen Direktzahlungen von etwa 80’000 Franken).

Will man unter solchen Bedingungen sicherheitshalber vielleicht doch lieber das unökologische Grönländische „hochreine, artesische Quellwasser, das von zivilisatorischen Einflüssen gänzlich frei ist“ (Werbung) trinken statt Wasser aus einer Dorfquelle oder dem Bodensee?

20.8.10   HOME


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