
Das Deutsche Umweltbundesamt prüft Monophosphan als Ersatzstoff für Sulfurylfluorid für die Begasung von Containern. Quelle Gefahrenkennzeichnung Monophosphan: Wikipedia. H220: Extrem entzündbares Gas. H280: Enthält Gas unter Druck; kann bei Erwärmung explodieren. H330: Lebensgefahr bei Verschlucken. H314: Verursacht schwere Verätzungen der Haut und schwere Augenschäden. H400: Sehr giftig für Wasserorganismen. EUH071: Wirkt ätzend auf die Atemwege.
Sulfurylfluorid findet etwa seit dem Jahr 2000 breite Anwendung als Pflanzenschutzmittel und Biozid. Dabei dient es als Ersatz für das ozonschichtschädigende Methylbromid (Brommethan), dessen Verwendung durch das Montrealer Protokoll weltweit stark begrenzt und in der Schweiz verboten wurde.
Zwar wirken sich Emissionen von Sulfuryldifluorid im Gegensatz zu Methylbromid nicht schädigend auf die Ozonschicht aus, aber Sulfurylfluorid verfügt über ein hohes Treibhauspotenzial. Atmosphärenmessungen zeigen, dass seit dem Jahr 2000 mit der Abnahme der Konzentration an Methylbromid gleichzeitig eine stetige Zunahme des Ersatzstoffes Sulfuryldifluorid einhergeht. Heidi meint: „Einmal mehr den Teufel mit dem Belzebub austreiben!“
Behandlung von Lebensmitteln
Auch für die Behandlung von Lebensmitteln ist das gesundheitsschädliche Sulfurylfluorid zugelassen, zwar nicht in der Schweiz, aber in der EU und z.B. in Deutschland: Unter dem Handelsnamen ProFume erhielt Dow AgroSciences die Zulassung für Sulfurylfluorid durch das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL). Dieses erlaubte 2007 zunächst nur die Anwendung bei Trockenobst sowie zur Desinfektion leerer Mühlen und Räume.
Eine zweite Zulassung 2009 umfasste auch die Behandlung von Nüssen, Walnüssen und Schalenfrüchten sowie für verschiedene Getreidearten, die in Lagern oder unter gasdichten Planen bis zur Weiterverarbeitung gelagert werden. 2012 erfolgte die Zulassung zur Schädlingsbekämpfung für die Behandlung von Laub- und Nadelholz, Holzpaletten und Packholz.
Lösungsansätze Überseecontainer
Das Umweltbundesamt Deutschland sieht zwei Lösungsansätze für die Begasung von Überseecontainern, denn diese müssen für den Export nach Australien, Neuseeland, China … gegen Schädlinge behandelt werden: die Entwicklung von Gasabscheidern, welche die Abluft nach der Begasung von Sulfuryldifluorid reinigen, sowie die Zulassung international anerkannter Ersatzverfahren.
Doch dies ist nicht einfach. Zum Beispiel wird die Eignung der giftigen und brennbaren Gase Monophosphan (PH3) oder Ethandinitril (Dicyan) geprüft. Monophosphan ist ein sehr starkes Nerven- und Stoffwechselgift, das nicht nur bei Säugetieren, sondern auch bei Insekten schon bei niedriger Konzentration hochwirksam ist. Beim Menschen löst es Blutdruckabfall, Erbrechen, Lungenödeme und Koma aus. Ausserdem ist Monophosphan durch Spuren von Diphosphan an der Luft selbstentzündlich, so dass bei Handhabung strenge Sicherheitsvorkehrungen notwendig sind. Dicyan ist ein farbloses und giftiges, stechend-süsslich riechendes Gas mit einem Siedepunkt von −21 °C.
Eine weitere Möglichkeit wäre die thermische Behandlung von Stammholz in Wärmekammern, was mit einem hohen Energieverbrauch verbunden ist. Ersatzverfahren können aber nur zum Einsatz kommen, wenn die Einfuhrländer diese anerkennen.
Heidi meint: „Einmal mehr sind die Lösungsvorschläge eigentlich keine gute Lösung.“
Containerbegasung mit Sulfuryldifluorid, Umweltbundesamt Deutschland
Begasung von Lebensmitteln bei der Lagerung und dem Transport. Die wichtigsten Fakten zu Ethylenoxid, Methylbromid, Phosphan und Sulfurylflourid. Eurofins
Sulfurylfluorid: starkes Treibhausgas und giftiger Luftschadstoff. Heidis Mist 2.4.23

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