Posts Tagged ‘Landquart’

Das BLW verteilt jedes Jahr 3 Milliarden Franken Steuergelder gutgläubig an die Bauern (2)

8. März 2020
Am 15.1.20 fotografierte Heidi den "traditionellen" Misthaufen in der Rohan-Schanze zwischen Malans und Landquart. Am 8.3.20 lag er noch immer illegal über dem Grundwasser der Rheinebene. Das sind fast acht Wochen. Erlaubt wäre maximal sechs Wochen gedeckt mit wasserabweisendem Vlies; welches allerdings nur mässig Schutz verleiht.

Am 15.1.20 fotografierte Heidi den „traditionellen“ Misthaufen in der Rohan-Schanze zwischen Malans und Landquart. Am 8.3.20 lag er noch immer illegal über dem Grundwasser der Rheinebene. Das sind fast acht Wochen. Erlaubt wäre maximal sechs Wochen gedeckt mit wasserabweisendem Vlies, welches allerdings nur mässig Schutz verleiht.

Theoretisch gibt es jetzt Kontrollpunkte für den Gewässerschutz. Heidi schrieb am 26.11.18 den Artikel: Ab 2019 Kontrollpunkte für den Gewässerschutz! Aber … Das „Aber“ bezieht sich auf eine Auskunft des Bundesamts für Landwirtschaft (BLW): „Die Kontrollrubrik 20.01 Gewässerschutz wurde für die Datenerfassung ab 2019 neu in Acontrol eingeführt. Die darin enthaltenen Kontrollpunkte sind im Gegensatz zu den landwirtschaftlichen und den veterinärrechtlichen Kontrollpunkten unverbindlich.“ Voilà!

Werfen wir trotzdem einen Blick in die Liste! Punkt „03 Mist wird zwischengelagert“:

  • Mist ist abgedeckt;
  • Der Abstand von 10 m zum Gewässer ist eingehalten;
  • Kein Mistwasser sichtbar;
  • Kein Geflügelmist gelagert.
  • Mist wird auf düngbarer Fläche gelagert;
  • Mist wird auf nicht drainierten Flächen gelagert;
  • Mist wird bei der Zwischenlagerung nicht kompostiert.

Es müsste noch einen Punkt geben über die Lagerdauer. Natürlich kann der Kontrolleur nicht kontrollieren wie lange der Mist schon auf dem Feld liegt, aber er könnte wenigstens fragen, auf eine ehrliche Antwort hoffen und auf die Vollzugshilfe Nährstoffe und Verwendung von Düngern in der Landwirtschaft aufmerksam machen, in welcher steht: „Die maximale Lagerdauer beträgt in der Regel 6 Wochen.“ Je nach Jahreszeit der Kontrolle sind sowieso keine oder nur wenige illegal gelagerten Misthaufen zu erwarten, nämlich von Frühsommer bis Spätherbst.

Die Mistlagervorschrift ist keineswegs eine strenge Schweizer Regelung. So hat Heidi in top agrar gelesen: „Wollen Sie beim Aussenlager auf der sicheren Seite sein, lagern Sie den Mist am besten gar nicht und wenn, dann nicht länger als vier bis sechs Wochen auf dem Feld zwischen. Decken Sie die Miete am besten mit einem Vlies ab. Das leitet einen grossen Teil des Regenwassers ab und bremst den Austritt von Jauche deutlich.“

Und wie häufig werden landwirtschaftliche Betriebe kontrolliert? Bio jährlich, die übrigen Betriebe gemäss Verordnung über die Koordination der Kontrollen auf Landwirtschaftsbetrieben (VKKL). Sie schreibt vor, dass die Anforderungen der Gewässerschutzverordnung auf Ganzjahresbetrieben mindestens innerhalb von vier und auf Sömmerungsbetrieben innerhalb von acht Jahren kontrolliert werden müssen.

Es kann also noch ein paar Jahre dauern bis alle kontrollwilligen Kantone alle Betriebe anhand der neuen Kontrollpunkte geprüft haben. Und es ist fraglich, ob sie auf weitläufigen Betrieben mit vielen entlegenen Pachtflächen alle Misthaufen entdecken, besonders wenn diese etwas versteckt angelegt werden. Das Zürcher Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL) hat per 2020 eine Anleitung für die neuen Kontrollpunkte verfasst. Sie ist im Zürcher Bauer am 29.11.19 erschienen: Wichtige Mitteilung AWEL zu den Kontrollpunkten Gewässerschutz: Grundkontrollen auf dem Landwirtschaftsbetrieb mit Kontrollpunkten Gewässerschutz. Es besteht also Hoffnung, dass die „ewigen illegalen“ Misthaufen im Feld wenigstens in einem Teil der Kantone gelegentlich verschwinden.

Diesen Misthaufen bei Einsiedeln SZ hatte Marco schon am 12.1.20 fotografiert und jetzt am 7.3.20 wieder. Copyright: Marco.

Diesen Misthaufen bei Einsiedeln SZ hatte Marco schon am 12.1.20 fotografiert und jetzt am 7.3.20 wieder. Copyright: Marco.

Der Mist lag am 7.3.20 schon acht Wochen ungedeckt auf dem Feld und saftet. Copyright: Marco.

Der Mist lag am 7.3.20 schon acht Wochen ungedeckt auf dem Feld und saftet. Copyright: Marco.

Gleicher Misthaufen am 12.1.20. Copyright: Marco.

Gleicher Misthaufen am 12.1.20. Copyright: Marco.

"Ewig illegal gelagerten Mist" sieht Marco immer wieder. Er hat einen "alten Bekannten" auf dieser Luftaufnahmen gefunden: Chälen SZ, ebenfalls nahe Einsiedeln.

„Ewig illegal gelagerten Mist“ sieht Marco immer wieder. Er hat einen „alten Bekannten“ auf dieser Luftaufnahmen gefunden: Chälen SZ, ebenfalls nahe Einsiedeln. Auf diesem Bild sieht man immer noch die Spuren des Gefährts. Unnötiges Befahren verdichtet den Boden.

Das BLW verteilt jedes Jahr fast 3 Milliarden Franken Steuergelder gutgläubig an die Bauern. Heidis Mist vom 14.6.11

Alle Jahre wieder… gut sichtbarer Gesetzesverstoss! Heidis Mist 8.12.19

Schwyzer Mist-Gruss zum Appenzeller Jahresanfang. Heidis Mist vom 13.1.20

Ab 2019 Kontrollpunkte für den Gewässerschutz! Aber … Heidis Mist vom 26.11.18

Hier finden Sie die Tabelle der Gewässerschutz-Kontrollpunkte.

Wichtige Mitteilung AWEL zu den Kontrollpunkten Gewässerschutz: Grundkontrollen auf dem Landwirtschaftsbetrieb mit Kontrollpunkten Gewässerschutz. Der Zürcher Bauer vom 29.11.19

Mist-Zwischenlager auf dem Feld. Heidis Mist

Verordnung über die Koordination der Kontrollen auf Landwirtschaftsbetrieben (VKKL)

Vollzugshilfe Nährstoffe und Verwendung von Düngern in der Landwirtschaft

Ratgeber: Mist richtig lagern. top agrar 11.7.17

8.3.20 HOME

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Rohan-Schanzen-Mist 2020

10. Februar 2020
Mist in der Rohan-Schanze, Gemeinde Malans bei Landquart im Kanton Graubünden. Foto 15.1.20.

Mist in der Rohan-Schanze, Gemeinde Malans bei Landquart im Kanton Graubünden. Foto 15.1.20.

Misthaufen in der Rohan-Schanze bei Landquart, im Hintergrund Malans.

Misthaufen in der Rohan-Schanze bei Landquart, im Hintergrund Malans.

Nicht jedes Jahr, nicht immer fotografiert, aber immer wieder: Misthaufen in der berühmten Rohan-Schanze bei Landquart. Sie liegen jeweils illegal wochen- oder monatelang ungedeckt im Feld über dem Grundwasser der Rheinebene. Heidi hat den Rohan-Schanze-Misthaufen 2020 am 15.1.20 fotografiert, er lag auch 25 Tage später noch ungedeckt da.

Heidi verweist wieder einmal auf die Anleitung zur korrekten Mistlagerung auf dem Feld, wo es nicht anders geht – was meist nicht der Fall ist: Mist-Zwischenlager auf dem Feld

Rohan-Schanze neu entdeckt, Heidis Mist 1.6.10

Endlich ein paar neue Misthaufen-Fotos!, Heidis Mist 4.5.14

Jubiläum: 5 Jahre Heidis Mist, Heidis Mist 15.5.15

Rohan-Schanzen-Misthaufen 2016, Heidis Mist 19.3.16

Rohanschanze, Wikipedia

10.2.20 HOME

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Gibt es kantonale Gesetze für Mistlagerung?

21. März 2016
Nationalstrassenbrücke bei Landquart mit langem Malanser Misthaufen. Grösseres Bild: bitte klicken!

Nationalstrassenbrücke bei Landquart mit langem Malanser Misthaufen. Grösseres Bild: bitte klicken!

Viele Bauern im Kanton Graubünden glauben, dass sie aufgrund einer kantonalen Regelung den Mist einfach monatelang (bis ein Jahr) ungedeckt im Feld lagern dürfen. Das ist eine Falschinformation. Viele der illegal aufgeschichteten Bündner Feld-Misthaufen liegen zudem über dem Grundwasser, sind also eine konkrete Verschmutzungsgefahr für das Trinkwasser. Allein schon das Gewässerschutzgesetz verbietet es, den Mist einfach auf dem Feld zu deponieren:

Art. 3 Sorgfaltspflicht

Jedermann ist verpflichtet, alle nach den Umständen gebotene Sorgfalt anzuwenden, um nachteilige Einwirkungen auf die Gewässer zu vermeiden.

Art. 6 Grundsatz

1 Es ist untersagt, Stoffe, die Wasser verunreinigen können, mittelbar oder unmittelbar in ein Gewässer einzubringen oder sie versickern zu lassen.

Auszug aus der Vollzugshilfe Nährstoffe und Verwendung von Düngern in der Landwirtschaft, Punkt 5.4: „Die Zwischenlagerung von Mist auf dem Feld (Lagerung ausserhalb des befestigten Mistlagers) ist wegen der generellen Gefahr einer Gewässerverunreinigung durch Abschwemmung oder Versickerung grundsätzlich nicht erlaubt …“ Ziel der Vollzugshilfe ist ein schweizweit koordinierter und einheitlicher Vollzug des Bundesrechts. Schon in der alten Wegleitung von 1994 war ein Verbot der Mistlagerung im Feld enthalten.

Weg zum Misthaufen.

Weg zum Misthaufen.

Und noch ein Malanser!

Und noch ein Malanser!

Auf der Mistplatte hält der Bauer Jungvieh.

Auf der Mistplatte hält der Bauer Jungvieh.

Im Frühling 2010 diente die Mistplatte als Abstellplatz für Traktoren.

Im Frühling 2010 diente die Mistplatte als Abstellplatz für Traktoren.

21.3.16 HOME

Rohan-Schanzen-Misthaufen 2016

19. März 2016
Jahr für Jahr dasselbe Bild ....

Jahr für Jahr dasselbe Bild ….

Henri Duc de Rohan brachte die Burgundertraube in die Bündner Herrschaft. Ein Bauer „schenkt“ ihm Jahr für Jahr Mist, lagert ihn monatelang unordentlich hingeworfen, nicht gedeckt gesetzeswidrig in der Rohan-Schanze über dem Grundwasser. Einem Wikipedia-Geschichtsschreiber hat Heidis erster Artikel über den Misthaufen 2010 so gut gefallen, dass er ihn auf Wikipedia unter Rohan-Schanze verlinkt hat (Rohan-Schanze neu entdeckt).

Die Vollzugsbehörden (Kanton Graubünden, Amt für Landwirtschaft und Geoinformation) wissen das seit Jahren, unternehmen aber nichts gegen diese grundwassergefährdende „Lagermethode“. Den Mist deponierte der Bauer Anfang Februar, er liegt also schon sieben Wochen in der Rohan-Schanze. Fotografiert hat ihn Heidi am 21.2.16.

Erfahrungsgemäss bleibt der Mist noch lange dort. Pilze und Gräser werden darauf wachsen. Die Wiese rund um den Haufen wird üppig spriessen und ihn saftig grün umranden. Heidis Frage: „Werden die Bündner Behörden demnächst einen Antrag an das Bundesamt für Landwirtschaft für Landschaftsqualitätsbeiträge stellen: Misthaufen im Feld, eine Bündner Spezialität?“ Jedenfalls gibt es keine Direktzahlungskürzungen, obwohl die Einhaltung der Gewässerschutzgesetzgebung Voraussetzung ist für den Bezug von Direktzahlungen.

Der Rohan-Schanzen-Mist saftet ...

Der Rohan-Schanzen-Mist saftet …

Der Weinwanderweg von Landquart über Malans nach Fläsch führt durch die Rohan-Schanze.

Der Weinwanderweg von Landquart über Malans nach Fläsch führt durch die Rohan-Schanze.

19.3.16 HOME

Auch Misthaufen von Bio-Bauern saften!

21. Februar 2016
Ein Bio-Bauer in Malans GR baute vor einigen Jahren einen Stall auf freiem Feld, ohne Mistlager. Er ist nicht der Einzige! Jahr für Jahr liegt daher Mist mehrere Monate lang lausig gedeckt im Feld, der Witterung ausgesetzt, das Grundwasser gefährdend. Seit 2010 fotografiert Heidi seine Misthaufen. Diesen Mist hat der Bauer Mitte Dezember 2015 hierher transportiert. Er liegt also bereits seit gut zwei Monaten da, zur Hälfte im Gewässerschutzbereich Ao, d.h. im Uferbereich der Landquart, zur Hälfte im Gewässerschutzbereich Au.

Ein Bio-Bauer in Malans GR baute vor einigen Jahren einen Stall auf freiem Feld, ohne Mistlager. Er ist nicht der Einzige! Jahr für Jahr liegt daher Mist mehrere Monate lang lausig gedeckt im Feld, der Witterung ausgesetzt, das Grundwasser gefährdend. Seit 2010 fotografiert Heidi seine Misthaufen. Diesen Mist hat der Bauer Mitte Dezember 2015 hierher transportiert. Er liegt also bereits seit gut zwei Monaten da, zur Hälfte im Gewässerschutzbereich Ao, d.h. im Uferbereich der Landquart, zur Hälfte im Gewässerschutzbereich Au.

Seit 2009 fotografiert Heidi Jahr für Jahr illegal gelagerte Misthaufen, v.a. im Kanton Graubünden. Demnächst wird sie eine Diaschau Misthaufen im Feld 2015/16 veröffentlichen. Mist muss auf einer dichten Betonplatte mit Randabschluss gelagert werden; das Sickerwasser ist in eine Güllegrube zu leiten. Es ist grundsätzlich verboten, Mist einfach so auf dem Feld zu lagern, siehe Mist-Zwischenlager auf dem Feld.

Für den Gewässerschutz in der Landwirtschaft ist im Kanton Graubünden das Amt für Landwirtschaft und Geoinformation zuständig. Es kennt all diese Missstände sehr wohl, aber handeln? Nein, das scheint nicht seine Stärke zu sein.

200 Bündner Bauern erhalten seit 2014 jedes Jahr mehr als 150’000 Schweizer Franken an Direktzahlungen, gesamtschweizerisch sind es 1’300 Bauern. Heidi erwartet nicht nur deshalb, dass die Gewässerschutzgesetzgebung eingehalten wird: Dies ist nämlich Voraussetzung für den Bezug von Direktzahlungen. Bislang warten wir Steuerzahlenden aber vergeblich darauf, dass die Gesetze befolgt werden.

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Ein etwa 70 m langer Misthaufen zwischen dem Fluss Landquart und der Rhätischen Bahn!

Ein etwa 70 m langer Misthaufen zwischen dem Fluss Landquart und der Rhätischen Bahn!

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Gewässerschutzkarte Amt für Umwelt Graubünden, "Landquart, Ganda  (Postautohaltestelle)" in Suchmaske eingeben.  http://map.geo.gr.ch/gr_webmaps/wsgi/theme/Gewaesserschutzkarte

Gewässerschutzkarte Amt für Umwelt Graubünden, „Landquart, Ganda (Postautohaltestelle)“ in Suchmaske eingeben. http://map.geo.gr.ch/gr_webmaps/wsgi/theme/Gewaesserschutzkarte

Traktorspuren

Traktorspuren

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Nachtrag 22.2.16: Jemand wollte genau wissen, wo der Misthaufen liegt: Hier die Karte!

Nachtrag 22.2.16: Jemand wollte genau wissen, wo der Misthaufen liegt: Hier die Karte!

21.2.16 HOME

Mistlagerung: Bündner Weisung verleitet zu gewässergefährdendem Handeln

29. November 2015
Gut "gewaschener" Mist: Er lag monatelang in der Rohan-Schanze bei Landquart. Schon wächst Gras drüber und Pilze gedeihen. Foto 3.5.15

Gut „gewaschener“ Mist: Er lag monatelang in der Rohan-Schanze bei Landquart. Schon wächst Gras drüber und Pilze gedeihen. Foto 3.5.15

Gestern war der Kauf-Nix-Tag. Es scheint so, dass einige Leute tatsächlich nicht einkaufen gingen und stattdessen Heidis Mist lasen, denn normalerweise ist der Samstag ein flauer Internet-Tag. Nicht so gestern! Gefragt waren auffallend viele Artikel über Mistlagerung.

Im Kanton Graubünden ist das Landwirtschaftsamt (ALG) für den Vollzug des Gewässerschutzes in der Landwirtschaft zuständig. Im März 2011 schrieb das ALG: „… Wir sind intensiv daran, die Weisungen zu überarbeiten…“ Doch bis heute keine Spur von Veränderung. Auf der Homepage des ALG ist immer noch die alte, nicht gesetzeskonforme Weisung über Gewässerschutz in der Landwirtschaft, welche 2003 zusammen mit dem Amt für Natur und Umwelt ausgearbeitet worden war. Man sagt: „Die Berner sind so langsam, damit die Bündner auch nachkommen.“

Heidi empfiehlt weiterhin den Bündner Bauern, den Mist legal zu lagern, d.h. auf einer dichten Mistplatte mit Rand und Abfluss des Mistsickersafts in eine dichte Güllegrube. Vielleicht könnte ja einmal jemand auf die Idee kommen, einen Bauern wegen illegaler Mistlagerung anzuzeigen, etwa die Polizei, welche das eigentlich von Gesetzes wegen tun müsste. Mistlagerung auf dem Feld gefährdet das Grundwasser (Versickern) und Bäche (Abschwemmen).

Mist-Lektüre am 1. Adventssonntag? Heidi hat einen Alternativvorschlag, denn heute früh um zwei Uhr eingetroffen ist der Artikel von St. Moonlight Mooni klärt auf: Rotes Gewand, das Coca-Cola NICHT erfand! Sie erzählt die Geschichte vom Nikolaus bzw. wie daraus der Weihnachtsmann entstanden ist. Besonders gefallen hat Heidi der Schluss: „… Und die Moral von der Geschichte: Nicht alles glauben, sondern mal selbst denken/nachforschen!…“

Übrigens NZZ vom 27.11.15: Schweizer Aludosen für Red Bull, Der britische Konzern Rexam eröffnet trotz der Frankenstärke sein erstes Produktionswerk in der Schweiz; Rexam stellt auch Coca– und Pepsi-Cola-Dosen her; demnächst wahrscheinlich Fusion mit dem Amerikanischen Konkurrenten Ball. Heidi meint: „Einmal mehr bauen auf billigem Land im St. Galler Rheintal nahe der Grenze, (Fruchtfolgefläche?), günstige Lage für Steuern und billige Arbeitskräfte (Grenzgänger).“

Wittnauer Steichüzli-Moscht

Wittnauer Steichüzli-Moscht

Auch hier hat Heidi eine Alternative bereit. Nein, nicht Shorley! Schweizer Hochstamm Süssmost heiss mit Zimt.

29.11.15 HOME

Jubiläum: 5 Jahre Heidis Mist

15. Mai 2015
Jahr für Jahr liegt Mist monatelang ungedeckt am Wanderweg, welcher von Landquart durch die Rohan-Schanze nach Malans führt. Was würde wohl Henri Duc de Rohan dazu sagen, “der gute Herzog”, der die Burgundertraube in die Bündner Herrschaft gebracht hatte? https://heidismist.wordpress.com/2010/06/01/rohan-schanze-neu-entdeckt/

Jahr für Jahr liegt Mist monatelang ungedeckt am Wanderweg, welcher von Landquart durch die Rohan-Schanze nach Malans führt. Was würde wohl Henri Duc de Rohan dazu sagen, “der gute Herzog”, der die Burgundertraube in die Bündner Herrschaft gebracht hatte? https://heidismist.wordpress.com/2010/06/01/rohan-schanze-neu-entdeckt/

Im Frühling 2010 informierte Heidi den zuständigen Beamten des Amts für Natur und Umwelt in Chur über die mehr als 20 riesigen Misthaufen, welche auf nur 2 km2 Fläche im Gewässerschutzbereich rund um Maienfeld im Feld lagen. Die Bauern hatten den Mist zum Teil schon vor Monaten dorthin gebracht, vom Stall direkt aufs Feld. Ungedeckt lag er da, der Witterung ausgesetzt, und die Haufen wurden immer länger. Doch der Beamte sah keinen Handlungsbedarf, verwies stattdessen auf die (nicht gesetzeskonforme) Bündner Wegleitung. Am 7.3.10 – es blies ein eisiger Wind, die Kamera verweigerte immer wieder ihren Dienst – fotografierte Heidi die Misthaufen und schickte die Fotos nach Chur. Erfolglos!

Nach einer langen Trockenperiode begann es wie aus Kübeln zu regnen. Tropfen hämmerten auf Blech … und Heidi „hörte“ quasi Nitrat ins Grundwasser tropfen. Kurz entschlossen setzte sie sich an den Computer, richtete innert eines Tages einen WordPress-Blog ein, nannte ihn Heidis Mist und schrieb den ersten Artikel Miststöcke im Heidiland. Das war am 15.5.10. Was sie damals noch nicht wusste, das ist: Das Lagern von Mist im Feld hat im Churer Rheintal (usw.) Tradition, und nicht alle Bauern bauen einen Stall UND eine Mistplatte.

Was als kurzzeitiges Engagement gedacht war, ist zu einer regelrechten Daueraufgabe geworden: Der Schutz des Wassers vor Verschmutzungen. Heidi ist nicht die Einzige, die sich dafür einsetzt, aber es braucht viele MitstreiterInnen.

Wer näher hinschaut, merkt schnell, dass der Gewässerschutz in der Landwirtschaft keine einfache Aufgabe ist. Verantwortung wird wie eine heisse Kartoffel herumgereicht bzw. auf Hierarchie-Stufen hinunter geschoben, welche oft weder gewillt, noch kompetent sind, die Aufgaben anzupacken, und auch nicht über die nötigen Ressourcen verfügen. Da und dort werden handlungswillige Beamte zurückgepfiffen, entlassen oder so schikaniert, dass sie das Handtuch werfen. Da und dort helfen Beamte den Bauern beim Gewässerverschmutzen. Es wird viel geredet, geforscht und geschrieben, doch es mangelt am Willen vieler EntscheidungsträgerInnen, den Vollzug der (gar nicht so schlechten) Gesetze einzufordern bzw. neue Gesetze zu schaffen, wenn die Umstände dies erfordern.

SSieben Wochen nach dem ersten Foto sah der Mist in der Rohan-Schanze ziemlich verwaschen aus. Pilze haben einen guten Nährboden gefunden.

Sieben Wochen nach dem ersten Foto sah der Mist in der Rohan-Schanze ziemlich verwaschen aus. Pilze haben einen guten Nährboden gefunden.

Es ist eben schon so, dass diejenigen, die wir dafür bezahlen (Steuergelder), damit sie uns schützen, im Lobbying-Sumpf stecken, „Nettigkeiten“ austauschen, bestenfalls zanken, Gewinnträchtigeres anpacken, sich auf die nächste Wahl vorbereiten, statt Probleme wahrzunehmen und zu lösen. Erst wenn der Druck von unten zu stark wird, organisieren sie mit grossem Brimborium endlose Debatten und versprechen das Blaue vom Himmel, obwohl sie oft genug nicht gewillt sind, dem Blauen auch zum Durchbruch zu verhelfen.

Wenn es um das Wasser geht, meint Heidi, dann muss das Ziel sein: So sauber wie nur möglich. Vorbeugender Gewässerschutz ist zentral. Grenzwerte sind ein verführerischer Zauberstab für Nicht-Handlungs-Willige. Sie pochen auf den Grenzwerten, die (noch) nicht erreicht sind, obwohl Grenzwerte mehr auf Annahmen basieren, denn auf fundierten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Sie werden immer wieder gerade dann erhöht, wenn sie oft überschritten werden. Unter den Tisch gewischt wird, dass über die Wirkung von Giftmischungen überhaupt keine verlässlichen Daten vorhanden sind; entsprechende Forschung würde Unsummen kosten.

Das Grundwasser ist ein träges System, falls es einmal grossräumig arg verschmutzt sein sollte, dann wird die Versorgung der Bevölkerung mit sauberem Trinkwasser schwierig. Und die Flüsse im Wasserschloss Europas? Man stelle sich vor: Die Konzentration vieler Stoffe im Wasser knapp unter dem Grenzwert. Was würden unsere Nachbarn sagen, welche das Wasser „übernehmen“ müssen?

Weil es viele Leute braucht, die sich um den Gewässerschutz kümmern, wird Heidi auch nach dem heutigen Jubiläumstag weitermachen, damit auch in Zukunft 40% des Schweizer Trinkwassers ohne jede Aufbereitung direkt aus dem Grundwasser ins Leitungsnetz eingespeist werden können und es den Lebewesen in den Bächen wohl ist.

Heidi dankt ihren Leserinnen und Lesern für die Treue und Motivation und WordPress für die Unterstützung und Gratulation. Übrigens, die Abo-Zahl ist im vergangenen Jahr um 39,5% gestiegen: Prost (mit sauberem Hahnenwasser)!

Der Mist liegt heute noch in der Rohan-Schanze, d.h. seit mindestens neun Wochen. Wie lange noch?

Der Mist liegt heute noch in der Rohan-Schanze, d.h. seit mindestens neun Wochen. Wie lange noch?

15.5.15 HOME

Auf den Spuren von Heidis Mist

11. April 2015
Mist auf nacktem Maisfeld. Wahrscheinlich fliesst zwischen Stall und Feld ein Bächlein; das würde bedeuten, dass der Pufferstreifen zu schmal ist. Copyright Marius

Mist auf nacktem Maisfeld. Wahrscheinlich fliesst zwischen Stall und Feld ein Bächlein; das würde bedeuten, dass der Pufferstreifen zu schmal ist. Copyright Marius

Auch wenn der Regierungsrat des Kantons Graubünden zur Rechtfertigung des Sonntagsverkaufs argumentiert, dass im Designer Outlet in Landquart vorwiegend Ausländer einkauften, ist Graubünden immer noch ein beliebtes Ferienziel für SchweizerInnen, z.B. Marius schickte Heidi und dem Almöhi nicht nur herzliche Grüsse aus dem Bündnerland, sondern legte auch ein Foto bei mit der Bildlegende: Auf den Spuren von Heidis Mist. Mist bei Castrisch am 5. April vom Zug aus aufgenommen.

Wie lange der Mist schon liegt und wie lange er noch liegen wird, das weiss natürlich Marius nicht. Doch weil der Haufen sichtlich saftet, geht Heidi davon aus, dass die Lagerung illegal ist. Mit grösster Wahrscheinlichkeit fliesst zwischen Stall und Maisfeld ein Bächlein, d.h. der Pufferstreifen von 6 m Breite gemäss Direktzahlungsverordnung ist massiv unterschritten. Gewässerverschmutzungen wirken sich in kleinen Bächen der hohen Konzentration wegen besonders schädlich auf die Wasserlebewesen aus. Also zwei Zuwiderhandlungen gegen die Gewässerschutzgesetzgebung auf einem Foto.

Danke Marius!

11.4.15 HOME

Misthaufen-Blick auf Schloss Marschlins

12. März 2015
Misthaufen auf Wiese, im Hintergrund Schloss Marchlins GR. Gelten Vorschriften auch für Bündner Bauern?

Misthaufen auf Wiese, im Hintergrund Schloss Marchlins GR. Gelten Vorschriften auch für Bündner Bauern?

Auf dem Gutsbetrieb des Schloss Marchlins (marcidus = sumpfiger Boden) bei Landquart GR wurden 1717 erstmals im Kanton Graubünden Kartoffeln und Mais angepflanzt, später auch Tabak und Maulbeerbäume (Seide). Von März 1799 bis Ende 1800 logierten 10’000 Soldaten und 3’000 Pferde auf dem Gut. Gebaut wurde die Anlage Mitte des 13. Jahrhunderts als Wasserschloss im Auftrag des Bischofs von Chur, erstmals erwähnt 1324. Das Schloss ist in Privatbesitz. Schloss Marchlins, Gemeinde Landquart.

Langer Misthaufen mit Abdeckvlies daneben. Stallbau ohne Mistplatte. "Über" dem alten Mistlager im Dorf steht jetzt ein Mehrfamilienhaus. Im Hintergrund Schloss Marchlins links, rechts Kiesgrube.

Langer Misthaufen mit Abdeckvlies daneben. Stallbau ohne Mistplatte. „Über“ dem alten Mistlager im Dorf steht jetzt ein Mehrfamilienhaus. Im Hintergrund Schloss Marchlins links, rechts Kiesgrube.

12.3.15 HOME

Bündner Misthaufen, fotografiert von Paul

8. März 2015
Bauernhof-Idylle mit Mist zwischen Chur und Haldenstein. Copyright Paul

Bauernhof-Idylle mit Mist zwischen Chur und Haldenstein. Copyright Paul

Hallo Heidi

Sonja sah bei Maienfeld Mist auf Feldern herumliegen und dachte sofort an dich: „Wie ärgerlich! Die Kamera ist im Koffer“. Ich zörgerte nicht lange, holte ihn herunter und fand rasch das Gewünschte. Weil Haldenstein erst kurz vor Chur liegt, hatte ich Zeit zum Testen, nach Landquart sogar am richtigen Objekt. Die ersten Mistfotos sind unbrauchbar. Ich habe noch nie zuvor vom fahrenden Zug aus geknipst. Kurz vor Chur sahen wir noch einen Miststock. Ich schicke dir die zwei besten Fotos, leider etwas verschwommen. Wir freuen uns auf die sonnigen Tage in den Bergen…

Grüsse aus Arosa
Paul und Sonja

Heidi meint: Dieser Mist wurde erst kürzlich an den jetzigen Ort gebracht. Erfahrungsgemäss liegen die Haufen aber monatelang ungedeckt auf abgeernteten Feldern oder Wiesen, was verboten ist, da der Sickersaft das Grundwasser verschmutzen kann.

Max kommentierte den Artikel Stallbau ohne Mistlager (2): „… Öffentliches ‘name and shame’, die Sünder beim Namen nennen, ist wohl immer noch zu viel verlangt in der toleranten Schweiz, wenn es um die Landwirtschaft geht …“ Es sind die Behörden, welche die Bauern gewähren lassen; sie müssten einschreiten! Aber sie verteilen den Bauern lieber unser Geld, auch wenn die Voraussetzungen dafür nicht erfüllt sind.

Danke Sonja und Paul … und viel Spass beim Skifahren.

Misthaufen beim Bahnhof Haldenstein mit BTS-Stall (besonders tierfreundlich, mehr Subventionen) und lukrativer Fotovoltaik. Im Hintergrund Burg und Dorf. Copyright Paul

Misthaufen beim Bahnhof Haldenstein mit BTS-Stall (besonders tierfreundlich, mehr Subventionen) und lukrativer Fotovoltaik. Im Hintergrund Burg und Dorf. Copyright Paul

8.3.15 HOME


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