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Berlin: Gutes Essen für alle – statt Profite für wenige

22. Januar 2023
Demo in Berlin: Wir haben es satt!

Demo in Berlin: Wir haben es satt!

Während der Agrarmesse Grüne Woche kamen Landwirte aus ganz Deutschland zum Protest nach Berlin. Sie liessen riesige Schweine über die Strasse rollen und grosse Insekten schwebten in der Luft. Auf der Grünen Woche präsentieren bis zum 29.1.23 etwa 1’400 Aussteller aus Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie in den Berliner Messehallen ihre Produkte. Zudem fand die international grösste Agrarministerkonferenz statt, anlässlich welcher 64 Staaten eine gemeinsame Erklärung unterzeichneten, um den Welthunger stärker zu bekämpfen.

Gestern, also am 21.1.23, fand die traditionelle Demo „Wir haben es satt!“ statt mit dem Motto „Gutes Essen für alle – statt Profite für wenige“. Zahlreiche Organisationen unterstützen die Veranstaltung, darunter die Umweltverbände BUND und Nabu, Landwirtschaftsorganisationen wie AbL und Bioland, ausserdem Greenpeace, Misereor und Fridays for Future. Das Bündnis „Wir haben es satt“ schrieb: „Trotz eisiger Kälte waren wir mit 10’000 Menschen für die sozial gerechte Agrarwende auf der Strasse!“

Nachfolgend die Forderungen:

Zusammenstehen für eine bäuerliche und ökologischere Landwirtschaft, für Klima-, Tier- und Umweltschutz, für globale Gerechtigkeit und gesundes Essen für alle

Viel zu wenig Regen, trockene Böden und schlechte Ernten – die Klimakrise wird auch bei uns immer bedrohlicher. Die Wachstumslogik und politische Fehlentscheidungen sind verantwortlich für das Überhitzen des Planeten und das dramatische Artensterben. Viele Höfe müssen dichtmachen, während weiter grosse Tierfabriken genehmigt werden. Weltweit wächst der Hunger und auch hierzulande wissen viele Menschen nicht mehr, wie sie ihren Kühlschrank füllen sollen.

Wir kämpfen für die sozial-ökologische Transformation. Sie ist die Antwort auf die vielfältigen Krisen. Klar ist: Ohne Agrar- und Ernährungswende verfehlen wir krachend das 1,5-Grad-Ziel und damit globale Klimagerechtigkeit. Alle Menschen müssen sich gesunde Lebensmittel leisten können. Bauernhöfe, Bäckereien und das Lebensmittelhandwerk brauchen faire Preise.

Wir haben Konzerne satt, die mit dem Hunger in der Welt ihr Geschäft machen! Investmentfonds verdienen an der Spekulation mit steigenden Nahrungsmittelpreisen. Agrar-, Lebensmittel- und Düngerkonzerne wie Cargill, Unilever oder Yara vermelden in der Krise horrende Profite. Supermarktketten mit massiver Marktmacht drehen an den Preisschrauben. Konzerne wie Bayer wollen Agro-Gentechnik auf unsere Äcker und Teller bringen. Das alles haben wir satt!

Essen ist politisch – für eine gerechte Agrar- und Sozialpolitik!

Wir schätzen die Arbeit aller, die uns mit gesunden und hochwertigen Lebensmitteln versorgen. Gerade in Krisenzeiten sind wir solidarisch und kämpfen für eine gerechte Gesellschaft: mit vielen Bauernhöfen, die ländliche Räume lebendig halten. Mit einer flächengebundenen, artgerechten Haltung von weniger Tieren. Mit fairen, regionalen Versorgungsketten und mehr pflanzlicher Ernährung. Mit gesundem Essen, einer gerechten Verteilung des Wohlstands und einem guten Leben ohne Krieg und Ausgrenzung für alle Menschen weltweit.

Es gibt genug Nahrung, doch sie wird ungerecht verteilt oder verschwendet. Viel zu viel Essen landet als Futter im Trog, Agrosprit im Tank oder Abfall im Müll. Künftig muss gelten: Teller statt Trog und Tank – Lebensmittelverschwendung stoppen! So schützen wir das Klima und alle werden satt.

Für die sozial gerechte Agrar- und Ernährungswende gehen wir im Januar mit Tausenden – pandemiegerecht und entschlossen – auf die Strasse. Zu wenig, zu langsam – das ist die Bilanz von einem Jahr Ampel-Koalition. Agrarminister Özdemir muss den Umbau der Landwirtschaft beschleunigen und Finanzminister Lindner die notwendigen Mittel freigeben. BäuerInnen und Gesellschaft wollen den Umbau, aber Klima-, Tier- und Naturschutz müssen sich für die Höfe lohnen. Der russische Angriffskrieg darf nicht gegen eine nachhaltige Landwirtschaft ausgespielt werden. Dafür erhöhen wir zum Auftakt der weltgrössten Agrarmesse „Grüne Woche“ im Berliner Regierungsviertel den Druck. Wir haben die Krisenprofite satt – für eine globale Agrarwende und gutes Essen für alle!

Wir fordern die sozial-ökologische Transformation:

  • Höfesterben stoppen
    faire ErzeugerInnenpreise durchsetzen und Bauernhöfe beim klima- und artgerechten Umbau unterstützen!
  • Krisengewinne besteuern
    Übergewinnsteuer auch für Agrar- und Lebensmittelkonzerne und viel mehr Unterstützung für Menschen mit wenig Geld!
  • Klimakrise und Artensterben bekämpfen
    durch Mehrwertsteuersenkung mehr Pflanzliches auf die Teller bringen und pestizidfreie Lebensräume für Insekten sichern!
  • Bäuerliche Tierhaltung erhalten
    mit weniger Tieren, die dafür artgerecht gehalten werden!
  • Hunger beenden und Agro-Gentechnik stoppen
    Spekulationsverbot für Lebensmittel, gerechter Handel und gutes, gentechnikfreies Essen für alle!

Wir haben Agrarindustrie satt!

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Kakao: Allianz Elfenbeinküste-Ghana verschärft den Ton gegenüber den multinationalen Konzernen.

28. Oktober 2022

Die Kakao-Opec erhöht den Druck auf die Schokoladenindustrie, um die Einkommen der Bauern zu verteidigen. Aber hat sie die Mittel, um die Giganten der Branche in die Knie zu zwingen?

Es ist ein zusätzlicher Druckstoss von der Elfenbeinküste und Ghana. Die beiden Länder, die weltweit der grösste bzw. zweitgrösste Produzent von Kakaobohnen sind, haben beschlossen, das Jahrestreffen der Schokoladenindustrie zu boykottieren, das am 26. und 27. Oktober in Brüssel von der World Cocoa Foundation organisiert wird, in der die wichtigsten Akteure der globalisierten Kette des braunen Goldes zusammenkommen.

Die Politik des leeren Stuhls, die auf eine bessere Bezahlung der Kakaobauern durch eine Prämie von 400 US-Dollar pro Tonne für den Kauf von Kakaobohnen abzielt, wird von den Chefs der beiden Regulierungsbehörden des Sektors, dem Ivorer Yves Ibrahima Koné, der den Kaffee- und Kakaorat (CCC) leitet, und dem Ghanaer Joseph Boahen Aidoo, der das Ghana Cocoa Board (Cocobod) leitet, betrieben. Alex Assanvo, der Exekutivsekretär der Côte d’Ivoire-Ghana-Initiative, einem Gremium, das die Arbeit der beiden Länder koordiniert, folgte dem Beispiel. Auch die angekündigten Minister, darunter die ivorischen Inhaber der Ressorts für Wasser und Wälder, Laurent Tchagba, und für Beschäftigung und Sozialschutz, Adama Kamara, sind nicht erschienen.

Der Kampf um das Einkommen der Pflanzer, der 2018 mit der Gründung einer Allianz mit dem Spitznamen „Kakao-Opec“ durch Abidjan und Accra begann, nährt regelmässig Spannungen innerhalb der Kakaobranche, sind doch die Interessen der Akteure unterschiedlich (Schokoladenhersteller, Mühlen, Händler, Erzeuger etc.). Die Schokoladenindustrie setzt sich seit einigen Jahren für einen nachhaltigeren Kakao ein und finanziert Programme zur Rückverfolgbarkeit der Bohnen, zur Bekämpfung der Entwaldung und zur Schulung der Bauern.

Heidi meint: „In Anbetracht der riesigen Mengen von Schokolade, die in der Schweiz gegessen und getrunken werden, könnte ein wesentlich höherer Preis gesundheitsfördernd sein. Oder schauen die KonsumentInnen nur bei Bio und Tierwohl auf den Preis?“

Cacao : l’alliance Côte d’Ivoire-Ghana durcit le ton face aux multinationales. Jeune Afrique 27.10.22

Faire Schoggi: Nestlé und «Fair Trade» fordern mehr Kontrolle. Infosperber 23.10.22

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Grösste Risikofaktoren für Krebs basieren auf landwirtschaftlichen Produkten

21. August 2022
Rebberge auf dem Weinwanderweg im Wallis

Rebberge auf dem Weinwanderweg im Wallis

Am 20.8.22 veröffentlichte The Lancet den Bericht The global burden of cancer attributable to risk factors, 2010–19: a systematic analysis for the Global Burden of Disease Study 2019.

Diese Studie ist vermutlich die bisher grösste Anstrengung, um die globale Belastung durch Krebs, der auf Risikofaktoren zurückzuführen ist, zu bestimmen, und sie trägt zu einer wachsenden Zahl von Erkenntnissen bei, die darauf abzielen, die risikoabhängige Belastung für bestimmte Krebsarten auf nationaler, internationaler und globaler Ebene zu schätzen.

Die führenden Risikofaktoren auf der detailliertesten Ebene weltweit für risikozuschreibbare Krebstodesfälle und verlorene gesunde Lebensjahre (disability-adjusted life years/DALY) im Jahr 2019 für beide Geschlechter zusammen waren Rauchen, gefolgt von Alkoholkonsum und hohem Body-Mass-Index (BMI), d.h. Leute, die übergewichtig sind.

Die Autoren der Studie schreiben: „Viele Risikofaktoren für Krebs sind seit Jahrzehnten gut bekannt, aber es bedarf eines stärkeren politischen Engagements für die Umsetzung von Massnahmen zur Krebsprävention.“

Blick auf die Schweiz

In der Schweiz wird der Anbau von Tabak und Pflanzen für die Produktion von alkoholischen Getränken subventioniert und die Agrarpolitik ist eigentlich keine „Ernährungspolitik“. Lebensmittelindustrie und Handel sind umsatz- und gewinnorientiert. Viele verarbeitete Produkte kommen der Bequemlichkeit der KonsumentInnen entgegen, sind aber allzu oft nicht gesund und fördern die Fettleibigkeit.

Tabakfreundliche Schweizer Politik

Das Schweizer Volk nahm am 13.2.22 die Initiative für ein Verbot von Tabakwerbung an. Die Schweiz war eines der europäischen Länder, die am wenigsten entschieden gegen Rauchen und Tabakkonsum vorgehen. Zudem ist die Schweiz das einzige Land in Europa, das das Rahmenübereinkommen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur Eindämmung des Tabakgebrauchs nicht ratifiziert hat. Eine mögliche Erklärung: Die grössten Zigarettenproduzenten der Welt haben in der Schweiz eine Niederlassung.

Schweiz nimmt Initiative für ein Verbot von Tabakwerbung an. SWI swissinfo.ch 13.2.22

Alkohol und Alkoholprävention

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) schreibt: „Die meisten Menschen in der Schweiz trinken Alkohol in unproblematischer Weise. Jede fünfte Person übertreibt es aber – gelegentlich oder immer wieder. Und davon sind alle betroffen, denn beeinträchtigt werden sowohl die Gesundheit wie auch das soziale Umfeld.

Alkohol und Alkoholprävention. Bundesamt für Gesundheit

Schweizer Behörden und Übergewicht

In der Schweiz sind 42% der erwachsenen Bevölkerung übergewichtig. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) schreibt: „Übergewicht und Adipositas (Fettleibigkeit) haben sich in der Schweiz wie in vielen anderen Ländern zu einer Volkskrankheit entwickelt. Die Verbreitung stellt eine grosse Herausforderung für das Gesundheitssystem und die Prävention dar.“

Übergewicht und Adipositas. Bundesamt für Gesundheit

Recherche von Public Eye zur Seco-Intervention für Nestlé & Co. in Südamerika

Quelle: Recherche von Public Eye

Quelle: Recherche von Public Eye

Der folgende Bericht im Infosperber vom 13.8.22 enthüllt wie wenig Gewicht Schweizer Behörden einer gesunden Ernährung geben: „Drei von vier Mexikanerinnen und Mexikanern sind übergewichtig und jede Dritte und jeder Dritte sogar fettleibig (Body-Mass-Index von 30 und darüber). Diabetes ist in Mexiko längst die Todesursache Nummer 1. Deshalb besteuert die Regierung das weit verbreitete Junk-Food. Seit 2020 warnen schwarze Warnhinweise vor ungesunden Lebensmitteln. Dagegen wehrte sich Nestlé mit allen Mitteln. Die Schweizer Behörden halfen dem Konzern tatkräftig dabei. Das zeigen vertrauliche E-Mails zwischen Nestlé und dem Staatssekretariat für Wirtschaft Seco unter SVP-Bundesrat Guy Parmelin, welche Public Eye Anfang Juli publik machte. Weil grosse Medien nur spärlich darüber berichteten, veröffentlichen wir hier die Recherche von Public Eye.“

In weiteren Südamerikanischen Staaten grassiert die Fettleibigkeit und Schweizer Ämter intervenieren im Sinne der Schweizer Lebensmittelkonzerne gegen Massnahmen zur Reduktion ungesunder Lebensmittel.

Mexiko: Nestlé ist mitverantwortlich für Todesursache Nr. 1. Timo Kollbrunner, PublicEye, Infosperber 13.8.22

Heidis Frage: „Bezahlen wir die Behörden für das Volkswohl oder für die Gewinne der Konzerne?“

Wenn der Napf ein Peruaner wäre

30. Januar 2022
Copyright: HEKS

Copyright: HEKS

Liebe Heidi

Heute Abend wollte ich einfach faul Fernsehen und ein Bier trinken, aber: Das heutige Wort zum Sonntag war das Beste, was ich je gehört habe. Pia Brüniger-von Moos machte einen Vergleich mit dem Napf: „Wenn dieser in einem armen Land wäre, würde ein Grosskonzern kommen, die Leute enteignen und mit grossen Maschinen den Napf abtragen und mit viel Wasser das Gold auswaschen, zurückbleiben würde eine Wüste.“

Wenn wir weiterhin die Klimaerwärmung anfeuern, dann meine ich, dann könnte man nicht nur an mehreren Orten Schweizer Gold abbauen, sondern auch Palmöl- oder Bananenplantagen anlegen oder Avocados pflanzen etc. Es könnten die Hänge irgend eines Tales sein oder eine schöne Fruchtfolgefläche oder das Grosse Moos. Vorläufig haben wir Gesetze, um das zu verhindern, aber heute weiss man nicht wie die Zukunft aussieht mit den vielen Konzernen in der Schweiz, die Einfluss ausüben.

2010 haben die Hilfswerke Brot für Alle und HEKS (seit 1.1.22 sind Brot für Alle und HEKS unter einem Dach) einen Film „Wenn der Napf ein Peruaner wäre“ veröffentlicht. Er wurde 2016 aktualisiert, mit Beteiligung der Konzernverantwortungsinitiative. Diesen musst du dir anschauen … und auch das Wort zum Sonntag!

Grüsse von Luca

Wort zum Sonntag. Pia Brüniger-von Moos, SRF 29.1.22

Wenn der Napf ein Peruianer wäre. Brot für Alle, HEKS, Konzernverantwortungsinitiative

HEKS/Brot für Alle

Konzernverantwortungsinitiative

Goldminen: Das sind die größten Minen der Welt! Gold.de

Globalisierung bei mir zu Hause: Bericht aus Borneo. fairventures wordwide 26.10.21

Youth leaders from developing countries speak about Climate Change, u.a. Monalisa aus Borneo.
Speakers: Monalisa (Indonesia), Betty Osei Bonsu (Ghana) (Twitter: Green Africa Youth Organisation @gayoghana), Joyce Mendez (Brazil/Paraguay) (Twitter: @JoyceNajmMendez), Desmond Alugnoa (Ghana) (Twitter: @Desmond_Alugnoa).

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Es stinkt: Landwirtschaft und Abwasser verschmutzen ALLE Flüsse in Grossbritannien

19. Juli 2021
George Monbiot

Aus dem Film „Rivercide“ von George Monbiot.

Umweltbehörde und Wasserbetriebe: „Wir sehen weniger Verschmutzung“; das bedeutet nicht, dass es weniger Verschmutzung gibt. Es bedeutet, dass man weniger sieht.

George Monbiot: „Unsere Flüsse und Meere werden von gierigen Unternehmen und nutzlosen Regierungen in offene Abwasserkanäle verwandelt.“

Monbiot ist ein britischer Journalist, Autor, Universitätsdozent, Umweltschützer und politischer Aktivist. Er schreibt eine Kolumne für The Guardian. In seinem neuesten Beitrag This Stinks berichtet er über die unglaublichen Versäumnisse von Regierung und Ämtern, von der Dezimierung der Umweltbehörde und deren Folgen. Hoffnung bringen Leute, welche die Verschmutzungen und Schäden sehen und in verschiedensten Formen aktiv werden, den Vollzug der Gesetze einfordern.

Immer mehr Leute wehren sich gegen die Verschmutzung der Flüsse und die Untätigkeit der Behörden. Aus dem Film Rivercide von George Monbiot.

Immer mehr Leute wehren sich gegen die Verschmutzung der Flüsse und die Untätigkeit der Behörden. Aus dem Film Rivercide von George Monbiot.

Monbiot hat eine erstaunliche Bilanz von Verschmutzung und Versagen zusammengetragen, die dazu geführt hat, dass sich Flüsse in ganz Grossbritannien in nur wenigen Jahren von blühenden Ökosystemen in offene Abwasserkanäle verwandelt haben. Der grösste Verschmutzer ist die Landwirtschaft, gefolgt von den (privatisierten) Kläranlagen. Als Livestream auf Youtube hat er Schuldige identifiziert und will sie zum Handeln drängen.

Im ganzen Land, wo Überwachung, Durchsetzung und Strafverfolgung zusammengebrochen sind, treten die Menschen am Ort auf den Plan, um die steigende Flut von Schmutz zu bekämpfen. Ein nationales Citizen Science (Bürgerwissenschaft) Projekt entsteht, bei dem Menschen im ganzen Land Proben nehmen und analysieren lassen, um dann Veränderungen zu fordern.

„Aber das ist keine Rechtfertigung für Camerons Traum von einer deregulierten „grossen Gesellschaft“, sagt Monbiot, „es ist ein Zeichen der Verzweiflung. Wir lieben unsere Flüsse. Wir wollen schwimmen und paddeln und die Enten füttern und angeln und Boot fahren, ohne uns Gedanken darüber machen zu müssen, was im Wasser ist. Wir sind nicht damit einverstanden, dass sie von rücksichtslosen Konzernen als billige Entsorgungsschächte benutzt werden, indem sie das regulatorische Versagen der Regierungen ausnutzen. Wir stimmen dem Tsunami der Scheisse nicht zu.“

Rivercide

In Grossbritannien wie auch in der Schweiz sind Hühnerfarmen wie Pilze aus dem Boden geschossen. Niemand hat in GR einen Überblick wie viele. Mit Hilfe von Citizen Science wurde in mühsamer Kleinarbeit eine Karte erstellt.  Der Mist wird im Übermass auf die Felder gebracht. Mit den zunehmend heftiger werdenden Niederschlägen wird Mist in Gewässer geschwemmt. In den Böden reichert sich Phosphor an, der dann im Laufe der Zeit aus dem Boden in die Gewässer sickert. Die Folge ist eine massive Verschmutzung der Flüsse. Aus Rivercide von George Monbiot.

In Grossbritannien wie auch in der Schweiz sind Hühnerfarmen wie Pilze aus dem Boden geschossen. Niemand hat in Grossbritannien einen Überblick wie viele. Mit Hilfe von Citizen Science wurde in mühsamer Kleinarbeit eine Karte erstellt.
Der Mist wird im Übermass auf die Felder gebracht. Mit den zunehmend heftiger werdenden Niederschlägen wird Mist in Gewässer geschwemmt. Und in den Böden reichert sich Phosphor an, der dann im Laufe der Zeit aus dem Boden in die Gewässer sickert. Die Folge ist eine massive Verschmutzung der Flüsse. Aus Rivercide von George Monbiot.

Ein Film wurde über Crowdfunding finanziert, mit der Hilfe von Freiwilligen gemacht und nutzt Bürgerwissenschaft, um Berichtslücken zu füllen. „Wenn sich etwas ändern soll, dann wird es nicht aus dem Zentrum kommen. Sie wird von den Rändern kommen“, so Monbiot. „Wir sind kein Ersatz für die Regierung, da wir keine Befugnisse haben. Aber wir können die Nachlässigkeit derer aufdecken, die behaupten, uns zu führen, und die Einhaltung der Gesetze einfordern. Sie mögen glücklich sein, sich im Dreck zu suhlen. Wir sind es nicht.“

In 60 actiongeladenen Minuten zeigt diese Live-Dokumentation wer Grossbritanniens Flüsse verschmutzt und warum niemand sie aufhält. Präsentiert vom Journalisten George Monbiot, unter der Regie von Franny Armstrong von The Age of Stupid und mit Live-Auftritten von Benjamin Zephaniah (Dichter) und Charlotte Church (Sängerin), ist Rivercide sowohl mutiger investigativer Journalismus als auch gutes Filmedrehen.

This Stinks. George Monbiot, The Guardian 13.7.21

Rivercide. Why are we not stopping them. youtube 14.7.21

Verschmutzung: Kein Fluss in England ist zum Baden sicher. Heidis Mist vom 3.8.19

Nur Bagger werden der Algen an bretonischen Küstenabschnitten noch Herr. Rod Ackermann, NZZ vom 17.7.21

Zum Beispiel: Wasser in Südfrankreich. Heidis Mist vom 16.7.21

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Liebe BürgerInnen der Schweiz, bitte stimmen Sie mit Nein zum Freihandelsabkommen

1. März 2021
Für Palmölplantagen wird Regenwald vernichtet (© Montage: Flickr/ Wakx & doraemon - CC BY-NC-SA 2.0)

Für Palmölplantagen wird Regenwald vernichtet (© Montage: Flickr/ Wakx & doraemon – CC BY-NC-SA 2.0)

News von Rettet den Regenwald e.V. vom 25.2.21:

Am 7. März 2021 entscheiden die Bürgerinnen und Bürger der Schweiz über das geplante Freihandelsabkommen mit Indonesien. Mit dem Abkommen soll problematisch produziertes Palmöl unter dem Deckmantel der Nachhaltigkeit verbilligt in die Schweiz kommen. Bitte stimmen Sie mit NEIN.

Für Umwelt und Menschenrechte steht viel auf dem Spiel. Denn Palmöl ist eine Hauptursache für die Zerstörung der Regenwälder und für Gewalt gegen die Bevölkerung. Zusammen mit dem Bruno-Manser-Fonds, der sich in der Schweiz gegen das Abkommen einsetzt, spricht sich Rettet den Regenwald insbesondere aus folgenden Gründen gegen das Freihandelsabkommen aus:

  • Mit dem Abkommen wird ein problematisch produziertes Öl billiger, was zu einer erhöhten Nachfrage nach Palmöl aus Indonesien führen wird – und zwar auf Kosten des Regenwaldes. Nach Sumatra und Borneo sollen nun die grössten zusammenhängenden Regenwälder Südostasiens in der Provinz Papua für den Anbau von Ölpalmplantagen zerstört werden. Es geht um Hunderttausende Hektar Regenwald, gegen dessen Abholzung sich die indigene Bevölkerung wehrt.
  • Nachhaltigkeit sieht anders aus: Das Abkommen stützt sich auf Standards wie den RSPO (Runder Tisch für Nachhaltiges Palmöl). Rettet den Regenwald hat – wie auch viele andere Organisationen – das RSPO-Label wegen fehlender Nachhaltigkeit wiederholt kritisiert. Auch nach 18-jährigem Bestehen ist es dem RSPO nicht gelungen, Regenwälder zu schützen. So legt auch eine kürzlich erschienene Studie offen, dass sich RSPO-Plantagen gleichermassen auf ehemaligen Regenwaldgebieten befinden wie nicht zertifizierte Monokulturplantagen. Der RSPO verfügt zudem weder über wirksame Kontrollen noch über effiziente Sanktionsmechanismen zur Durchsetzung seiner schwachen Nachhaltigkeitskriterien. Damit ist das RSPO-Label zu einem Instrument der Gewissensberuhigung für KonsumentInnen sowie des Reputationsschutzes für Firmen insbesondere in Europa und den USA geworden.
  • Seit der Unterzeichnung des Freihandelsabkommens hat sich die bereits problematische Menschenrechts- und Umweltsituation in Indonesien weiter verschlechtert. Um Investoren anzulocken, hat das indonesische Parlament im Oktober 2020 ein Gesetz erlassen (Omnibus-Gesetz), das bestehende Umwelt-, Indigenen- und Arbeiterrechte massiv verschlechtert oder gar unwirksam macht. Das Gesetz hebelt essentielle Schutzmechanismen gegen die Regenwaldzerstörung aus (zum Beispiel werden Umweltverträglichkeitsprüfungen oder bestehende Schutzverordnungen gegen Brandrodungen geschwächt), denn Profit geht vor Umweltschutz. So erlaubt das Gesetz unter anderem, Arbeitskräfte auf unbeschränkte Zeit als Temporär-Angestellte unter Vertrag zu nehmen, branchenweite Mindestlöhne zu umgehen, die zulässigen Überstunden zu erhöhen und die Anzahl der garantiert arbeitsfreien Tage pro Woche von zwei auf einen zu senken. Das Omnibus-Gesetz bahnt den Weg für Sozialabbau und Umweltzerstörung. Schliesslich ermöglicht das Omnibus-Gesetz der Regierung und den Konzernen, neue Ölpalmplantagen in Wäldern zu schaffen, die einem Abholzungs-Moratorium unterliegen.

Deshalb bitten wir und der Bruno-Manser-Fonds Sie:
Stimmen Sie am 7. März 2021 mit NEIN.

Liebe BürgerInnen der Schweiz, bitte stimmen Sie mit Nein zum Freihandelsabkommen. Rettet den Regenwald e.V. vom 25.2.21

Referendum Stop Palmöl!

Heidis weitere 78 Artikel über Palmöl

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Gilt der Maulkorb von Bundesrat Cassis für alle?

14. Februar 2021
Neue Erschliessungsstrasse durch den indonesischen Urwald.

Neue Erschliessungsstrasse durch den indonesischen Urwald.

Palmöl und Handel haben viel mit Trinkwasser-, Gewässer- und Meeresverschmutzung zu tun. Auch Wasser wird bald wieder ein gewichtigeres Thema sein auf Heidis Mist!

Der Bundesrat und gewisse ParlamentarierInnen haben es nicht gern, wenn das Volk aufbegehrt. Nach dem Volksmehr zur Konzernverantwortungsinitiative, welche wegen des nicht zustandegekommenen Ständemehrs an den kleinen Kantonen scheiterte, haben sie Gegenmassnahmen ergriffen:

Diese Reaktionen sind insofern verständlich, als die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) im Aussendepartement von Cassis angesiedelt ist und die neue Strategie der Entwicklungshilfe eine vermehrte Zusammenarbeit mit Konzernen vorsieht, was heute schon spürbar ist.

BLICK fragte am 21.12.20 nach der Rechtsgrundlage für den Cassis-Maulkorb. Das EDA fand keine und SP-Nationalrat und Co-Präsident des Hilfswerks Swissaid, Fabian Molina, sagte zum BLICK: «Die Schranke für behördliches Handeln ist das Recht“ und das Vorgehen des EDA sei «nicht akzeptabel». Ein Drittel der Mittel erhält Swissaid von der DEZA.

Heidis Frage: „Hat der Maulkorb trotzdem gewirkt? Auf andere Art? Molina setzt sich heute vehement für das Freihandelsabkommen mit Indonesien ein, das sehr viel mit den Anliegen der UnterstützerInnen der Konzernverantwortungsinitiative zu tun hat, und ein klares NEIN zeitigen müsste.

Erfreulich ist, dass die SP-Basis gestern, 13.2.21, an der Delegiertenversammlung, entgegen der Empfehlung von Vorstand, Molina und ParlamentarierInnen, deutlich NEIN gesagt hat.

Und – weil fast alles schon geschrieben ist – lässt Heidi hier noch Markus Muggli zu Wort kommen. Er stellte zum Vorgehen von Cassis & Co. im Infosperber vom 24.12.20 zahlreiche Fragen und bemerkte: „Fragen über Fragen, die zu stellen dem Hauruck-Verfahren des EDA-Chefs vorzuziehen wären. Doch stattdessen reagiert er gekränkt ebenso wie Motionär Portmann und Postulantin Schneider-Schneiter. Nach dem knappen Abstimmungsausgang setzen sie auf «Rache ist süss» statt das Volksmehr für mehr Konzernverantwortung als erfreuliches Votum für die Achtung der Menschenrechte zu werten.“

Conny Schmid schreibt im Beobachter: „Wenn sich Hilfswerke politisch einmischen, sollen sie kein Geld vom Staat erhalten. Das verlangen bürgerliche Politiker. Doch das wird zu einem Problem, auch für Bauern und die Offiziersgesellschaft.“

20.4395 Motion – Keine öffentlichen Gelder an Projekte von Nichtregierungsorganisationen (NGO), welche sich an politischen Kampagnen beteiligen. Hans-Peter Portmann, Nationalrat FDP

20.4389 Postulat – Bundesbeteiligung und gesetzliche Grundlagen bei schweizerischen NGO. Elisabeth Schneider-Schneiter, Nationalrätin Die Mitte-Fraktion

Rache gegen Hilfswerke. Markus Muggli, Infosperber vom 24.12.20

Die Top 10 Abholzer für Ölpalmen in Südostasien im Jahr 2020

9. Februar 2021
Copyright: Chain Reaction Research (CRR)

Copyright: Chain Reaction Research (CRR)

2020’s Top Deforesters for Oil Palm in Southeast Asia: A Lower Rate of Deforestation, but the Same Culprits

Bericht von Chain Reaction Research vom 9.2.21, übersetzt von Heidi mit Hilfe von DeepL.

Chain Reaction Research (CRR) hat 38’000 Hektar (ha) Abholzung auf Palmölkonzessionen in Indonesien, Malaysia und Papua-Neuguinea im Jahr 2020 festgestellt. Ungefähr 22’000 ha (58 Prozent) lassen sich auf nur zehn Palmölkonzerne in Indonesien zurückführen, während sich der restliche Teil auf 112 verschiedene Unternehmen verteilt.

Im Jahr 2020 war die festgestellte Entwaldung innerhalb der Ölpalm-Konzessionen in der Region die niedrigste in den letzten drei Jahren. Von 74’000 ha im Jahr 2018 auf 90’000 ha im Jahr 2019, sind die 38’000 ha, die im Jahr 2020 beobachtet wurden, 42 Prozent des Wertes von 2019. Der Rückgang der Abholzung für den Ölpalmenanbau war bereits in der ersten Hälfte des Jahres 2020 sichtbar. Die CRR-Analyse, die von Aidenvironment und der Partnerorganisation Earth Equalizer koordiniert wurde, kam zu dem Schluss, dass der Rückgang der Wirtschaftsleistung Indonesiens und die Reisebeschränkungen, die aufgrund der Covid-19-Pandemie erlassen wurden, einer der Gründe für diesen Rückgang sind. Anhaltende Beschränkungen aufgrund der Pandemie in Indonesien und wichtigen Exportmärkten könnten das anhaltend langsame Tempo der Abholzung im dritten und vierten Quartal des vergangenen Jahres erklären, obwohl die Inlandsnachfrage und die steigenden Palmölpreise im Jahr 2021 zu einem Aufschwung bei der Landentwicklung führen könnten.

Versagen von No Deforestation, No Peat, No Exploitation

Die meisten Abholzer in der Top-10-Liste der grössten Abholzer 2020 sind Unternehmen, die auch in den Listen von 2018 und 2019 auftauchten, was einmal mehr sowohl das Versagen vieler Abnehmer mit NDPE-Richtlinien (No Deforestation, No Peat, No. Exploitation/ Keine Abholzung, kein Anbau auf Torf, keine Ausbeutung) bei der adäquaten Umsetzung ihrer Richtlinien als auch das Risiko von Leckagemärkten verdeutlicht.

1. Sulaidy

Seit 2018 rangieren die mit Sulaidy assoziierten Unternehmen konstant auf Platz 1 der grössten Abholzungsverursacher. Im Jahr 2020 wurden 6’390 ha Entwaldung in sechs der Palmölkonzessionen von Sulaidy festgestellt. PT Borneo Citra Persada Jaya in Kutai, Ost-Kalimantan, trug mit 1’833 ha gerodetem Wald die grösste Menge an Abholzung bei. Öffentliche Informationen über Sulaidy und die Aktivitäten seiner Unternehmen sind schwer zu finden. Da Sulaidy anscheinend keine Mühle besitzt oder betreibt, ist es wahrscheinlich, dass die in seinen Konzessionen produzierten frischen Fruchtbündel (FFB) an Mühlen Dritter geliefert werden. Eine im Februar 2020 durchgeführte Felduntersuchung bei PT Palmdale Agrosia Lestari, einer Tochtergesellschaft von Sulaidy, ergab, dass die Plantage FFB an PT Pundi Lahan Khatulistiwa verkauft. Diese Mühle beliefert mehrere Unternehmen mit NDPE-Richtlinien, darunter ADM, Oleon, Avon, Danone, Kellogg’s, Mondelēz, Nestlé, PZ Cussons, Unilever und Upfield.

2. Ciliandry Anky Abadi

Die zweite Position wird von Ciliandy Anky Abadi (CAA) eingenommen, das ebenfalls in der Top-Abholzungsliste 2018 auftaucht. CAA überschneidet sich mit First Resources und FAP Agri durch die Beziehungen der Familie Fangiono. Sowohl First Resources als auch FAP Agri arbeiten nach NDPE-Richtlinien, obwohl CAA keine Nachhaltigkeitsverpflichtungen hat. Die Überschneidungen zwischen First Resources und CAA sind gut dokumentiert, aber First Resources hat bestritten, dass CAA entweder ein nahestehendes Unternehmen ist oder finanziell oder operativ mit CAA verbunden ist.

CAA betreibt neun Ölpalmenplantagen in Kalimantan, acht in Zentralkalimantan und eine in Ostkalimantan. Es hat auch zwei Mühlen in Kalimantan und Sumatra. Im Jahr 2020 stellte CRR eine Entwaldung von insgesamt 3’455 ha innerhalb der Ölpalm-Konzessionen von CAA fest. CAA beliefert über seine Palmölmühlen PT Tirta Madu und PT Borneo Ketapang Indah Avon, Friesland Campina, Johnson & Johnson, Kellogg’s, L’Oreal, Mondelēz, PZ Cussons und Upfield.

3. Bengalon Jaya Lestari

Bengalon Jaya Lestari tauchte erstmals in der ersten Hälfte des Jahres 2020 in der Liste der Top-Abholzer auf. Bengalon Jaya Lestari hat im Jahr 2020 2’790 ha auf den Konzessionen PT Kartika Nugraha Sakti und PT Wana Jaya Abadi in Nordkalimantan gerodet. Die Gruppe scheint keine Palmölmühlen zu betreiben, so dass sie nicht mit einem NDPE-Käufer in Verbindung gebracht werden kann.

4. Mulia Sawit Agro Lestari (MSAL) Gruppe

Mulia Sawit Agro Lestari (MSAL) steht seit 2018 drei Jahre in Folge auf der Liste der grössten Abholzungsbetriebe. Im Jahr 2020 hat der Konzern in seinen drei Plantagen in Zentralkalimantan 2’426 ha Wald, Torfwald und Torf gerodet. Die Palmölprodukte von MSAL kommen in den Lieferketten der folgenden Unternehmen mit NDPE-Richtlinien vor: AAK, COFCO International, Oleon, Avon, General Mills, Johnson & Johnson, Kellogg’s und PZ Cussons.

5. PT Permata Sawit Mandiri

Die fünfte Position wird von PT Permata Sawit Mandiri eingenommen, das Herrn Ikhsanudin gehört. Im Jahr 2020 hat PT Permata Sawit Mandiri 2’022 ha Wald gerodet. Öffentliche Informationen über den Eigentümer sind nicht verfügbar, und es ist auch nicht bekannt, welche Palmölmühlen das Unternehmen beliefert. Aufgrund der begrenzten Informationen kann der Konzern nicht mit einer NDPE-Lieferkette in Verbindung gebracht werden.

6. IndoGunta

An sechster Stelle rangiert IndoGunta, ein Unternehmen, das mit der indonesischen Salim-Gruppe verbunden ist. IndoGunta betreibt fünf Ölpalmenplantagen: zwei in Kalimantan und drei in Papua. Während die Gruppe auf allen ihren Konzessionen aktiv Land abholzt, fand die grösste Abholzung im Jahr 2020 auf PT Rimbun Sawit Papua mit 1’196 ha statt. IndoGunta gelangt über Avon, Johnson & Johnson, Kellogg’s, PZ Cussons und Reckitt Benckiser in die Lieferketten von NDPE.

7. Jhonlin Gruppe

Jhonlin ist seit 2018 konstant in den Top-Abholzern vertreten und belegt seit zwei Jahren in Folge den zweiten Platz. Im Jahr 2020 hat die Gruppe 957 ha Wald gerodet, hauptsächlich innerhalb der Konzession von PT Kurun Sumber Rezeki. Kleinere Abholzungsaktivitäten (64 ha) gab es auch bei PT Pradiksi Gunatama, einer Tochtergesellschaft, die im Jahr 2020 einen Börsengang durchgeführt hat. Die Jhonlin Group wurde von einem Geschäftsmann aus Südkalimantan, Haji Andi Syamsudin Arsyad (allgemein bekannt als Haji Isam), gegründet. Sein Geschäft reicht von Palmöl bis hin zum Kohleabbau. Zwölf Ölpalm-Konzessionen und drei Mühlen gehören entweder zur Jhonlin Group oder zur weiteren Isam-Familie. Die Jhonlin-Gruppe taucht in der Lieferkette mehrerer Unternehmen mit NDPE-Politik auf. Dazu gehören AAK, ADM, Cargill, COFCO International, Oleon, Sime Darby, Friesland Campina, General Mills, Johnson & Johnson, Kellogg’s, L’Oreal, Nestlé, PZ Cussons, Reckitt Benckiser und Upfield.

8. Shanghai Xinjiu Chemical Co.

Shanghai Xinjiu Chemical Co. ist ein chinesisches Chemieunternehmen, das sich auf die Produktion von Fettsäuren spezialisiert hat. Es ist der Eigentümer der PT Sebaung Sawit Plantage in Nordkalimantan. Auf dieser Konzession wurden im Jahr 2020 ca. 890 ha Torfabbau festgestellt. Über Shanghai Xinjiu Chemical Co. ist wenig bekannt. Das Unternehmen hat keine NDPE-Richtlinie und ist kein RSPO-Mitglied. CRR hatte zuvor PT Sebaung Sawit Plantation als zur Rugao Shuangma Gruppe gehörend aufgeführt, zusammen mit einer anderen Konzession, PT Palem Segar Lestari. Rugao Shuangma wurde in der ersten Hälfte des Jahres 2020 als siebtgrösster Abholzungsbetrieb aufgeführt. Eine aktuelle Analyse von CRR hat jedoch ergeben, dass sich die Eigentumsverhältnisse dieser beiden Plantagen geändert haben. So ist nun Shanghai Xinjiu Chemical Co. anstelle von Rugao Shuangma gelistet.

9. Citra Borneo Indah Gruppe

Die Citra Borneo Indah (CBI) Gruppe ist eine der Muttergesellschaften eines börsennotierten Unternehmens mit NDPE-Verpflichtungen, Sawit Sumbermas Sarana (SSMS). Innerhalb der SSMS-eigenen Tochtergesellschaften wurden keine Abholzungsaktivitäten festgestellt. CRR fand jedoch eine Abholzung von insgesamt 854 ha im Jahr 2020 in den Palmölkonzessionen von PT Sepalar Yasa Kartika, PT Sawit Mandiri Lestari und PT Tanjung Sawit Abadi, die durch familiäre Verbindungen mit CBI verbunden sind. Die Mehrheitsanteile von PT Sepalar Yasa Kartika gehören zu PT Mandiri Indah Lestari, das sich vollständig im Besitz der Söhne von H. Abdul Rasyid Ahmad Saleh, dem Eigentümer der CBI-Gruppe, befindet. PT Tanjung Sawit Abadi gehört indirekt über PT Kalimantan Sawit Abadi der SSMS-Gruppe. Was PT Sawit Mandiri Lestari betrifft, so zeigen die Notariatsakten eine gemeinsame Registrierungsadresse mit SSMS, was mögliche Verbindungen zwischen den Unternehmen bestätigt. CBI liefert an AAK, Oleon, General Mills, Johnson & Johnson, Kellogg’s, L’Oreal, Nestlé, Reckitt Benckiser und PZ Cussons.

10. Indonusa

Die letzte Position wird von Indonusa eingenommen, einer Gruppe im Besitz von Rosna Tjuatja, einer indonesischen Staatsbürgerin mit Wohnsitz in Singapur. Die Gruppe stand 2019 auf der Liste der Top-Abholzungsunternehmen und hat die Rodungen auf PT Internusa Jaya Sejahtera fortgesetzt. Die Konzession, die sich in Papua befindet, trug im Jahr 2020 zur Abholzung von 774 ha bei. Indonusa verfügt nicht über eine NDPE-Politik. Es ist auch kein RSPO-Mitglied. Es verkauft Produkte an IFFCO, Avon, Danone, Johnson & Johnson, Kellogg’s, Mondelēz, PZ Cussons und Upfield.

Weiterführende Links siehe Originalpublikation!

2020’s Top Deforesters for Oil Palm in Southeast Asia: A Lower Rate of Deforestation, but the Same Culprits

Heidis weiteren 55 Artikel über Palmöl

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