
Vor fast zwei Monaten schrieb Heidi über diesen Misthaufen: „Dieser Mist liegt schon monatelang im Feld, sieht entsprechend ausgewaschen aus. Copyright: Franco W.“ Franco hat ihn wieder fotografiert. Übrigens: Der Mist befindet sich nicht im Kanton Graubünden!
Noch vor sieben Jahren lagen in Heidis Heimat Maienfeld jeweils mehr als 20 riesige Misthaufen ungedeckt monatelang über dem Grundwasser, der Witterung ausgesetzt – eine Verschmutzungsgefahr für das Grundwasser und Düngerverlust. Diese Art der Mistlagerung hat dort Tradition. Vernünftige Bauern, die eine Mistplatte haben, lagern den Mist heute meist korrekt. Andere verweisen auf die kantonale Regelung, die keineswegs derjenigen des Bundes und der EU entspricht und die schon mehrmals vom Bundesamt für Umwelt beanstandet worden ist. Heidi verweist einmal mehr auf ihre Anleitung zur Lagerung von Mist sowie die rechtlichen Vorgaben: Mist-Zwischenlager auf dem Feld.
Da und dort wird der Mist im Feld jetzt gedeckt, etwa im Engadin. Doch entspricht die Art und Weise sowie die Dauer keineswegs den Vorgaben; da nützt das Vlies wenig.

NaNa hat die Situation treffend gezeichnet. Heidi hat diesen Cartoon bereits am 15.6.17 veröffentlicht, doch man kann es nicht genug zeigen: Es mangelt an Vollzug! Immer wieder Misthaufen im Feld!
Der Ausreden von Bauern und Ämtern sind viele. Zum Beispiel sagte der Leiter eines Innerschweizer Amts für Umwelt: „Dafür haben wir keine Ressourcen. Es gibt Wichtigeres.“ In Heidis Kanton ist das Landwirtschaftsamt für den Gewässerschutz in der Landwirtschaft zuständig, was schon fast alles sagt … und man hat auch dort keine Ressourcen, denn Graubünden „muss“ viele Direktzahlungen verteilen, will keine Abzüge für Gewässerschutzvergehen und hat 18 Landschaftsqualitätsbeiträge zu betreuen. Da bleibt keine Zeit für so „Unwichtiges“ wie Gewässerschutz.
Misthaufen im Feld 2009 – 2017
6.8.17 HOME