
Bild aus dem offiziellen TRAILER für den Kino-Dokumentarfilm „Das Wunder von Mals“. Copyright: Web Video Group des Alexander Schiebel.
Anfang September 2014 reisten JournalistInnen aus aller Welt nach Mals, berichteten über das Dorf im Südtirol, welches per Volksabstimmung den Einsatz von Pestiziden auf dem Gemeindegebiet verboten hatte, und zwar mit 76% JA-Stimmen bei einer Wahlbeteiligung von 69%. Das ist einmalig in der Weltgeschichte. Die Schottischen Schmetterlingsforscher jubelten und sprachen vom “Miracle of Mals”.
Die intensiven Obstplantagen breiten sich im Vinschgau immer stärker aus, verdrängen die traditionellen Bewirtschaftungsformen mit
Grünland, Getreide und Kräutern und machen den Biolandbau praktisch unmöglich.
Abdrift von Pflanzenschutzmitteln
In Mals im oberen Vinschgau ist die Vielfalt noch gross, was nicht heisst, dass die BewohnerInnen dort sicher sind vor Pestiziden. Aufgrund des Klimas bläst immer wieder ein heftiger Wind, der die Sprühnebel kilometerweit durch die Luft treibt und Pflanzenschutzmittel auch in der Gemeinde Mals in hohen Konzentrationen ablagert, z.B. auf dem Rasen einer Grundschule, auf biologisch angebauten Gewürz- und Heilkräutern, in Privatgärten und auf Wiesen.
Man beschwichtigte die Malser: „Wir machen Hecken, wir machen Abstandsregeln, wir machen Spritzdüsen, die genauer sprühen, und wir werden das hinkriegen.“ Doch die Zeit verging, und die Monokulturen rückten näher an das „Gallische Dorf“ heran – wie die Legionen von Cäsar bei Asterix und Obelix.
Das Recht des Nächsten auf Unversehrtheit
Mit einem Manifest forderten 2013 gut 50 Ärzte, Zahnärzte, Tierärzte, Biologen und Apotheker des Obervinschgaus, dass für alle das uralte Rechtsprinzip gelten müsse: „Die Freiheit des Einzelnen hat ihre Grenzen am Recht des Nächsten.“ Und das Recht des Nächsten auf Unversehrtheit von Luft, Wasser und Boden und auf die Unversehrtheit seiner Gesundheit würde durch chemisch-synthetische Spritzmittel gefährdet und durch die Abdrift sogar massiv verletzt.
Widerstand gegen Pflanzenschutzmittel wächst

Plakat-Aktion von Hollawint. Copyright: Web Video Group des Alexander Schiebel.
Zahlreiche Malser begannen sich zu engagieren. Frauen sammelten alte Leintücher, schrieben Botschaften darauf. Eines Morgens hingen plötzlich überall Plakate an Balkonen, Zäunen … Nicht für alle war es leicht, öffentlich Farbe zu bekennen, und nicht alle BefürworterInnen wagten es, etwa wenn der Nachbar ein Obstbauer war. Doch es lohnte sich, die Wirkung war beachtlich, und die Aktion regte viele zum Nachdenken an. Im Kurzfilm Über den Schatten springen, erzählen Frauen die Entstehungsgeschichte der Plakate.
Wie soll es weitergehen? „Wir Frauen müssen etwas machen…“, hiess es … und schon war die Leserbrief-Aktion geboren: Drei Seiten oder gegen 70 Leserbriefe mit exakt dem gleichen Inhalt. Und so geschah’s: Hollawint kommt auf, ein Kurzfilm. Hier geht’s zur Internetseite Hollawint – Netzwerk für nachhaltiges Leben.
Die Erfolge der Malser beruhen auf dem Zusammenspiel vieler Gruppen und Initiativen.
Der Dokumentarfilm

Alexander Schiebel, Regisseur des Dokumentarfilms „Das Wunder von Mals“. Copyright: Web Video Group des Alexander Schiebel
Ein Dokumentarfilm ist im Entstehen: Das Wunder von Mals. Einige Sequenzen sind schon abrufbar. Man findet u.a. Informationen über die aggressiven Attacken auf den demokratischen Entscheid der Malser und auf einzelne besonders engagierte Leute wie den Promotorensprecher Johannes Fragner-Unterpertinger. Alexander Schiebel, der Regisseur, sagt in seiner Beschreibung des Films: „… Aber man braucht nicht zu glauben, dass der Film jetzt zu Ende ist (nach Medienrummel und Preisverleihungen), sondern das Imperium schlägt zurück, wenn man so will, und zwar mit den vier Methoden des Terrors, die man hier sehr gut studieren kann:
- Methode: Wirtschaftlicher Terror
- Methode: Politischer Terror
- Methode: Juristischer Terror und zum Schluss noch
- Methode: Medialer Terror rundet sozusagen das Angebot ab …“
Präsentation: Thema & Storyline, Alexander Schiebel erzählt mithilfe von Skizzen die Filmgeschichte.
Ist die konventionelle Landwirtschaft ein Auslaufmodell?
Damit Heidis Weihnachtsgeschichte keinen negativen Ausklang hat, hier der Link zu einem Kurzfilm, welcher zeigt wie Landwirtschaft auch sein könnte. Alexander Agethle, Bauer und Agronom, lässt spüren, dass es nicht einfach „keine Chemie“ ist, sondern es ist etwas grundlegend Anderes, Lebendiges, Echtes. Abgewirtschaftet – „Ist die konventionelle Landwirtschaft ein Auslaufmodell?“.
Heidis Weihnachtsgeschenk
Der Film wird voraussichtlich im Herbst 2016 fertiggestellt. Heidi verschenkt fünf LeserInnen mit Postadresse in der Schweiz je eine DVD. Jetzt ist Ferienzeit, falls im 2016 weitere Bestellungen eintreffen, wird sie diese nach Möglichkeit berücksichtigen und das Geschenkangebot erhöhen. Bitte melden unter heidismist at bluewin.ch.
Crowdfunding für das Wunder: Unterstützen Sie bitte das Dokumentarfilm-Projekt Das Wunder von Mals, indem Sie eine DVD (25,00 €) oder mehrere DVDs vorab bestellen. Sie wollen im Abspann genannt werden? Kein Problem! Bestellen Sie 10 Stück = 200,00 € plus 200,00 € = 400,00 € … DANKE!
24.12.15 HOME
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