Posts Tagged ‘Hans Rudolf Herren’

Beschönigende Worte des Bundesrates

6. Juni 2021

Auch Biovision übt harsche Kritik am Bundesrat. Das Problem ist, dass der Bundesrat auf den Bauernverband und die Industrie hört, nicht auf unabhängige Fachleute.

Zitate aus dem Bericht von Biovision:

Am 27.5.21 nahm Viola Amherd namens des Bundesrates auf Radio SRF1 Stellung zu den beiden Pestizid-Initiativen, über die am 13.6.21 abgestimmt wird. Dabei versicherte sie der Schweizer Stimmbevölkerung, dass der Bund bereits genug für die Sicherheit und Gesundheit von Mensch und Umwelt tue, und dass es die zwei Initiativen daher nicht brauche. Biovision sieht das mit Blick auf die Faktenlage anders …

Unser Fazit

In der Abstimmungsempfehlung des Bundesrates in den SRF News wurden die problematischen Aspekte des anhaltenden Pestizideinsatzes beschönigt. Nachdem das nationale Parlament die Bestrebungen für eine umweltfreundlichere Landwirtschaft blockiert hat, braucht es jetzt die beiden Pestizid-Initiativen, um den Kurswechsel hin zu einer ökologischeren Landwirtschaft einzuleiten.

Biovision empfiehlt daher eine Annahme der beiden Initiativen am 13. Juni 2021

Lesen Sie den detaillierten Bericht hier: Beschönigende Worte des Bundesrates. Biovision

«Für die billigen Lebensmittel werden wir teuer bezahlen». Biovision vom 29.7.19

Pestizide in Gewässern und auf Feldern. Biovision vom 9.4.19

Die Welt ernähren ohne Gifte? Dossier: Unsere Berichte zum Thema synthetische Pestizide. Biovision

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Synthetische Pestizide – Fluch oder Segen? Vortragsreihe der Bio-Stiftung Schweiz – Hans Rudolf Herren

28. April 2021
Hans Rudolf Herren, Träger des Welternährungspreises. Copyright: Bio-Stiftung Schweiz

Hans Rudolf Herren, Träger des Welternährungspreises. Ende 1970er Jahre bedrohte die aus Südamerika versehentlich eingeführte Schmierlaus die Maniokkulturen. Maniok, ursprünglich ebenfalls aus Südamerika importiert, ist in Afrika ein wichtiges Grundnahrungsmittel, das vorwiegend von Kleinbauern angebaut wird und für 200 Millionen Menschen mehr als 50 Prozent der Nahrungsenergie liefert. Anstelle des weitgehenden wirkungslosen und zugleich umweltbedrohenden Einsatzes von Pestiziden gegen die Schmierläuse implementierte Herren das bis heute grösste biologische Bekämpfungsprogramm. Dadurch konnte eine grosse Hungersnot abgewendet werden, von der 20 Millionen Menschen betroffen gewesen wären. Quelle: Wikipedia. Copyright Bild: Bio-Stiftung Schweiz

Vortragsreihe „Synthetische Pestizide – Fluch oder Segen?

Hans Rudolf Herren, Entomologe, Präsident der Stiftung Biovision, Träger des Welternährungspreises, Präsident und CEO des Millennium Institutes in Washington,DC (USA), das Regierungen in über 40 Nationen hinsichtlich der Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen berät:

„Die Landwirtschaft der Zukunft braucht Investitionen. Alle müssen da um den Tisch sitzen und Lösungen finden. Nicht Ausreden, warum es nicht geht, sondern Lösungen wie man es machen sollte.“

Zitat aus: Synthetische Pestizide – Fluch oder Segen? Trailer zur Vortragsreihe der Bio-Stiftung Schweiz Video 4:24

Kann Bio die Welt ernähren?

In diesem Video (47:57) vom 28.4.21 erläutert Hans Rudolf Herren wie man mit Agrarökologie/Bio 3.0 ohne synthetische Pestizide Landwirtschaft betreiben kann, welche die Welt ernährt. Er widerlegt in seinem Beitrag deutlich die von der Agrochemieindustrie und ihren Helfershelfern immer wieder in die Welt gestellten Behauptungen, dass Bio die Welt nicht ernähren könne. Zum dringend nötigen Wandel hat bereits der Weltagrarbericht vor zwölf Jahren die Richtung vorgezeigt, die wir gehen müssen. Herren war Mitautor und Ko-Vorsitzender des von sechs UNO Organisationen und der Weltbank beauftragten Weltagrarberichts des Weltagrarrates (IAASTD).

Wir können nicht weiter warten, warten bis die Krise kommt und von einer Krise in die nächste schlittern. Wie viel Evidenz brauchen wir noch?

Kann Bio die Welt ernähren? Vortrag von Hans Rudolf Herren

Hans Rudolf Herren: Genügend und gesunde Nahrung für alle. Buchbesprechung von Heidi auf Heidis Mist vom 21.12.16

Hans Rudolf Herren, Wikipedia

Bio-Stiftung Schweiz

Bodenfruchtbarkeit

Die Mythen der Pestizidindustrie

DAS GIFT UND WIR

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Online-Ringvorlesung Uni Zürich: «So ernähren wir die Welt»

8. April 2021

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An der Universität Zürich findet im Rahmen von «UZH-i-Ringvorlesung: Nachhaltigkeit jetzt!» die folgende Veranstaltung online via Zoom statt:

Donnerstag, 15. April 2021, 18:15 Uhr bis 20:00 Uhr

Für die Teilnahme ist eine Anmeldung erforderlich:
https://www.uzh.ch/cmsssl/de/outreach/events/rv/2021fs/uzhi-nachhaltigkeit/anmeldung.html

Mit: Hans Rudolf Herren, Alternativer Nobelpreis 2013

Podium: Prof. Dr. Chinwe Ifejika Speranza, Geographisches Institut, Universität Bern, und Dr. Angelika Hilbeck, Institut für Integrative Biologie, ETH Zürich

Ort: Virtuelle Veranstaltung

Mehr: https://www.sustainability.uzh.ch/de/initiatives-networks/…
https://www.uzh.ch/cmsssl/de/outreach/events/rv/2021fs/uzh…

Veranstalter: Kommission UZH Interdisziplinär (UZH-i)

Reihe: UZH-i-Ringvorlesung: Nachhaltigkeit jetzt!

Kontakt: Marina Menz, Assistentin Right Livelihood Zentrum, Universität Zürich (Mail)

So ernähren wir die Welt, Buch von Hans Rudolf Herren, Verlag rüffer & rub visionär.

So ernähren wir die Welt, e-Book von Hans Rudolf Herren, Verlag rüffer & rub visionär.

Hans Rudolf Herren, Wikipedia

Hans Rudolf Herren: Genügend und gesunde Nahrung für alle. Heidis Mist vom 21.12 16

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Buchempfehlung: DAS GIFT und WIR

23. Oktober 2020

Kapitel 3 "Zukunft" des Buches DAS GIFT und WIR.

Kapitel 3 „Das Zukunftsbild“ des Buches DAS GIFT und WIR.

Auf dem Umschlag des Fachbuchs «DAS GIFT und WIR» steht: Wie der Tod über die Äcker kam und wie wir das Leben zurückbringen können. Beim Lesen dieses Satzes erinnerte ich mich an meine Kindheit. Wir füllten im Herbst die Hurden im Keller mit Äpfeln, Birnen und Kartoffeln. Diesen Vorrat kauften wir bei den Bauern nebenan. Gemüse und Beeren bauten die Eltern im Hausgarten an. Alles war giftfrei, ohne dass wir das «biologisch» genannt hätten. Und das saubere Trinkwasser für Haus, Stall und Dorfbrunnen kam von der Quelle im nahen Wald, für die schon mein Grossvater verantwortlich war. Ja, was ist geschehen? Und was können wir heute tun, um das Gift aus den Lebensmitteln, Böden, Gewässern und der Luft herauszuholen?

Der Umweltzustand und die Verschmutzung unserer Lebensgrundlagen mahnen uns, andere Wege einzuschlagen. Es gibt berechtigte Hoffnung, dass diese erfolgreich sein werden.

Grundlegende Veränderungen sind nötig

Im Buch «DAS GIFT und WIR» zeigen Fachleute aus Forschung und Praxis auf, wie die Landwirtschaft sich verändern muss, damit wir zusammen mit Flora und Fauna leben (überleben) können. Viele wertvollen Diskussionen laufen heute. Die Erkenntnis, dass eine rasche und grundlegende Veränderung stattfinden muss, ist aber noch nicht in der Politik ankommen. Dieses Buch kann dabei helfen.

Die Herausgeber Mathias Forster, Stiftungsrat und Geschäftsführer der Bio-Stiftung Schweiz, und Christopher Schümann, Mitinitiator des Bodenfruchtbarkeitsfonds, haben 450 Seiten mit wertvollen Informationen gefüllt. Mehr als 30 Fachleute beteiligten sich an diesem Buch, welches den BäuerInnen, GärtnerInnen und WinzerInnen gewidmet ist, die gelernt haben, wie man ohne synthetische Pestizide qualitativ hochwertige Lebensmittel erzeugen kann, und jenen, die gerade erst anfangen, das Bisherige in Frage zu stellen und nach neuen Wegen zu suchen.

Von der Gift-Realität in die Zukunft

Das Buch beginnt mit einem dreiteiligen Prolog, geschrieben von Corinne Lepage, Mathias Forster/Christopher Schümann und Eva Inderwildi.

Im ersten Teil „Das vergiftete Leben“ werden die bereits entstandenen Schäden sowie die bekannten und unbekannteren Risiken beschrieben. Autoren bzw. Gesprächspartner sind: Johann G. Zaller, Lars Neumeister, Joseph Amberger, Tanja Busse, Christian Stamm, Kurt Seiler, Peter Clausing, F. Hofmann/U.Schlechtriemen/N. Kohlschütter/R. Vögel, Martin Forter, André Leu und Edward Mitchell.

Im zweiten Teil „Das Panorama“ werden politische, rechtliche, wirtschaftliche und gesellschaftliche Aspekte des Einsatzes von synthetischen Pestiziden beleuchtet. Die folgenden Fachleute berichten über diese Themen: Helmut Burtscher-Schaden, Christopher J. Portier, Angeliki Lyssimachou/Martin Dermine, Ulrike Bickel, L. Gaberell/G. Viret/C. Hoinkes, Volkert Engelsmann und Rainer Weisshaidinger/Adrian Müller.

Im dritten Teil „Das Zukunftsbild“ kommen Praktiker zu Wort, bei denen Landwirtschaft ohne synthetische Pestizide bereits seit Jahren Alltag ist. Ihre Erfahrungen zeigen, dass auf Ackergift gut verzichtet werden kann, wenn die Bereitschaft vorhanden ist, von der Natur, von FachkollegInnen und ForscherInnen zu lernen, welche alternative Methoden der Schädlingsregulierung kennen und bei der Umstellung helfen können. Geschrieben oder Auskunft gegeben haben: Felix zu Löwenstein, Claudia Daniel, Andreas Bosshard, Bernd Kiechle, Christopher Schümann, Hans Braunwalder/Martin Ott, Roland Lenz, Peter Kunz, Bernward Geier, Vandana Shiva, Pawan Chamling, Urs Brändli, Sepp Braun, Peter Grossenbacher, Martin Ott, Martin von Mackensen, Sascha Damaschun, Bernward und Marin Geier, Bernward Geier, Hans Rudolf Herren, Martin Ott.

Verlustanzeigen

Bereichert werden die Fachinformationen durch zweiseitige Beschreibungen von Lebewesen, welche von der heutigen Landwirtschaft besonders betroffen sind. Sie sind aus den Wiesen und Feldern veschwunden, wurden durch Gifte getötet oder ihrer Beute beraubt. Die Lebensweise und die Gründe für die massive Abnahme dieser Arten zeigen exemplarisch das Verschwinden von Arten auf. 13 Beispiele: Der Baumweissling, der Rotkopfwürger, die Heideschrecke, die Bachforelle, die Feldlerche, der Schwalbenschwanz, die Felchen, der Rote Apollo, die Westliche Honigbiene, der Rote Scheckenfalter, die Turteltaube, die Grauschuppige Sandbiene und die Schwarze Mörtelbiene.

Weitere Informationen

Renate Künast, ehemalige Landwirtschaftsministerin in Deutschland, Buchpatin des Buches "Das Gift und wir".

Renate Künast, ehemalige Landwirtschaftsministerin in Deutschland, Buchpatin des Buches „Das Gift und wir“.

„Wir müssen ins Ende des Pestizidzeitalters einsteigen. Warum? Weil wir mit den Pestiziden und der Agrarindustrie einen Raubbau betreiben. Wir verschlechtern das Klima, wir reduzieren die Bodenfruchtbarkeit, wir haben massive Verluste der Artenvielfalt, so dass der natürliche Kreislauf, der ja Landwirtschaft ermöglicht, zerstört wird. Und deshalb: Dies Buch! Mit der Sprengkraft wie Der stumme Frühling von Rachel Carson. Ein Durchritt durch alle Implikationen des Pestizideinsatzes. Und danach weiss man, warum man regenerativ arbeiten muss und Agrarökologie das Stichwort ist.“

Video mit Renate Künast, Buchpatin von „Das Gift und wir“

Video: Das Gift und wir – Mathias Forster im Gespräch mit Florian Schwinn

„Sie finden sich überall: im Trinkwasser, im Gemüse, im Obst, im Getreide, in der Milch, im Bier – in vielen unserer Lebensmittel. Und in uns selbst: im Gewebe, im Urin, in der Muttermilch. Überall da, wo sie nicht hingehören und nicht hingelangen sollen, finden wir die giftigen Hinterlassenschaften der industrialisierten Landwirtschaft, die Rückstände der synthetischen Pestizide. Ihr weltweiter Einsatz ist zu einem gewaltigen Vernichtungsfeldzug geworden, der vielen Pflanzen und Tieren auf dem Land das Überleben unmöglich gemacht hat. Es ist höchste Zeit, das Gift von den Äckern zu verbannen und wieder mit der Natur und dem Leben zusammenzuarbeiten. Dieses Buch zeigt auf, wie die synthetischen Pestizide zur Bedrohung wurden und wie es ohne sie weiter gehen kann und muss.“

Weitere Informationen zum Buch und Leseprobe.

Aktivitäten der Bio-Stiftung Schweiz zur Bewusstseinsbildung für eine Landwirtschaft ohne synthetische Pestizide, Vortragsreihe.

Bestellung

Das Buch ist im Buchhandel erhältlich oder kann direkt bei der Bio-Stiftung bestellt werden:

Preis: 35,- CHF | 29,95 EUR plus Versandkosten
ISBN: 978-3-86489-294-3

info@bio-stiftung.ch

Heidi meint: «DAS GIFT und WIR» ist ein schön gestaltetes Fachbuch für alle, die sich „Zukunft“ wünschen. Eigentlich schade, dass so viel Geld in Gift-Forschung und -Monitoring sowie Produktion mit Giften fliesst.

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5.3.20: Veranstaltung über Pestizide und Gesundheit im Zentrum Paul Klee

19. Februar 2020

Im Hintergrund: Beta-Glucan-Gerste Ende Mai 2016 im FRUCHTLAND des Zentrums Paul Klee.

Im Hintergrund: Beta-Glucan-Gerste Ende Mai 2016 im FRUCHTLAND des Zentrums Paul Klee.

Das Zentrum Paul Klee (ZPK) ist ein besonderes Museum. Es ist nicht umgeben von Asphalt oder Rasen, sondern vom Fruchtland. FRUCHTLAND verbindet NATUR, KULTUR und AGRIKULTUR.

Ein Rundgang bietet Gelegenheit zum Nachdenken über unsere Landwirtschaft und darüber, wie unsere Nahrungsmittel in Zukunft umweltschonend produziert werden könnten. Im ZPK wird die ökologische Stabilität durch einheimische Sträucher und Bäume, Bienen- und Schmetterlingsweiden sowie ausgewählte Wirtspflanzen für Schädlingsfeinde unterstützt.

Zu den Fördern von Fruchtland gehört u.a. Hans Rudolf Herren, Biovision, welcher auch die Volksinitiative für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide unterstützt. Diese Bürgerstiftung (Future 3 – LebenStattGift) organisiert ein Public Hearing im ZPK.

Public Hearing synthetische Pestizide und Gesundheit

Donnerstag, 5. März 2020

Verschoben auf Donnerstag, 11. Juni 2020

13.30 Uhr  Eintreffen der Gäste zu Kaffee und Kuchen

14.00 Uhr  Begrüssung und Referate von

Prof. Dr. Charles Sultan, Université de Montpellier (F):
Pestizidbelastung – gesundheitliche, wirtschaftliche und ethische Aspekte

Dr. Laurence Huc, Institut national de la recherche agronomique et environnement de Toulouse (F):
Pestizide und Krebserkrankungen

Dr. Anton Safer, Universität Heidelberg (D):
Pestizide und neurologische Erkrankungen

15.00 Uhr  Pause

16.00 Uhr  Diskussionsrunde unter ExpertInnen und Fragen aus dem Publikum

17.30 Uhr  Ende der Veranstaltung

Das Public Hearing wird zweisprachig – Deutsch und Französisch – geführt. Eine Simultanübersetzung wird angeboten.
Moderiert wird die Veranstaltung von Marina Villa (marinavillakommunikation).

Ort: Zentrum Paul Klee, Monument im Fruchtland 3, 3006 Bern

Hier finden Sie Informationen zur Anreise

Prof. Dr. Charles Sultan

Université de Montpellier (F)

Charles Sultan ist emeritierter Professor für pädiatrische Endokrinologie an der Universität Montpellier. Er ist Experte für Umweltgesundheit und Mitglied der Task Force Pestizide/Public Health. Er engagiert sich als Präsident der französischen Vereinigung für die Expertise von Agent Orange und endokrinen Disruptoren und ist Co-Direktor des interuniversitären Diploms Umwelt/Gesundheit.

 

Dr. Laurence Huc

Institut national de la recherche agronomique et environnement de Toulouse (F)

Laurence Huc ist Forscherin in der Lebensmitteltoxikologie bei Toxalim, wo sie das COMICS-Team (Contaminants & Cellular Stress) leitet, das sich mit den toxischen karzinogenen Prozessen von Schadstoffen (Kohlenwasserstoffe, Dioxine, Pestizide) befasst. Sie koordiniert ein multidisziplinäres Netzwerk von WissenschaftlerInnen, das sich mit der Verwendung von Pestiziden, ihre Auswirkungen auf die Gesundheit, die biologische Vielfalt und die Kluft zwischen Krebsbiologie und regulatorischer Toxikologie beschäftigt.

Dr_Safer

Dr. Anton Safer

Universität Heidelberg (D)

1947 in Wien geboren, hat Anton Safer an der Universität Stuttgart-Hohenheim Agrarwissenschaften studiert und nach einer Weiterbildung an der Medizinischen Hochschule Hannover in Humanbiologie promoviert. Seit 2009 hat er an der Universität Heidelberg (Institute of Public Health) auf dem Gebiet der Neuroepidemiologe (Schlaganfall und ALS-Erkrankung) geforscht. Durch seine 36-jährige Tätigkeit als Biometriker in der Pharmaindustrie hat er sich intensiv mit Physiologie, Human-Pharmakologie, Toxikologie und der Bewertung, Dosierung und Sicherheit von Wirkstoffen beschäftigt. Das führte in den letzten zehn Jahren zu einer intensiven wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Pestiziden.

Interview DE – Hans Rudolf Herren, LebenStattGift, youtube

Hans Rudolf Herren: Genügend und gesunde Nahrung für alle, Heidis Mist 21.12.16

Zentrum Paul Klee: Ein Kunstmuseum mit Acker, Bienen, Biodiversität …, Heidis Mist 10.7.16

19.2.20 HOME

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Was sagt Hans Rudolf Herren zur welschen Pestizidinitiative?

23. August 2019

Video: Hans Rudolf Herren spricht über die Volksinitiative für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide

In den deutschsprachigen Medien wird viel über die Trinkwasserinitiative und Franziska Herren geschrieben. Sie ist tatsächlich fast überall anzutreffen, etwa morgen Samstag, 24.8.19, in Davos am Sommer-WEFF (Wachstum, Erde, Friede, Freiheit).

Weniger häufig und detailliert zu Wort kommt die Volksinitiative Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide (Leben statt Gift). Die Liste der UnterstützerInnen ist aber lang. Auch Hans Rudolf Herren von Biovision ist darauf zu finden. Er erklärt in einem Video wieso: „Wir können ohne syntethische Pestizide genügend Nahrung in guter Qualität zu bezahlbaren Preisen produzieren.“ Sehen Sie sich das ganze Video an!

Und lesen Sie sein Buch „So ernähren wir die Welt“. Heidi hat eine ausführliche Buchbesprechung geschrieben:

Hans Rudolf Herren: Genügend und gesunde Nahrung für alle, Heidis Mist vom 21.12.16 (Achtung, Heidis Geschenk-Aktion ist längst abgeschlossen.)

Interview mit Hans Rudolf Herren, youtube

So ernähren wir die Welt, Hans Rudolf Herren, Verlag rüffer & rub, Reihe „rüffer & rub visionär“

Sommer-WEFF Davos

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Hans Rudolf Herren: Genügend und gesunde Nahrung für alle

21. Dezember 2016

Biovision hat ein vielfältiges Bauern-Informationsprogramm entwickelt, mit dem die LandwirtInnen mit lokal relevantem Wissen versorgt werden. Sie erhalten konkrete und praxisnahe Anleitungen zur Verbesserung der Erträge mit nachhaltigen Methoden. Im Bild The Organic Farmer Radio-Reporter John Cheburet, Kenia. Copyright: Peter Lüthi, Biovision

Biovision hat ein vielfältiges Bauern-Informationsprogramm entwickelt, mit dem die LandwirtInnen mit lokal relevantem Wissen versorgt werden. Sie erhalten konkrete und praxisnahe Anleitungen zur Verbesserung der Erträge mit nachhaltigen Methoden. Im Bild The Organic Farmer Radio-Reporter John Cheburet, Kenia. Copyright: Peter Lüthi, Biovision

Heidi: Wenn Sie jetzt keine Zeit haben, diesen langen Artikel zu lesen, dann beachten Sie bitte mindestens den letzten Absatz „Heidis Geschenk“. Vielen Dank!

Hans Rudolf Herren: „In einer Zeit, die geprägt ist von aggressivem Nationalismus, Profitgier, Intoleranz, wirtschaftlicher Unsicherheit und der Schwächung internationaler Institutionen mag eine Vision, deren Realisierung Weitsicht, weltweite Kooperation und die Bereitschaft zur Suffizienz erfordert, utopisch erscheinen. Doch wenn man an eine Sache glaubt, kann man Berge versetzen.“

Vision – Biovision

Die Vision: Eine Welt mit genügend und gesunder Nahrung für alle, produziert von gesunden Menschen in einer gesunden Umwelt.

Die Akteure: „… dafür braucht es uns alle. Helfen Sie mit! Danke.“

Die Institution: Mit dem Preisgeld des Welternährungspreises, den Herren 1995 als erster Schweizer erhielt, gründete er die Stiftung Biovision. Sie ist weltweit aktiv. Als einzige Schweizer Nichtregierungsorganisation (NGO) hat Biovision beim Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen (ECOSOC) einen generellen konsultativen Status.

In der Schweiz leistet Biovision z.B. mit der Wander-Ausstellung CLEVER seit Jahren Aufklärungsarbeit für nachhaltigen Konsum.

Vom Bauernsohn zum international gefragten Agrarexperten

Hans Rudolf Herren, Co-Präsident Weltlandwirtschaftsrat. Copyright: Peter Lüthi, Biovision.

Hans Rudolf Herren, Co-Präsident Weltlandwirtschaftsrat. Copyright: Peter Lüthi, Biovision.

Hans Rudolf Herren ist ein Bauernsohn. Sein Vater verwaltete die Domaine des Barges der Tabakdynastie Burger Söhne im Unterwallis. Mit hochgiftigen Insektizide und Fungiziden ist er aufgewachsen. Nachdem er die Walliser Landwirtschaftsschule Châteauneuf besucht und an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich (ETHZ) Agraringenieur studiert hatte, schlug er mit seiner Dissertation beim Pionier der biologischen Schädlingsbekämpfung, Prof. Vittorio Delucchi, einen anderen Weg ein: Einsatz von natürlichen Feinden gegen schädliche Insekten statt Insektizide.

Herren und sein Team verhinderten eine grosse Hungersnot, indem sie mit ihrer Forschung zeigten, wie die in ganz Afrika grassierende Maniok-Schmierlaus mit Wespen und Marienkäfern erfolgreich bekämpft werden kann, ohne Chemie und für den Bauern kostenlos. Das war der Anfang einer Erfolgsgeschichte.

Von 1979 an wirkte Herren u.a. am Institute for Insect Physiology and Ecology (ICIPE) in Nairobi, dem er bis 2005 als Direktor vorstand. Seit 2005 ist er Präsident und CEO des Millennium Institutes in Arlington, Virginia (USA), das Politiker in über 40 Nationen bei der Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen berät.

Mehr über seine Arbeit und die Preise, die er erhalten hat, auf Wikipedia.

Das Ernährungssystem der Erde ändern!

Die Erfahrung und das erworbene Wissen brachten Herren zur Einsicht, dass die Landwirtschaft, ja, das ganze Ernährungssystem der Erde grundlegend gewandelt werden muss. Sein hochgestecktes Ziel lautet:

Eine Welt ohne Hunger und Elend, in der alle Menschen gleiche Rechte geniessen, in Frieden miteinander und im Einklang mit der Natur leben. Die Grenzen, die unser Planet setzt, werden respektiert, Gewalt und Krieg geächtet. Die Bedürfnisse der kommenden Generationen stehen zuoberst auf der politischen Agenda, die natürlichen Lebensgrundlagen werden für sie regeneriert und bewahrt. Die Energieversorgung basiert zu 100% auf erneuerbaren Energieträgern.

So ernähren wir die Welt

In seinem Buch So ernähren wir die Welt beschreibt und analysiert Herren die Probleme, nennt Zahlen und zeigt Lösungen auf. Er versteht es, einfach und verständlich zu schreiben. Seine Vorschläge sind klar.

1. Hunger im Überfluss

Der Titel des ersten Kapitels deutet Probleme an: „Insgesamt isst heute etwa jeder zweite Mensch zu wenig, zu viel oder das Falsche … Ein Nahrungssystem, das einerseits zu viel und andererseits zu wenig gesunde und zugängliche Nahrung auf den Tisch bringt, kann kein Modell für die Zukunft sein…“ Ein paar Stichwörter: Verschwendung, zu viel Fleisch, zu arm für eine ausreichende Ernährung und das scheinbare Paradox: Nahrung ist zu billig.

2. Bedrohte Ressourcen

Unter den folgenden Untertiteln geht Herren auf die bedrohten Ressourcen ein und nennt Zahlen: Agrarland degradiert, Land Grabbing, Wassermangel, schwindende Biodiversität, Pestizide in der Umwelt und
Treibhausgase aus der Landwirtschaft.

Zum Beispiel 20% der Ackerflächen der Welt werden heute bewässert und 70% des globalen Süsswasserverbrauchs gehen auf das Konto der Landwirtschaft. Wasser wird zunehmend eine knappe Ressource der Nahrungsmittelproduktion.

3. Risiken des Klimawandels

Den Klimawandel und seine Folgen spricht Herren kurz an und schildert dann die fatalen Auswirkungen für Afrika. Ein kürzlich veröffentlichter Bericht der auf Risikoanalysen spezialisierten britischen Firma Maplecroft zeigt, dass Afrika die grösste Last trägt, obschon dieser Kontinent kaum an den Ursachen des Klimawandels beteiligt ist. Für 32 Länder wird ein extrem hohes Risiko für massive Schäden infolge des Klimawandels genannt. So gut wie alle befinden sich in Afrika und Südasien, siehe Climate Change and Environmental Risk Atlas 2015.

4. Die Vision

Diversität statt Uniformität ist Herrens Ansatz für eine ökologische Landwirtschaft. Darunter versteht er nicht nur die Arten- und Sortenvielfalt auf Betriebsebene, sondern auch die Diversität der Anbausysteme. Agrarökologie umfasst eine Vielfalt von landwirtschaftlichen Methoden, die an die jeweiligen lokalen Bedingungen angepasst sind und lokal weiterentwickelt werden. Gemeinsam ist diesen Systemen der Grundsatz der ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Nachhaltigkeit. Herren beschreibt Punkt für Punkt welche Landwirtschaft ihm vorschwebt.

5. Wie erreichen wir unser Ziel?

Es brauche einen fundamentalen Kurswechsel in der Landwirtschaftspolitik und eine Neuorientierung der Agrarforschung zur Verwirklichung seiner Vision. Die Gelder, welche wir für die Transformation des Ernährungssystems einsetzten, verhinderten aber viel höhere Kosten für die kommenden Generationen: Es sind Investitionen in die Zukunft.

Der Kurswechsel bedinge eine grundlegende Neuausrichtung der Agrarforschung und -technik. Herren formuliert für die Forschung wichtige neue Fragen. „Dazu benötigen wir rund um den Erdball Tausende von Institutionen wie das Schweizer Forschungsinstitut für Biologischen Landbau (FiBL). Es gibt nicht die moderne Landwirtschaft auf der Welt, sondern viele verschiedene.“

Herren schlägt auch einen besseren Informationsaustausch vor: „Wissen ist die einzige Ressource, die wächst, wenn man sie mit anderen teilt. Und sie muss wachsen … “ Der Wissenstransfer dürfe keine Einbahnstrasse sein: „Es gilt zu gewährleisten, dass das traditionelle und lokale Wissen, das ebenfalls für Innovationen genutzt werden kann, in die Agrarforschung einfliesst. Neue Partnerschaften zwischen Bauern, Forschern und Agrartechnikern können dies zum Vorteil aller gewährleisten.“

Im Folgenden sind die von Herren besprochenen Themen aufgeführt; die Titel allein schon deuten die Richtung an:

Auf Kleinbetriebe setzen
Faire Produzentenpreise
Ländliche Infrastruktur ausbauen
Position der Bäuerinnen stärken
Ökologischer Landbau
Landwirtschaftsböden schützen und regenerieren
Auf Pestizide verzichten
Wasser sparen
Biodiversität fördern
Landwirtschaftlicher Klimaschutz
Multifunktionalität
Verschwendung bekämpfen
Fairer Welthandel
Ernährungssouveränität
Neuausrichtung von Forschung und Technik
Wissen generieren und tauschen
Gentechnik bringt es nicht
Green Economy Report.

6. Neuer Lebensstil

Ein global nachhaltiges, Ressourcen schonendes und gesunde Nahrung anbietendes Ernährungssystem sei nicht nur die Aufgabe der BäuerInnen. Politik und Wirtschaft, besonders aber die KonsumentInnen seien gefordert, ihren Lebensstil zu ändern. Sie müssten etwa den Appetit auf Fleisch zügeln. Die chinesische Führung z.B. hat sich zum Ziel gesetzt, den Fleischkonsum im Land zu halbieren, d.h. auf 27 kg pro Jahr zu senken (Schweiz 51 kg).

Alles andere als nachhaltig sei auch unser Mobilitätsverhalten, welches sich unmittelbar auf die Welternährung auswirke, wenn auf Ackerböden Pflanzen für den Tank angebaut werden. Und wir sollten am Boden bleiben: „Jet-Set ist von gestern, wer seiner Zeit voraus sein will, bleibt am Boden …“

7. Weltagrarbericht und die Folgen

Die Weltbank und die Vereinten Nationen initiierten den Weltagrarbericht 2008, welcher den Titel Landwirtschaft am Scheideweg trägt. 400 Wissenschaftler aus der ganzen Welt arbeiteten über vier Jahren lang daran, Herren war Ko-Vorsitzender des Berichts. Darin wurde klar ein neues Paradigma gefordert: Wir können die Welt nur nachhaltig ernähren, wenn wir uns auf agrarökologische Methoden besinnen und mit der Natur und nicht gegen sie arbeiten. 58 Nationen unterzeichneten den Bericht, darunter auch die Schweiz, aber die Umsetzung der Vorschläge hat noch nirgends stattgefunden. (Kapitel 2. Bedrohte Ressourcen).

Nicht alle waren ob dem Bericht und dessen Botschaften erbaut, denn eine ökologische Landwirtschaft ist kein guter Kunde für Agrarkonzerne, die ihr Geld mit dem Verkauf von Saatgut für Hochertragssorten, Dünger und Pestiziden verdienen. Doch in vielen Ländern wird der Weltagrarbericht sehr ernst genommen. So lancierte etwa die Afrikanische Union eine Initiative zur Einführung der biologischen Landwirtschaft; sie wird bisher in acht Ländern umgesetzt.

Die UN-Welthandels- und Entwicklungskonferenz (UNCTAD) hat den Weltagrarbericht von Anfang an unterstützt. Wirkung entfaltet hat der Bericht auch bei der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) und der UNO-Generalversammlung im September 2015 sowie der Weltbank und dem Internationalen Institut für Ernährungspolitik (IFPRI).

Herrens Vision in der Praxis

Im zweiten Teil des Buches bespricht Herren verschiedene Projekte. Dieser Teil ist reich an Schwarzweiss-Fotos. Die Titel weisen auf den Erfolg der angewandten Methoden hin und regen zum Lesen an, z.B. Die Mango weint nicht mehr, Der heilige Berg grünt wieder, Ziel: 100% Bio (Bhutan) …

Weiter wie bisher ist keine Option.

Dieser Satz steht irgendwo im Buch. In Anbetracht der heutigen Beeinträchtigung der Lebensgrundlagen durch die Landbewirtschaftung ist eine Agrarwende zwingend. Das Buch gibt viele Anregungen und zeigt Lösungen auf für eine Landwirtschaft, welche nicht nur als „nachhaltig“ bezeichnet wird, sondern es auch wirklich ist.

So ernähren wir die Welt, Hans Rudolf Herren, Verlag rüffer & rub, Reihe „rüffer & rub visionär“

Vom Funken zum Feuer

Anne Rüffer, Verlegerin: „Den Funken einer Idee, einer Hoffnung, einer Vision weiterzutragen und damit ein Feuer des persönlichen Engagements zu entzünden, das ist die Absicht, die wir mit unserer neuen Reihe – wir nennen sie »rüffer & rub visionär« – verfolgen.“
Verlag rüffer & rub

Heidis Geschenk

Möchten Sie, liebe Leserin, lieber Leser, das ganze Buch lesen? Dann schreiben Sie Heidi an nachfolgende Adresse. Sie wird Ihnen ein Exemplar gratis zustellen; mit Obergrenze bei sehr sehr vielen Anfragen, dann würde das Los entscheiden. E-Mail: heidismist at bluewin.ch

Zu viel oder zu wenig Wasser: Damit haben die Kleinbauern in Subsahara-Afrika je länger, je mehr zu kämpfen. Regenmangel und Trockenzeiten können mit Wassertanks besser überstanden werden. Copyright: Peter Lüthi, Biovision.

Zu viel oder zu wenig Wasser: Damit haben die Kleinbauern in Subsahara-Afrika je länger, je mehr zu kämpfen. Regenmangel und Trockenzeiten können mit Wassertanks besser überstanden werden. Copyright: Peter Lüthi, Biovision.

21.12.16 HOME

 

4 neue Bücher – Welternährung, Wasser, UN Nachhaltigkeitsziele, Wiesen

21. November 2016

Von links nach rechts die drei Autoren: Hans Rudolf Herren, Ernst Bromeis und Joachim° Ackva. Copyright Verlag rüffer & rub.

Von links nach rechts die drei Autoren: Hans Rudolf Herren, Ernst Bromeis und Joachim° Ackva. Copyright Verlag rüffer & rub.

Am 21.11.16 fand beim Verlag rüffer & rub eine Buchvernissage statt. In der neuen Serie »rüffer & rub visionär« wurden drei Bücher vorgestellt.

So ernähren wir die Welt

Eine Welt mit genügend und gesunder Nahrung für alle, produziert von gesunden Menschen, in einer gesunden Umwelt« ist die Vision von Hans R. Herren und seiner Stiftung Biovision. Die Stiftung setzt sich in Afrika ein für die Entwicklung, Verbreitung und Anwendung von ökologischen Methoden.

Der Fokus der Stiftung liegt auf der Informationsaufbereitung. Praxisorientierte Wissensvermittlung und der Wissensaustausch tragen dazu bei, dass die Menschen in Kenia, Uganda, Tansania und Äthiopien selbstbestimmt und (umwelt)bewusst handeln. Basisprojekte wie die Malaria-Prävention oder die Einkommensförderung durch Medizinalpflanzen-Anbau verbessern die Lebensbedingungen der Menschen und dienen als Demonstrations- und Trainingsorte.
www.biovision.ch

Eine Buchbesprechung wird folgen.

Jeder Tropfen zählt

Das Ziel von Ernst Bromeis ist es, den Menschen bewusst zu machen, dass sauberes Wasser nicht unendlich vorhanden ist. Es darf nicht sein, dass rund 880 Millionen Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben. Der Wasserbotschafter setzt sich mit spektakulären Aktionen dafür ein, dies zu ändern: Unter anderem durchquerte er 2008 zweihundert Seen im Kanton Graubünden, 2014 schwamm er rund 1200 Kilometer vom Lago di Dentro bis zur Mündung des Rheins in den Niederlanden.

Ernst Bromeis will mit seinen Aktionen und dem Buch nicht nur für das Thema Wasser sensibilisieren, sondern auch allen Mut machen, sich gesellschaftlich zu engagieren und sich für Mensch und Umwelt einzusetzen.
www.dasblauewunder.ch

Eine ausführliche Buchbesprechung wird folgen!

Ein Konto für die ganze Welt

Die Politik ist zur Lösung der Probleme nicht fähig. Seit 2015 gibt es zwar erstmals in der Geschichte global verhandelte, konkrete Ziele, die 17 UN Global Goals. Doch das Allgemeinwohl ist nicht die Aufgabe nationaler Regierungen. Der nächste Schritt liegt bei der Zivilgesellschaft, bei jedem Einzelnen von uns. Joachim° Ackva fordert, dass jeder Mensch auf ein Konto, welches das UN-Sekretariat verwaltet, freiwillig ein Tausendstel des Privatvermögens einzahlt. Damit könnten alle UN Global Goals entscheidend vorangebracht werden. Multinationale Umfragen weisen darauf hin, dass viele Menschen dazu bereit sind.

Joachim° Ackva beschreibt in seinem Buch wie er seine Vision umsetzen möchte.
auch als E-book erhältlich (epub und kindle)

www.planetearthaccount.de

Das Naturwiesland der Schweiz und Mitteleuropas. Copyright: Verlag Haupt.

Das Naturwiesland der Schweiz und Mitteleuropas. Copyright: Verlag Haupt.

Am 23.11.16 um 16.30 Uhr findet an der ETH Zürich im Land- und Forstwirtschaftsgebäude eine Buchvernissage statt: Das Naturwiesland der Schweiz und Mitteleuropas. Mit besonderer  Berücksichtigung der Fromentalwiesen und des standortgemässen Futterbaus. Autor ist Andreas Bosshard, Geschäftsführer von Vision Landwirtschaft. In vier Kurzvorträgen beleuchten Fachleute das Thema aus verschiedenen Seiten. Die anschliessende Podiumsdiskussion lässt Raum zum Mitreden. Zum Schluss lockt ein „Wiesen-Apéro“.

In der Schweiz und in vielen Bergregionen sind Wiesen und Weiden das Rückgrat der Landwirtschaft und der Biodiversität zugleich. Im Gegensatz zu den Mager- und Streuwiesen sind die landschaftsprägenden, intensiver genutzten Alltagswiesen Mitteleuropas – wohl aufgrund ihrer Allgegenwärtigkeit – bisher nur wenig beachtet und wissenschaftlich kaum bearbeitet worden. Sie haben in den vergangenen 200 Jahren und besonders seit Mitte des letzten Jahrhunderts einen enormen Wandel durchgemacht. Dieser spiegelt und beeinflusste viele wirtschaftliche, ökologische und gesellschaftliche Entwicklungen.

Ausführliches Programm.

21.11.16 HOME

Zentrum Paul Klee: Ein Kunstmuseum mit Acker, Bienen, Biodiversität…

10. Juli 2016

Beta-Glucan-Gerste Ende Mai 2016 im FRUCHTLAND des Zentrums Paul Klee.

Beta-Glucan-Gerste Ende Mai 2016 im FRUCHTLAND des Zentrums Paul Klee.

Die Natur war zentral im Leben von Paul Klee. Monument im Fruchtland heisst ein Aquarell, das er 1929 malte und so heisst auch die Umgebung des Zentrums Paul Klee (ZPK). Sie ist kein Park, sondern u.a. 2,5 Hektaren Ackerfläche. ZPK: „Wie die Künste, so trägt auch die Landwirtschaft eine Verantwortung. Als Eigentümer von fruchtbarem Boden wollen wir uns der Verantwortung stellen, diesen Boden nach nachhaltig-ökologischen Prinzipien zu bewirtschaften. Und v.a. wollen wir darüber sprechen, wie dies geschehen kann und mit welchen Problemen dies verbunden ist.“

FRUCHTLAND verbindet Kultur mit aktuellen Zeitfragen bis hin zu Lösungen zur Überwindung von Hunger und Umweltbedrohungen. ZPK: „Viele Beispiele und Studien zeigen, dass eine nachhaltige und damit auch ökologische Landwirtschaft die Weltbevölkerung ernähren kann … Der grosse Kurswechsel hat jedoch noch nicht stattgefunden. Ein Umdenken ist notwendig, aber es muss auch entsprechend gehandelt werden, in Landwirtschaft und Gesellschaft. Der Schwerpunkt FRUCHTLAND bietet die Gelegenheit, solch wichtige Themen aufzugreifen.“

Ein Weg führt durch die beschilderte Anlage, welche unentgeltlich auch ausserhalb der Öffnungszeiten des Museums besichtigt werden kann. Aufgrund der feuchten Wetterbedingungen ist nicht alles nach Plan gewachsen, aber es ist einiges zu sehen.

Vom Hauptbahnhof Bern ist das ZPK bequem mit Bus 12 erreichbar oder zu Fuss via Altstadt und Bärengraben. Produkte der Agrikultur werden im Museums-Shop und im Restaurant Schöngrün verkauft: Honig, Sonnenblumenöl, Vieille Prune, Apfelschnaps, Gerstenflocken und Linsen.

Beta-Gerste speziell für die menschliche Ernährung

Blütenreiche Wiesenstreifen, vielfältige Trockenwiesen und 32 verschiedene einheimische Straucharten umgeben den grosse Acker hinter dem wellenförmigen Museumsgebäuden des Architekten Renzo Piano.

Blütenreiche Wiesenstreifen, vielfältige Trockenwiesen und 32 verschiedene einheimische Straucharten umgeben den grosse Acker hinter dem wellenförmigen Museumsgebäuden des Architekten Renzo Piano.

Auf dem Acker wächst dieses Jahr Beta-Gerste. Die Dieckmann Seeds in Deutschland hat diese Gerstensorte speziell für die menschliche Ernährung gezüchtet. Die Körner enthalten viel Beta-Glucan. Weil diese löslichen Nahrungsfasern das „schlechte“ Cholesterin (LDL) abfangen und es aus dem Körper transportieren, sinkt das Risiko für koronale Herzerkrankungen.

Die E. Zwicky AG schält die Beta-Gerste und stellt Flocken her, z.B. für Vitaglucan-Müesli. Aus dem Mehl bäckt die Firma Hiestand Cuorgusto-Gerstenbrot.

Demo-Feld mit der in Afrika erfolgreichen Push-Pull-Methode

Eine kleine Parzelle zeigt die Funktionsweise von Push-Pull. Diese raffinierte Anbaumethode war Gegenstand zahlreicher Berichte in den Medien. Im ZPK kann man sie live besichtigen. Entwickelt wurde sie am Internationalen Insektenforschungsinstitut icipe in Nairobi, Biovision hat sie mitfinanziert. Die Erträge steigen (bis zu 300%), denn mit dieser Methode wird die Kultur vor Schädlingen und Trockenheit geschützt und die Bodenfruchtbarkeit auf natürliche Art und Weise verbessert. Projekte laufen in Kenia, Tansanien, Uganda und Äthiopien. Über 100’000 Bäuerinnen und Bauern wenden Push-Pull an, bis Ende 2017 sollen es 180’000 sein.

Demo-Feld zum UNO-Jahr der Hülsenfrüchte

Hülsenfrüchte sind weltweit eine wichtige Nahrungsquelle für pflanzliches Eiweiss, Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe und zudem in Lateinamerika, Afrika und Asien ein wichtiges Grundnahrungsmittel. Auch bei uns wächst ihre Bedeutung mit steigender Nachfrage nach vegetarischer Nahrung.

Die UNO hat 2016 zum Internationalen Jahr der Hülsenfrüchte erklärt. Sie betont dadurch die wichtige Rolle von Bohnen, Soja, Linsen, Kichererbsen … für die Ernährungssicherheit und gesunde Ernährung. Aus diesem Grunde baut das ZPK verschiedene Hülsenfrüchte an, allein und in Mischung mit anderen Kulturen.

Demo-Feld Getreide und Pseudogetreide

Ein weiteres Feld zeigt alte Getreidesorten wie Urdinkel und Khorasanweizen sowie alte Spezialitäten aus der Schweiz, z.B. Obersaxen-Zwergweizen. Auch Pseudogetreide ist zu sehen: Quinoa, Amaranth, Chia und Buchweizen. Sie enthalten wie Getreide viel Stärke, aber keine Gluten, weshalb sie zum Backen von Brot ungeeignet sind, aber für Menschen mit Intoleranz gegen Gluten (Zöliakie) sehr bekömmlich. Diese alte Kulturpflanzen enthalten viele Vitamine, Mineralstoffe, Nahrungsfasern und teilweise viel Eiweiss.

Hohe Nachhaltigkeitsziele

Informationstafel beim Eingang zum ZPK. Eine Broschüre gibt ausführlich Auskunft über FRUCHTLAND. Das ZPK bietet auch Führungen an und organisiert Agri-Kultur-Tage, etwa am 25.7.16 Honigschleudern.

Informationstafel beim Eingang zum ZPK. Eine Broschüre gibt ausführlich Auskunft über FRUCHTLAND. Das ZPK bietet auch Führungen an und organisiert Agri-Kultur-Tage, etwa am 25.7.16 Honigschleudern.

Nachhaltigkeit ist ein abgegriffenes Wort, aber in diesem Fall angebracht. Dafür sprechen allein schon die Projektpartner: Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL), Stiftung Biovision, IP-Suisse. Der Präsident der Stiftung Biovision, Hans Rudolf Herren, erhielt 1995 als erster Schweizer den Welternährungspreis. Soeben, d.h. am 7.7.16, verlieh ihm der deutsche Bio-Getränkehersteller Lammsbräu den Ehrenpreis für Nachhaltigkeit: „Sein unermüdlicher Einsatz für eine nachhaltige Entwicklung weltweit überzeugte die Jury“. Agrarökologischer Berater des ZPK ist Fritz Häni, ehemals Professor für Pflanzenschutz und Agrarökologie an der HAFL.

Als Vorbild für FRUCHTLAND dienen Biolandbau, bestimmte Methoden der integrierten Produktion und andere nachhaltige Systeme. Gerne probieren die Verantwortlichen etwas Neues aus. Besonders wichtig ist eine gesunde Fruchtfolge. Mit der Vielfalt der Arten rund um die Ackerfläche sowie mit Ast- und Steinhaufen fördert das ZPK die Nützlinge. Die elf einheimischen Wildrosenarten sind attraktiv für Insekten. Wenn die Rosen im Frühjahr voller Blattläuse sind, dann ist dies kein Grund zur Panik, sondern ein Zeichen dafür, dass Nützlinge Nahrung finden und sich so schnell vermehren können, z.B. die Marienkäfer.

FRUCHTLAND verbindet NATUR, KULTUR und AGRIKULTUR. Ein Rundgang bietet Gelegenheit zum Nachdenken über unsere Landwirtschaft und darüber, wie unsere Nahrungsmittel in Zukunft umweltschonend produziert werden könnten.

10.7.16 HOME

Vinschgau: Vor der Bio-Wende?

12. Februar 2016

Das Bundesamt für Landwirtschaft setzt bei der Feuerbrand-Bekämpfung im Obstbau auf Integrierte Produktion.

Das Bundesamt für Landwirtschaft setzt bei der Feuerbrand-Bekämpfung im Obstbau auf Integrierte Produktion.

Der Schweizer Obstverband kritisiert vehement den weisen Entscheid des Bundesamts für Landwirtschaft: Verbot des Antibiotikums Streptomycin.

Kein Einsatz von Streptomycin im Kampf gegen den Feuerbrand, Medieninformation BLW vom 10.2.16.

Die Neue Zürcher Zeitung leistet dem Obstverband Schützenhilfe, Apfelschuss aus der Hüfte, NZZ vom 2.1.16.

Derweil ist im italienischen Südtirol nicht nur die pestizidfreie Gemeinde Mals mit der Gründung einer Bürgergemeinde beschäftigt, sondern die Meinung der Bauern über Pestizide weicht stark von jener ihrer Interessenvertreter ab.

Auszug aus salto vom 2.2.16: „Weiter wie bisher ist keine Option“: Unter diesem Slogan wird sich am Mittwoch dieser Woche der Träger des alternativen Nobelpreises und Gründer der Stiftung Biovision Hans Rudolf Herren in Mals für einen Kurswechsel in der Landwirtschaft stark machen.

Glaubt man einer aktuellen Bauernbund-Umfrage dürfte der Öko-Guru damit nicht nur in der aufständischen Vinschger Anti-Pestizid-Gemeinde offene Türen einrennen. Denn knapp 60 % der Mitglieder des Südtiroler Bauernbundes deklarierten sich darin als Fans der biologischen Landwirtschaft. 67 % von ihnen können sich laut Informationen von salto.bz gar einen Umstieg vorstellen. Eine Bombe, die der mächtige Südtiroler Verband selbst zündete. Denn die Zahlen stammen aus einer internen Mitgliederbefragung, mit der der Bauernbund alle fünf Jahre die Zufriedenheit seiner Mitglieder überprüft und ihrer Stimmung bzw. ihren Einstellungen auf den Zahn fühlt…“

Interessant wäre eine solche Umfrage bei den Schweizer Bauern.

Nachtrag 12.2.16: Meldung aus dem Vinschgau: „Dass Streptomycin im Obstbau eingesetzt wurde, war seit jeher ein Wahnsinn, ein hochgefährliches Antibiotikum mit Riesen-Resistenzpotenzial, das bei uns schon seit Langem verboten ist.“

12.2.16 HOME


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