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Ein wirksames Instrument für die Pestizidreduktion: Pestizidabgabe!

6. Oktober 2021
Autoren einer Studie zur Pestizid-Abgabe und die unterstützenden NGOs gemeinsam mit der GLS Bank plädieren für die Einführung einer Pestizid-Abgabe für alle chemisch-synthetischen Pestizide.

Autoren einer Studie zur Pestizid-Abgabe und die unterstützenden NGOs gemeinsam mit der GLS Bank plädieren für die Einführung einer Pestizid-Abgabe für alle chemisch-synthetischen Pestizide.

Pestizidabgabe – ein wirksames Instrument für die Pestizidreduktion

Im März 2021 veröffentlichten Stefan Möckel, Erik Gawel & Matthias Liess vom Helmholtz Zentrums für Umweltforschung (UFZ) und der Pestizidexperte Lars Neumeister eine Studie, in welcher sie verschiedene Modelle von Abgabenkonzepten untersuchten und die Auswirkungen auf Preise, Absatzmengen, die behandelbare Fläche und das Aufkommen der Abgabe simulierten. Die Ergebnisse zeigten, dass eine klug gestaltete Pestizidabgabe als finanzielles Lenkungsinstrument wesentlich zu der im EU Green Deal geforderten Pestizidreduktion beitragen kann, siehe PAN-Beitrag.

Nun ist die Studie in einer ergänzenden Version in englischer Sprache veröffentlicht worden. Für die englische Version der Studie untersuchten die Autoren zusätzlich die rechtlichen Optionen der EU zur Einführung einer europaweiten Pestizidabgabe und kommen zu dem Schluss, dass dies aufgrund der Zuständigkeiten der EU in den Bereichen Gesundheit, Umwelt und indirekte Steuern möglich wäre.

Die Autoren und die unterstützenden NGOs gemeinsam mit der GLS Bank plädieren für die Einführung einer Pestizid-Abgabe für alle chemisch-synthetischen Pestizide. Eine risikobasierte Abgabe in der EU würde, so die Autoren, nicht nur die Gefährlichkeit der einzelnen Wirkstoffe, sondern auch ihre Wirkintensität per Kilogramm berücksichtigen. Damit würde dieses Abgabemodell nicht nur die Reduzierung der eingesetzten Pestizidmenge, sondern auch die Reduzierung der Behandlungsintensität auf der Fläche unterstützen.

Wichtig und entscheidend ist, dass mit den Abgabeerlösen die notwendige Transformation der Landwirtschaft und konkret die landwirtschaftlichen Betriebe auf dem Weg hin zu pestizid-freien, nachhaltigen Anbauverfahren unterstützt werden.

PAN Germany erwartet von der nächsten Bundesregierung, das Ziel der Pestizidreduktion in den Koalitionsvertrag zu verankern und als wirksames marktwirtschaftliches Instrument eine risikobasierte Pestizidabgabe einzuführen.

Die vollständige englische Studie und die englische Presseerklärung zur Veröffentlichung der Studie erhalten Sie hier.

Pestizidabgabe – ein wirksames Instrument für die Pestizidreduktion. PAN Germany 5.10.21

Von Freiwilligkeit, Eigenkontrolle und einer Bürgerinitiative

12. Mai 2018
Schon seit Jahren warten die 30.000 Bewohnerinnen und Bewohner, darunter auch Selina und ihre Schwester Sophie (siehe Foto), darauf, dass endlich eine Leitung gebaut wird, die sicheresCopyright: foodwatch

Copyright: foodwatch

Viele Massnahmen in der Landwirtschaftspolitik basieren auf Freiwilligkeit und Eigenkontrolle. Allzu oft funktioniert das nicht, wie ein aktuelles Beispiel aus Deutschland zeigt. Der Landkreis Oldenburg müsste mehr als 6’500 Hektar grösser sein, damit die Böden nicht überdüngt werden. Angesichts des seit Jahren bestehenden Problems stellt die Kreisverwaltung fest, dass Freiwilligkeit und Eigenkontrolle der Bauern nicht funktionieren, und fordert mehr staatliche Überwachung ein.

BürgerInnen und foodwatch erfolgreich für sicheres Wasser

Sicheres Wasser, das sollte in Deutschland eine Selbstverständlichkeit sein, ist es aber nicht überall. In Sangerhausen z.B., einer kleinen Stadt im Harz, ist das Trinkwasser stark mit Uran, Nitrat und Sulfat belastet, eine Gefahr vor allem für Säuglinge und Kleinkinder. Schon seit Jahren warten die 30’000 BewohnerInnen, darunter auch Selina und ihre Schwester Sophie (siehe Foto), darauf, dass endlich eine Leitung gebaut wird, die sicheres Trinkwasser aus einem nahegelegenen Stausee pumpt.

Gemeinsam mit einer Initiative von BürgerInnen aus Sangerhausen machte foodwatch Druck beim lokalen Wasserverband. Der Protest hatte Erfolg: Die Bauarbeiten für die Trinkwasserleitung haben begonnen, schon Ende September soll endlich sicheres Wasser fliessen!

Das Beispiel zeigt: Wir BürgerInnen können etwas bewegen, wenn wir uns zusammenschliessen und gemeinsam protestieren.

Zu viel Gülle und Mist auf zu wenig Flächen, kreiszeitung 30.4.18.

Uran im Wasser – das geht gar nicht! foodwatch 11.5.18.

foodwatch fordert sauberes Trinkwasser für Sangerhausen, foodwatch 27.12.16.

12.5.18 HOME


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