Posts Tagged ‘Giftpflanzen’

Alternativen zum Pestizideinsatz auf der Alp

1. März 2023
FiBL-Film Problempflanzen auf der Alp ohne Herbizide regulieren. Mit einem Klick auf das Bild kommen Sie zum Film.

FiBL-Film Problempflanzen auf der Alp ohne Herbizide regulieren. Ein Klick auf das Bild führt Sie zum Film.

Schon ist es wieder Zeit, Tiere für die Sömmerung anzumelden. Weil es nur wenige Bio-Alpen gibt, werden viele Bio-Tiere ihren Sommer auf einer konventionellen Alp verbringen. Dort werden aber meist Unkrautbekämpfungsmittel eingesetzt; diese sind im Biolandbau verboten. Dass es auch ohne Herbizide geht, das beweisen immer mehr Älpler. Wo Touristen vorbeikommen ist das Spritzen einzelnen Alpbewirtschaftern peinlich. Doch es gibt keine Anzeichen dafür, dass diese Art der Bekämpfung unerwünschter Pflanzen verboten oder mit kleineren Sömmerungsbeiträgen bestraft wird.

Käthi und Gerold Gwerder berichten im FiBL-Film Problempflanzen auf der Alp ohne Herbizide regulierenn  wie sie auf der Alp „Wasserberg“ Problemunkräuter ohne Herbizide unter Kontrolle halten und was Käthi Gwerder vom Giftspritzen auf der Alp hält.

FiBL-Film Problempflanzen auf der Alp ohne Herbizide regulieren.

FiBL-Film Problempflanzen auf der Alp ohne Herbizide regulieren.

Gerold Gwerder zeigt auf der Alp wie sie die unerwünschten Pflanzen bekämpfen: Ausreissen, Ausstechen, Mähen, Mulchen ...

Gerold Gwerder zeigt auf der Alp Wasserberg wie sie die unerwünschten Pflanzen bekämpfen: mit Ausreissen, Ausstechen, Mähen, Mulchen …

Demeter hat eine gute Seite zu Alternativen zum Pestizideinsatz auf der Alp zusammengestellt. Dort sind wichtige Informationen zusammengefasst und Links führen zu weiteren Informationen zum Thema: Alternativen zum Pestizideinsatz auf der Alp, demeter. Darin ist z.B. zu lesen: „Der Herbizideinsatz im Sömmerungsgebiet kann gravierende Folgen haben: Werden weisser Germer & Co mit kaliumsalzhaltigen Herbiziden behandelt, verlieren die Giftpflanzen ihre abweisende Wirkung, sie schmecken salzig. Das macht sie für die Sömmerungs- und Wildtiere attraktiv, aber auch unerkennbar, so dass sie sie fressen, was schon bei kleinen Mengen tödlich sein kann.“

Im Bio Aktuell schrieb Franz Josef Steiner vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) ausführlich über die Alpwirtschaft und die Unkrautbekämpfung: Alpwirtschaft. Weitere Informationen finden Sie auf PaturaALPINA, einem Portal von Agridea, FiBL, Alpe, Agroscope und der AGFF.

Überlegen Sie sich doch, welchen Beitrag Sie zu herbizidfreien Alpen beitragen können! Zum Beispiel Teilnahme an der Vernehmlassung landwirtschaftliches Verordnungspaket 2023, Sömmerungsbeiträge zur Offenhaltung und Pflege der Weiden im Sömmerungsgebiet. Hier könnte man fordern, dass die Alpen ohne Herbizide bewirtschaftet werden müssen.

Eröffnung der Vernehmlassung zum landwirtschaftlichen Verordnungspaket 2023 vom 24.1.23

Heidis zahlreichen Beiträge über Herbizide auf Alpen

.

1.3.23 HOME

Datenschutzerklärung

Bauer fotografiert Herbizid-Alpweide mit Tieren

31. Juli 2022
Mit Herbizid behandelter Weisser Germer.

Mit Herbizid behandelter Weisser Germer.

Bauer X schickte Heidi Fotos zum Veröffentlichen – unbedingt ohne Name! Es hat ihm nicht gefallen, was er auf der Alp Y gesehen hat.

Rinder und Mutterkühe fressen auf einer Weide in welcher Pflanzen, auch der giftige Weisse Germer, mit Herbizid todgespritzt worden waren. Erfahrenes Grossvieh kann den Weissen Germer als Giftpflanze identifizieren, Kälber können das aber nicht. Wird eine Giftpflanze mit Herbizid vernichtet, dann können alle Tiere, auch Wildtiere, die Giftpflanzen nicht mehr als solche erkennen. Daher ist in der EU, nicht aber in der Schweiz, vorgeschrieben, dass solche Pflanzen abgeführt werden müssen. Der Germer wächst im nächsten Jahr fröhlich weiter … auch das Spritzen geht weiter!

Bauer X gefällt zudem nicht, dass Bio-Tiere in einer mit Herbizid behandelten Alpweide grasen dürfen. Auch dies ist in der EU verboten. Er betont aber, dass nicht alles in der EU besser sei!

Nicht bekannt ist, ob die Wartefrist nach dem Spritzen eingehalten wurde: drei Wochen für Kühe, die Milch produzieren, zwei Wochen für die übrigen.

Heidis weitere Artikel über Herbizide auf Alpweiden

In dieser Mutterkuh-Alpweide wurden Pflanzen mit Herbiziden behandelt.

In dieser Mutterkuh-Alpweide wurden Pflanzen mit Herbizid behandelt.

Eine Distel wurde todgespritzt.

Eine Distel wurde todgespritzt.

Ein Rind auf einer Herbizid-Alpweide.

Ein Rind auf einer Herbizid-Alpweide.

Herbizid-Flecken auf Alpweide

Herbizid-Flecken auf Alpweide

Herbizid gegen den Weissen Germer

Herbizid gegen den Weissen Germer

.

31.7.22 HOME

Datenschutzerklärung

So wird aus einer mageren Alpweide eine Unkrautweide

17. August 2017
Schöne Aussicht ... und ... Bauern laden Heu um. Wer findet sie auf diesem Bild?

Schöne Aussicht … und … Bauern laden Heu um. Wer findet sie auf diesem Bild?

Heidi meint: „Das einzig Positive an den Helikopter-Pestizidsprühflügen ist, dass die Sesemanns jetzt ihre Ferien häufiger in Graubünden verbringen und nicht mehr ins Wallis fahren.“ Im Moment logieren sie in Maienfeld. Heidi und Peter haben die Feriengäste für einen Alpausflug abgeholt.

Heidi konnte ihnen (wie 2016) auch dieses Jahr beim Vorbeifahren mit der SBB den seit eh und je fehlenden Pufferstreifen am Malanser Mühlbach zeigen und den etwas grösser gewordenen, aber immer noch viel zu kleinen, am Kleinen Seezli.

Überraschung im Ausflugsrestaurant

Rechtzeitig für eine Verschnaufpause mit Kaffee und Gipfeli erreichten sie das Ausflugsrestaurant. Klara war begeistert von der Aussicht, machte ein paar Fotos und zeigte sie Peter.

Peter: „Interessant! Hier unten siehst du Bauern beim Umladen von Heu für die Alp, denn mit dem schweren Gefährt können sie nicht hinauffahren.“

Umladen von Heu vom grossen auf die kleinen Transporter.

Umladen von Heu vom grossen auf die kleinen Transporter.

Klara: „Heu?“

Peter: „Ja! Die Alpbesitzer sind reich und Alpkäse ist beliebt, daher haben sie eine Käserei gebaut. Doch die Qualität des Weidefutters ist schlecht, nur für Rinder knapp genügend. Daher braucht es auch gutes Futter aus dem Tal oder zugekauftes.“

Und los gehts!

Und los gehts!

Am Bergrestaurant vorbei ... Touristen fotografieren ... unzählige Samenständer von Blacken auf den Weiden ...

Am Bergrestaurant vorbei … Touristen fotografieren … unzählige Samenständer von Blacken auf den Weiden …

... Abgeladen wird bei schönstem Wetter und flatternder Fahne.

… Abgeladen wird bei schönstem Wetter und flatternder Fahne.

Fräulein Rottenmeier: „Das ist doch ein ökologischer Blödsinn! Die sollen ihren Käse unten herstellen. Nur schon die Energie, die es für den Transport braucht! Und was macht der lärmige Helikopter, der dauernd zur Bergspitze fliegt?“

Heidi: “Die Bergsteiger von heute sind anspruchsvoll, wollen essen und trinken wie im Restaurant. Diese Hütte wird zweimal jährlich versorgt. Wir haben Pech!“

Herr Sesemann: „Und was geschieht mit den zusätzlichen Nährstoffen? Werden Gülle und Mist ins Tal transportiert?“

Peter: „Nein, die Dünger bleiben oben, werden auf die kargen Flächen bzw. steinigen Stellen ausgebracht. Sehen Sie dort die Blacken! Sie sind ein Zeichen für Überdüngung; auch können mit dem Heu Unkrautsamen auf die Weiden gelangen und dort keimen. Wir werden noch mehr verunkrautete Weiden sehen.

In dieser Gegend versickert das Wasser leicht; ob die Gülle Quellen verschmutzt, das weiss ich nicht.“

Blacken wachsen auf der kargen steinigen Weide.

Blacken wachsen auf der kargen steinigen Weide.

"Unsauberes" Spritzen ganzer Flächen mit Herbizid, noch gibt es Streifen mit Brennnesseln. Dort wo Brennnesseln waren, wachsen jetzt v.a. Blacken.

„Unsauberes“ Spritzen ganzer Flächen mit Herbizid, noch gibt es Streifen mit Brennnesseln. Dort wo Brennnesseln waren, wachsen jetzt v.a. Blacken.

Heidi: „Ja und die Unkräuter werden zum Teil grossflächig mit Herbiziden besprüht, auch Brennnesseln. Besonders von drainierten Flächen ist Abschwemmung möglich. Ob Herbizide mit dem Wasser in Quellen gelangen? Weil Tiere gerne welke Pflanzen fressen, sind diese oft bald weg. Auch Giftpflanzen werden so eher gefressen. Das kann für Tiere tödlich sein!“

Fräulein Rottenmeier: „Und die Gemsen? Fressen diese die Herbizid-Pflanzen auch?“

Peter: „Das interessiert die Älpler nicht, höchstens die Jäger und Wildhüter, aber diese merken das doch nicht!“

Was sagt das Gesetz?

Direktzahlungsverordnung

Art. 26 Grundsatz

Die Sömmerungs- und Gemeinschaftsweidebetriebe müssen sachgerecht und umweltschonend bewirtschaftet werden.

 Art. 31 Zufuhr von Futter

1 Zur Überbrückung witterungsbedingter Ausnahmesituationen dürfen höchstens 50 kg Dürrfutter oder 140 kg Silage pro Normalstoss (NST) und Sömmerungsperiode zugeführt werden.

2 Für gemolkene Kühe, Milchziegen und Milchschafe ist zusätzlich die Zufuhr von 100 kg Dürrfutter und 100 kg Kraftfutter pro NST und Sömmerungsperiode zulässig.

3 Schweinen darf Kraftfutter nur als Ergänzung der alpeigenen Milchnebenprodukte verfüttert werden.

4 Für jede Futterzufuhr sind der Zeitpunkt der Zufuhr sowie die Art, Menge und Herkunft des Futters in einem Journal festzuhalten.

Heidi meint: „Die Bewirtschaftung ist weder sachgerecht noch umweltschonend. Für die Futterzufuhr muss zwar ein Formular ausgefüllt werden, das ist in der Regel jedoch nicht kontrollierbar.“

Höhere Alpungsbeiträge schaden der Biodiversität, Heidis Mist 15.7.16

Herbizide auf Alpen, alle Artikel zum Thema

17.8.17 HOME


%d Bloggern gefällt das: