Posts Tagged ‘Grossverteiler’
19. April 2023

Am 18.4.23 kurz vor Ladenschluss. Diese vielen Beeren werden kaum noch verkauft worden sein, werden somit zu Abfall. Der Kleber „Verwenden statt verschwenden“ ist, zumindest im Fall der Beeren, Greenwashing.
Die Beeren-Esser in der Schweiz können nicht sagen „Wir wissen es nicht.“ Seit mehr als elf Jahren wird regelmässig über den Wassernotstand in Südspanien berichtet und die schlechte Behandlung der Arbeiterschaft. Heidi hat bereits am 25.3.12 über die Bedrohung des Weltnaturerbes Coto de Doñana berichtet. Doch der Import von Erdbeeren und Himbeeren aus Südspanien bzw. Heidelbeeren oft aus Peru hat laufend zugenommen damit die KonsumentInnen rund ums Jahr Beeren essen können. Fast scheint es so, dass die KonsumentInnen, die das angeblich „wollen“, keine so grosse Freude mehr an der Beerenschwemme haben wie diejenigen die damit verdienen, denn die Beeren werden relativ häufig zu Abfall.
Heidi erhält regelmässig Fotos von 50-Prozent-Angeboten, auch Bio. Der hohe Wasserverbrauch für die Produktion ist dann bereits Vergangenheit und die Beeren gelangen bestenfalls noch in eine Biogasanlage, welche unter der Worthülse „Kreislaufwirtschaft“ als Teil der „Klimarettung“ Anerkennung findet.
Bedrohtes Feuchtgebiet und Unesco-Weltnaturerbe Doñana
Am 15.4.23 berichtete das ZDF über das Problem: „Anbau bedroht Nationalpark: Erdbeeren für uns, Probleme für Spanien. Erdbeergenuss jederzeit? Kein Problem, Andalusien lebt quasi vom Export der wasserintensiven Früchte. Nun streitet Spanien um sein wichtigste Feuchtgebiet, den Nationalpark Doñana.
Der Anbau von Erdbeeren, die vor allem in Deutschland gegessen werden, bedroht in Spanien ein Naturparadies und sorgt für heftigen Streit. Direkt an dem vom Austrocknen bedrohten Feuchtgebiet und Unesco-Weltnaturerbe Doñana im Südwesten des Landes kündigte die konservativ regierte Region Andalusien diese Woche die Ausweitung der zulässigen Anbaufläche der wasserintensiven „Königsfrucht“ um weitere rund 800 Hektar an.
Umweltschützer und Forscher schlagen Alarm, die EU droht mit Sanktionen, die Unesco warnt vor einer Streichung des Nationalparks Doñana von der Liste als Weltnaturerbe und auch die linke Zentralregierung in Madrid geht auf die Barrikaden.“
Heidi meint: „Auch die Grossverteiler müssten Verantwortung übernehmen!“
Erdbeergenuss bedroht Weltnaturerbe. Heidis Mist 25.3.12
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Schlagwörter:Coto de Doñana, Erdbeeren, Grossverteiler, Heidelbeeren, Himbeeren, Klima, Kreislaufwirtschaft, Peru, Südspanien, Umweltschützer, Unesco-Weltnaturerbe Doñana, Verwenden statt verschwenden, Wasser, Zentralregierung Spanien
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16. September 2022

„Billig“ ist nur die Art und Weise der Fleischförderung.
Heidi hat Fotos von „Billigfleisch“, das eigentlich „Qualitätsfleisch“ ist, erhalten mit dem Vermerk: Fleisch weiterhin billiger als Katzen- und Hundefleisch. Damit es „gerecht“ ist: Bei allen “Grossverteilern” gibt es seit Monaten zu Hauf billiges Fleisch und dann noch herabgesetzt zur Vermeidung von Abfall.“
Man kann Gründe suchen für diese Verschwendung, die nicht neu ist. Eigentlich verschlägt es Heidi die Sprache ob so viel Ignoranz und Dummheit. Der Produktions- und Umweltpreis ist hoch.

Fackelspiess

Poulet- oder Trutenbrust, Geflügelfleischkäse oder -aufschnitt … oder, weils billig ist, beides?

Aktionen, Aktionen, Aktionen …

Poulet! Es müsste eigentlich heissen: „Love food, zahle einen Preis, der die Produktions- und Umweltkosten deckt!“
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Schlagwörter:Aldi, Billigfleisch, COOP, Denner, Fleischaktionen, food waste, Grossverteiler, Migros, Pouletfleisch, Schweinefleisch, Trutenfleisch
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14. Juli 2022

Leserin Brigitte hat diese Beeren fotografiert. Johannisbeeren aus der Schweiz, Brom- und Himbeeren aus dem Ausland
Heidi erntet im Moment jeden Abend Himbeeren. Wenige Minuten danach sind sie im Tiefgefrierer für den Winter oder im Kühlschrank für das Birchermüesli am nächsten Morgen.
Die meisten Leute sind auf den Handel oder – besser – einen Markt angewiesen. Es ist Mode geworden, dass die Grossverteiler mehr oder weniger das ganze Jahr fast alle Beeren anbieten, zum Teil von weither transportiert, also wurden die Beeren oft nicht reif geerntet und enthalten somit weniger wertvolle Inhaltsstoffe, erleiden beim Transport Schaden und sind noch weniger lang haltbar als wenn sie aus der Nähe stammen. Häufig wird vor Ladenschluss der Preis der nicht verkauften Ware herabgesetzt und, wenn keine Kaufwillige gefunden werden, landen die Beeren im Abfall bzw. Kompost.
Wieso muss es immer von allen Beeren im Gestell haben? Die Bio-Johannisbeeren auf dem Foto, das Heidi heute abend von Brigitte erhalten hat, stammen aus der Schweiz, die Bio-Brombeeren und -Himbeeren aus dem Ausland. Heidis Brombeeren sind noch nicht reif, desgleiche die Heidelbeeren, also kommen aktuell Kirschen, Himbeeren, schwarze Johannisbeeren und manchmal schon rote Johannisbeeren auf den Tisch.
Dieser „Zwang“ der Grossverteiler zum vollständigen Angebot jederzeit fördert die Lebensmittelverschwendung und ist nicht nachhaltig. Er liegt aber im Trend, nicht nur bei den Beeren. Weniger wäre mehr. Wenn nur Schweizer Bio-Johannisbeeren angeboten würden, dann wären sie möglicherweise noch frisch verkauft worden.
Eine Coop-Angestellte sagte Heidi kürzlich: Viele Leute sind vom riesigen Angebot überfordert.
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Schlagwörter:Bio-Beeren, Brombeeren, COOP, food waste, Grossverteiler, Himbeeren, Johannisbeeren, Lebensmittelverschwendung, Schweizer Beeren
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6. Mai 2022

Bio-Spargeln aus Ungarn zum Schleuderpreis, 50%. Copyright: Valentina
Zugegeben, Heidis Spargel-Portion auf dem Teller war klein, aber fein und frisch aus dem Garten. Die ersten Spargeln! Gelb neben Rüebli-Schibli und gebratenen Zucchetti-Würfeln vom letzten Gartenjahr mit Safran-Nudeln von Gran Alpin. Übrigens heute hat Heidi den Kuckuck zum ersten Mal gehört.
In den Läden werden Spargeln schon lange angeboten. Am 23.4.22 offerierte Coop Bio-Spargeln aus Ungarn, abgepackt in der Slowakei. Heidis Frage an die Fotografin, ob das wirklich so auf dieser Packung war, beantwortete Valentina mit JA, denn auch sie war erstaunt, hat die Verpackung deshalb fotografiert. Heute hat Luca im Coop weisse Bio-Spargeln aus Deutschland und grüne aus Spanien gesehen.
In jeder der letzten vier Migros-Aktions-Broschüren wurden Spargeln angeboten. Als Herkunft wird einmal Italien, dann Italien/Spanien oder Italien/Spanien/Ungarn angegeben. Camions mit Spargeln kommen also von Osten, Süden und Südwesten angefahren.
Wer solche Importe kauft, hilft mit, im Ausland Produktionskapazitäten aufzubauen, auch an Orten, wo Wassermangel herrscht. Wie lange dieses Umherschieben von Produkten möglich ist, das weiss niemand. Die gegenseitigen Abhängigkeiten sind gross. Wer global saisonal propagiert, ist auf den Holzweg.
Die zunehmenden Transporte für Lebensmittel, die weder saisonal noch regional sind, brauchen nicht nur Energie, sie benötigen und beanspruchen Infrastrukturen, verursachen Umweltschäden und Lärm. Der Strassenverkehr ist die grösste Lärmquelle in der Schweiz. Erst gerade hat der Bundesrat einen Kredit von 52 Millionen Franken bewilligt zur Unterstützung der Kantone für Massnahmen.
Im Winter ist Heidis Eigenversorgung mit Salat zeitweise nicht möglich, also kauft sie zwischendurch z.B. Chicorée. Im VOLG gibt es nur welche aus konventionellem Anbau, deshalb versuchte sie es kürzlich bei Coop. Als sie zuhause die Bio-Zapfen aus dem Plastik nahm, sah sie die Herkunft: Niederlande!
Es braucht schon einen gewissen Aufwand, um einigermassen vernünftig einzukaufen. Oft gibt es sogar mehrere Labels auf derselben Verpackung. Drum, wer kann, baut so viel wie möglich selber an, wo auch immer – auf dem Balkon, im eigenen Garten, auf einem Stück Land bei einem Bauern – oder engagiert sich bei einer Organisation wie Vertragslandwirtschaft.
Schutz vor Strassenlärm: Bundesrat verstärkt Unterstützung für die Kantone. Medienmitteilung des Bundesrats vom 27.4.22.

50% auf Bio-Spargeln aus Ungarn, abgepackt in der Slowakei. Copyright Valentina

Grüne Bio-Spargeln aus Spanien. Copyright: Luca.

Biospargeln aus Deutschland. Copyright: Luca
Frühling ??????? ??????? ??????? ??????? ??????? ?????? ??????? ??????? ???????
Zwei Mails täglich von Heidi sind für Leute, die viele Mails erhalten, etwas viel, also wird Heidi künftig den Ukraine-Beitrag an einen normalen Artikel anhängen. Vielen Dank für das Verständnis jener, die das gerne separat hätten. Hoffentlich geht der Krieg bald zu Ende.

Dear Scientist and Friend in Kyiv. I sometimes imagine what it would be like if every tadpole developed into a frog. I wish you peace. Heidi
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Schlagwörter:COOP, Energie, Gran Alpin, Grossverteiler, Lärm, Migros, Safran-Nudeln, Spargeln, Strassenverkehr, Transport, Ungarn, Vertragslandwirtschaft, VOLG
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26. Mai 2021

Getreidemühle aus Österreich.
Die Bäckerei im Dorf rentierte nicht mehr, denn die Konkurrenz durch die Brotfabriken der Grossverteiler war zu gross. Sie musste schliessen. Also kaufte Heidi Mehl und fing an selber Brot zu backen. Kürzlich schwärmte ein Bekannter von der eigenen Mühle. „Oh“, dachte Heidi, „eine gute Idee!“ Sie kaufte die empfohlene Mühle:
- massives heimisches Buchenholz mit klassischer Holzverzapfung
- Feinheit stufenlos einstellbar
- angenehme Laufruhe
- Mahlsteine aus Korund-Keramik
- für Weich- und Hartgetreide sowie Gewürze, Hülsenfrüchte und Kaffee
- fair und umweltfreundlich in Österreich hergestellt
- 12 Jahre Garantie
Brotbacken ist einfach, besonders wenn man etwas bequem ist und Trockenhefe verwendet: Mehl mit Hefe und etwas Salz mischen, von der vielseitigen Küchenmaschine mit Wasser zu einem elastischen Teig kneten lassen, Schüssel mit nassem Tuch decken und den Teig 3/4 Stunden treiben lassen, Brot oder Brötchen formen, nochmals kurz treiben lassen und ab in den Backofen. Natürlich kann man das Brotrezept z.B. mit Kürbiskernen verändern oder mit einem Vorteig arbeiten. Brotrezepte gibt es unzählige.
Das erste Brot aus frisch gemahlenen Körnern war eine Überraschung: Es schmeckte viel aromatischer als die Brote, die Heidi früher aus gekauftem Mehl gebacken hatte. Sie überlegte: „Der Keimling ist auch drin …“ und schrieb einem ehemaligen Bäcker. Dieser wollte mit ihr telefonieren, denn das Thema könnte einen ganzen Workshop füllen, meinte er. So telefonierten sie lange. Der Keimling enthält Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, Eiweiss, Fett … Fett wird schnell ranzig, also muss der Keimling in der üblichen Mühle weg, obwohl er sehr gesund und für den besseren Geschmack verantwortlich ist. Es gibt selten Mehle mit Keimlingen, diese sind hitzestabilisiert.
Während Heidi diese Geschichte aufschrieb waren Ingwer-Guetzlis im Backofen, ebenfalls mit frisch gemahlenem Mehl … auch sie munden ausgezeichnet. Keine grosse Arbeit, mit reduzierter Zuckerzugabe viel weniger süss als die industriell gefertigten und nun riecht es auch noch gut in der Küche.
In der Getreidezüchtung wird darauf geachtet, dass das Mehl viel Wasser aufnimmt, denn mit mehr billigem Wasser im Brot ist der Gewinn höher. Ab und zu so ein luftiges Brot ist eine willkommene Abwechslung. Aber sonst braucht Heidi den Müller nicht mehr, den Bäcker schon lange nur noch sporadisch. Mehl und Brot kommen sowieso meistens aus der Fabrik. Die traditionellen Müller und Bäcker sind vom Aussterben bedroht.
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Schlagwörter:Bäcker, Bäckerei, Bio-Mehl, Brot backen, Brotfabrik, Eiweiss, Fett, Getreidemühle, Grossverteiler, Müller, Spurenelemente, Vitamine, Vollkornmehl
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11. März 2018

Typische Krautfäule-Symptome auf Kartoffelblatt. Copyright: Agroscope. Ein Klick auf das Bild führt zum Informations- und Prognosesystem PhytoPRE.
Frühkartoffeln sind beliebt. Die Bauern erzielen einen höheren Preis, die Grossverteiler eine bessere Marge und die ahnungslosen KonsumentInnen mögen die zarten kleinen Knollen. Es lockt ein gemütliches Beisammensein mit einem Raclette an einem kühlen Frühlingsabend.
Das feuchtwarme Klima im Folientunnel behagt dem Erreger der Kraut- und Knollenfäule. Wenn die Folien für die Ernte entfernt werden, dann nimmt der Wind die Pilzsporen auf und trägt sie weiter. Der nächste Kartoffelacker ist bestimmt nicht weit, denn in der Schweiz liegen die Felder mit Folienkartoffeln und jene mit regulären Kartoffeln – anders als in anderen Anbauländern – nahe beieinander.
Nicht erstaunlich ist daher, dass die ersten Krautfäule-Befälle fast ausschliesslich aus Folienkartoffeln gemeldet werden. Gemäss dem Krautfäule-Informations- und Prognosesystem der landwirtschaftlichen Forschungsanstalt Agroscope, dem PhytoPRE, begann die Epidemie in den letzten sechs Jahren immer in Folienkartoffeln.
Einsparen von 2 Pestizid-Behandlungen möglich
Wie viele Behandlungen allgemein eingespart werden könnten, wenn es keine Folienkartoffeln gäbe, ist schwierig zu sagen, da die Ausbreitung der Krankheit stark von der Witterung und der Dichte der Kartoffelfelder in der entsprechenden Region abhängt. Obwohl genaue Zahlen fehlen, dürften es gut zwei Spritzungen mehr sein, welche durch die Folienkartoffeln verursacht werden. Ein häufigerer Pestizideinsatz kann langfristig zum Verlust von Resistenzen führen. Der Krankheitsdruck wäre geringer, wenn Folienkartoffeln nur in einer Region angebaut würden.
Der Markt entscheidet über Sorten
Resistentere Sorten würden die Zahl der Behandlungen noch stärker reduzieren. Die Krautfäule-Resistenz ist jedoch nur ein Anspruch an die Sortenqualität. Andere Krankheitsresistenzen müssen ebenfalls berücksichtigt werden, aber auch die Verarbeitungskriterien.
Wieso nimmt ein Bauer das Risiko auf sich, eine Krautfäule-anfälligere Sorte anzubauen bzw. mehr spritzen zu müssen? Er entscheidet sich für eine solche Sorte, wenn er weiss, dass er die Kartoffeln dafür gut vermarkten kann. Ökonomie entscheidet häufig über Ökologie, obwohl die grossen Abnehmer, die Grossverteiler, sich in „Ökologie“ nur so überbieten – auf dem Papier!
McDonald’s und Russet Burbank
Zum Beispiel wollte McDonald’s in den frühen 1990er Jahren, dass Schweizer Bauern ihre Standardsorte Russet Burbank anbauen. Der verantwortliche Wissenschaftler Franz Winiger von Agroscope lehnten dies hartnäckig ab, denn in der Sortenprüfung stellte man fest, dass sie sehr krankheitsanfällig ist; Russet Burbank ist nicht für den Anbau in der Schweiz geeignet. Was tat McDonald’s? Nach zähem Ringen gab der umsatzstärkste Fast-Food-Konzern der Welt nach. Schweizerisch war plötzlich ein Werbe-Slogan. Einfache Lösungen liegen oft auf der Hand.
„10’000 Bauern aus der ganzen Schweiz gehören zu den Partnern von McDonald’s. Die Restaurants würden 80 Prozent ihrer Zutaten von einheimischen Produzenten beziehen …“ schrieb der Tagesanzeiger im Jahre 2015. Der Entscheid war offensichtlich nachhaltig bzw. zahlte sich aus.
Information der Konsumenten zentral
Die Schuld für unökologische Anbauentscheide schiebt man in der Regel den KonsumentInnen zu. Doch in erster Linie zählt der Profit für Handel und Bauern. Über die Probleme schweigt man lieber. Es ist also wichtig, dass unabhängige Medien die KonsumentInnen informieren. Immer mehr Menschen interessieren sich für die Anbaumethoden und allfällige Rückstände in den Lebensmitteln. Der Kunde kann durchaus das Steuer Richtung mehr Umweltschutz in die Hand nehmen, wenn er informiert ist und will.
Aktuelle Grossverteiler-Aktionen
- Erdbeeren aus Spanien COOP, 40%, 5.75 pro Kilogramm
- Erdbeeren aus Spanien Migros „Die Zeit ist reif für Erdbeeren“, 45%, 2.60 pro 500 Gramm
- Spargeln grün VOLG, 36%, 6.00 pro Kilogramm, Herkunft siehe Verpackung
- …
Wo bleiben Ökologie, Fairness … wurde die Sklaverei nicht abgeschafft?
McDonald’s serviert Fritten aus Frieswil, Tagesanzeiger vom 27.10.15
Essen ist unsere Leidenschaft, McDonald’s
Gemüse aus Spanien: Hungerlöhne für Pflücker, Autor: Daniel Mennig, SRF Kassensturz vom 7.3.18
11.3.18 HOME
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Schlagwörter:Agroscope, Ökologie, Ökonomie, Folienkartoffeln, Franz Winiger, Frühkartoffeln, Grossverteiler, Informations- und Prognosesystem PhytoPRE, Konsumenten, Krankheitsresistenz, Kraut- und Knollenfäule, Markt, McDonald's, Pestizide, Pflanzenschutzmittel, Phytophthora infestans, PSM, Raclette, Russet Burbank
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16. Mai 2017

Für Kälber ist das Transportieren und Vorführen auf dem Markt stressig. Direkt in den Schlachthof oder zum Metzger ist die bessere Lösung. © Proviande
Der Bauer trennt ein schlachtreifes Kalb von seinen „Mitmastkälbern“, nimmt es aus seiner gewohnten Umgebung heraus und schubst es in einen Viehanhänger. Darin transportiert er es zum Viehmarkt, oft über grosse Strecken. Angebunden an einer Stange steht es in Reih und Glied zusammen mit ihm unbekannten künftigen Fleischstücken. Wenn das Kalb Glück hat, dann geht die stressige Reise anschliessend weiter direkt in den Schlachthof oder zum Metzger.
Mehrere Importkontingente für ein einziges Bankkalb dank Viehmärkten
Doch es gibt ein Hindernis: das Importkontingent. Ein Bankkalb generiert ein Importkontingent. Wenn das Kalb anschliessend auf einem zweiten Markt angeboten wird, oh Wunder, klingelt die Kasse erneut: ein zweites Importkontingent! So kann ein Händler mit einem einzigen Kalb mehrere Importkontingente ergattern.
Oft wird das Kalb gar nicht ersteigert, was eigentlich der Sinn solcher Märkte wäre, sondern direkt beim Bauern gekauft und nur mit einem Ziel vorgeführt: Importkontingente! Diese sind begehrt und werden gehandelt. Besonders die Grossverteiler (Bell und Micarna) sind daran interessiert.
Paolo Bianchi von der Bianchi AG nennt das System eine Black Box, und es sei korrupt. Undurchsichtig ist auch die Rolle von Proviande, welche einen Leistungsauftrag des Bundes (von uns!) hat.
Abgeschafft und wiedereingeführt
Mit der Agrarpolitik 2007 wollte man die Importkontingente abschaffen, um den Wettbewerb unter den Importeuren zu verschärfen. Der Schweizer Fleischfachverband machte diesen Entscheid aber rückgängig. Seit 2015 werden 40% der Kontingentsanteile für Fleisch von Rindern, Schafen, Ziegen und Pferden nach der Zahl der geschlachteten Tiere zugeteilt.
Der Bund fördert die Viehmärkte mit z.B. 80 bis 110 Franken pro Kuh plus Transportentschädigung von 20 bis 30 Franken.
Es zeigt sich einmal mehr, dass Transparenz in der Agrarpolitik kein Thema ist. Auch Heidi hat in diesem Geschäft mehr eine Ahnung als glasklaren Durchblick. Solche Systeme ermöglichen es den Beteiligten zu profitieren, auch von Mechanismen, welche nicht würdig sind, gefördert zu werden.
Fleischmarkt: Importkontingent für Bauern, Schweizer Bauer vom 21.5.14
Nachtrag 16.5.17: Etwas präziser formuliert ein Leser das Auslösen von Importkontingenten auf Märkten: „Ein Importkontingent löst jedes Tier aus, das auf einem von der Proviande überwachten Schlachtviehmarkt verkauft wird, auch wenn es nicht geschlachtet wird! Und wenn das Tier geschlachtet wird noch einmal eines. Das gilt für alle geschlachteten Tiere auch kleine Kälber.“ Ein anderer Leser schreibt (was zutreffen dürfte), dass es nur Kontingente gibt für Tiere ab 161 kg. Es ist eben kompliziert!
Heidi ergänzt: „Ein Bauer, der das Fleisch seiner Tiere selber vermarktet, erhält ebenfalls (lukrative) Importkontingente, die er verkaufen kann.
Dass die Importkontingente begehrt sind, zeigt auch Folgendes: „Auf Märkten werden Ausmastkühe bis zu einem Franken je Kilo lebend übersteigert. Auch mit der Absicht ein Importkontingent zu lösen.“ Osterhasen statt Schweinefleisch, Hans Rüssli, Schweizer Bauer 7.4.17.
16.5.17 HOME
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Schlagwörter:Bankkälber, Bell, Das Importkontingent-System ist korrupt, Das Schweigen der Rinder, Grossverteiler, Hans Rüssli, Importkontingent für Bauern, Importkontingente, Kalb, Micarna, Osterhasen statt Schweinefleisch, Paolo Bianchi, Pferde, Proviande, Rinder, Schafe, Schlacht, Transportentschädigung, Viehmarkt, Ziegen
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26. Januar 2015

CUMINAIVEL, das Informationsmagazin für alle eingesetzten Sicherheitskräfte am WEF 2015, berichtet am 26.1.15 über das (noch) grünere WEF. Die Gemeinde Dübendorf sieht das anders, Tagesanzeiger vom 23.1.15: „Für die gegenwärtige WEF-Nutzung des Flugplatzes in Dübendorf schaffte der Bund das Vetorecht der Gemeinde ab. Diese fürchtet nun um den Innovationspark und erwägt rechtliche Schritte.“ http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/region/Das-zeugt-von-einer-Arroganz-sondergleichen/story/25935576 “ Heidi meint: „Wenn Reiche reisen … werden demokratische Rechte abgeschafft. Dieselben Leute reden dann in Davos Blabla über Demokratie.“ Die DavoserInnen nehmen gerne das Geld, stören sich aber daran, dass die WEF-Teilnehmenden keinen Schritt zu Fuss gehen und die Automotoren im Stand laufen lassen. Wirklich grün ist das im Folgenden vorgestellte Beispiel von Vertragslandwirtschaft in der Agglomeration von Lausanne.
Per Fahrrad erhalten 230 Mitglieder der Genossenschaft P2R (Le panier BIO À DEUX ROUES) wöchentlich ein Paket Gemüse und Früchte, produziert in der Nähe von Lausanne. Eine Gegenbewegung zu den immer grösser werdenden Betrieben, welche dem Druck der Grossverteiler ausgesetzt sind.
Zusätzlich zur räumlichen Nähe der Produzenten will P2R auch die soziale Nähe pflegen, d.h. die Mitglieder treffen die Bauern, arbeiten auf dem Feld mit und schenken ihnen als Produzenten von gesunder Nahrung ihr Vertrauen. P2R fördert auch den Kontakt zwischen den Kunden mit dem Ziel, die Quartiere zu beleben. Dazu dienen die Paket-Lieferorte.
P2R ist nicht die einzige Organisation mit Vertragslandwirtschaft. Eine Liste ist im folgenden Link abrufbar, mit Informationen über diese sympathische und ökologische Art von Landwirtschaft. Was ist regionale Vertragslandwirtschaft?, Agrarinfo, aktualisiert 22.4.14.
Die Filmemacherinnen Sonja Mühlemann und Jeanne Woodtli (Stv. Chefredaktorin und Leiterin Newsportal der Bauernzeitung) haben das Pionierprojekt “ortoloco” ein Jahr lang begleitet und den Film Eine Handvoll Zukunft (Trailer) gedreht. Der Dokumentarfilm von Drehmoment gewann am International Film Festival for Environment, Health and Culture in Jakarta (Indonesien) eine Auszeichnung in der Kategorie Newcomer (Honorable Mention).
26.1.15 HOME

Zum Beispiel Karotten aus dem nahen Bauernhof. Foto P2R
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Schlagwörter:Agrarinfo, Überführungsflug, CO2-Emissionen, CUMINAIVEL, Das zeugt von einer Arroganz sondergleichen, Dübendorf, Demokratie, Eine Handvoll Zukunft, Fahrrad, Familienbetrieb, Ferry Flight, Flughafen Zürich, Flugplatz Dübendorf, Früchte, Gemüse, Gemeinde Dübendorf, Greener Davos, Grossverteiler, Innovationspark Dübendorf, Jeanne Woodtli, Lausanne, Le panier BIO à deux roues, Ortoloco, P2R, Sicherheitskräfte, Skyguide, Sonja Mühlemann, Velo, Vertragslandwirtschaft, Vetorecht, WEF
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31. Oktober 2014

Die Grossverteiler zeigen uns Woche für Woche Bilder von paradiesischen Zuständen in der Fleischproduktion, während der Bund seinen Verpflichtungen zur Information über die Tatsachen nicht nachkommt. Foto Heidi: Coopzeitung vom 28.10.14.
Der Schwarze Peter wird regelmässig herum geschoben, wenn es um das Wohl bzw. mangelnde Wohl von Nutztieren geht. Die KonsumentInnen sind schuld, die Direktzahlungen, die ProduzentInnen, die Gesetze, der Vollzug … „Gemäss Artikel 5 Absatz 2 des Tierschutzgesetzes ist der Bund verpflichtet, die Bevölkerung über Tierschutzfragen zu informieren. Dennoch weiss sie nachweislich wenig darüber, wie Tiere gehalten werden.“ heisst es in der Interpellation 14.3822 von Bastien Girod vom 25.9.14: Schweine-Report. Welche Konsequenzen ziehen?
Wer weiss schon, dass Schweine, Kälber und Rinder gemäss Tierschutzverordnung keinen Auslauf ins Freie haben müssen? Und Schafe und Ziegen? Sie verschwinden oft über Winter in dunklen Ställen.
Der Schweizer Schweine-Report von tier-im-fokus.ch (TIF) zeigt Missstände im Vollzug und auf Gesetzesebene. Bedenklich ist, dass sich auch ein Vorstandsmitglied von Suisseporcs nicht an das Tierschutzgesetz hält und seine Käufer erst noch betrügt, zu lesen in folgendem Leserbrief von Hansuli Huber, Schweizer Tierschutz (STS):
„Suisseporcs Vorstandsmitglied verurteilt
Wenn in der Vergangenheit Tierschutzverstösse auf Schweinebetrieben aufgedeckt wurden, wiegelte die Suisseporcs-Geschäftsführung stets ab. Die Schweizer Schweineschutzvorschriften seien sehr streng und bei den Verstössen handle es sich um bedauerliche Einzelfälle.
Diese Tierschutz-Defensivtaktik des Verbandes ist nun einem Vorstandsmitglied zum Verhängnis geworden. In dessen 1’200er Maststall wurde den Tieren offenbar die gesetzlich vorgeschriebene Beschäftigung über Jahre hinweg verweigert, und mit der Hygiene war es nicht zum Besten gestellt. Zudem wurden die Schweine widerrechtlich zu einem höheren Preis als QM vermarktet. Missachtung des Tierwohls und Betrug an Abnehmern und Konsumenten sind keine Kavaliersdelikte.
Es ist zu hoffen, dass die Suisseporcs nun einen internen Reinigungsprozess durchführt. Wir wünschen uns eine starken Verband, der in Zukunft beim Tierschutz nicht permanent auf der Bremse steht, sondern aus eigener Einsicht und Verantwortung gegenüber den Tieren sich endlich stark macht für eine zeitgemässe, ethisch vertretbare und artgemässe Schweinehaltung in unserem Land!“
Ob Gewässerschutz oder Tierschutz, immer wieder sind es nichtstaatliche Organisationen oder Privatpersonen, welche Missstände aufdecken und Druck für Veränderungen ausüben müssen. Das wäre doch Aufgabe der Behörden, findet Heidi.
Bekannter Schweinezüchter verurteilt, Zuger Verbandsfunktionär betrog beim Schweinepreis, Zentral+ vom 31.10.14. „Er nennt sich selbst den «Schweinepapst der Zentralschweiz». Der Mann ist Käser und hält Mastschweine, denen er Molke verfüttert. Nun aber musste er sich vor dem Zuger Strafgericht wegen Widerhandlungen gegen das Tierschutzgesetz, Betrugs und Urkundenfälschung verantworten…“
31.10.14 HOME
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Schlagwörter:Bastien Girod, Betrug, Coopzeitung, Grossverteiler, Hansuli Huber, Interpellation 14.3822, Kälber, Käser, QM, Rinder, Schafe, Schweine, Schweine-Report. Welche Konsequenzen ziehen?, Schweinepapst der Zentralschweiz, Schweizer Tierschutz, STS, Suisseporcs, tier-im-focus.ch, Tierschutz, Tierschutzgesetz, Urkundenfälschung, Vollzug, Zentral+, Ziegen, Zuger Schweinezüchter
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4. März 2013

Viele Vorschriften. mangelnde Kontrolle. Noch nie war die Menschheit so reich, noch nie hatte sie anteilmässig so wenig Geld für das wesentliche. Oder ist das Gespür für das wesentliche abhanden gekommen, etwa die Lebensmittel?
Es gibt die Direktzahlungskontrolle, die Bio-Kontrolle; beide zahlt der Bauer. Wer zahlt eigentlich all die übrigen Kontrollen: Tierschutz, Tierarzneimittel, verarbeitete Lebensmittel, frische Lebensmittel … ? Wir Steuerzahlenden oder die Industrie? die Grossverteiler? die Bauern? Vieles dürfte der Einfachheit halber über die chronisch leeren Kassen der öffentlichen Hand abgerechnet werden, wenn überhaupt kontrolliert wird, vermutet Heidi. Hingegen zahlt Heidi ja die Kontrolle der Heizung selber, und im Umweltschutz gilt das Verursacherprinzip. Mangels Geld wird die Tierarzneimittelkontrolle nur im Kanton Neuenburg nach Vorschrift erledigt, Kantone versagen bei Heilmittelkontrolle, SRF 19.2.13. Der Ruf nach mehr Kontrollen für Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie ist unüberhörbar. Übrigens ein neuer Lebensmittel-Skandal, diesmal USA: Giftiger Fisch in Thunfisch-Dosen, Deutsche Wirtschafts Nachrichten, 4.3.13.
In Deutschland sagte der Landwirtschaftsminister von Schleswig-Holstein, Robert Habeck: „Wenn der Staat da mit mehr Kontrollen rein muss, weil die Privaten es nicht auf die Reihe kriegen, dann ist die Industrie bei der Finanzierung in der Pflicht.“ Die Eigenkontrollen der Futtermittelindustrie hätten offensichtlich nicht gegriffen. Die Sprecherin des Landesverbandes Deutscher Milchviehhalter Schleswig-Holstein, forderte den Minister auf, „alles dafür zu tun, dass sich die Futtermittelunternehmen nicht wie beim Dioxinskandal durch Insolvenz aus der Affäre ziehen können.“

????
Heidis Frage: Wer zahlt die Kontrollen in der Schweiz? Lebensmittelkontrollen? Oder die fast inexistente Kontrolle des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln, die dringend massiv verstärkt werden sollte? Tierschutz…?
4.3.13 HOME
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Schlagwörter:Bio-Kontrolle, Dioxin, Direktzhalungskontrolle, Futtermittelindustrie, giftiger Fisch, Grossverteiler, Kontrollen, Lebensmittelindustrie, Lebensmittelkontrolle, Pflanzenschutzmittel, Robert Habeck, Schleswig-Holstein, Tierarzneimittel, Tierschutz
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