Posts Tagged ‘Freihandelsabkommen mit Indonesien’

Es ist an der Zeit, unser Ernährungs- und Handelssystem umzugestalten!

1. Dezember 2021
Foto Uniterre

Foto Uniterre

Medieninformation Uniterre vom 30.11.21: Schluss mit den Freihandelsverträgen

Es muss Schluss sein mit den Freihandelsverträgen, die durch die WTO-Abkommen gefördert werden! Es ist an der Zeit, unser Ernährungs- und Handelssystem umzugestalten! Die 12. WTO-Ministerkonferenz, die vom 29. November bis 3. Dezember in Genf stattfinden sollte, wurde aufgrund von Covid-Reisebeschränkungen abgesagt. Eine Demonstration gegen die WTO und ihre Handelspolitik fand am 31.11.21 um 17:30 Uhr in Genf auf dem Place Lise Girardin statt.

Die Nahrungsmittel-, Klima-, Umwelt-, Wirtschafts-, Demokratie- und Gesundheitskrisen, die heute in der Covid-19-Pandemie gipfeln, zeigen deutlich, dass eine Umgestaltung des derzeitigen Landwirtschafts- und Ernährungsmodells unerlässlich ist. Diese zahlreichen Krisen sind nicht neu, sondern zeigen die Richtigkeit unseres Vorschlags der Ernährungssouveränität.

Die WTO wurde vor 27 Jahren gegründet. Auf dieser Grundlage greifen regionale oder bilaterale Verträge die gleiche Logik der Deregulierung auf. Es ist eine Logik der Privatisierung von öffentlichen Gütern und einer allgemeinen Konkurrenz. Aber ein Handel, der dem Allgemeinwohl zu gute kommen soll, muss den Regeln des öffentlichen Interesses unterliegen. Die durch Freihandelsabkommen begünstigte Aneignung, Plünderung und Privatisierung, sind eine zerstörerische Barbarei, die die Welt ins Chaos stürzt. Der Wettbewerb um Ressourcen, ist die Ursache für bewaffnete Konflikte und verheerende Kriege. Dies hat die Krise der MigrantInnen in Afrika, dem Nahen Osten, Nordamerika, Lateinamerika und Europa verschärft.

Das Klima, die Böden, die Wasserressourcen, die Biodiversität, die Bauern und Bäuerinnen der Welt, die prekarisierten Bevölkerungsgruppen und die Länder des Südens zahlen einen zu hohen Preis. Dieser Wettbewerbsgeist führt uns gegen die Wand.

Trotz der Unterzeichnung zahlreicher Abkommen, wie dem Pariser Klimaabkommen, den Verträgen zur Biodiversität oder der UN-Erklärung zu den Rechten der Bäuerinnen und Bauern beharrt der Schweizer Bundesrat auf dem Weg der Deregulierung und Privatisierung. In seinen Abkommen treibt er ein räuberisches Agrarsystem voran. Er nimmt die Landwirtschaft als Geisel, um den geistigen Schutz durch Patente zu verstärken, sowohl im Bereich der Gesundheit wie auch beim Saatgut. Jüngste Beispiele sind das Abkommen mit Indonesien, das geplante Mercosur-Abkommen und der anhaltende Druck auf den gesamten Agrarsektor. Besonders nennenswerte Beispiele hierfür sind die Milchwirtschaft, der Getreideanbau und der Weinbau.

Die Grundlage, die zu echtem und nachhaltigem Wohlstand führt, muss eine multilaterale Handelsregulierung sein, die soziale, wirtschaftliche und ökologische Aspekte berücksichtigt. Die WTO und ihre Abkommen müssen abgeschafft werden und die Handelsregulierung muss unter Berücksichtigung der oben genannten Aspekte neu gestaltet werden.

Ernährungssouveränität und bäuerliche Agrarökologie setzen sich als unumgängliche Lösungen durch: Die Relokalisierung der Nahrungsmittelsysteme ist entscheidend im Kampf gegen den Hunger, um den Planeten zu kühlen, die Biodiversität zu erhalten und die Rechte der Bäuerinnen, Bauern und der ArbeiterInnen zu respektieren. Am wichtigsten sind die Menschen und nicht die Profite!

Das bedeutet die Wiedergewinnung der nationalen Produktionskapazität, die im Sektor der bäuerlichen und familiären Landwirtschaft verwurzelt sind, durch Budgets des öffentlichen Sektors, garantierte Preise, Kredite und andere Formen der Unterstützung – einschliesslich der Unterstützung der Direktvermarktung zwischen ProduzentInnen und VerbraucherInnen. Der Zugang zu Land muss gefördert werden, um die bäuerliche und familiäre Landwirtschaft sowie Lebensmittel- und Agrarsysteme zu stärken, die den Bedürfnissen von Stadt und Land gerecht werden. Wir müssen Forschungs- und technische Unterstützungssysteme stärken, die auf dem Erfahrungsaustausch zwischen Bäuerinnen, Bauern und partizipativer Forschung basieren.

Als Bäuerinnen und Bauern kämpfen wir auch dafür, dass Gesundheit voll und ganz als Menschenrecht angesehen wird. Wir bekräftigen, dass die Gesundheit mit einer gesunden und nachhaltigen Ernährung beginnt, die das Immunsystem stärkt. Die Ernährungssouveränität schlägt damit eine Möglichkeit vor, sich um das Wohlergehen der Menschen und der Umwelt zu kümmern. Gemeinsam mit Via Campesina fordern wir das Recht auf öffentliche und kostenlose Gesundheit für alle Völker, wie es in Artikel 23 der Erklärung der Vereinten Nationen über die Rechte der Bäuerinnen und Bauern (UNDROP) definiert ist. Dazu gehört die Möglichkeit, auf Methoden der Präventivmedizin und Langzeitbehandlungen zurückzugreifen, aber auch die Möglichkeit, Zugang zu Impfstoffen zu erhalten. Impfstoffe, die mit Hilfe öffentlicher Gelder entwickelt wurden, dürfen nicht patentiert werden oder der Kontrolle und dem Profit grosser multinationaler Konzerne überlassen werden!

Darüber hinaus muss jeder Einzelne in unseren Gesellschaften Zugang zu allen Informationen haben, um die vorgeschlagenen Behandlungen beurteilen zu können.

Es ist nicht hinnehmbar, dass im 21. Jahrhundert hunderte Millionen Menschen hungern, obwohl es genug Nahrung für alle gibt, und dass die Ungleichheit und die Menschenrechtsverletzungen zunehmen.

Der Kampf für Würde, für Gesundheit, für eine öffentliche Politik, die auf Ernährungssouveränität beruht, und für den Schutz unserer Gemeinschaften und der natürlichen Ressourcen ist unser Recht! Mit Ernährungssouveränität und Solidarität können wir soziale Gerechtigkeit und Würde für alle erreichen!

  • WIR ERNÄHREN DIE WELT UND BAUEN ERNÄHRUNGSSOUVERÄNITÄT AUF!
  • GLOBALISIEREN WIR DEN KAMPF FÜR EINE GERECHTERE GESELLSCHAFT!
  • GLOBALISIEREN WIR DIE HOFFNUNG AUF EINE BESSERE WELT!

Schluss mit den Freihandelsverträgen. Medieninformation Uniterre vom 30.11.21

1.12.21 HOME

Datenschutzerklärung

Bundesrat muss Palmölverordnung überarbeiten

6. April 2021

Offensichtlich nimmt der Bundesrat das Volk nicht ernst: Handel vor Nachhaltigkeit!

MEDIENMITTEILUNG DER PALMÖL-KOALITION[1] vom 1.4.21

Bundesrat muss Palmölverordnung überarbeiten

Das Stimmvolk hat sich mit 51.6% nur ganz knapp für das Freihandelsabkommen mit Indonesien ausgesprochen. Entsprechend hoch sind die Erwartungen an die versprochenen Nachhaltigkeitsanforderungen. Die Palmöl-Koalition fordert daher eine Überarbeitung der vom Bund präsentierten Palmölverordnung.

(BERN) Mit der Abstimmung über das Freihandelsabkommen mit Indonesien ist die Debatte über die bedenklichen Palmölimporte nicht vorbei. Im Gegenteil: in einer Verordnung müssen nun die versprochenen Nachhaltigkeitsanforderungen im Detail geregelt werden. Der Bundesrat hat dazu seinen Vorschlag in Vernehmlassung gegeben.

Bei genauerer Betrachtung wird schnell klar, dass diese Verordnung ungenügend ist. So werden schwache Labels anerkannt, die zwar auf dem Papier gut klingen, in der Umsetzung und Kontrolle jedoch grosse Mängel aufweisen. Ebenfalls bleibt unklar, was mit fehlbaren Importeuren geschieht, denn ein wirksames Sanktionssystem ist nicht vorgesehen. Eine solche minimalistische Umsetzung widerspricht dem Versprechen des Bundesrates, mit welchem er die Stimmbevölkerung von seinem Freihandelsabkommen überzeugt hat.

Die Palmöl-Koalition fordert insbesondere folgende drei Anpassungen:

  • Vor Inkrafttreten der Verordnung muss eine zweite Benchmarking-Studie vorliegen, die neben den Kriterien auch die Umsetzung und Wirksamkeit der Labels bewertet.
  • Die Liste der in der Verordnung vorgeschlagenen Standards muss auf «POIG» und «RSPO 2018 Identity Preserved» reduziert werden. «RSPO 2013», «RSPO 2018 Segregated» und «ISCC» sind zwingend zu streichen.
  • Das Kontroll- und Sanktionssystem muss in der Verordnung präzisiert werden, damit es die Einhaltung der Nachhaltigkeitskriterien sicherstellen kann.

Weitere, spezifischere Forderungen stellen die in der Palmöl-Koalition vertretenen Organisationen in ihren jeweiligen Stellungnahmen.

Damit importiertes Palmöl dem Anspruch auf nachhaltige Produktion tatsächlich genügt, sind die erwähnten Korrekturen unabdingbar. Setzt der Bund aber die Verordnung in ihrer jetzigen, minimalistischen Fassung in Kraft, verliert er in Sachen Nachhaltigkeit jegliche Glaubwürdigkeit, und künftige Freihandelsabkommen dürften es an der Urne schwer haben. Daher zählt die Koalition auf die Kooperation des SECO.

[1] Associazione consumatrici e consumatori della Svizzera italiana, Alliance Sud, Brot für Alle, Bruno Manser Fonds, Fédération Romande des Consommateurs, Green Boots, PanEco, Pro Natura, Public Eye, Schweizer Bauernverband, Schweizerische Getreideproduzentenverband, Soldiar Suisse, Uniterre

Heidis 80 weitere Artikel über Palmöl

6.4.21 HOME

Datenschutzerklärung

Katastrophale Megaprojekte zerstören die Lebensgrundlage: Wälder, Klima, Wasser und Boden

5. März 2021

Führende NGOs wie Greenpeace und WALHI schlagen mit einem neuen Bericht Alarm: Bis zu 2 Millionen Hektaren Torf- und Regenwälder könnten dem indonesische «Food Estate Program» zum Opfer fallen. Unter dem Vorwand der Ernährungssicherheit und Hungerbekämpfung soll grossflächig industrielle Landwirtschaft betrieben werden. Führende NGOs kritisieren, dass dieses Programm nur zu mehr Hunger führen wird. Auch mit verheerenden Folgen für die letzten intakten Wälder und das globale Klima. Sie befürchten, dass es zu grossflächigem Landraub durch Unternehmen kommen wird, die einzig an exportorientierten Anbauprodukten interessiert sind und den lokalen Gemeinden ihr Land und damit ihre Lebensgrundlage entziehen.

Bereits im Oktober 2020 wurde die gesetzliche Grundlage geschaffen, geschützten Wald in Landwirtschaftsland konvertieren zu können. Die verfügbaren Zahlen zu den Projekten sind sehr widersprüchlich, aber die von der Regierung publizierten sehen „Food Estate“-Projekte von 770’000 Hektaren in Zentralkalimantan (Borneo), zwei Millionen Hektaren in Papua (Neuguinea) und 32’000 Hektaren in Nord-Sumatra vor. Weitere Projekte dieser Grössenordnung sind in Planung.

Im Bericht der NGOs steht: Das 1996 initiierte Mega-Reis-Projekt in Kalimantan (Borneo) und das neuere Merauke Integrated Food and Energy Estate (MIFEE) in Papua hatten wenig mit der Ernährung der Indonesier zu tun und alles damit, die Kassen einer kleinen Handvoll korrupter Individuen zu füllen. Das  Nahrungsmittelhilfsprogramm wird von Indonesiens Verteidigungsminister Prabowo Subianto geleitet, der unter Suharto in die Entführung und Folter von 13 pro-demokratischen Aktivist*innen verwickelt war. Er besitzt weite Ländereien auf Kalimantan.

«Statt einer dringend nötigen Agrarreform, damit eine vielfältige auf Subsistenzwirtschaft basierte Landwirtschaft gefördert werden kann, die auch langfristig das bäuerliche Einkommen und die Ernährungssicherheit garantiert, wird auch auf rechtlicher Ebene der grosse Ausverkauf vorbereitet, kritisiert Uniterre-Sekretär Rudi Berli.» Bereits mit dem Omnibus-Gesetz im Herbst 2020 wurden viele Bestimmungen für globale Investoren ausser Kraft gesetzt, die den lokalen Gemeinschaften die Rechte an ihrem gewohnheitsmässigem Land zusichern. Gewichtige Investorengruppen wie Blackstone, Carlyle Group, BlackRock und JPMorgan sollen sich, gemäss dem Report, an den Projekten beteiligen oder mit der Regierung im Gespräch stehen.

Die Forderungen der NGOs

Finanzinstitutionen sollten keine Projekte unterstützen, welche die folgenden Prinzipien ignorieren:

  • Lokale und nationale Regierungen müssen sicherstellen, dass angemessene FPIC-Prozesse1 durchgeführt werden, die den traditionellen Gemeinschaften das volle Recht lassen, über die Nutzung ihres Landes und der traditionell genutzten Ressourcen in Wäldern, Flüssen und anderen Lebensräumen zu entscheiden.
  • Jedes Projekt sollte auf der vollen Anerkennung des traditionellen Landbesitzes basieren, als Mittel zur Sicherung der Ernährungssouveränität und -sicherheit der Menschen, basierend auf lokalem Gewohnheitswissen, und sollte die traditionelle Verwaltung durch die Gemeinschaften fördern.
  • Projekte sollten weder die Umsiedlung von Arbeiter*innen, Bäuerinnen und Bauern von außerhalb der Region fördern noch Transmigrationsprogramme anwenden.
  • Jeder Teil des Projekts sollte in einem transparenten und partizipativen Prozess definiert werden, der alle indigenen Völker und lokalen Gemeinschaften, die direkt und indirekt von den Projektaktivitäten betroffen sind, vollständig einbezieht. Diese Gemeinschaften müssen das volle Recht haben, jedes Projekt abzulehnen, von dem sie glauben, dass es ihre Lebensgrundlage oder ihren Lebensraum negativ beeinflusst.
  • Null-Toleranz gegenüber Gewalt, Vertreibungen, Einschüchterung, unangemessenem Druck oder Korruption sollte die Grundlage für jedes Projekt sein.
  • Keine Umwandlung oder Degradierung von Wäldern mit hohem Erhaltungswert (High Conservation Value Forests, HCV) und anderen Lebensräumen sowie vollständiger Schutz von Wäldern mit hohem Kohlenstoffgehalt (High Carbon Stock, HCS) und Torfgebieten jeglicher Tiefe.
  • Umweltrisikoprüfungen sollten auf transparente Weise unter Einbeziehung potenziell direkt und indirekt betroffener Gemeinden und Stakeholder durchgeführt werden und sollten auch soziale Risiken abdecken.
  • Projekte sollten die ökologische Wiederherstellung und Rehabilitierung von geschädigten und verlorenen Waldund Torfgebieten unter Berücksichtigung des Wissens und der Rechte indigener Völker und lokaler Gemeinschaften integrieren.

Das Komitee Stop Palmöl unterstützt die Forderungen der NGOs, welche einmal mehr zeigen, dass die Entwicklung in Indonesien nicht Richtung «Nachhaltigkeit» gehen. Im Gegenteil, den Einheimischen und Indigenen droht eine massive Verschlechterung der Besitz- und Ernährungssituation im Interesse weniger Investoren und Oligarchen.

Swallowing Indonesia’s forests, PDF

Referendum Stop Palmöl!

Heidis weitere 79 Artikel über Palmöl

5.3.21 HOME

Datenschutzerklärung

Liebe BürgerInnen der Schweiz, bitte stimmen Sie mit Nein zum Freihandelsabkommen

1. März 2021

Für Palmölplantagen wird Regenwald vernichtet (© Montage: Flickr/ Wakx & doraemon - CC BY-NC-SA 2.0)

Für Palmölplantagen wird Regenwald vernichtet (© Montage: Flickr/ Wakx & doraemon – CC BY-NC-SA 2.0)

News von Rettet den Regenwald e.V. vom 25.2.21:

Am 7. März 2021 entscheiden die Bürgerinnen und Bürger der Schweiz über das geplante Freihandelsabkommen mit Indonesien. Mit dem Abkommen soll problematisch produziertes Palmöl unter dem Deckmantel der Nachhaltigkeit verbilligt in die Schweiz kommen. Bitte stimmen Sie mit NEIN.

Für Umwelt und Menschenrechte steht viel auf dem Spiel. Denn Palmöl ist eine Hauptursache für die Zerstörung der Regenwälder und für Gewalt gegen die Bevölkerung. Zusammen mit dem Bruno-Manser-Fonds, der sich in der Schweiz gegen das Abkommen einsetzt, spricht sich Rettet den Regenwald insbesondere aus folgenden Gründen gegen das Freihandelsabkommen aus:

  • Mit dem Abkommen wird ein problematisch produziertes Öl billiger, was zu einer erhöhten Nachfrage nach Palmöl aus Indonesien führen wird – und zwar auf Kosten des Regenwaldes. Nach Sumatra und Borneo sollen nun die grössten zusammenhängenden Regenwälder Südostasiens in der Provinz Papua für den Anbau von Ölpalmplantagen zerstört werden. Es geht um Hunderttausende Hektar Regenwald, gegen dessen Abholzung sich die indigene Bevölkerung wehrt.
  • Nachhaltigkeit sieht anders aus: Das Abkommen stützt sich auf Standards wie den RSPO (Runder Tisch für Nachhaltiges Palmöl). Rettet den Regenwald hat – wie auch viele andere Organisationen – das RSPO-Label wegen fehlender Nachhaltigkeit wiederholt kritisiert. Auch nach 18-jährigem Bestehen ist es dem RSPO nicht gelungen, Regenwälder zu schützen. So legt auch eine kürzlich erschienene Studie offen, dass sich RSPO-Plantagen gleichermassen auf ehemaligen Regenwaldgebieten befinden wie nicht zertifizierte Monokulturplantagen. Der RSPO verfügt zudem weder über wirksame Kontrollen noch über effiziente Sanktionsmechanismen zur Durchsetzung seiner schwachen Nachhaltigkeitskriterien. Damit ist das RSPO-Label zu einem Instrument der Gewissensberuhigung für KonsumentInnen sowie des Reputationsschutzes für Firmen insbesondere in Europa und den USA geworden.
  • Seit der Unterzeichnung des Freihandelsabkommens hat sich die bereits problematische Menschenrechts- und Umweltsituation in Indonesien weiter verschlechtert. Um Investoren anzulocken, hat das indonesische Parlament im Oktober 2020 ein Gesetz erlassen (Omnibus-Gesetz), das bestehende Umwelt-, Indigenen- und Arbeiterrechte massiv verschlechtert oder gar unwirksam macht. Das Gesetz hebelt essentielle Schutzmechanismen gegen die Regenwaldzerstörung aus (zum Beispiel werden Umweltverträglichkeitsprüfungen oder bestehende Schutzverordnungen gegen Brandrodungen geschwächt), denn Profit geht vor Umweltschutz. So erlaubt das Gesetz unter anderem, Arbeitskräfte auf unbeschränkte Zeit als Temporär-Angestellte unter Vertrag zu nehmen, branchenweite Mindestlöhne zu umgehen, die zulässigen Überstunden zu erhöhen und die Anzahl der garantiert arbeitsfreien Tage pro Woche von zwei auf einen zu senken. Das Omnibus-Gesetz bahnt den Weg für Sozialabbau und Umweltzerstörung. Schliesslich ermöglicht das Omnibus-Gesetz der Regierung und den Konzernen, neue Ölpalmplantagen in Wäldern zu schaffen, die einem Abholzungs-Moratorium unterliegen.

Deshalb bitten wir und der Bruno-Manser-Fonds Sie:
Stimmen Sie am 7. März 2021 mit NEIN.

Liebe BürgerInnen der Schweiz, bitte stimmen Sie mit Nein zum Freihandelsabkommen. Rettet den Regenwald e.V. vom 25.2.21

Referendum Stop Palmöl!

Heidis weitere 78 Artikel über Palmöl

1.3.21 HOME

Datenschutzerklärung

 

Freihandelsabkommen: Wir können uns Wachstum nicht mehr leisten!

28. Februar 2021

Freihandelsabkommen: Ritt in eine abgründige Zukunft für unsere Kinder und Kindeskinder.

Freihandelsabkommen: Ritt in eine abgründige Zukunft für unsere Kinder und Kindeskinder.

Liebe Heidi

Was mich schon fast ein bisschen beelendet bei der Debatte um das Freihandelsabkommen mit Indonesien: Niemand stellt das Institut der Freihandelsabkommen und der damit verbundenen Ziele in Frage.

Was will denn ein Freihandelsabkommen bewirken? Mehr Handel. Mehr Transporte. Mehr Wachstum. Mehr Energieverbrauch. Mehr Rodungen. Mehr Industrielandwirtschaft. Die Schweiz will mehr Produkte nach Indonesien verkaufen, Indonesien will mehr Produkte in die Schweiz verkaufen. Das ist nichts anderes als weiteres exponentielles Wachstum. Dem soll das Freihandelsabkommen mit Mercosur folgen, später dann vielleicht eines mit den USA usw. Und jedes Mal wollen wir mehr verkaufen und um den halben Globus transportieren und die Gegenpartei ebenfalls.

Und das in einer Zeit, in welcher eigentlich alle erkannt haben müssten, dass wir uns das exponentielle Wachstum schlicht nicht mehr leisten können, wenn wir unseren Kindern und Kindeskindern eine lebenswerte Zukunft nicht endgültig verbauen wollen.

Auch den Menschen in Indonesien bringt diese Art von „Entwicklung“ keinen echten Gewinn (ausser natürlich der schon heute stinkreichen Elite). Damit es diesen Menschen besser geht, braucht es zuallererst mehr Gerechtigkeit und Umweltschutz im Lande selber und dann faire Handelsbeziehungen, bei denen wir sicherstellen, dass die Bäuerinnen, Bauern, Arbeiterinnen und Arbeiter auch ein gerechtes Einkommen und menschenwürdige Arbeitsbedingungen haben. Die indonesische Regierung hat aber gerade den Arbeitnehmer- und den Umweltschutz massiv geschwächt.

Liebe Grüsse

Michael

Referendum Stop Palmöl!

Heidis weitere 77 Artikel über Palmöl

28.2.21 HOME

Datenschutzerklärung

Palmöl-Frontgeschichten von Peter Jaeggi, Folge 13 und Schluss: RSPO-Label kann keine Nachhaltigkeit im Palmölsektor sicherstellen

26. Februar 2021

Der Journalist und Fotograf Peter Jaeggi war 2019 in Indonesien und Malaysia, wo er über den Anbau von Palmöl recherchierte. Am 12.2.21 veröffentlichte Peter Jaeggi die erste Kurzgeschichte von der Palmölfront: „Ein intimer Blick hinter die Kulissen der Palmöl-Industrie“. Täglich folgten weitere Beiträge; dies ist der 13. und letzte.

Lesen Sie den Bericht und sehen Sie das schöne Orang-Utan-Foto hier:

Palmöl-Frontgeschichten: „Ein intimer Blick hinter die Kulissen der Palmöl-Industrie“. Peter Jaeggi vom 12.2.21 bis 24.2.21.

  • Folge 13 und Schluss vom 24.2.21: RSPO-Label kann keine Nachhaltigkeit im Palmölsektor sicherstellen. „Auch nach 15-jährigem Bestehen ist es dem RSPO nicht gelungen, Biodiversität und Menschenrechte in den Anbaugebieten wirksam zu schützen … Aufgrund seiner inhaltlichen Schwächen und institutionellen Mängel ist das RSPO-Label weder glaubwürdig noch verhindert es die zerstörerischen und klar nicht-nachhaltigen Auswirkungen des Palmölanbaus.“
  • Folge 12 vom 23.2.21: Palmölplantagen 9 x so gross wie die Schweiz
  • Folge 11 vom 22.2.21: Wegen Palmölplantagen angeschossen und erblindet
  • Folge 10 vom 21.2.21: Palmöl versus Naturschutz – «ein grosser Fehler»
  • Folge 9 vom 20.2.21: Indonesien: Palmölkritiker leben gefährlich
  • Folge 8 vom 19.2.21: RSPO – ein Palmöl-Label, das nicht hält, was es verspricht
  • Folge 7 vom 18.2.21: Palmöl als Wald verkauft – Eine Art Nachhaltigkeitsbetrug
  • Folge 6 vom 17.2.21: Palmöl tötet (2)
  • Folge 5 vom 16.2.21: «Nachhaltiges» aus korrupten, armen Staaten
  • Folge 4 vom 15.2.21: Palmöl tötet (1)
  • Folge 3 vom 14.2.21: Landraub
  • Folge 2 vom 13.2.21: Kriminelle Palmölfirmen
  • Folge 1 vom 12.2.21: Indonesien: Palmölplantagen gefährden Nahrungsmittelsicherheit

Palmöl-Frontgeschichten: „Ein intimer Blick hinter die Kulissen der Palmöl-Industrie“. Peter Jaeggi vom 12.2.21 bis 24.2.21

Referendum Stop Palmöl!

Heidis weitere 76 Artikel über Palmöl

26.2.21 HOME

Datenschutzerklärung

 

Handelsabkommen mit Indonesien: Komplizenschaft mit einer autoritären Regierung

25. Februar 2021

Karl Fürchtegott Grob kehrte als reicher Mann aus Sumatra in die Schweiz zurück. Im Zürcher Seefeld baute er die pompöse Villa Patumbah, die heute das Schweizer Heimatschutzzentrum beherbergt. Auf dem Foto von Heidi der Gartenpavillon im Villenpark.

Karl Fürchtegott Grob kehrte als reicher Mann aus Sumatra in die Schweiz zurück. Im Zürcher Seefeld baute er die pompöse Villa Patumbah, die heute das Schweizer Heimatschutzzentrum beherbergt. Auf dem Foto von Heidi der Gartenpavillon im Villenpark.

Monique Ligtenberg ist seit Oktober 2019 Doktorandin an der Professur Geschichte der modernen Welt der ETH Zürich. Ihren Master in Geschichte und Philosophie des Wissens mit der Abschlussarbeit Zwei Schweizer Ärzte im „Fernen Osten“. Wissenschaft, niederländischer Imperialismus, das Schweizer Bürgertum und die Kolonie als Kapital, ca. 1879–1935 hat sie 2019 an der ETH Zürich abgeschlossen.

Im Hinblick auf die Abstimmung über das Freihandelsabkommen mit Indonesien verfasste Ligtenberg einen Beitrag für das Lamm, der einen ausgezeichneten Einblick in die „zutiefst koloniale Beziehung“ der Schweiz mit Indonesien gibt, eine Beziehung, die bereits im 17. Jahrhundert begann. Tausende Schweizer heuerten damals als Soldaten, Ärzte und Matrosen bei der Niederländischen Ostindienkompanie (VOC) an. Auch Dutzende Wissenschaftler erforschten die „tropische Welt“ und brachten Menschenschädel, Kulturgüter und Tierpräparate in die Schweiz, die sich noch heute in den hiesigen Völker- oder Naturkundemuseen befinden.

Die Geschichte, die Ligtenberg vor uns ausrollt, reicht bis in die Gegenwart: „Am 13. Januar 2020 brannte es in den Strassen der indonesischen Grossstädte. Von Jakarta bis Surabaya, von Papua bis Kalimantan lieferten sich ArbeiterInnen, StudentInnen und selbst SchülerInnen Strassenschlachten mit der indonesischen Polizei. Der Anlass: die von der indonesischen Regierung verabschiedeten Omnibus-Gesetze (Undang-Undang Cipta Kerja), die darauf abzielen, Schwellen für ausländische InvestorInnen abzubauen und Arbeitsplätze zu schaffen. Formuliert wurde das Gesetzespaket weitgehend hinter verschlossenen Türen.“

Lesen Sie diesen höchst interessanten Beitrag, der auch Palmöl und RSPO streift! Er schliesst mit dem Absatz:

„Würden sich die BefürworterInnen der Burka-Initiative mit demselben moralischen Eifer der Debatte über das Freihandelsabkommen annehmen, müssten sie konsequenterweise ein Nein empfehlen. Statt über die vermeintliche Unterdrückung von 20-30 Nikab-Trägerinnen (mehrheitlich Konvertitinnen) zu wettern, könnten sie ihre Ressourcen dafür einsetzen, sich über die politische Situation der 270 Millionen (mehrheitlich muslimischen) IndonesierInnen zu unterhalten. Denn Ungleichheiten und Unterdrückung halten sich nicht an politische Landesgrenzen – und wirtschaftliche Beziehungen sind nicht politisch neutral.“

Suharto ist weg – der Autoritarismus bleibt

Freihandelsabkommen mit Indonesien: Mehr als nur Palmöl. das Lamm vom 24.2.21

Monique Ligtenberg, ETHZ

Lehrveranstaltung ETHZ 851-0009-00L  „Niederländisch Ostindien“ und die deutschsprachigen Wissenschaften, ca. 1800-1950. B. Schär, M. Ligtenberg

Palmöl-Frontgeschichten von Peter Jaeggi, Folge 12: Palmölplantagen 9 x so gross wie die Schweiz

24. Februar 2021
Zu jedem der bisher 12 Geschichten von Peter Jaeggi gibt es ein Foto. Besuchen Sie seine Homepage! Hier nochmals ein Beispiel aus seiner grossen Orang-Utan-Fotosammlung © Peter Jaeggi

Zu jedem der bisher 12 Geschichten von Peter Jaeggi gibt es ein Foto. Besuchen Sie seine Homepage! Hier nochmals ein Beispiel aus seiner grossen Orang-Utan-Fotosammlung © Peter Jaeggi

Der Journalist und Fotograf Peter Jaeggi war 2019 in Indonesien und Malaysia, wo er über den Anbau von Palmöl recherchierte. Am 12.2.21 veröffentlichte Peter Jaeggi die erste Kurzgeschichte von der Palmölfront: „Ein intimer Blick hinter die Kulissen der Palmöl-Industrie“. Täglich folg(t)en weitere Beiträge.

Palmöl-Frontgeschichten: „Ein intimer Blick hinter die Kulissen der Palmöl-Industrie“. Peter Jaeggi vom 12.2.21 bis …?

  • Folge 12 vom 23.2.21: Palmölplantagen 9 x so gross wie die Schweiz
  • Folge 11 vom 22.2.21: Wegen Palmölplantagen angeschossen und erblindet
  • Folge 10 vom 21.2.21: Palmöl versus Naturschutz – «ein grosser Fehler»
  • Folge 9 vom 20.2.21: Indonesien: Palmölkritiker leben gefährlich
  • Folge 8 vom 19.2.21: RSPO – ein Palmöl-Label, das nicht hält, was es verspricht
  • Folge 7 vom 18.2.21: Palmöl als Wald verkauft – Eine Art Nachhaltigkeitsbetrug
  • Folge 6 vom 17.2.21: Palmöl tötet (2)
  • Folge 5 vom 16.2.21: «Nachhaltiges» aus korrupten, armen Staaten
  • Folge 4 vom 15.2.21: Palmöl tötet (1)
  • Folge 3 vom 14.2.21: Landraub
  • Folge 2 vom 13.2.21: Kriminelle Palmölfirmen
  • Folge 1 vom 12.2.21: Indonesien: Palmölplantagen gefährden Nahrungsmittelsicherheit

Palmöl-Frontgeschichten: „Ein intimer Blick hinter die Kulissen der Palmöl-Industrie“. Peter Jaeggi vom 12.2.21 bis …?

Referendum Stop Palmöl!

Heidis weitere 74 Artikel über Palmöl

24.2.21 HOME

Datenschutzerklärung

 

Palmöl-Frontgeschichten von Peter Jaeggi, Folge 11: Wegen Palmölplantagen angeschossen und erblindet

23. Februar 2021

Der Journalist und Fotograf Peter Jaeggi war 2019 in Indonesien und Malaysia, wo er über den Anbau von Palmöl recherchierte. Am 12.2.21 veröffentlichte Peter Jaeggi die erste Kurzgeschichte von der Palmölfront: „Ein intimer Blick hinter die Kulissen der Palmöl-Industrie“. Täglich folg(t)en weitere Beiträge.

Palmöl-Frontgeschichten: „Ein intimer Blick hinter die Kulissen der Palmöl-Industrie“. Peter Jaeggi vom 12.2.21 bis …?

  • Folge 11 vom 22.2.21: Wegen Palmölplantagen angeschossen und erblindet
  • Folge 10 vom 21.2.21: Palmöl versus Naturschutz – «ein grosser Fehler»
  • Folge 9 vom 20.2.21: Indonesien: Palmölkritiker leben gefährlich
  • Folge 8 vom 19.2.21: RSPO – ein Palmöl-Label, das nicht hält, was es verspricht
  • Folge 7 vom 18.2.21: Palmöl als Wald verkauft – Eine Art Nachhaltigkeitsbetrug
  • Folge 6 vom 17.2.21: Palmöl tötet (2)
  • Folge 5 vom 16.2.21: «Nachhaltiges» aus korrupten, armen Staaten
  • Folge 4 vom 15.2.21: Palmöl tötet (1)
  • Folge 3 vom 14.2.21: Landraub
  • Folge 2 vom 13.2.21: Kriminelle Palmölfirmen
  • Folge 1 vom 12.2.21: Indonesien: Palmölplantagen gefährden Nahrungsmittelsicherheit

Palmöl-Frontgeschichten: „Ein intimer Blick hinter die Kulissen der Palmöl-Industrie“. Peter Jaeggi vom 12.2.21 bis …?

Referendum Stop Palmöl!

Heidis weitere 73 Artikel über Palmöl

23.2.21 HOME

Datenschutzerklärung

 

Von der Palmölmonokultur zurück zu vielfältigem Wald mit Piet Abik

22. Februar 2021

Wo einst Urwald für Palmölplantagen abgeholzt worden war - der Supermarkt der Einheimischen - laugten die Monokulturen den Boden aus. Immer mehr Dorfbewohner pflanzen jetzt vielfältigen Wald. Copyright: Ecosia

Wo einst Urwald für Palmölplantagen abgeholzt worden war – der Supermarkt der Einheimischen – laugten die Monokulturen den Boden aus. Immer mehr Dorfbewohner pflanzen jetzt vielfältigen Wald. Copyright: Ecosia

Quelle: Ecosia. „Piet Abik ist aus Borneo, Indonesien, wo die Palmölindustrie bereits 25% der Regenwälder abgeholzt hat. Monokulturen sind verheerend für die Umwelt. Palmölmonokulturen haben die Böden in Indonesien ausgelaugt und gefährden die Lebensgrundlage der ländlichen Gemeinden.

Piet wollte etwas dagegen unternehmen. Anstatt auf oberster Ebene, beschloss er, lokal aktiv zu werden und wandte sich zuerst an die Bauern seiner eigenen Dorfgemeinschaft. Indem er ihnen den Zusammenhang zwischen der weltweiten Nachfrage nach Palmöl und der Waldvernichtung erklärte, setzte er einen langsamen, aber stetigen Prozess des Umdenkens in Gang.

Inzwischen haben sich Bauern aus ganz Borneo Piet angeschlossen und unterstützen ihn bei der Aufforstung ehemaliger Palmölplantagen. Ausserdem lehnen immer mehr Bauern Monokulturen auf ihrem Land ab.“

Meet the 70 year old climate activist Piet Abik. Ecosia

Referendum Stop Palmöl!

Heidis weitere 71 Artikel über Palmöl

22.2.21 HOME

Datenschutzerklärung


%d Bloggern gefällt das: