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Jetzt Himbeeren zum halben Preis!

3. Februar 2022
Aktuell in einem COOP-Laden. Mag sein, dass die Bio-KonsumentInnen die importierten Beeren nicht mögen. Der lange Transort verursacht Umweltzerstörung ... und weder PflückerInnen noch Chauffeure werden angemessen entlöhnt.

Aktuell in einem COOP-Laden. Mag sein, dass die Bio-KonsumentInnen die importierten Beeren nicht mögen. Der lange Transort verursacht Umweltzerstörung und fördert die Klimaerwärmung … und weder PflückerInnen noch Chauffeure werden angemessen entlöhnt.

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Petition an die UNO: Verträge mit der Bolloré-Gruppe und deren Tochter Socfin beenden!

16. Dezember 2021
Protest gegen die Plantagenfirma Okomu Oil Palm Oil in Nigeria (© Okpamakhin Initiative)

Protest gegen die Plantagenfirma Okomu Oil Palm Oil in Nigeria (© Okpamakhin Initiative)

Erst gerade hat Heidi ihre LeserInnen über den Fall Socfin in Sierra Leone informiert (Land Grabbing, nicht Einhalten von Gesetzen, Menschenrechtsverletzungen usw.). Der Weltkonzern hat aus steuertechnischen Gründen eine Niederlassung in der Schweiz. Das Imperium ist seit über einem Jahrhundert in Afrika präsent. Dank der Übernahme alter Kolonialunternehmen verwaltet Socfin Ölpalmen- und Kautschukplantagen, die zu den bedeutendsten der Welt gehören.

Forderung von 40 Organisationen aus 16 Ländern

Am 24. Mai 2021 haben 40 Organisationen aus 16 Ländern die UNO aufgefordert, alle Geschäftsbeziehungen mit der Bolloré-Gruppe und ihren Tochterunternehmen zu beenden. Gründe: Korruption, Landraub und Umweltzerstörung. Die UNO hat weder darauf noch auf den jüngsten Brief des Oakland Institute vom 11. November 2021 reagiert.

Offenbar kann allein die Öffentlichkeit die UNO davon überzeugen, das Richtige zu tun.

Petition an die UNO

Nun hat Rettet den Regenwald e.V. die folgende Petition lanciert:

Die UNO bekämpft Armut, lindert Hunger und tritt für Kinderrechte ein. Mit welchen Firmen sie dabei arbeiten, beachten UNDP, WFP und Unicef jedoch nicht sorgfältig genug. So ist die Bolloré-Gruppe einer ihrer grössten Dienstleister, obwohl sie der Korruption und über die Tochter Socfin der Verwicklungen in Landraub bezichtigt wird.

Appell an Welternährungsprogramm (WFP), UN-Entwicklungsprogramm (UNDP), Unicef

„Wir raten der UNO, alle Verträge mit der Bolloré-Gruppe, der Korruption und deren Tochter Socfin Landraub und Umweltzerstörung vorgeworfen wird, zu beenden.“

Sehr geehrter Herr Beasley,
sehr geehrter Herr Steiner,
sehr geehrte Frau Fore,

die Bolloré-Gruppe ist ein wichtiger Dienstleister der Vereinten Nationen, was ihr jedes Jahr 50 Millionen US-Dollar für Logistik und andere Leistungen einbringt. Zwischen 2015 und 2019 haben verschiedene UN-Organisationen mehr als 200 Verträge mit der Firmengruppe im Wert von über einer Viertel Milliarde Dollar unterschrieben. Ihre drei Organisationen decken rund 95 Prozent dieses Betrags ab.

Wir rufen Ihre Institutionen dazu auf, alle Geschäftsbeziehungen mit der Bolloré-Gruppe und ihren Tochtergesellschaften aus den folgenden Gründen zu beenden:

  • Die Bolloré-Gruppe ist durch ihren Anteil von 39,4 Prozent an der Socfin-Gruppe an Kautschuk- und Palmölplantagen beteiligt. Socfin kontrolliert nahezu 400’000 Hektar Konzessionen für Plantagen in Asien und Afrika. Wo immer deren Tochterunternehmen in Nigeria, Kamerun, Sierra Leone, der Elfenbeinküste und Kambodscha aktiv sind, haben Einwohner über rabiate Methoden wie Landraub berichtet. Wiederholt wurden lokale Gemeinschaften Opfer von Gewalt, Bedrohung und willkürlichen Festnahmen.
  • Die Bolloré-Gruppe wurde der Korruption und illegaler Praktiken in einer Reihe von Geschäften zur Erlangung von Hafen-Konzessionen in Afrika beschuldigt. Am 26. Februar 2021 hat die Bolloré-Gruppe im Zusammenhang mit Korruptionsvorwürfen in Togo einen Deal mit der Staatsanwaltschaft und eine Geldbusse von 12 Millionen Euro akzeptiert.

Alle Dokumente und Zusammenhänge, die Grundlage für die obigen Aussagen sind, sind im Bericht „Doing Business With the Bolloré Group“ des Oakland Institute dargelegt.

Vor dem Hintergrund der dokumentierten Vorwürfe von illegalen Praktiken und Korruption erscheint es als eklatanter Verstoss gegen die „Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte“, die „Kriterien zur Auswahl von Dienstleistern“ und des „United Nations Global Compact“, wenn UN-Organisationen und Programme Geschäftsbeziehungen zur Bolloré-Gruppe unterhalten.

Geschäfte mit der Bolloré-Gruppe widersprechen auch dem Auftrag Ihrer Institutionen, Hunger und Leid zu lindern und Entwicklung zu fördern.

Wir raten Ihren Institutionen daher dazu, alle Geschäftsbeziehungen mit der Bolloré-Gruppe und ihrer Tochterunternehmen zu beenden.

Mit freundlichen Grüssen

Vorwürfe an die Socfin- und Bolloré-Gruppe

Die Vorwürfe kreisen um die Socfin-Gruppe. Socfin betreibt Kautschuk- und Palmöl-Plantagen in zehn afrikanischen und asiatischen Ländern und hat einen schlechten Ruf: Wo immer dessen Tochterunternehmen aktiv sind, berichten Einwohner über rabiate Methoden wie Landraub. So identifizierten Augenzeugen Sicherheitskräfte der Socfin Tochterfirma Okomu Oil Palm Plantation Plc und Angehörige der Armee als Täter, als im Mai 2020 das nigerianische Dorf Ijaw-Gbene niederbrannte.

Die Bolloré-Gruppe wurde zudem der Korruption und illegaler Praktiken bei der Erlangung von Hafen-Konzessionen in Afrika beschuldigt, schreibt das Oakland Institute in der Studie „Doing business with the Bolloré Group“. Am 26. Februar 2021 hat die Bolloré-Gruppe im Zusammenhang mit Korruptionsvorwürfen in Togo einen Deal mit der Staatsanwaltschaft und eine Geldbusse von 12 Millionen Euro akzeptiert.

Die Bolloré-Gruppe ist dennoch ein wichtiger Dienstleister der Vereinten Nationen, darunter das Welternährungsprogramm, das Entwicklungsprogramm und Unicef. Die Verträge bringen der Gruppe jedes Jahr 50 Millionen US-Dollar für Logistik und andere Leistungen ein.

Heidi empfiehlt Ihnen, die Petition zu unterschreiben.

Petition: Rat an die UNO: Keine Verträge mehr mit der Bolloré-Gruppe. Rettet den Regenwald e.V.

Heidis Artikel über Socfin:

Large-scale Land Acquisition in Africa: Impacts, Conflicts and Human Rights Violations. Sierra-leonische Organisation Sierra Leone Network for the Right to Food (Silnorf) gemeinsam mit Brot für alle und zahlreichen weiteren Partnerorganisationen, 10.12.21

Investitionen für Menschen, nicht für Grossplantagen. Brot für Alle 10.12.21

São Tomé und Príncipe: durch Plantagen bedrohte endemische Arten. Heidis Mist 15.1.21

São Tomé e Príncipe: So findet man Bio-Knospe-Palmöl! (2) Heidis Mist 14.1.21

São Tomé e Príncipe: So findet man Bio-Knospe-Palmöl! Heidis Mist 13.1.21

Kennen Sie São Tomé e Príncipe? Paradies-Opfer für Palmöl. Heidis Mist 15.12.20

Socfin: Verluste im Süden, Gewinne in der Schweiz. Heidis Mist 21.10.21

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Biobauern: Trennt sich die Spreu vom Weizen?

7. März 2021

Die beiden Plakate wurden am 6.3.21 nebeneinander beim Stall eines Berg-Milchbauern gesehen. Er hat viele Blackenwiesen.

Die beiden Original-Plakate wurden am 6.3.21 nebeneinander beim Stall eines Berg-Milchbauern gesehen. Er hat viele Blackenwiesen.

Die Delegiertenversammlung der Biobauern hatte am 11.11.20 klar ein JA zur Volksinitiative für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide empfohlen, und zwar mit 64 Ja-Stimmen, 17 Nein-Stimmen bei 15 Enthaltungen.

Der Vorstand beantragte die Nein-Parole zur Trinkwasserinitiative. Die Basis sah das jedoch anders. Das Vorstandsanliegen wurde mit 40 Ja-Stimmen und 47 Nein-Stimmen bei 9 Enthaltungen abgelehnt. Der Entscheid über die Trinkwasserinitiative wurde auf die Delegiertenversammlung Bio Suisse vom 14.4.21 verschoben.

Was läuft jetzt? Biobauern hier und dort machen Stimmung für 2x NEIN, solidarisieren sich mit dem Schweizer Bauernverband, dessen Präsident, Markus Ritter, auch Biobauer ist. Es stellt sich natürlich die Frage: Wieviel „Bio“ darf es sein?

Nun zeigt sich, dass auch einige Biobauern möglicherweise mit der Annahme der Trinkwasserinitiative ins Schleudern kämen: Nährstoffprobleme zum Beispiel. Das Hin- und Her-Karren von Futter bzw. Gülle und Mist über grosse Distanzen kommt jetzt an den Tag! Einsatz von konventionellem Hofdünger im Biobetrieb auch. Exkremente, welche vom Engadin ins Rheintal, von Schaffhausen ins Bündnerland transportiert werden … nach dem Motto: Der Energieverbrauch in der Landwirtschaft ist ja eh hoch und wir können das problemlos zahlen.

Andere wünschen sich ein JA. Diese Zerstrittenheit nützt niemandem und ist schädlich für die Weiterentwicklung einer nachhaltigen Landwirtschaft.

Besonders aktiv für 2x NEIN scheinen die Bündner Bauern zu sein. 60% sind im Kanton Graubünden Bio und profitieren heute aussergewöhnlich stark von Direktzahlungen.

Berechnungen des Bundesamts für Landwirtschaft 2013 zeigten: Um 1 Megajoule (MJ) Energie für die menschliche Ernährung zu produzieren, wurden im Durchschnitt 2,3 MJ Input an Energie benötigt. Das ist 2,7-mal höher als der EU-Durchschnitt. Würden die Sömmerungsflächen (+ 0,5 Millionen Hektaren) in die Berechnungen einbezogen, fiele der Wert immer noch rund 1,8-mal höher als der EU-Durchschnitt aus. Das Verhältnis von Input zu Output ist im Berggebiet besonders schlecht, geschätzt wird es auf 3:1.

Vielleicht wird jetzt transparent: Wer ist Biobauer aus Überzeugung? Und wer v.a. des Geldes wegen? Mehr Einheit würde der Sache dienen. Und bitte, was sollen die realitätsfremden Texte, um es höflich auszudrücken?

Nachtrag: Weil einige LeserInnen nicht glauben wollten, dass Hofdünger von konventionelle Betrieben im Biobetrieb eingesetzt werden dürfen, hier ein Auszug aus den neuesten Richtlinien:

Bio-Suisse: Ja zu Pestizidverbotsinitiative, TWI-Parole verschoben. Schweizer Bauer vom 11.11.21

Initiativen: Problem oder gute Gelegenheit für Bio? Bio Suisse

Postulates 13.3682 Die Abhängigkeit der Landwirtschaft von fossilen Brennstoffen verringern. Jacques Bourgeois vom 11.9.13

Austausch von Hofdüngern zwischen Bio- und Nichtbiobetrieben. bioaktuell vom 21.6.17

7.3.21 HOME

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