Leserbrief von Karin
Liebe Heidi
Ich habe ahnungslos ein feines Vollkornbrot gekauft. Und nicht beachtet, dass es in einer Backform aus Holz ist. Solches bäckt man nun offenbar jedes einzelne in einer Holzform. Das Holz kommt aus „nachhaltiger“ Produktion und ist „biologisch abbaubar“.
Ich werde die Verpackung in den Müll geben, da wird es nicht biologisch abgebaut, sondern verbrannt. Vielleicht gibt es noch Nano-Kalorie Wärme.
Aber die Bäume werden für solchen Unsinn gefällt. Beeren werden ja auch in robusten Holzkistchen verkauft.
Das ist ja nur ein winziges Beispiel von tausenden ….
Viele Grüsse
Karin
Das Unternehmen Panibois, L‘ Innovation au service de la Tradition, wurde 1993 gegründet. Auf der Homepage gelesen: „Die Produkte werden aus hochwertigstem geschältem Pappelholz angefertigt. Dank einer stetigen Entwicklung beschäftigt das Unternehmen derzeit 40 Mitarbeiter und vertreibt seine Produkte in 30 Ländern, wobei der Absatz in Frankreich 50% ausmacht.
Die Panibois-Produktpalette umfasst 25 verschiedene Modelle für unterschiedliche Marktsektoren: Bäcker/Konditoren, Chocolatiers, Metzger, Caterer, Gastronomen, Käsehändler, Feinkosthändler etc.“ Und es braucht immer zusätzlich ein Papier in der Schale.
Leider ist vieles, was als „innovativ*, „nachhaltig“, biologisch abbaubar“, „klimafreundich“, „recyclierbar“, „Kreislaufwirtschaft“ usw. angepriesen wird, bei genauerem Hinschauen schlicht und einfach ressourcenverbrauchend, Ackerland-brauchend, mit Abholzung verbunden, kurz „nicht nachhaltig“. Werbemaschinerien laufen auf Hochtouren für das Greenwashing.
Konkurrenz im Wald
Die Wälder sind von verschiedenen Seiten unter Druck: Der Run auf CO2-Zertifikatsverkauf für gewöhnliche Schweizer Wälder ist gross, weltweit erst recht, wo die Indogenen darunter leiden. Oft sind es die gleichen Leute, die für das Nutzen der Wälder eintreten, etwa den Bau von mit Holz beschickten Fernwärmeanlagen, wo die CO2-Senke zur Schleuder wird. Aber dann kann man ja noch Anlagen zum CO2-Speichern bauen! Das generiert wieder CO2-Zertifikate. All das braucht auch Energie.
Aus einem bewirtschafteten Wald wird etwa so viel Holz herausgenommen wie nachwächst. Er ist also keine eigentliche CO2-Senke, allenfalls wenig über Bildung von Humus. Das Holz wird z.B. für Möbel, zum Bauen oder als Brennholz gebraucht. Möbel und Bauholz werden irgendwann, mit Verzögerung, auch verbrannt. Sie sind also nur vorübergehend klimawirksam.
Und dann müssen noch neue Naturschutzgebiete und -pärke ausgeschieden werden. Die Konkurrenz im Wald ist gross. Wer gewinnt?
11.3.22 HOME