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Wägitaler Aa: Restwasser saniert – aber wie!

17. Juni 2017

Stand Restwasser 2016: Ein Viertel der Wasserfassungen noch immer nicht saniert, Medieninformation des Bundesamts für Umwelt (BAFU) vom 30.5.17: „Gemäss Gewässerschutzgesetz hätten die Kantone bis Ende 2012 alle Restwasserstrecken unterhalb von Wasserentnahmen, die vor 1992 bewilligt wurden, sanieren müssen. Lediglich sieben Kantone haben bis heute die gesetzlichen Vorgaben aus dem Jahr 1992 vollständig umgesetzt. Im Interesse der Fliessgewässer und der davon abhängenden Lebensräume und -gemeinschaften fordert der Bund die zuständigen Behörden erneut auf, die Sanierungen möglichst rasch abzuschliessen.“

Gemäss Faktenblatt Stand der Restwassersanierung Ende 2016 ist im Kanton Schwyz nur noch eine Sanierung ausstehend. Heidi hat beim BAFU nachgefragt, ob dies die Wägitaler Aa sei. Nein! Gemäss Stellungnahme des Amts für Wasserbau SZ ist noch die Restwassersanierungsmassnahme an den Muotakraftwerke ausstehend. Wie kann dies sein, wo doch Heidi immer wieder NULL Restwasser in der Wägitaler Aa sieht? Der Grund ist: Geld!

Antwort des Amts für Wasserbau SZ: „Die Restwassersanierung an den Fassungen der AG Kraftwerk Wägital (AKW) wurden bereits im Jahr 2007 abgeschlossen. Als Sanierungsmassnahme wurde eine Dotierung von maximal 500’000 m3 Wasser pro Jahr unterhalb den Staumauern Wägital und Rempen bei Trockenheit oder zu hohen Wassertemperaturen auf Verlangen der Fischereiverwaltung verfügt. Auf eine kontinuierliche Restwasserabgabe wurde verzichtet.

Für die Beurteilung der einzelnen Sanierungsvorschläge in Bezug auf die Frage des wirtschaftlich tragbaren Mindererlöses hat man sich damals am Wert von 2% orientiert. D. h. es wurde bei einem Mindererlös von grösser als 2% von einem entschädigungsbegründeten Eingriff ausgegangen. Die ökologisch notwendige kontinuierliche Dotierwassermenge bei AKW hätte eine Produktionsverminderung von ca. 4% resp. einen Anteil an den Gestehungskosten von ca. 7% zur Folge gehabt.“

Der Kanton SZ hat die Mündung der Wägitaler Aa, das Lachner Aahorn, mit Steuergeldern revitalisiert. Dieser „Erfolg“ wurde nach 11 Monaten Bauzeit gefeiert. Aber Restwasser fliesst nicht immer. Muss nicht immer fliessen. Da staunt Heidi einmal mehr. Es lohnt sich, genauer hinzuschauen.

Es wird immer wärmer. Schnee und Eis für Wasser im Sommer werden rar. Regen ist „unzuverlässig“: Manchmal zu viel, dann wieder lange Trockenperioden. Wie wird sich dies auf das Restwasser auswirken? Je weniger Wasser in einem Gewässer fliesst, desto höher Schadstoffkonzentrationen.

Der Druck auf die Gewässer steigt. Vergoldung – Geld vor Wasserleben.

Wägitaler Aa: Wo bleibt das Restwasser? Heidis Mist 22.6.14.

Wägitaler Aa: Wo bleibt das Restwasser? (2) Heidis Mist 12.4.17.

Ökostrom aus den letzten Bergbächen? Heidis Mist 12.5.11.

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Wägitaler Aa: Wo bleibt das Restwasser?

22. Juni 2014
Kein Wasser in der Wägitaler Aa. Ohne Wasser kein Leben.

Kein Wasser in der Wägitaler Aa. Ohne Wasser kein Leben.

Wird einem Bach oder Fluss Wasser entnommen, muss seit 1992 Restwasser im Gewässer bleiben. So staunte Heidi nicht schlecht, als sie am 15.6.14 vor der Wägitaler Aa stand: Viele Steine, kein Wasser. Da und dort ein Tümpel in welchem das Wasser stand, nicht floss. Eine Ausnahmesitutation oder systematisches Fehlen von oberirdischem Wasser? Heidis Nachforschungen haben ergeben, dass dieser Anblick nicht aussergewöhnlich ist.

Das mit Steuergeldern revitalisierte Lachner Aahorn ist ohne sichbares Wasser. So können sich Flora und Fauna nicht entwickeln.

Das mit Steuergeldern revitalisierte Lachner Aahorn ist ohne sichbares Wasser. So können sich Flora und Fauna nicht entwickeln.

Am 27.10.10 hatte das Umweltdepartement des Kantons Schwyz eine Medieninformation verschickt, Projekt Lachner Aahorn abgeschlossen: „Der Turm steht, der Steg und die Informationstafeln sind montiert und die Revitalisierung des Deltas ist abgeschlossen. Nach 11 Monaten Bauzeit wurde das Projekt Lachner Aahorn feierlich eröffnet…“. Wenn’s ums Feiern geht, sind alle gerne dabei, wenn es jedoch gilt, Gesetzte durchzusetzen, dann ist plötzlich niemand mehr aktiv, in diesem Fall weder beim Kanton Schwyz noch beim Bundesamt für Umwelt (BAFU). Keine befriedigende Antwort auf kritische Fragen, dies die Erfahrung des Schwyzer Umweltrats, in welchem alle im Kanton SZ aktiven Umweltorganisationen vereint sind wie Pro Natura, WWF… Der Umweltrat kämpft schon lange für Restwassermengen und gegen die extremen Schwankungen des Wasserstand, den Schwall- und Sunkbetrieb der AG Kraftwerk Wägital; Das Kraftwerk Wägital, Nextroom, Aldo Rota, Prof. Dr. sc. techn., dipl. Werkstoffing. ETH/SIA. Die Wägitaler Aa sei saniert, so heisst es von Amtsseite, doch die Karten werden nicht offengelegen. Was Heidi gesehen hat, das ist kein sanierter Fluss. Falschinformation ist eine weit verbreitete Taktik.

Wenn das Wasser kommt, dann ist dies nicht nur eine Gefahr für den Menschen, sondern v.a. für die Tiere und Pflanzen, die nicht flüchten können.

Wenn das Wasser kommt, dann ist dies nicht nur eine Gefahr für den Menschen, sondern v.a. für die Tiere und Pflanzen, die nicht flüchten können.

Unter dem mangelnden Vollzug der Kantone und der unzulänglichen Oberaufsicht des BAFU leidet die Umwelt. Was tun? Hartnäckig und energisch den Gesetzesbrechern ihre Aufgaben auf den Tisch legen. Im vorliegenden Fall zahlten wir mit Steuergeldern (Kanton und Bund) eine Flussdelta-Revitalisierung, doch es ist kein Wasser im Fluss! Nun gilt es, das Selbstverständliche beim Kanton Schwyz einzufordern: Das Einhalten der Gesetze durch die Wägitaler Kraftwerke! Immer wieder müssen sich Umweltorganisationen und Private um Missstände kümmern. Das wäre eigentlich Aufgabe der Ämter, meint Heidi.

Danke, lieber Leser, für die Korrektur. Wägital schreibt sich mit einem „g“!

Nachtrag 2.8.15: Manchmal führt die Wägitaler Aa reichlich Restwasser, aber z.B. heute sah man fast nur Steine im Flussbett.

22.6.14 HOME


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