Posts Tagged ‘Grundwasser’
17. Mai 2023

Aus dem Dokumentarfilm KOSTBARES Köstendorf – Ein Ort lebt WASSER

Mit einem Klick auf das Bild geht’s zum Trailer.
Es besteht Hoffnung, dass das Schweizer Grundwasser, aus dem 80 Prozent unseres Trinkwassers kommt, wieder sauberer wird, denn das Bundesamt für Umwelt (BAFU) hat die Sektion Grundwasserschutz aus der Versenkung geholt. Das ist der Moment für einen Hinweis auf den österreichischen Dokumentarfilm KOSTBARES Köstendorf – Ein Ort lebt WASSER. Der Filmemacher, Alexander Vittorio Papsch-Musikar erzählt mit seinem Dokumentarfilm die Geschichte eines Dorfes, in dem Wasser geschätzt und modern gelebt wird. Hier der Beschrieb:
Ständig Wasser zur Verfügung zu haben ist ein grosses Privileg. Darüber zu verwalten, eine hohe Aufgabe. Der Film „Kostbares Köstendorf | Ein Ort lebt Wasser“ zeigt die Liebe zum eigenen Quellwasser und damit zum Lebensmittel Nummer eins.
Woher kommt es, wohin geht es, wem gehört es? Wasser kommt nicht nur aus der Leitung, sondern verbindet Menschen, sofern sie sich auch drum kümmern. Dies hat sich die Wassergenossenschaft Köstendorf als Herzensaufgabe gemacht. Anhand eines kleinen Dorfes erhalten die ZuschauerInnen Einblicke, wie ein Wassernetz möglichst effizient funktionieren kann, wie damit nachhaltig Energie gewonnen werden kann und wie sehr Menschen dafür brennen, ihr Wasser in „eigenen Reihen“ zu halten. Wasser und das Recht auf Wasser ist ein kostbares Gut und das schenkt man nicht einfach so her.
Köstendorf dient als Vorzeigeprojekt für Dörfer, Städte und Regionen fern ab von Kärnten und soll speziell kleinen Genossenschaften Mut machen, ihr Wasserrecht nicht zu verschenken.

Aus dem Dokumentarfilm KOSTBARES Köstendorf – Ein Ort lebt WASSER
Trailer KOSTBARES Köstendorf – Ein Ort lebt WASSER. Film von Alexander Vittorio Papsch-Musikar
Ein Wunder ist geschehen: Auferstehung der Sektion Grundwasserschutz beim BAFU! Heidis Mist 14.5.23
Auferstehung BAFU-Sektion Grundwasserschutz: Freude herrscht! Heidis Mist 15.5.23
Grundwasserschutz: Bundesbern aus Dauerschlaf erwacht. Heidis Mist 8.10.22
Mini-Rückblick mit Zahlen und Fakten. Heidis Mist 31.12.14
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Schlagwörter:Alexander Vittorio Papsch-Musikar, BAFU, Bundesamt für Umwelt, Grundwasser, KOSTBARES Köstendorf - Ein Ort lebt WASSER, Lebensmittel Nr. 1, Sektion Grundwasserschutz, Trinkwasser, Wasser
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15. Mai 2023

Nitrat überschreitet den Grenzwert von 25 mg/l im Grundwasser landesweit an fast 15% aller Messstellen. In überwiegend ackerbaulich geprägten Gebieten liegen die Konzentrationen an 50% der Messstellen über dem Grenzwert. Quelle: BAFU
Im Mini-Rückblick mit Zahlen und Fakten schrieb Heidi am 31.12.14:
„Vieles hat sich 2014 verändert, etwas ist Heidi besonders in Erinnerung. Sie suchte im Sommer die Sektion Grundwasserschutz des Bundesamts für Umwelt (BAFU), doch diese war verschwunden, einfach weg! Recherchen ergaben, dass die oberste Hüterin unserer wichtigsten Trinkwasser-Ressource aufgelöst und auf zwei neue Sektionen verteilt worden war: Gewässerschutz und Wasserqualität.
Das ist aber noch nicht alles. Der Chef der ehemaligen Sektion Grundwasserschutz, Daniel Hartmann, und sein Stellvertreter, Benjamin Meylan, gingen in Pension, eine willkommene Gelegenheit für das BAFU, zwei Stellen zu streichen. So hat das Grundwasser nicht nur zwei erfahrene Schützer verloren, sondern auch die Zahl der Schützer hat abgenommen, was in einer so kleinen Gruppe von Fachleuten ins Gewicht fällt.“
Auferstehung der Sektion Grundwasserschutz
Unter dem Titel Grundwasserschutz: Bundesbern aus Dauerschlaf erwacht berichtet Heidi über den Willen der Geschäftsprüfungskommission des Nationalrats, das Grundwasser besser zu schützen. „Die in vielen Kantonen bestehenden Defizite seien schnell zu beheben. Es müsse ein besserer Schutz der Trinkwasserressourcen gewährleistet sein. Und – oh Wunder – der Bundesrat schliesst sich dieser Meinung an!“
Aqua und Gas informierte am 4.5.23 unter dem Titel Abteilung Wasser stellt sich neu auf über die auferstandene Sektion Grundwasserschutz:
„Das Parlament und der Bundesrat haben in den letzten Jahren diverse politische Vorstösse ans BAFU überwiesen, die kurz- und langfristig zu zusätzlichen Aufgaben in der Abteilung Wasser führen. Die Abteilung stellt sich deshalb per 1. Mai 2023 neu auf.
Das Parlament und der Bundesrat wollen zum einen den Grundwasserschutz stärken, den Eintrag von Pflanzenschutzmitteln in die Gewässer reduzieren und die Abwasserreinigung verbessern. Dies führt zu Anpassungen des Gewässerschutzrechts und langfristig zu zusätzlichen Vollzugsaufgaben. Zudem sollen die Wasserkraft und die Biodiversität gefördert werden. Dies zusätzlich zum bereits laufenden grossen Programm zur Sanierung der Wasserkraft. Die zusätzlich anfallenden Arbeiten betreffen vor allem die Sektionen Gewässerschutz, Wasserqualität und Sanierung Wasserkraft.“
Es braucht also eine Anpassung der Organisationsstruktur. Die Sektion Gewässerschutz wird in eine Sektion Grundwasserschutz und eine Sektion Siedlungswasserwirtschaft aufgeteilt. Der Bereich Nitratreduktion im Grundwasser wird von der Sektion Wasserqualität in die Sektion Grundwasserschutz verschoben. Ansonsten bleiben die Aufgabenbereiche der Sektion Wasserqualität unverändert. Im Detail sind die aktuellen Sektionen noch nicht strukturiert.
Daniel Hartmann ist also nicht der letzte oberste Grundwasserschützer. Er kommentiert: „Auch wenn ich es noch nicht so richtig glauben kann – Freude herrscht!“
Quellen: BAFU und Aqua & Gas 4.5.23 Abteilung Wasser stellt sich neu auf
Bundesamt für Umwelt (BAFU) Abteilung Wasser
Grundwasserschutz: Bundesbern aus Dauerschlaf erwacht. Heidis Mist 8.10.22
Mini-Rückblick mit Zahlen und Fakten. Heidis Mist 31.12.14
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Schlagwörter:Abteilung Wasser, Aqua und Gas, BAFU, Bundesamt für Umwelt, Daniel Hartmann, Geschäftsprüfungskommission des Nationalrats, Grundwasser, letzter oberster Grundwasserschützer, Nitratreduktion im Grundwasser, Sektion Grundwasserschutz, Sektion Wasserqualität, Trinkwasser, Vollzug
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22. März 2023

Wie sauber ist unser Wasser?
Deutsches Patent- und Markenamt zum Weltwassertag 2023:
Probleme bei der Wasserversorgung untergraben den Fortschritt bei praktisch allen wichtigen globalen Themen: Gesundheit, Hungerbekämpfung, Gleichstellung der Geschlechter, Arbeitsplätzen, Katastrophenbekämpfung oder Friedenstiftung.
Im Moment sind wir weit davon entfernt, das für 2030 gesteckte Ziel zu erreichen, heisst es auf worldwaterday.org: „Milliarden von Menschen und zahllose Schulen, Unternehmen, Gesundheitszentren, landwirtschaftliche Betriebe und Fabriken werden behindert, weil ihr Menschenrecht auf Wasser und Sanitärversorgung noch nicht erfüllt ist. Wir müssen den Wandel beschleunigen – über das „business as usual“ hinausgehen.“
Die Regierungen müssten im Durchschnitt viermal schneller arbeiten, um das Ziel rechtzeitig zu erreichen, heisst es weiter. „Aber dieses Problem können die Regierungen nicht allein lösen. Wasser geht jeden an, also muss jeder etwas unternehmen.“
Was meint die Forelle?
Unser Lebensraum, das Wasser, ist an vielen Orten verschmutzt mit Chemikalien – besonders Pestiziden – und überdüngt. Das zeigt z.B. eine der vielen Studien. Sie wurde am 13.3.23 im Spektrum veröffentlicht: Pestizide in Deutschland: Zu viel, zu verbreitet und gefährlicher als gedacht. „In rund der Hälfte der Kleingewässer liegt die Konzentration an Pestiziden über den Höchstwerten, 30 Prozent der Lebewesen reagieren extrem empfindlich darauf. Eine Studie zeigt: Die Grundannahmen zur Sicherheit von Pflanzenschutzmitteln sind womöglich falsch.“
Liebe Heidi: „In der Schweiz ist es auch nicht besser. Und – was meinst du – wann wird substantiell gehandelt?“
Wie steht es mit dem Chlorothalonil im Grundwasser?
Es herrscht Funkstille bei den Schweizer Behörden. Man wartet auf den Entscheid des Bundesgerichts zur Syngenta-Klage. Nur einzelne Trinkwasserversorger arbeiten an Lösungen und einzelne PolitikerInnen fragen nach.
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Schlagwörter:Bundesgericht, Chlorothalonil, Dünger, Deutsches Patent- und Markenamt, Forellen, Gewässerverschmutzung, Grundwasser, Nachhaltigkeitsziele UN, Pestizide, Pflanzenschutzmittel, PSM, Syngenta, Wasser, Wasserversorgung, Weltwassertag 2023, worldwaterday.org
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20. Februar 2023
Beim Stöbern im Archiv hat Heidi zufällig den Umweltbericht 1993 gesehen. 30 Jahre sind vergangen seit seiner Veröffentlichung. Heidi hat in diesem Dokument „Zur Lage der Umwelt in der Schweiz“ des Bundesamts für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL, heute Bundesamt für Umwelt BAFU) geblättert.
Vorwort von Philippe Roch
Müssen wir uns von der Wohlstandsgesellschaft verabschieden? … Wenn sich die nachhaltige Entwicklung auf allen Ebenen durchgesetzt haben wird, werden wir vermutlich realisieren, dass es sich mit weniger, besser verteilt, nicht schlechter leben lässt…
Seite 11:
Zusammenfassung – Klima
… Zudem hat unser Land gemeinsam mit den anderen OECD-Staaten vereinbart, nationale Politiken zu beschliessen und Massnahmen zu ergreifen, um anthropogene Emissionen von CO2 und anderen Treibhausgasen bis zum Ende dieses Jahrzehnts auf das Niveau von 1990 zurückzuführen.
Seite 192:
Schwerpunkte des Grundwasserschutzes
Schäden im Grundwasser sind im Gegensatz zu Fliessgewässern deshalb so schwerwiegend, weil sie
- akkumulieren und lange andauern
- schwer konkrollierbar sind und
- kaum repariert beziehungsweise nie völlig saniert werden können.
Dem Grundwaserschutz muss deshalb höchste Priorität gelten, und die Gefahr späterer Schäden muss durch verstärkte Vorsorgemassnahmen vermindert werden.
Seite Seite 131:
8. KLIMA
Von all den Problemen, die im Zusammenhang mit der Umweltzerstörung stehen, sind einige für das Überleben der Menschheit ausschlaggebend. Der Schutz der Atmosphäre ist folglich von grundsätzlicher Bedeutung. Denn die heutigen wissenschaftlichen Kenntnisse lassen den Schluss zu, dass menschliche Aktivitäten die Zusammensetzung der Atmosphäre merklich verändern: Es werden dadurch Gase freigesetzt, die Wärme an der Erdoberfläche zurückhalten, was zu einer Erwärmung der Erdatmosphäre führen kann. Ein Ansteigen des Meeresspiegels, extreme Klimaerscheinungen und eine Zunahme von Niederschlägen dürften direkte Folgen sein – indirekt muss aufgrund der Zunahme von Dürreperioden und des Verlustes an Ressourcen mit grossen Völkerwanderungen und einem zunehmenden Risiko zwischenstaatlicher Konflikte gerechnet werden.
Was haben wir in der Zwischenzeit getan?
Rückblick auf den Gipfel von Rio: Für den Klimaschutz wäre in den vergangenen dreissig Jahren viel mehr möglich gewesen. Sven Titz, NZZ 11.6.22:
„… Denn eines ist auch klar: Der menschengemachte Klimawandel ist inzwischen nicht nur klar nachgewiesen, sondern seine Folgen werden auch immer deutlicher. Sollen ärgere Konsequenzen noch abgewendet werden, müssen die internationalen Massnahmen viel rascher kommen und die Emissionen markanter gesenkt werden, als dies bis anhin der Fall gewesen ist.
Immerhin hat der Klimaschutz mit dem Pariser Abkommen nun eine Grundlage, auf der internationale Fortschritte einfacher zu erzielen sind als früher. Auf diesen pragmatischeren Geist sollte man auch weiterhin setzen.“
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20.2.23 HOME
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Schlagwörter:CO2, Dürren, Gipfel von Rio, Grundwasser, Grundwasserschutz, Klima, Klimaerwärmung, Konflikte, Meeresspiegelanstieg, Nachhaltige Entwicklung, Niederschläge, Philipp Roch, Sven Titz, Umweltbericht 1993, Völkerwanderungen, Vorsorgemassnahmen, Wohlstandsgesellschaft, Zur Lage der Umwelt in der Schweiz
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21. November 2022
Eigentlich wollte Heidi ja einen Beitrag fertigschreiben, nochmals über Lobby, aber nun hat sie den Brief des Vereins „Sauberes Wasser für alle“ gelesen. Es zeigt sich einmal mehr, dass in unserem Parlament zuhauf Leute sitzen, die von der Welt, von naturwissenschaftlichen Erkenntnissen, von Zusammenhängen usw. keinen blassen Dunst haben, um es höflich auszudrücken.
So seien hier die Motionen des Rechtsanwalts und Notars aus dem Wallis (Beat Rieder) und der Betriebsökonomin FH aus dem Kanton Fribourg (Johanna Gapany) präsentiert bzw. die Intentionen der SVP in Sachen Landwirtschaft.
Heidi lässt Franziska Herren und ihr Team sprechen, denn sie sind in dieser Sache kompetent.
Die Wirtschaftskommission des Nationalrats bricht Versprechen an die Stimmbevölkerung.
Diesmal braucht es ein 2x Nein vom Nationalrat. Für sauberes Trinkwasser und für unsere Ernährungssicherheit.
Die Wirtschaftskommission des Nationalrats hat die Annahme der Motion Gapany empfohlen. Sie will damit die Reduktion der Nährstoffüberschüsse (20 Prozent bis 2030) streichen, die der Bundesrat kurz vor der Abstimmung zur Trinkwasserinitiative als Massnahme «für sauberes Wasser» dem Volk versprochen hatte.
Die Wirtschaftskommission bricht damit ein zentrales Versprechen an die Stimmbevölkerung – ein grosser Vertrauensmissbrauch.
Bei Annahme der Motion gehen die Überdüngung von Böden, Wäldern und Gewässern, die Zerstörung der Biodiversität, die Schädigung des Klimas durch die überintensive Tierproduktion ungebremst weiter. Diese wird weiter gefördert mit Milliarden an Steuergeldern: 82% der Agrarsubventionen fliessen in die Tierproduktion. Nur gerade 18% in den Pflanzenbau. Produktion und Konsum von tierischen Lebensmitteln werden durch diese Subventionspolitik stark gelenkt und gefördert, eine klima- und umweltbewusste pflanzliche Ernährungsweise bleibt auf der Strecke.
Doch damit nicht genug: eine weitere Motion will mit dem Segen der Wirtschaftskommission des Nationalrats die vom Bundesrat zusätzlich geplanten Biodiversitätsflächen im Ackerland von 3,5% ersatzlos streichen.
Die beiden Motionen sind perfekt ausgerichtet auf eine vorangekündigte Initiative der SVP: Sie will noch mehr Tierproduktion dafür noch weniger Ökologie. All dies gut verpackt unter dem Deckmantel der «Ernährungssicherheit». Bei Annahme der Motionen würde die SVP natürlich auf ihre Initiative verzichten. Sie wäre ja durch die Hintertüre schon umgesetzt – ohne Berücksichtigung der Stimmbevölkerung. Mehr dazu in diesem Artikel der Aargauer Zeitung.
Dabei liegt klar auf der Hand, was für unsere Ernährungssicherheit und der dafür zentrale Netto-Selbstversorgungsgrad der Schweiz zu tun wäre: Weniger tierische dafür mehr pflanzliche Nahrungsmittel produzieren und konsumieren. Dafür muss auf unseren Ackerflächen – die heute zu 60% für den Futtermittelanbau genutzt werden – vermehrt Nahrung für die direkte menschliche Ernährung angebaut werden. So lassen sich pro Hektare weit mehr Kalorien erzeugen und viel mehr Menschen ernähren. Und dies im Einklang mit der Biodiversität, die die Erträge in der Landwirtschaft zusätzlich steigert.
Gewusst? Weltweit werden für die Tierproduktion 80% der Landwirtschaftsflächen gebraucht und damit nur 11% der benötigten Kalorien für die Menschheit erzeugt.
Am 14. Dezember – fast genau 18 Monate nach der Abstimmung zur Trinkwasserinitiative – wird der Nationalrat über die beiden Motionen abstimmen. Diesmal braucht es ein 2x Nein. Für die direkte Demokratie, für sauberes Trinkwasser und für eine nachhaltige, klimabewusste Ernährungssicherheit.
Wir bleiben dran. Denn die heutige Agrarpolitik können wir uns nicht leisten. Und werden sie auch so nicht hinnehmen..
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- Werden Sie Mitglied beim Verein „Sauberes Wasser für alle“
Mit grossem Dank und herzlichen Grüssen
Franziska Herren & Team
Heidi: „Wie wir von Fachleuten immer wieder hören, muss der Tierbestand um etwa zwei Drittel auf ein Drittel reduziert werden. Dies ist nur durch rasche langfristige Planung möglich, denn die betroffenen Bauern müssen ihre Infrastrukturen amortisierren können! Auch gegen die rasante Abnahme der Biodiversität muss dringend etwas getan werden; die Landwirtschaft ist zu einem wesentlichen Teil daran schuld, aber auch davon betroffen.“
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21.11.22 HOME
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Schlagwörter:Agrarsubventionen, Artenvielfalt, Ökologie, Beat Rieder, Biodiversität, Biodiversitätsflächen im Ackerland, Boden, Bundesrat, Ernährungssicherheit, Futtermittelanbau, Gewässer, Grundwasser, Johanna Gapany, Landwirtschaftsflächen, Motion, Nährstoffüberschüsse, Parlament, Pflanzenbau, Sauberes Wasser für alle, Selbstversorgungsgrad, Ständerat, Steuergelder, SVP, Tierprodution, Trinkwasser, Trinkwasserinitiative, Verein "Sauberes Wasser für alle", Wälder, Wirtschaftskommission des Nationalrates
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8. November 2022
Heidi meint: „Ähnliche Forderungen sind in der Schweiz an den Wänden des Bundeshaus ungehört verhallt.“
Medienmitteilung vom 3.11.22: Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW) und Bioland e.V. Verbändebündnis fordert mehr Ökolandbau und ein Anwendungsverbot für chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel in Trinkwassergewinnungsgebieten.
BDEW, DVGW und Bioland e.V. fordern ein Anwendungsverbot für chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und die Ausweitung des Ökolandbaus in Einzugsgebieten, die der Trinkwassergewinnung dienen.
Erstmals äussern sich dazu gemeinsam Akteure aus der Wasserwirtschaft und dem Ökolandbau und unterstützen entsprechende Pläne der europäischen Kommission.
Martin Weyand, BDEW-Hauptgeschäftsführer Wasser/Abwasser: “Fast zwei Drittel unseres Trinkwassers stammt aus dem Grundwasser. Das macht es besonders wichtig, diese Wasserressource zu schützen. Genau hier muss die Politik endlich ins Handeln kommen. Jahrzehntelang wurden die Probleme der Verunreinigungen durch chemisch-synthetische Pestizide und der Überdüngung nicht ernst genommen. Ziel muss es sein, von der intensiven Landwirtschaft wegzukommen und so Einträge von chemisch-synthetischen Pestiziden und erhöhte Nitratfrachten ins Grundwasser zu vermeiden. Der Ökolandbau hat bereits die Antworten auf unsere Probleme und ist die geeignetste präventive Massnahme, unser Grundwasservorkommen vor Kontaminationen aus dem Bereich zu schützen.”
Trotz strenger Zulassungsvorschriften werden Pflanzenschutzmittelwirkstoffe (PSM-Wirkstoffe) und ihre Abbauprodukte (Metaboliten) regelmässig in Grund- und Oberflächenwasser nachgewiesen. Die Konzentrationen liegen laut der Wasserverbände teilweise oberhalb der geltenden Schwellenwerte und Umweltqualitätsnormen.
Seit vielen Jahren unvermindert hoch sei auch die Nitratbelastung des Grundwassers in vielen intensiv landwirtschaftlich genutzten Regionen. Gleichzeitig sei mittlerweile bekannt, dass das natürliche Nitratabbauvermögen in den Grundwasserleitern endlich ist, was unmittelbar einen weiteren Anstieg der Nitratkonzentrationen im Grundwasser zur Folge hat.
Dr. Wolf Merkel, Vorstand Wasser DVGW: “Trinkwasser ist unser Lebensmittel Nummer eins und es gelten strenge Grenzwerte zum Schutz vor Belastungen mit chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln und ihren Abbauprodukten. Um diese Grenzwerte einzuhalten, müssen Wasserversorgungsunternehmen teilweise viel Aufwand und Geld in eine kostenintensive Trinkwasseraufbereitung investieren. Damit wird das Verursacherprinzip auf den Kopf gestellt, denn die Verbraucherinnen und Verbraucher müssen über einen erhöhten Wasserpreis die von der Intensivlandwirtschaft verursachten Folgekosten der Trinkwasseraufbereitung bezahlen. Daher plädieren wir dafür, dass der ökologische Landbau in Wasserschutzgebieten und den Einzugsgebieten von Wassergewinnungsanlagen die erste Wahl sein muss. Wir brauchen umgehend politische Rahmenbedingungen, die den Ausbau des Ökolandbaus in den Einzugsgebieten der Trinkwassergewinnung stärken und die ökologischen Leistungen dieses Anbauverfahrens ausreichend finanziell fördern.”
Im Ökolandbau sind chemisch-synthetische Düngemittel und Pestizide verboten. Die wenigen zugelassenen Wirkstoffe im Pflanzenschutz führen wegen ihrer hohen biologischen Abbaubarkeit oder geringen Mobilität zu keinen Konflikten mit dem Grundwasserschutz, so Bioland. Im ökologischen Landbau werden in aller Regel nur in Dauer- und Sonderkulturen Pflanzenschutzmittel auf Naturstoffbasis eingesetzt, darüber hinaus werden keine herbiziden Wirkstoffe verwendet.
EU-Verordnung über die nachhaltige Anwendung von Pflanzenschutzmitteln: Die EU-Kommission leitet ihren Verordnungsentwurf über die nachhaltige Anwendung von Pflanzenschutzmitteln (SUR) aus der Farm-to-Fork Strategie ab. Diese beinhaltet zwei wichtige Ziele: Die Verwendung und das Risiko von Pestiziden sollen bis 2030 um 50 Prozent verringert werden. Zudem soll europaweit die Ökofläche in der EU auf 25 Prozent der gesamten Anbaufläche steigen. Der Vorschlag der Europäischen Kommission für ein Pflanzenschutzmittel-Anwendungsverbot in ökologisch empfindlichen Gebieten bietet bei entsprechender Umsetzung die Möglichkeit, den Einsatz von chemisch- synthetischen Pestiziden zu beenden.
Ein breites Verbändebündnis hat dazu ein Positionspapier (Verbändepapier: Trinkwasserschutz und Ökolandbau stärken | BDEW) verfasst und an Bundesagrarminister Cem Özdemir, Bundesumweltministerin Stefanie Lemke und die Berichterstatterin des federführenden Ausschusses des EU-Parlaments, Sarah Wiener, verschickt. Darin fordern sie wichtige Nachbesserungen.
Gerald Wehde, Geschäftsleiter Agrarpolitik bei Bioland: “Wir begrüssen im Grundsatz den Vorschlag der EU-Kommission. Allerdings umfasst das Anwendungsverbot in ökologisch empfindlichen Gebieten sämtliche Pflanzenschutzmittel und damit auch solche natürlichen Ursprungs. Damit macht das Anwendungsverbot den ökologischen Landbau in den empfindlichen Gebieten unmöglich. Das Anwendungsverbot muss daher auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel spezifiziert werden. Nur wenn die für den Ökolandbau zugelassenen Naturstoffe einschliesslich mineralischer Stoffe weiterhin zugelassen bleiben, ist dieser zukunftsfähig.”
So solle für eine kohärente Verwendung von Wirkstoffkategorien die SUR an die EU-Öko-Verordnung (EU) 2018/848 so angepasst werden, dass anders als im jetzigen Entwurf, nicht zwischen chemischen und biologischen Wirkstoffen, sondern zwischen chemisch-synthetischen und Naturstoffen (inkl. mineralischen Ursprungs) unterschieden wird.
Die Verbände sind sich einig, der Ökolandbau müsse auch in den ökologisch empfindlichen Gebieten gefördert werden. “Die vollständige Honorierung der ökologischen Leistungen des Ökolandbaus über die GAP muss dazu zukünftig auch in denjenigen Gebieten möglich sein, wo Verbote des Einsatzes chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel gelten. Nur so sind die europaweiten Ziele der Farm-to-Fork Strategie mit der Halbierung des Pestizideinsatzes und 25 Prozent Ökolandbau erreichbar. Entscheidend ist eine gute kohärente Umsetzung der SUR in Verbindung mit der EU-Ökoverordnung und der GAP”, ergänzt Wehde.
Verbändebündnis fordert mehr Ökolandbau und ein Anwendungsverbot für chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel in Trinkwassergewinnungsgebieten. Medienmitteilung Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW) und Bioland e.V. 3.11.22
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8.11.22 HOME
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Schlagwörter:Ökolandbau, Überdüngung, BDEW, Bioland e.V., Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft, chemisch-synthetische Düngemittel, chemisch-synthetische Pestizide, Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V., DVGW, Grundwasser, Intensivlandwirtschaft, Martin Weyand, Nitrat, Pestizide, Pflanzenschutzmittel, PSM, Trinkwasseraufbereitung, Verursacherprinzip, Wasserpreis, Wolf Merkel
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22. Oktober 2022
Unsere Grossverteiler fördern Coca-Cola durch wöchentliche Aktionen. In Automaten, Bäckereien, auf Aushängeschildern usw. wird diesem Getränk bevorzugt Raum geschenkt und am nächsten Klimagipfel COP27 ist Coca-Cola Sponsor.
Wikipedia informiert ausführlich über Folgen für die Gesundheit. Übergewicht, Fettleibigkeit und Zuckerkrankheit sind in der Zucker-Problem-Kategorie aufgeführt, aber auch andere Inhaltsstoffe, z.B. Süssstoffe sind bedenklich. Und das Valser-Wasser gehört – ja wem?
Auch wenn in grossen Teilen des Schweizer Mittellands das Trinkwasser Stoffe enthält, die da nicht sein dürften, wie Pestizide, Nitrat, PFAS usw., ist es nicht sinnvoll auf Coca-Cola auszuweichen. Wenn es unbedingt Mineralwasser sein muss, dann gibt es weniger schädliche Produkte.
Wir müssen unserem Trinkwasser Sorge tragen – dann haben wir das billigste Getränk direkt aus dem Hahnen!
Beispiel Sénégal
Nach der Scheidung des amerikanischen Riesen von der Castel-Gruppe wurde die Industries des boisons du Sénégal (IBS) im Juli zum exklusiven Abfüller im Land.
Die kohlensäurehaltigen Getränke der Marke Africa Star werden im Senegal nicht mehr vertrieben. Dasselbe wird bald auch für die Uno-Saftdosen und den Energydrink Black Power gelten. Als die Senegalesische Getränkeindustrie (IBS) im Juli zum exklusiven Abfüller von The Coca-Cola Company im Land wurde, musste sie ihre eigenen Marken aufgeben und sich auf die Marken des amerikanischen Riesen konzentrieren – nämlich Coca-Cola, Fanta, Sprite, Minute Maid und Schweppes. „Es war nicht einfach“, räumt Rouda El Sahili, ihr Generaldirektor, ein, den Jeune Afrique am Sitz des 2013 gegründeten Unternehmens im Industriegebiet Hann Bel-Air in Dakar getroffen hat.
Boissons : au Sénégal, IBS en effervescence avec Coca-Cola. Jeune Afrique 20.10.22
Coca-Cola als Sponsor der COP27 entfernen! Heidis Mist 14.10.22
Mexiko: Schmutziges Trinkwasser aus dem Fluss – sauberes Grundwasser für die Coca-Cola-Produktion. 12.10.21
Der Alpöhi auf Weltreise. 8.5.22
Verschmutztes Trinkwasser? Kein Problem! 22.8.20
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Schlagwörter:Africa Star, Übergewicht, Black Power, Coca Cola, COOP, COP27, Energydrink, Fettleibigkeit, Gesundheit, Grundwasser, IBS, Industries des boisons du Sénégal, Migros, Nitrat, Pestizide, PFAS, Sénégal, Trinkwasser, Uno-Saftdosen, Valser, Zuckerkrankheit
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11. Oktober 2022
Heidi ist erstaunt, dass sich die Geschäftsprüfungskommission des Nationalrates (GPK) plötzlich besorgt über den Zustand des Grundwassers zeigt. Bereits am 30.6.22 verschickte sie offenbar eine Medieninformation Grundwasserschutz: Angesichts der Vollzugsdefizite erwartet die GPK-N aktiveres Eingreifen des Bundesrates. Und im 10vor10 SRF vom 4.10.22 Bundesrat will besserer Schutz des Grundwassers werden die Pestizide, die (fehlenden) Schutzzonen, das Vollzugsdefizit bei den Kantonen und die mangelnde Oberaufsicht des BAFUs … angesprochen.
Die Überschreitungen der Nitrat-Werte, besonders im Mittelland, sind seit Jahrzehnten bekannt, die Konzentration von Pestiziden und ihrer Abbauprodukte kennt man auch schon lange. Doch Chlorothalonil hat mit den vielen Höchstwertüberschreitungen die Diskussionen über die Pestizidverschmutzungen erst recht entfacht.
Heidi hat das Alp-Orakel gefragt: „Was meinst du, was hat die GPK dazu bewegt, plötzlich mehr Grundwasserschutz zu fordern?“
Alp-Orakel:
Chlorothalonil: Entscheid Bundesverwaltungsgericht
Syngenta hat das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) eingeklagt, da dieses Chlorothalonil als „wahrscheinlich krebserregend“ und seine Metaboliten als „toxikologisch relevant“ eingestuft hatte, analog zur EU. In einem Zwischenentscheid hat das Bundesverwaltungsgericht vorläufig dem BLV untersagt, die Abbauprodukte öffentlich als „relevant“ zu bezeichnen. Was zu grosser Verunsicherung bei den Trinkwasserversorgern geführt hat: „Muss ich jetzt sanieren oder nicht?“
Viele Trinkwasserversorger haben ein ernsthaftes Problem mit Höchstwertüberschreitungen. Diese sind zum Teil massiv. Werden die Abbauprodukte vom Bundesverwaltungsgericht als „relevant“ bezeichnet, dann müssen die Trinkwasserversorger tief in die Tasche greifen, damit ihr Trinkwasser innert nützlicher Frist wieder rechtskonform wird. Es steht also viel Geld auf dem Spiel. Einige Trinkwasserversorger haben bereits gehandelt, viele aber warten zu. Dies verärgert die Kunden, denn es ist ihnen nicht einfach egal, ob sie Wasser trinken oder Wasser mit Chlorothalonil und seinen Metaboliten drin.
Das Bundesverwaltungsgericht hat die Akten beisammen. Der Entscheid wird demnächst erwartet, sicher noch dieses Jahr. Aufgrund der wissenschaftlichen Publikationen zu Chlorothalonil & Co. wage ich, dein Alp-Orakel, eine Prognose: Die Metaboliten werden als „relevant“ eingestuft werden. Sauberes Trinkwasser ist wichtig, daher MUSS es so kommen. Ich bin aber NUR ein Orakel und kann mich täuschen. Ich meine aber, dass es so nicht weitergehen kann. Schlimmstenfalls müsste das Urteil ans Bundesgericht weitergezogen werden.
Ich vermute, dass die GPK auch ein „relevant“ für die Chlorothalonil-Metaboliten befürchtet und daher energisch für mehr Trinkwasserschutz wirbt – ENDLICH!
Vernachlässigte Zuströmbereiche
Die GPK pocht auf den Grundwasserschutzzonen, die längst überall hätten ausgeschieden werden sollen, d.h. ab 1972. Damit lenkt sie von einem weiteren Problem ab, nämlich den Zuströmbereichen, die zwar einmal definiert wurden im Art. 29 der Gewässerschutzverordnung, aber jetzt ist das Parlament daran, etwas anderes zu basteln. Das folgende Vorgehen ist durchaus üblich: Man stellte fest, dass die alte Regelung nicht umgesetzt wird, also versucht man eine neue Regelung. Das ist kein sauberes Handeln, denn man müsste zumindest abklären wieso die Regelung NICHT funktioniert. Im Moment findet ein Hickhack im Parlament statt. Die 20.3625 Motion: Wirksamer Trinkwasserschutz durch Bestimmung der Zuströmbereiche von Roberto Zanetti vom 16.6.20 wurde vom Bundesrat am 2.9.20 zur Ablehnung empfohlen, aber dann vom Stände- und Nationalrat mit kleinen Änderungen gutgeheissen.
Bis zu einer definitiven Regelung wird es noch Jahre dauern und der Vollzug wird weitere Jahre beanspruchen. Diese Prognose kann ich, dein Alp-Orakel, mit grosser Sicherheit aussprechen.
Vorschläge GPK
Ich, dein Alp-Orakel, wage noch eine weitere Aussage: Es wird für die Umsetzung der vorgeschlagenen Massnahmen viel länger dauern als von der GPK gefordert.

BAFU: Chlorothalonil-Metaboliten im Grundwasser, abgerufen am 10.10.22
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Schlagwörter:BAFU, Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen, Bundesamt für Umwelt, Bundesgericht, Bundesverwaltungsgericht, Chlorothalonil, Chlorothalonil R417888, Chlorothalonil R471811, GPK, Grundwasser, Grundwasserschutz, NAQUA, Nitrat, Pestizide, Pflanzenschutzmittel, Roberto Zanetti, Syngenta, toxikologisch relevant, Trinkwasser, Trinkwasserversorger, Vollzug, wahrscheinlich krebserregend, Zuströmbereich
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9. Oktober 2022

Die Trinkwasserinitiative meldet sich (zum Glück) immer wieder zu Wort! TWI auf Twitter.
Jahrzehntelang durften die Kantone die Gewässerschutzgesetzgebung zum Schutze der Bauern, zum Schaden der Umwelt, unserer Gewässer und unseres Trinkwassers im Archiv lassen. Einzelne Kantone taten etwas, andere nichts bis gar nichts. Heidi kann davon ein Liedchen singen! Es hat sie nicht nur viel Zeit, sondern auch Geld gekostet.
Nun hat die Geschäftsprüfungskommission des Nationalrats den Grundwasserschutz entdeckt. Die in vielen Kantonen bestehenden Defizite seien schnell zu beheben. Es müsse ein besserer Schutz der Trinkwasserressourcen gewährleistet sein. Und – oh Wunder – der Bundesrat schliesst sich dieser Meinung an! Zur Beschleunigung des Vollzugs stimmt er verbindlichen Umsetzungsfristen und einer Pflicht zur Berichterstattung über den Stand der Umsetzung bei.
Wann folgt der Schutz der Oberflächengewässer?
Heidis Vollzugs-Forderung ist schon alt
Vor mehr als sieben Jahren, anlässlich der Tagung Aktionsplan Pflanzenschutzmittel vom 8.9.15, drückte Heidi der damaligen Vize-Direktorin des Bundesamts für Landwirtschaft, Eva Reinhard, einen eigens für die Tagung verfassten Flyer in die Hand, worauf u.a. steht: „Unsere Gesetzte zum Schutz der Gewässer sind zielführend, aber es fehlt am Vollzug…“ Was ist seither geschehen? Sehr wenig! Die Pestizid-Initiatvien hätten geholfen, wurden aber mithilfe vieler Fake-News gebodigt.
Der letzte oberste Schweizer Grundwasserschützer
Am 31.12.14 schrieb Heidi im Beitrag Mini-Rückblick in Zahlen und Fakten: „Vieles hat sich 2014 verändert, etwas ist Heidi besonders in Erinnerung. Sie suchte im Sommer die Sektion Grundwasserschutz des Bundesamts für Umwelt, doch diese war verschwunden, einfach weg! Recherchen ergaben, dass die oberste Hüterin unserer wichtigsten Trinkwasser-Ressource aufgelöst und auf zwei neue Sektionen verteilt worden war: Gewässerschutz und Wasserqualität.
Das ist aber noch nicht alles. Der Chef der ehemaligen Sektion Grundwasserschutz, Daniel Hartmann, und sein Stellvertreter, Benjamin Meylan, gingen in Pension, eine willkommene Gelegenheit für das BAFU, zwei Stellen zu streichen. So hat das Grundwasser nicht nur zwei erfahrene Schützer verloren, sondern auch die Zahl der Schützer hat abgenommen, was in einer so kleinen Gruppe von Fachleuten ins Gewicht fällt. Ein solches Vorgehen ist beim Bund eine gängige Praxis: Man spart dort, wo es am reibungslosesten geht. Wird es den Newsletter Grundwasserschutz in Zukunft noch geben? Wohl kaum! Heidi wird ihn vermissen.“
Die bereits veröffentlichten Newsletter wurden auf dem BAFU-Server definitiv gelöscht. Heidi konnte einen einzigen aus einer Amtsstube retten. Er wird fast täglich abgerufen, manchmal sogar mehrmals! Hier ist der 3. Newsletter Grundwasserschutz, verlinkt im Beitrag Was ist Grundwasser? Quell-, Trinkwasser…?
Im Wissen, dass dringend etwas geschehen muss, hat Hartmann tatkräftig die Trinkwasserinitiative unterstützt. Als Kommentar zum neuesten Vorstoss des Bundesrates schreibt er auf Twitter: „Grundwasser besser schützen – das wollte ich während rund 30 Jahren ebenfalls. Mal schauen, ob der Bundesrat mehr Erfolg hat…“
Los, Kantone, an die Arbeit! Nach 30 Jahren Vollzugsnotstand muss es rasch vorwärts gehen! Ohne (sauberes) Wasser kein Leben.

Heidi widmet diese Pfingstrose, zwar nicht saisongerecht, aber von Herzen, den beiden Grundwasserschützern Daniel Hartmann und Benjamin Meylan.
Bundesrat will besserer Schutz des Grundwassers. SRF 10vor10 4.10.22
Bund verlangt von den Kantonen besseren Gewässerschutz. SRF 4.10.22
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Schlagwörter:Benjamin Meylan, Bundesamt für Umwelt, Daniel Hartmann, Grundwasser, Pestizide, Pestizidinitiativen, Pflanzenschutzmittel, PSM, Sektion Grundwasserschutz, Trinkwasser, Trinkwasserinitiative
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24. September 2022
UN-Sonderberichterstatter rät Italien, den Einsatz von Pestiziden deutlich zu reduzieren
Am 20. September stellte der UN-Sonderberichterstatter für Giftstoffe und Menschenrechte, Marcos Orellana, seinen Bericht über den Einsatz von Pestiziden in Italien vor. Er beglückwünscht Italien zu den Massnahmen, die es zur Verringerung des Pestizideinsatzes ergriffen hat, äussert jedoch seine grosse Besorgnis über die Ausfuhr gefährlicher Pestizide aus Italien, die nicht für die Verwendung in der Europäischen Union zugelassen sind.
Er ist auch ernsthaft besorgt über die Zunahme des Pestizideinsatzes in Regionen, in denen Prosecco angebaut wird, und insbesondere über das Vorhandensein gefährlicher Pestizide auf Kinderspielplätzen in der Nähe landwirtschaftlicher Gebiete. Er rät der Regierung, Pufferstreifen einzurichten, um gefährdete Menschen und Gebiete sowie Wasserläufe vor den ernsten Risiken und Schäden durch Pestizidabdrift zu schützen. Ausserdem fordert er Massnahmen, um die Menge der in Italien verwendeten Pestizide im Einklang mit dem Vorsorgeprinzip deutlich zu reduzieren.
Pufferstreifen
Der Bericht weist auf die Bedeutung von Pufferstreifen hin, ein aktuelles Thema in der Diskussion um die neue EU-Pestizidreduktionsverordnung. 2019 wurde in Italien der Entwurf eines nationalen Aktionsplans für Pestizide vorgelegt. Dieser Plan sollte bald abgeschlossen werden, da der alte Aktionsplan 2018 auslief und die EU-Richtlinie 2009/128/EG alle fünf Jahre einen neuen Plan vorschreibt.
Der Entwurf sieht vor, dass der Einsatz von Pestiziden in landwirtschaftlichen Gebieten in der Nähe von bewohnten Gebieten oder gefährdeten Bevölkerungsgruppen in einem Abstand von weniger als 50, 40, 20, 15 oder 5 Metern verboten ist, je nach Klassifizierung des Pestizids. „Diese Spritzverbote sind unerlässlich, um gefährdete Menschen und Gebiete zu schützen, darunter Schulen, Spielplätze und Krankenhäuser, Naturschutzgebiete und archäologische Stätten. Pufferzonen sind auch wichtig, um die Verschmutzung von Oberflächengewässern und Grundwasser zu verhindern“.
Pestizidfreie Städte
Der Berichterstatter begrüsst die Initiative mehrerer italienischer Gemeinden, sich dem Europäischen Netzwerk pestizidfreier Städte anzuschliessen. Das Netzwerk zielt darauf ab, den Einsatz von Pestiziden zu minimieren und sie durch bestehende nachhaltige Alternativen zu ersetzen. Ziel ist es, die Gesundheit aller Menschen und die Umwelt zu schützen und die Lebensqualität zu verbessern. Interessant ist, dass der Staatsrat im Jahr 2021 in einem Urteil in Bezug auf die Stadt Conegliano, die im Prosecco-Weinanbaugebiet liegt, bestätigt hat, dass die Gemeinden berechtigt sind, den Einsatz von Pestiziden zu verbieten.
Heidis Frage: „Wann endlich werden in der Schweiz Pufferstreifen entlang von Wohnzonen, Schulen usw. gesetzlich vorgeschrieben?“
Der vollständige Bericht: Besuch in Italien – Bericht des Sonderberichterstatters über die Auswirkungen des umweltgerechten Umgangs mit und der Entsorgung von gefährlichen Stoffen und Abfällen auf die Menschenrechte. Von Sonderberichterstatter für Giftstoffe und Menschenrechte – Marcos Orellano.
Die Punkte 69 bis 74 des Berichts sind den Pestiziden gewidmet. Visit to Italy – Report of the Special Rapporteur on the implications for human rights of the environmentally sound management and disposal of hazardous substances and wastes, Marcos Orellana
Marcos A Orellana auf Twitter
Banned in Europe: How the EU exports pesticides too dangerous for use in Europe. Public Eye 10.9.20
Pesticide contamination and associated risk factors at public playgrounds near intensively managed apple and wine orchards. Caroline Linhart et al. Environmental Sciences Europe 8.5.19
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Schlagwörter:Grundwasser, Italien, Marcos Orellana, Oberflächengewässer, PAN Europe, Pesticide Action Network Europe, Pestizide, Pestizidfreie Städte, Pflanzenschutzmittel, PSM, Pufferstreifen, Pufferstreifen zu Wohnzonen, UN-Sonderberichterstatter für Giftstoffe und Menschenrechte
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