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EU: Einigung über Transparenz bei der Risikobewertung von Pestiziden

13. Februar 2019
In der Südtiroler Gemeinde Mals wehrt man sich mit Abstandsvorschriften gegen Pestizide und will auch sonst einen neuen Weg beschreiten. Der Malser Weg Die Frauen von HOLLAWINT sind wichtige Förderer des Malser Wegs.

In der Südtiroler Gemeinde Mals wehrt man sich mit Abstandsvorschriften gegen Pestizide und will auch sonst einen neuen Weg beschreiten.
Der Malser Weg
Die Frauen von HOLLAWINT, Netzwerk für nachhaltiges Leben Mals Südtirol, sind wichtige Förderer des Malser Wegs.

Beim Vorschlag der EU-Kommission zu mehr Transparenz bei der Risikobewertung von Pestiziden und anderen lebensmittelrelevanten Chemikalien ist in der Nacht auf Dienstag eine Einigung erzielt worden. Nach der umstrittenen Zulassung des Herbizids Glyphosat haben Unterhändler von EU-Parlament und Mitgliedsstaaten eine Reform der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) beschlossen.

Die Reform ist auch eine Reaktion der Kommission auf die Europäische Bürgerinitiative „Stop Glyphosat“, die von mehr als einer Million EU-Bürger mit ihrer Unterschrift mitgetragen wurde. Angekündigt wurde sie Ende 2017 am selben Tag, als die EU-Kommission auch die Verlängerung des umstrittenen Herbizids für weitere fünf Jahre verabschiedete.

Die geforderte Transparenz soll nun unter anderem dadurch erreicht werden, dass die Bürger „automatisch Zugang zu allen Studien und Informationen erhalten“, sagte Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis. In besonderen Fällen, etwa bei umstrittenen Substanzen, könne die EU-Kommission Efsa künftig dazu anhalten, zusätzliche Studien in Auftrag zu geben. Ausserdem einigten sich Parlament und Mitgliedstaaten darauf, die in Parma ansässige EU-Behörde mit zusätzlichen Mitteln auszustatten.

Quellen:

Safe and transparent food chain: provisional agreement on availability and independence of scientific studies, Medienmitteilung European Council vom 12.2.19

Agreement on the Commission’s proposal on transparency and sustainability of the EU risk assessment model in the food chain – Questions and Answers, European Commission vom 11.2.19

Großer Erfolg: Geheimhaltung von Industriestudien in Pestizidzulassung ist beendet, Global2000 vom 12.2.19

Großer Erfolg für die Zivilgesellschaft: Mehr Transparenz im EU-Zulassungsverfahren für Pestizide und Co. vereinbart, Sven Giegold, Mitglied der Grünen Fraktion im Europaparlament, Sprecher Europagruppe Grüne

EU will nach Glyphosat-Streit mehr Transparenz bei Zulassungsverfahren, Deutschlandfunk vom 12.2.19

Pestizide – EU will mehr Transparenz bei Glyphosat-Zulassung, Der Standard vom 12.2.19

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Ein Wochenende mit Pro Natura GR in Mals!

3. September 2018

Einladung Pro Natura Graubünden

Auf dem Wochenendausflug ins Obervinschgau tauchen wir ein in die Geschichte der ersten pestizidfreien Gemeinde Europas. Wir lassen uns vom Engagement dieses Dorfes, welches zum «Wunder von Mals» geführt hat, inspirieren.

Lokale Akteure begleiten uns am Samstag zu den drei Bio-Höfen (Sockerhof, Hof von Günther Wallnöfer und Bauernladen Pobitzer). Das Abendessen findet gemeinsam mit dem Bürgermeister von Mals (Ulrich Veith), VertreterInnen des Promotorenkomitees (Johannes Fragner Unterpertinger) und der aktiven Frauengruppe Hollawint (Martina Hellrigl) statt. Am Sonntag lernen wir auf einer geführten Kulturwanderung die Umgebung kennen, besuchen einen Schaugarten sowie das Kloster und die Weingärten Marienberg.

Leitung: Armin Bernhard, Bürgergenossenschaft Obervinschgau

Wir freuen uns auf Ihre Anmeldung bis zum Dienstag, 25. September 2018, an pronatura-gr@pronatura.ch oder telefonisch unter 081 252 40 39.

Datum: Samstag, 13.10.2018 08:15 – Sonntag, 14.10.2018 20:10
Ort: Mals, Südtirol
Adresse / Treffpunkt: Bahnhof Landquart, Gleis 8, 8:15 Uhr
Kosten: Fr. 111.00 (für Pro-Natura-Mitglied 100.00).
Anreise, Hotelübernachtung (EUR 50 bis 70 im DZ inkl. Frühstück, Aufpreis für Einzelbelegung) und Verpflegung werden individuell bezahlt.

Wochenendausflug nach Mals im Südtirol, der ersten pestizidfreien Gemeinde Europas. Pro Natura Graubünden

Flyer Wochenendexkursion Pro Natura GR nach Mals Italien.

Heidi freut sich und meint: „Identitätskarte oder Pass nicht vergessen!“

Filmvorführung organisieren

Wenn Sie nicht teilnehmen können, dann organisieren Sie vielleicht eine Filmvorführung des „Wunder von Mals“? Alle bis jetzt festgelegten Termine der Kino-Tour findet man hier: http://wundervonmals.com/kino-termine/. Wer den Film selber zeigen will oder eine Idee für ein Programmkino in seiner Nähe hat, schreibe gleich eine Nachricht an: ALEXANDER SCHIEBEL, info@wunderwerkstatt.film, Stephanstraße 8, D-04103 Leipzig. Mobile: +49-171-288-78-34, Office: +49-341-9999-27-99. Web: wunderwerkstatt.film

Das „Wunder von Mals“ morgen, 4.09.2018, im Solarkino Nomatark im Schützenmattpark, Basel, Schweiz | Beginn 20:00.

Der Malser Weg, Informationen und Blog zum „Wunder von Mals“

3.9.18 HOME

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Umweltpreis-Verleihung am 1. Internationalen Tag der Naturfriseure

14. Oktober 2016
Auszubildende schufen mit Naturhaarpflegeprodukten kunstvolle Haar-/Blumengebilde für die Modeschau im Schloss Schönbrunn. Copyright: Wilhelm Luger GmbH.

Auszubildende schufen mit Naturhaarpflegeprodukten kunstvolle Haar-/Blumengebilde für die Modeschau im Schloss Schönbrunn. Copyright: Wilhelm Luger GmbH.

Am 8. Oktober 2016 trafen sich in Wien FriseurInnen aus mehreren Ländern zur Gründungsversammlung des Vereins Bewegung Bewusster Friseure International ev. (BBF International). Sie schufen den Verein, um sich in dieser unabhängigen Gemeinschaft besser für Ziele wie nachhaltigen Gesundheits- und Umweltschutz im FriseurInnen-Handwerk einsetzen zu können sowie für ein zukunftsorientiertes, ganzheitliches Ausbildungskonzept.

Eine Tagung im Schloss Schönbrunn am darauf folgenden Tag mit 270 TeilnehmerInnen, darunter zahlreiche aus der Schweiz, war zugleich ein grosses Fest, denn gefeiert wurde der 1. Internationale Tag der Naturfriseure und das Jubiläum des österreichischen Unternehmens CulumNatura, das seit 20 Jahren biozertifizierte Haut- und Haarpflegeprodukte herstellt sowie Naturfriseure ausbildet.

Motivation zum Handeln: für sich selbst und für die Umwelt

Bèatrice gewinnt den ersten Umweltpreis von CulumNatura. Copyright Wilhelm Luger GmbH.

Bèatrice Raas gewinnt den ersten Umweltpreis von CulumNatura. Copyright Wilhelm Luger GmbH.

„Jeder kann etwas bewegen, man muss nur anfangen“, sagte Willi Luger, Gründer und Geschäftsführer von CulumNatura. Zu Wort kamen viele, denen das auf unterschiedlichste Weise gelungen ist. So wurde der erste CULUMNATURA®-Umweltpreis an die Naturfriseurin Bèatrice Raas aus Mals im Obervinschgau (Südtirol IT) verliehen, die sich auch ausserhalb ihres Salons für Umweltschutz engagiert. Ganz am Anfang der Initiative für eine der ersten pestizidfreien Gemeinden Europas war die Leserbrief-Idee von Bèatrice Raas im Anschluss an einen Vortrag über Pestizide; gut 70 kamen zusammen, Drei Seiten Leserbriefe.

Dieser steinige Weg wurde von Filmemacher Alexander Schiebel begleitet, der beim Publikum mit Ausschnitten aus seinem Dokumentarfilms Das Wunder von Mals (jetzt auch auf youtube) Bestürzung auslöste. Ein Stipendiums für die Ausbildung als CULUMNATURA®-Haut- und Haarpraktikerin erhielt die Österreicherin Monika Dittrich.

Blumige Frisurenschau von Auszubildenden

Zum Abschluss des Anlasses zeigte eine Gruppe von Friseurlehrlingen der Berufsschule für Haar- und Körperpflege Wien eine Frisurenschau. Für viele der angehenden FriseurInnen war es die erste Begegnung mit rein natürlichen CULUMNATURA®-Haarpflege- und Stylingprodukten. Auch ganz neu war die Kooperation mit den Lehrlingen der Berufsschule für Gartenbau und Floristik Wien, die für diesen Auftritt kunstvollen Haarschmuck mit Blumen aus dem Schulgarten gefertigt hatten.

Über die BBF, wasser- und gesundheitsgefährdende Haarpflegemittel usw.: BBF – Internationale Bewegung bewusster Friseure gegründet, Heidis Mist 12.3.16

Shampoings: tout ce que vous cache la mousse, Westschweizer Fernsehen 8.3.16

Auszubildende experimentieren mit Naturhaarpflegeprodukten. Copyright Wilhelm Luger GmbH.

Auszubildende experimentieren mit Naturhaarpflegeprodukten. Copyright Wilhelm Luger GmbH.

Modeschau mit blumigem Kopfschmuck. Copyright Wilhelm Luger GmbH.

Modeschau mit blumigem Kopfschmuck. Copyright Wilhelm Luger GmbH.

Copyright Wilhelm Luger GmbH.

Copyright Wilhelm Luger GmbH.

14.10.16 HOME

Das Wunder von Mals

24. Dezember 2015
Bild aus dem offiziellen TRAILER für den Kino-Dokumentarfilm „Das Wunder von Mals“. Copyright: Web Video Group des Alexander Schiebel.

Bild aus dem offiziellen TRAILER für den Kino-Dokumentarfilm „Das Wunder von Mals“. Copyright: Web Video Group des Alexander Schiebel.

Anfang September 2014 reisten JournalistInnen aus aller Welt nach Mals, berichteten über das Dorf im Südtirol, welches per Volksabstimmung den Einsatz von Pestiziden auf dem Gemeindegebiet verboten hatte, und zwar mit 76% JA-Stimmen bei einer Wahlbeteiligung von 69%. Das ist einmalig in der Weltgeschichte. Die Schottischen Schmetterlingsforscher jubelten und sprachen vom “Miracle of Mals”.

Die intensiven Obstplantagen breiten sich im Vinschgau immer stärker aus, verdrängen die traditionellen Bewirtschaftungsformen mit
Grünland, Getreide und Kräutern und machen den Biolandbau praktisch unmöglich.

Abdrift von Pflanzenschutzmitteln

In Mals im oberen Vinschgau ist die Vielfalt noch gross, was nicht heisst, dass die BewohnerInnen dort sicher sind vor Pestiziden. Aufgrund des Klimas bläst immer wieder ein heftiger Wind, der die Sprühnebel kilometerweit durch die Luft treibt und Pflanzenschutzmittel auch in der Gemeinde Mals in hohen Konzentrationen ablagert, z.B. auf dem Rasen einer Grundschule, auf biologisch angebauten Gewürz- und Heilkräutern, in Privatgärten und auf Wiesen.

Man beschwichtigte die Malser: „Wir machen Hecken, wir machen Abstandsregeln, wir machen Spritzdüsen, die genauer sprühen, und wir werden das hinkriegen.“ Doch die Zeit verging, und die Monokulturen rückten näher an das „Gallische Dorf“ heran – wie die Legionen von Cäsar bei Asterix und Obelix.

Das Recht des Nächsten auf Unversehrtheit

Mit einem Manifest forderten 2013 gut 50 Ärzte, Zahnärzte, Tierärzte, Biologen und Apotheker des Obervinschgaus, dass für alle das uralte Rechtsprinzip gelten müsse: „Die Freiheit des Einzelnen hat ihre Grenzen am Recht des Nächsten.“ Und das Recht des Nächsten auf Unversehrtheit von Luft, Wasser und Boden und auf die Unversehrtheit seiner Gesundheit würde durch chemisch-synthetische Spritzmittel gefährdet und durch die Abdrift sogar massiv verletzt.

Widerstand gegen Pflanzenschutzmittel wächst

Plakat-Aktion von Hollawint. Copyright: Web Video Group des Alexander Schiebel.

Plakat-Aktion von Hollawint. Copyright: Web Video Group des Alexander Schiebel.

Zahlreiche Malser begannen sich zu engagieren. Frauen sammelten alte Leintücher, schrieben Botschaften darauf. Eines Morgens hingen plötzlich überall Plakate an Balkonen, Zäunen … Nicht für alle war es leicht, öffentlich Farbe zu bekennen, und nicht alle BefürworterInnen wagten es, etwa wenn der Nachbar ein Obstbauer war. Doch es lohnte sich, die Wirkung war beachtlich, und die Aktion regte viele zum Nachdenken an. Im Kurzfilm Über den Schatten springen, erzählen Frauen die Entstehungsgeschichte der Plakate.

Wie soll es weitergehen? „Wir Frauen müssen etwas machen…“, hiess es … und schon war die Leserbrief-Aktion geboren: Drei Seiten oder gegen 70 Leserbriefe mit exakt dem gleichen Inhalt. Und so geschah’s: Hollawint kommt auf, ein Kurzfilm. Hier geht’s zur Internetseite Hollawint – Netzwerk für nachhaltiges Leben.

Die Erfolge der Malser beruhen auf dem Zusammenspiel vieler Gruppen und Initiativen.

Der Dokumentarfilm

Alexander Schiebel, Regisseur des Dokumentarfilms "Das Wunder von Mals". Copyright: Web Video Group des Alexander Schiebel

Alexander Schiebel, Regisseur des Dokumentarfilms „Das Wunder von Mals“. Copyright: Web Video Group des Alexander Schiebel

Ein Dokumentarfilm ist im Entstehen: Das Wunder von Mals. Einige Sequenzen sind schon abrufbar. Man findet u.a. Informationen über die aggressiven Attacken auf den demokratischen Entscheid der Malser und auf einzelne besonders engagierte Leute wie den Promotorensprecher Johannes Fragner-Unterpertinger. Alexander Schiebel, der Regisseur, sagt in seiner Beschreibung des Films: „… Aber man braucht nicht zu glauben, dass der Film jetzt zu Ende ist (nach Medienrummel und Preisverleihungen), sondern das Imperium schlägt zurück, wenn man so will, und zwar mit den vier Methoden des Terrors, die man hier sehr gut studieren kann:

  1. Methode: Wirtschaftlicher Terror
  2. Methode: Politischer Terror
  3. Methode: Juristischer Terror und zum Schluss noch
  4. Methode: Medialer Terror rundet sozusagen das Angebot ab …“

Präsentation: Thema & Storyline, Alexander Schiebel erzählt mithilfe von Skizzen die Filmgeschichte.

Ist die konventionelle Landwirtschaft ein Auslaufmodell?

Damit Heidis Weihnachtsgeschichte keinen negativen Ausklang hat, hier der Link zu einem Kurzfilm, welcher zeigt wie Landwirtschaft auch sein könnte. Alexander Agethle, Bauer und Agronom, lässt spüren, dass es nicht einfach „keine Chemie“ ist, sondern es ist etwas grundlegend Anderes, Lebendiges, Echtes. Abgewirtschaftet – „Ist die konventionelle Landwirtschaft ein Auslaufmodell?“.

Heidis Weihnachtsgeschenk

Der Film wird voraussichtlich im Herbst 2016 fertiggestellt. Heidi verschenkt fünf LeserInnen mit Postadresse in der Schweiz je eine DVD. Jetzt ist Ferienzeit, falls im 2016 weitere Bestellungen eintreffen, wird sie diese nach Möglichkeit berücksichtigen und das Geschenkangebot erhöhen. Bitte melden unter heidismist at bluewin.ch.

Crowdfunding für das Wunder: Unterstützen Sie bitte das Dokumentarfilm-Projekt Das Wunder von Mals, indem Sie eine DVD (25,00 €) oder mehrere DVDs vorab bestellen. Sie wollen im Abspann genannt werden? Kein Problem! Bestellen Sie 10 Stück = 200,00 € plus 200,00 € = 400,00 € … DANKE!

24.12.15 HOME


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