Posts Tagged ‘George Monbiot’

Weltweit steigende Nachfrage nach Fleisch: „Was würden Sie tun?“

19. Februar 2023
Aus Mikroorganismen hergestelltes Protein für die Käseherstellung

Aus Mikroorganismen hergestelltes Protein für die Käseherstellung im Labor. Film auf 3sat Zukunft des Essens: Lebensmittel aus dem Labor

Quelle: So What Would You Do? George Monbiot, The Guardian 1.2.23

George Monbiot stellt in seiner Kolumne im Guardian vom 1.2.23 die Frage „Was würden Sie tun?“ Er zitiert Zahlen über den steigenden Konsum von tierischen Produkten und verweist auf die Möglichkeit der Herstellung von Fleisch und Milchprodukten im Labor. Diese richten sich nicht an Veganer, sondern an die weitaus grössere Zahl von Menschen, die den Geschmack und die Beschaffenheit von tierischen Produkten mögen. Viele andere schrecken instinktiv vor der Vorstellung von Lebensmitteln zurück, die vertraut erscheinen, es aber nicht sind.

Das Bennett’sche Gesetz besagt: Je reicher die Menschen werden, desto mehr Eiweiss und Fett essen sie, vor allem das Fleisch und die Sekrete von Tieren. „Was gedenken Sie gegen die weltweit steigende Nachfrage nach tierischen Produkten und ihre verheerenden Auswirkungen zu unternehmen? Wenn Sie die neuen Technologien nicht mögen, welche Lösung schlagen Sie dann vor?“ Diese Fragen stellte Monbiot immer wieder und die Antwort ist entweder wütend oder ausweichend. „Das ist die falsche Frage!“ „Wer bezahlt Sie?“ „Wollen Sie, dass wir Schleim essen?“

Bislang hat nur eine der Personen, die Monbiot gefragt hat, direkt geantwortet: die Lebensmittelaktivistin Vandana Shiva. „Sie wiederholen blindlings den Mythos, dass die Menschen mehr Fleisch essen, je reicher sie werden. Inder sind weiterhin Vegetarier, auch wenn sie reich sind. Esskulturen werden durch kulturelle und ökologische Werte geprägt“. Aber der Fleischkonsum in Indien nimmt rapide zu, auch wenn viele Menschen dies heimlich tun. Mit anderen Worten: Trotz religiöser Verbote, die mit Selbstjustiz und in einigen Fällen auch mit Mord durchgesetzt werden, gilt Bennetts Gesetz noch immer, schreibt Monbiot.

Sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart ist die Viehzucht wahrscheinlich der mächtigste Akteur der kolonialen Landnahme und der Vertreibung indigener Völker. Das Fleisch frisst den Planeten auf.

Der Widerstand der Fleisch- und Milch-Lobby dürfte noch lange ihren Einfluss walten lassen, auch in der Schweiz, jedoch Investitionen in neue Arten von tierischen Produkten sind hoch. Das zeigt der Film Zukunft des Essens: Lebensmittel aus dem Labor auf 3sat. Danke, lieber Leser, für den Hinweis. Natürlich braucht dies auch Infrastrukturen und Energie, doch dürften diese sehr klein sein im Vergleich mit der heutigen Tierproduktion.

Lesen Sie den vollständigen Artikel hier: So What Would You Do? George Monbiot, The Guardian 1.3.23

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Klima: Jetzt oder nie!

25. November 2022
Tanz am Meer

Tanz am Meer

„Die Regierungen der reichen Welt kamen zu der Konferenz in Ägypten und sagten: „Jetzt oder nie“. Sie verliessen die Konferenz mit den Worten „wie wäre es mit nie?“. Wir segeln durch jedes Ziel und jede Zielsetzung, jede rote Linie und jede versprochene Zurückhaltung auf eine Zukunft zu, in der die Möglichkeit der Existenz eines jeden Menschen gegen Null zu schrumpfen beginnt. Jedes Leben ist ein wahnsinnig unwahrscheinliches Geschenk. Wie lange wollen wir noch zuschauen, wie unsere Regierungen alles wegwerfen?“

Lesen Sie den vollständigen Beitrag hier: How About Never? George Monbiot, The Guardian 18.11.22

Was können WIR tun?

Gerade ist ein Link von NaNa eingetroffen, welcher zeigt, was wir z.B. sofort tun können. Eigentlich wissen wir es längst, aber Cyril Brunner, Postdoc in der Professur für Klimaphysik der ETH Zürich, sagt es unmissverständlich:

«In der Schweiz stammen rund 80 Prozent des Methans aus der Nutztierhaltung. Eine echte Strategie, wie das Land diese Emissionen senken will, gibt es bislang nicht.»

… „Was zu tun wäre, ist dabei längst bekannt: deutlich weniger Fleisch und Milchprodukte konsumieren, keine Lebensmittel verschwenden. Dinge, die wir alle direkt beeinflussen können. Diese Massnahmen werden auch in 30 Jahren noch die gleichen sein. Nur: Wenn wir sie heute schon umsetzen, wird es 2050 entscheidend kühler sein. Wir sollten die Wirkung unserer Methanemissionen nicht mehr länger unterschätzen.“

Lesen Sie den vollständigen Beitrag hier: Klimaschutz: Methan ist unser mächtigster Hebel. Cyril Brunner, ETH Zukunftsblog 23.11.22

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Klimakonferenz oder Notfalltreffen der Lobbyisten?

21. November 2022
Schlafende Schafe am See

Schlafende Schafe am See

Schon lange ist klar, dass der Klimawandel eine ernsthafte Gefahr für die Menschheit ist. Dringendes Handeln ist nötig. Wie auch immer: Die Natur wird sich anpassen können, wenn auch mit Verlusten, für die Menschen sieht es schlechter aus. Wichtige Probleme werden nicht angegangen wie etwa George Monbiot in seinem Beitrag The Silence of the Lambs in The Guardian vom 9.11.22 schreibt. Offensichtlich haben viele Angst um ihr Geschäft. Es geht um Gewinne, Wachstum und „weiter wie bisher“.

Unsere grossen Probleme sind Klimawandel, Bevölkerungswachstum, chemische Verschmutzung, sauberes und ausreichendes Wasser und Abfälle. Es ist also zwingend nötig, dass bestimmte Wirtschaftszweige massiv abgebaut werden. Aber die Drachen wehren sich mit allen Mitteln dagegen, die Lobbyisten schwärmen aus und finden viel zu oft Gehör.

Agrar-Lobbyisten an der COP27

So reisten denn viele Lobbyisten an die Klimakonferenz COP27. DeSmog berichtete am 18.11.22, dass die Zahl der Agrarlobby-Delegierten wie Fleischverpacker JBS, Cargill oder Bayer von 76 im Jahr 2021 auf mindestens 160 in diesem Jahr gestiegen ist. Die Analyse von DeSmog ergab einen Anstieg der Teilnahme von Unternehmen aus dem gesamten industriellen Lebensmittel- und Landwirtschaftssektor.

27 Lobbyisten, die mit den fünf grössten Pestizidherstellern der Welt in Verbindung stehen, haben sich registriert. Diese Zahl ist grösser als die einiger Länderdelegationen. Die 35 Delegierten, die mit den grössten Fleisch- und Molkereikonzernen und den dazugehörigen Lobbygruppen in Verbindung stehen, sind grösser als die Delegationen der Philippinen und Haiti, die zu den Ländern gehören, die am stärksten vom Klimazusammenbruch betroffen sind.

„Die Lobbyisten der Agrarindustrie sind dazu da, das Thema zu verwirren und sinnvolle Massnahmen zu blockieren“, kommentiert Monica Vargas Collazos von der gemeinnützigen Organisation GRAIN. „Es gibt keine Möglichkeit, die Klimakrise zu bewältigen, wenn unser Lebensmittelsystem in den Händen dieser Konzerne liegt.“

Die Landwirtschaft, die für schätzungsweise ein Drittel aller globalen Emissionen verantwortlich ist, stand bei den Klimaverhandlungen weiter oben auf der Tagesordnung als bei jeder anderen Runde. Jüngste Untersuchungen von DeSmog haben jedoch die Förderung „falscher Lösungen“ durch die Industrie aufgedeckt (wie z.B. Hightech-Pläne zur Senkung des Methananteils von Kuh-Rülpsen), die von der US-geführten AIM for Climate-Koalition befürwortet wurden, die auf der COP27 industriefreundliche, „klimafreundliche“ Innovationen propagiert hat.

Laute Stimmen der Grossen

„Es ist eine schlechte Nachricht, dass diese COP nicht nur mit Lobbyisten für fossile Brennstoffe, sondern auch mit ihren Freunden aus der grossen Agrarindustrie vollgepackt ist“, sagt Veronica Oakeshott, Leiterin des Forests Team bei Global Witness, die letzte Woche aufgedeckt hat, dass über 600 Vertreter von umweltverschmutzenden Energieunternehmen für die COP27 angemeldet waren – ein Anstieg von 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. „Diese Liste enthält einige der zerstörerischsten Unternehmen der Welt, und sie sollten nur mit äusserster Vorsicht an der COP teilnehmen“, erklärte sie gegenüber DeSmog. „Eine so grosse Präsenz erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die Klimaziele verwässert werden, und übertönt die Stimmen anderer an der Landwirtschaft beteiligter Akteure, wie Landwirte, Aktivisten und Kleinbauernorganisationen.“

Im Allgemeinen haben sowohl die Unternehmen für fossile Brennstoffe als auch die Tierhaltung auf die drohenden Regulierungsmassnahmen auf ähnliche Weise reagiert: Sie wollen als wichtiger Teil der Lösung angesehen werden und sind bereit, an marginalen Änderungen herumzubasteln, anstatt über den Wandel des Systems zu sprechen, den wir so dringend brauchen.“

„Die Lobbyisten der Fleisch- und Milchindustrie wenden die gleiche Taktik an wie die der fossilen Brennstoffindustrie“, sagte Diana Ruiz von Greenpeace gegenüber DeSmog. „Sie säen öffentliche Zweifel durch Medienkampagnen und untergraben den wissenschaftlichen Konsens über den Beitrag der Viehwirtschaft zur Klimakrise.“

The Silence of the Lambs. George Monbiot, The Guardian 9.11.22

Big Ag Delegates More Than Double at COP27. Clare Carlile, Rachel Sherrington and Hazel Healy in DeSmog vom 18.11.22

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An agribusiness greenwashing glossary

13. Oktober 2022
Copyright: GRAIN

Copyright: GRAIN

GRAIN ist eine kleine internationale gemeinnützige Organisation, die Kleinbauern und soziale Bewegungen in ihrem Kampf für gemeinschaftlich kontrollierte und auf biologischer Vielfalt basierende Lebensmittelsysteme unterstützt. Greenwashing ist heute schon fast ein Geschäftsstandard. GRAIN hat am 7.9.22 ein interessantes Glossar veröffentlicht: „… Auf den folgenden Seiten versuchen wir, einige der wichtigsten Greenwashing-Konzepte und falschen Lösungen zu identifizieren und zu entmystifizieren, mit denen Lebensmittel- und Agrarkonzerne wirksame Massnahmen gegen die Klimakrise verhindern wollen.

Stichwörtern sind ‘Net Zero’, Carbon offsets, Nature-Based Solutions, Zero deforestation, Climate smart agriculture, Agriculture 4.0, Regenerative agriculture, Carbon Farming, Bioeconomy and Green finance.

Check out the Greenwashing Toolkit infographic in GRAIN’s Instagram and Facebook. Hier gibt es zusammenfassende Bilder/Texte.

Das Glossar enthält viele Links und Literaturangaben. Den ersten Link, den Heidi im Text unter „Carbon offset“ ausgewählt hat war carbon colonialism; er führte zu einem Artikel von George Monbiot, der am 26.1.22 in The Guardian veröffentlicht wurde.

Heidi empfiehlt Ihnen, einen Blick in dieses Glossar zu werfen, besonders wenn Sie sich noch von diesen Schlagwörtern blenden lassen.

An agribusiness greenwashing glossary. GRAIN 7.9.22

Klima: Kleine Massnahmen reichen nicht …

19. Juli 2022

Zitat aus: This heatwave has eviscerated the idea that small changes can tackle extreme weather. , The Guardian 18.7.22. Übersetzt von Heidi mithilfe von DeepL.

„Gefährliche Hitze wird zur Norm werden, auch im Vereinigten Königreich. Es braucht dringend Systemeveränderungen – und das Schweigen muss gebrochen werden.

Diese Hitzewelle hat die Vorstellung widerlegt, dass man mit kleinen Veränderungen extreme Wetterverhältnisse bekämpfen kann.

Wir sollten also unser eigenes Schweigen brechen. Lasst uns aufhören, uns selbst und andere zu belügen, indem wir so tun, als würden kleine Massnahmen grosse Veränderungen bewirken. Geben wir die Zaghaftigkeit und den Alibi-Charakter auf. Hören wir auf, Wasser aus Eimern zu schöpfen, wenn nur Feuerwehrautos ausreichen. Lassen Sie uns unsere Kampagne für einen Systemwandel auf die kritische 25-Prozent-Schwelle der öffentlichen Akzeptanz ausrichten, jenseits derer, wie eine Reihe wissenschaftlicher Studien nahelegen, die Gesellschaft kippt.

Ich bin mir darüber im Klaren, wie wirksames politisches Handeln aussieht, und das war mir noch nie so klar. Aber eine wichtige Frage bleibt. Können wir angesichts der Tatsache, dass wir so spät dran sind, den sozialen Kipppunkt erreichen, bevor wir den ökologischen Kipppunkt erreichen?

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Warum füttern wir unsere Autos mit Nutzpflanzen, wenn Menschen hungern müssen?

30. Juni 2022

Diese Frage stellt George Monbiot heute (30.6.22) in seiner Kolumne in The Guardian.

Monbiot schreibt:

„Moderne Biokraftstoffe werden als Segen für das Klima angepriesen. In grossem Massstab eingesetzt, sind sie jedoch nicht nachhaltiger als Walöl.

Was kann man über Regierungen sagen, die sich inmitten einer weltweiten Nahrungsmittelkrise dafür entscheiden, stattdessen Maschinen zu füttern? Man könnte sagen, sie seien verrückt, gefühllos oder grausam. Aber diese Worte reichen kaum aus, um die Verbrennung von Nahrungsmitteln zu beschreiben, während Millionen Menschen verhungern.“

Lesen Sie hier weiter: Why are we feeding crops to our cars when people are starving? George Monbiot, The Guardian 30.6.22

Und in der Schweiz?

Wenigstens machen wir das in der Schweiz „nur indirekt“ über Biogas aus Hofdünger der zu zahlreichen Nutztiere und teilweise vermeidbaren Lebensmittelabfällen aus Industrie, Handel, Haushalt und Gastronomie, zu Deutsch „Food waste“. Die Biomasse stammt teilweise von importierten Futter- und Lebensmitteln aus meist ärmeren, armen oder sehr armen Ländern. Ein Teil der Abfälle könnte gut auch direkt als Dünger aufbereitet werden.

Doch früher träumte man auch hierzulande vom Einsatz von Pflanzen als Rohstoff für Energie. Es wurde gepröbelt etwa mit Chinaschilf und mit Rapsöl. So heisst es im FAT-Bericht Nr. 427 von 1993 der Vorgängerorganisation von Agroscope in Tänikon (TG):

„In der Landwirtschaft sind bei stagnierendem Verbrauch die Erträge so angestiegen, dass in den nächsten Jahren in der Schweiz nach Schätzung der Experten etwa 80’000 Hektaren Produktionsflächen frei werden. Neben der Einführung extensiver Produktionsformen und der Ausscheidung ökologischer Ausgleichsflächen könnten auf einem Teil dieser freiwerdenden Wiesen und Äcker Nachwachsende Rohstoffe produziert werden.

Es ist hinlänglich bekannt, dass die Erdölvorräte zwar noch riesig, aber doch nicht unerschöpflich sind. Es müssen daher alle Möglichkeiten erneuerbarer Energien untersucht werden.“

Weiter wird der Erfinder des Dieselmotors, Rudolf Diesel, zitiert. Um das Jahr 1900 sei die Verfügbarkeit von fossilem Treibsstoff so schlecht gewesen, dass er für seine Motorenversuche Pflanzenöl benutzt habe.

Die FAT machte Versuche mit Traktoren und Mercedes-Bussen. Im praktischen Einsatz mit Rapsmethylester (RME) waren fünf Busse der Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) im normalen Linienverkehr während eines Jahres.

Die Experten haben sich getäuscht. Der Landverschleiss dauert bis heute an, das Wachstum der Bevölkerung, der Fahrzeuggrösse, der Siedlungen und der Infrastrukturen auch. Dass Nachwachsende Rohstoffe Ackerflächen, Wald usw. benötigen ist einigen inzwischen klar geworden!

FAT-Bericht Nr. 427, 1993. Rapsmethylester als Treibstoff für Dieselmotoren

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Die Psychologists for Future / Psychotherapists for Future (Psy4F) stehen hinter den Forderungen der “Fridays for Future”

25. März 2022
Die Psychologists for Future / Psychotherapists for Future (Psy4F) sehen sich als Teil der “For Future”-Bewegung und stehen damit hinter den Forderungen der “Fridays for Future”.

Die Psychologists for Future / Psychotherapists for Future (Psy4F) sehen sich als Teil der “For Future”-Bewegung und stehen damit hinter den Forderungen der “Fridays for Future”.

Heute (25.3.22) war wieder globaler Klimastreik. Forderungen: keine neuen Gaskraftwerke sollen gebaut oder bestehende ausgebaut werden. Am 9. April fordert der Klimastreik zusammen mit den Gewerkschaften und anderen Bewegungen eine radikale Arbeitszeitverkürung, weil diese sowohl ökologisch wie sozial sinnvoll und notwendig ist.

Zwei Tage zuvor schrieb George Monbiot im Guardian: „Während alle Augen auf einen anderen Schrecken gerichtet waren, wurde unser Krieg gegen die lebende Welt atomar. Am Wochenende stiegen die Temperaturen an einigen Wetterstationen in der Arktis auf 30°C über dem Normalwert. Gleichzeitig stiegen sie an einigen Wetterstationen in der Antarktis auf 40°C über den Normalwert. Zwei Ereignisse, wenn auch ausserhalb der Skala, ergeben noch keinen Trend. Aber als Teil einer sich häufenden Reihe von extremen und chaotischen Wetterereignissen sind diese beispiellosen, gleichzeitigen Anomalien erschreckend.“

Es ist höchste Zeit, dass endlich wirksame Massnahmen ergriffen werden. Viele WissenschaftlerInnen sind besorgt, so auch die Psychologists for Future / Psychotherapists for Future (Psy4F), eine überinstitutionelle und überparteiliche Gruppierung von PsychologInnen und PsychotherapeutInnen, die ihr psychologisches und therapeutisches Fachwissen in den Umgang mit der Klimakrise und zur Förderung einer nachhaltigen Zukunft einbringen. Sie sehen sich als Teil der “For Future”-Bewegung und stehen damit hinter den Forderungen der “Fridays for Future” und sehen sich ebenfalls in der Verantwortung, einen Beitrag zur Bewältigung der Klima- und Nachhaltigkeitskrise zu leisten.

Schauen Sie sich die beiden sehr gut gemachten Videos „Über uns“ und „Warum wir?“ an.

Es braucht mehr als schöne Worte!

Klimastreik Schweiz

Payday. George Monbiot, the Guardian 23.3.22

Psychologists for Future / Psychotherapists for Future (Psy4F)

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Der neue Goldrausch: Emissionshandel

27. Januar 2022
George Monbot, The Guardian 26.1.21

George Monbot, The Guardian 26.1.21

Heidis Beitrag von gestern, 26.1.21, Brasilien: Verkauf von CO2-Zertifikaten trotz Abholzung, passt zum neuesten Artikel von George Monbiot im Guardian: Wohlhabende Unternehmen nutzen die Fassade „naturbasierter Lösungen“, um in grossem Ausmass Kohlenstoff-Landraub zu betreiben. Heidi hat ein paar Zitate mithilfe von DeepL übersetzt.

George Monbiot: „Es gibt nichts, was nicht korrumpiert werden könnte, nichts Gutes, das nicht in etwas Schlechtes verwandelt werden könnte. Und es gibt kein deutlicheres Beispiel als den grossen Klima-Landraub.

Die bei weitem wirksamsten Mittel sind „naturbasierte Lösungen“: die Wiederherstellung lebender Systeme wie Wälder, Salzwiesen, Torfmoore und des Meeresbodens, um Kohlendioxid aus der Luft zu extrahieren und zu binden, meist in Bäumen oder wassergesättigten Böden und Schlamm.

Vor drei Jahren hat eine kleine Gruppe von uns die Kampagne für natürliche Klimalösungen ins Leben gerufen, um auf das enorme Potenzial aufmerksam zu machen, das darin besteht, den Zusammenbruch des Klimas und ein sechstes Massenaussterben durch eine massive Wiederbelebung der Ökosysteme aufzuhalten.

Obwohl es schwer vorstellbar ist, dass eine Klima- oder Umweltkatastrophe ohne eine solche gross angelegte Wiederbelebung verhindert werden kann, warnten wir davor, sie als Ersatz für die Dekarbonisierung des Wirtschaftslebens zu verwenden oder es Unternehmen zu ermöglichen, Treibhausgase auszugleichen, die gar nicht erst produziert werden sollten. Wir sahen uns gezwungen, uns von zahlreichen Partnerorganisationen zu trennen, weil sie Geschäfte mit Kompensationsunternehmen gemacht hatten.

Aber unsere Warnungen und die vieler anderer blieben ungehört. Etwas, das eine grosse Kraft für das Gute sein sollte, hat sich in einen unternehmerischen Goldrausch verwandelt: den Handel mit Emissionsgutschriften. Eine Emissionsgutschrift steht für eine Tonne Treibhausgase, die vermieden oder aus der Atmosphäre entfernt wurden. In den letzten Monaten hat der Markt für diese Gutschriften einen regelrechten Boom erlebt.

… Und dann ist da noch ein kleines Problem mit dem Land. Es gibt einfach nicht genug Land auf der Erde, um die Treibhausgasemissionen der Unternehmen zu absorbieren. Oxfam schätzt, dass das Land, das benötigt wird, um die Kohlenstoffabbaupläne der Unternehmen zu erfüllen, fünfmal so gross sein könnte wie Indien – mehr als die gesamte landwirtschaftliche Nutzfläche der Erde. Und ein Grossteil davon gehört rechtmässig den Ureinwohnern und anderen Einheimischen, die in vielen Fällen nicht zugestimmt haben. Dieser Prozess hat einen Namen: Kohlenstoff-Kolonialismus …“

Lesen Sie hier weiter: Wealthy companies are using the facade of ‘nature-based solutions’ to enact a great carbon land grab. George Monbiot, The Guardian 26.1.21

Brasilien: Verkauf von CO2-Zertifikaten trotz Abholzung

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Wenn ein toter Goldfisch Abfallbeseitiger wird

6. Januar 2022
George Monbiot hat seinen längst verstorbenen Goldfisch erfolgreich als Abfallbeseiter registriert.

George Monbiot hat seinen längst verstorbenen Goldfisch erfolgreich als Abfallbeseiter bei der Englischen Umweltbehörde registriert.

Zitate aus Fishy Business. By George Monbiot, published in the Guardian 24th December 2021. Übersetzt von Heidi mithilfe von DeepL.

Die Leichtigkeit, mit der ich meinen toten Goldfisch als Abfallbeseitiger registriert habe, zeigt, wie der völlige Zusammenbruch der Rechtsvorschriften dem organisierten Verbrechen Tür und Tor geöffnet hat.

Bis ich sieben Jahre alt war, hatte ich einen Goldfisch namens Algernon. Er war nicht gerade das aufregendste Haustier, aber ich war ziemlich bestürzt, als ich ihn eines Morgens auf der Oberfläche seines kleinen Beckens treiben sah. Das, so dachte ich, war das Ende eines kurzen und ereignislosen Lebens.

Doch vor einigen Wochen schrieb ich eine Kolumne über das Versagen bei der Regulierung der Abfallentsorgung im Vereinigten Königreich. Darin wurde aufgezeigt, wie Millionen Tonnen von Abfällen, von denen einige extrem gefährlich sind, von organisierten kriminellen Netzwerken gehandhabt und illegal deponiert oder verbrannt werden, was eine grosse Gefahr für unsere Gesundheit und für die Umwelt ist. Es wurde aufgezeigt, wie die Umweltbehörde in England und ihre Äquivalente im übrigen Vereinigten Königreich die Kontrolle verloren haben, und zwar in einem Ausmass, dass sich nun jeder mit falschen Angaben, die nicht kontrolliert werden können, eine offizielle Lizenz als Abfallentsorger verschaffen kann.

… In dem Masse, wie Verbrechersyndikate ihre Reichweite und ihren Reichtum ausweiten, werden sie politisch mächtig. Schliesslich werden die Mafias in das öffentliche Leben eingebettet. Das ist in den USA während der Prohibition geschehen. Heute kann man dies in Russland, Italien, Mexiko und im Libanon beobachten. Es gibt keinen offensichtlichen Mechanismus, um dies hier zu verhindern.

Als Steve Bannon, der Chefstratege von Donald Trump, verkündete, sein Ziel sei „die Dekonstruktion des Verwaltungsstaates“, waren die Menschen entsetzt. Aber in Wirklichkeit geschieht das schon seit Jahren, auf beiden Seiten des Atlantiks. Sie tun es nur auf subtile Weise. Unsere Regierung könnte nicht einfach die Umweltbehörde schliessen: Die Menschen würden aufbegehren. Stattdessen kürzt sie das Budget und schafft eine institutionelle Kultur der Demoralisierung und des Versagens. Das Gleiche gilt für die anderen Regulierungsbehörden. Redlichkeit, Integrität, Vertrauen? Sie schlafen mit den Fischen.

Lesen Sie hier den vollständigen Artikel: Fishy Business. By George Monbiot, published in the Guardian 24th December 2021

Auch bei uns haben die Vollzugsbehörden, v.a. was die Umweltgesetzgebung betrifft, oft nicht die nötigen Ressourcen zur Durchsetzung von Gesetzen. Hinzu kommt nicht selten mangelnder Wille und/oder unzureichende Fachkenntnisse.

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Wir brauchen dringend strengere Klimaziele!

18. September 2021
Denker

Denker

George Monbiot, veröffentlicht in the Guardian 9.9.21

Am Scheitelpunkt

Die Erdsysteme könnten noch vor 2050 kippen. Wir brauchen dringend strengere Klimaziele

„… Selbst wenn man alle versprochenen technischen Lösungen und Kompensationsmassnahmen mit einbezieht, sind wir mit der derzeitigen Politik auf eine unheilvolle Erderwärmung von 2,9°C festgelegt. Das Risiko eines unumkehrbaren Wandels durch ein derart gemächliches Tempo, das Vertrauen auf nicht vorhandene Technologien und Kapazitäten ist eine Formel für eine Katastrophe.

Wenn die Erdsysteme kritische Schwellenwerte überschreiten, wird alles, was wir getan haben und alles, was wir waren, das Lernen, die Weisheit, die Geschichten, die Kunst, die Politik, die Liebe, der Hass, die Wut und die Hoffnung, auf die Stratigraphie reduziert werden. Wir brauchen keinen sanften und linearen Übergang. Es ist ein Intensivkurs.“

On The Cusp. George Monbiot

17.9.21 HOME

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